Refine
Year of publication
Document Type
- Part of Periodical (50) (remove)
Has Fulltext
- yes (50)
Is part of the Bibliography
- no (50)
Institute
- Institut für Wissenschaftliche Irenik (50) (remove)
Religious conversion has become a dangerous social and individual problem. In Latin America, a traditional Catholic area, Protestant sects are successfully con-verting more and more Catholics into their own communities. Therefore the Pope demands a strict control of these activities. In India e.g., the Catholic hierarchy is critizising the Indian governments which have forbidden conversion on non-spiritual reasons. Hindu organizations have started even very successfully to re-convert Indian Christians particularly of Dalit and tribal background. Buddhists are very successful in indirect and even direct conversion of many Westerners. Wah-habit missionaries spread their Neo-Islam in the Muslim societies and get more and more even non-Muslim converts. We should add the forcible and sometimes ex-tremely cruel conversions the atheistic states had executed since the last century. ...
There is no question about charity in Islam: Allah himself has ordered almsgiv-ing: "Narrated Anas bin Malik: … The man further said, 'I ask you by Allah. Has Allah ordered you to take zakat from our rich people and distribute it amongst our poor people?' The Prophet replied, 'By Allah, yes'." The fundamental relevance of Islamic charity, zakat and sadaqa3, roots in the Muslim understanding of God. According to the proper message of Mohammed the first and primary name and quality of God is rahman and rahim4. Allah is - so to speak – rahman, the life giving uterus, rahim. Like the uterus he gives life to the men without any pre-condition. Life is a gift free of charge not a reward for something. ...
The Indian Neo Buddhism has aroused a movement since the 50s, which propa-gates Buddhism as the top form of the Indo-genous dharma. - The vast majority of that new religious movement belongs to the Dalits [1], people whose en-dogamous communities have been excluded from the varna system [2a] since centuries. The varna system is the traditional hierarchic structure of the relation-ships of those Indian communities who mutually acknowledge themselves as constituent members of their society. These varna jatis established a social class of people devoid of any basic social right. Declared as 'Untouchables' these peo-ple lost all human substance in the eyes of the varna jatis. Yet, that social degra-dation didn't primarily spring from racial, religious or even cultural reasons but from economic ones. When the old Indian agrarian production became a little more productive the division of labour was established as basic structure of the society; but in India the productivity remained on a low level during centuries so that the new non-productive jatis had to keep down the costs of the material pro-duction and the necessary services; they needed cheapest labour.
Eine der inzwischen lebenswichtigen Fragen, die sich unsere Gesellschaft und Politik nicht nur zu stellen, sondern auch zu beantworten hat, ist die Frage, ob wir eine Gesellschaft wol-len, die aus vielen Kulturen lebt, und ob wir einen Staat wollen, der das friedliche Miteinander unterschiedlicher Kulturen unter Einschluß unterschiedlicher Religionen will und gewährleistet. Diese Frage ist keineswegs neu; sie stellte sich in der Geschichte immer wieder und überall. Die Menschen haben mit dieser Frage also bereits Erfahrungen gemacht. Wir stehen nicht vor einem absoluten Novum. Daher möchte ich zunächst dieser Frage vergleichend religions- und kulturgeschichtlich nachgehen und insbesondere das traditionelle Christentum, den traditionellen Islam und die neuzeitlichen Ideen und Erfahrungen darlegen, um in diesem historischen Rahmen dann die moderne Fragestellung zu behandeln. Die Verschiedenheit von Grundstrukturen des menschlichen Zusammenlebens hat sich nie verleugnen lassen. Ob man sie aber gebilligt oder gar gewollt, oder nur hingenommen und toleriert hat, stand stets auf einem anderen Blatt. Die Geschichte hat zwar immer wieder ein Arrangement der verschiedenen Kulturen erzwungen; nur im äußersten Falle kam es zu Vernichtung einer spezifischen Kultur. Meist jedoch konnten die Sieger im interkulturellen Krieg die Hirne und Herzen der Besiegten nicht so bekehren oder umprogrammieren, wie sie es sich erträumten, vielmehr wurden sie sehr oft selbst von der unterworfenen Kultur der Besiegten besiegt. Die Widerständigkeit der verinnerlichten Lebensformen, Lebensideen und Lebenspraxis, d. h. der Kultur, ist erfahrungsgemäß so stark, daß im interkulturellen Kampf im Höchstfall eine synkretistische oder Mischkultur herauskommt, nicht aber die Kultur, die den Besiegten aufgezwungen werden sollte. ...
The historian has to safeguard the strangeness of the past. Therefore, religio-historical research has to scrutinise the reconstruction of the real history of religions by religious ideologies of the present. Very often religious ideologies fall back to the past in order to get an alleged legitimacy for their actual am-bitions; however, for that purpose they have to model or falsify the past according to their present ideo-logical needs. One of the outstanding examples of such an ideologisation of history of religion is the modern view of Buddhism. Developed by the Western colonialist Indology this ideology portrayed and still is portray-ing Buddhism as an rationalist-atheistic, anti-brahmanical, anti-caste and egalitarian religion - in con-trast to Hinduism which is caricatured as idolatrous, casteistic and brahmanised. The aim of such an ideological interpretation is to demonstrate the alleged Western modernity of Buddhism and the alleged obscurantism of Hinduism. The target of that ideological aggression was the Hinduism. In order to exploit the wealth of India the Western colonialists needed the weakening of the Hindu self-consciousness; therefore they favoured an Indology which produced an not existing Indian Buddhism as an alleged modern alternative to the alleged primitive religion of the 'Hindoos'. Playing the Buddhism against the 'Hindoos' the colonialist attempt to defame the vast majority of the Indian people was very successful. Even Indian religious intellectuals and leaders (i.e. the secularists or the Neo-Buddhists1) are sharing and supporting that colonialist view still today. We want to dispute these asserted positions by empirico-historical reasons. First we will discuss the early Buddhism, than Ashoka's reform program of the dharma and at last the historio-graphical dilemmata of scholars sharing the colonialist ideology of Buddhism. ....
Hindus in Deutschland
(2002)
Der Hinduismus galt in Deutschland in erster Linie als eine akademische oder exotische Angelegenheit. Die altindische Philologie hat ihn in einer mehr archaischen Gestalt bekannt gemacht, zugleich aber auch religiös neutralisiert. Diese Rezeption der Hindu Religiosität hat dann zu dem geführt, was man westliche Hinduismusideologie bezeichnen könnte. Aus dem Gefühl der globalen Überlegenheit heraus sah man den Hinduismus gleichsam als eine exotisch-buntscheckige Kuh an, die keine heute verwertbare Milch mehr liefert. Ihn für das tatsächliche Leben und dessen kulturellreligiöse Ausgestaltung zu verwenden, konnte und wollte ein sog. aufgeklärter Bürger nicht wagen. In existentieller Hinsicht war das Hindutum tabu. Erst der systematische Theologe Rudolf Otto hat in einer Phase des 20. Jahrhunderts, in dem die religiöse Intoleranz ganz besonders und gerade auch theologisch triumphierte, auf Grund persönlicher Erfahrung die reale religiöse Relevanz des Hindutums unüberhörbar zur Sprache gebracht. Indem er sich der existentiellen Konfrontation mit dem Hindutum stellte, entdeckte er als Angehöriger der westlichen Kultur dessen Wahrheitswürde. Er konnte den Hinduismus nicht mehr als bloß historisch interessantes, aber erledigtes Phänomen der menschlichen Geistesgeschichte betrachten und im übrigen zur christlichen Tagesordnung übergehen. Seine existentielle Erfahrung ließ ihm keine andere Wahl: Der Hinduismus ist eine gewaltige Symbolik des Heiligen. ...
Im Kopftuchstreit wird von konservativer Seite als Argument ins Feld geführt, daß christliche Symbole Vorrang vor denen anderer Religionen haben sollen, weil sich unsere Gesellschaftskultur weltanschaulich vom Christentum herleite. Immerhin wird damit zwar politisch, wenn auch auf negative Weise, anerkannt, daß wir eine multireligiöse Gesellschaft seien, aber dennoch soll die Mehrheitsreligion besondere Privilegien genießen. In vielen Staaten, in denen die Muslime die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen, wird übrigens ähnlich gedacht und auch verfahren. Warum tut sich aber unser Staatswesen, das sich doch als Vorreiter der Menschenrechte versteht, immer noch so schwer, alle gesetzestreuen Religionen völlig gleich zu behandeln und allen gesetzestreuen Bürgern das gleiche Recht auf Gestaltung einer individuellen Religionskultur zuzugestehen? Ein Rückgriff auf die christliche Religionsgeschichte soll helfen, dies besser zu verstehen.
Im Gegensatz zu den Beteuerungen vieler Religionsführer dienen heute die organisierten Religionsgemeinschaften mehr der Desintegration denn der Integration von Gesellschaften. Ökonomie und Politik, Wissenschaft und Massenkultur dagegen integrieren nicht nur ihre jeweiligen nationalen Gesellschaften, sondern zunehmend auch die Weltgesellschaft. Im System der diplomatischen Vertretungen, Verhandlungen, Verträge und Bündnisse hat die Politik schon immer Rahmen zur zwischenstaatlichen Kommunikation und Kooperation geschaffen, die derzeit eine Verdichtung angenommen haben, die politischen Isolationismus sogar verdächtig machen. Die Stärke globaler Integration heute wird besonders daran deutlich, dass man sich bei internationalen oder auch nationalen Konflikten auf die sog. internationale Staatengemeinschaft und die Vereinten Nationen beruft, und sie als legitime und beachtenswerte Handlungssubjekte versteht. So hat sich auch der konkurrierende Handel mit der Welthandelsorganisation samt ihren Regeln und Sanktionen ein institutionelles Integrationssystem geschaffen. Die globale Integration insgesamt hat in der Gegenwart bereits einen Grad erreicht, der eine grundsätzliche Umkehr, eine globale Desintegration, unwahrscheinlich werden lässt. ...
Diakonie ist in der Zeit des hl. Franz in Assisi sowohl in ritueller als auch in materieller Hinsicht wohlorganisiert. Er selbst übt sich vor seiner Konversion in der einem frommen Katholiken üblichen Barmherzigkeit. In seinem Testament heißt es: "Der Herr selbst hat mich unter jene [nl. die Leprosen] geführt, und ich erwies ihnen Barmherzigkeit" (Et ipse Dominus conduxit me inter illos [sc. leprosos] et feci misericordiam cum illis). Mit dem technischen Begriff "Barmherzigkeit erweisen" (misericordiam facere) meint Franz die gewöhnliche katholische Diakonie - die materielle Hilfe von Almosenunabhängigen an Almosenabhängige. Die ästhetische Konversion, die Franz im Leprosorium von Assisi erlebt, läßt ihn jedoch eine ganz andere Dimension der Diakonie erfahren. Der reiche Tuchhändlerssohn verliert allmählich das Grenzmaß normaler Diakonie, nämlich den Erhalt selbst- oder rechtsgesicherter Existenz, und beginnt stattdessen deren Gegenteil, die völlige materielle Abhängigkeit von anderen, als vollkommene Weise menschlicher Existenz zu feiern. Diakonie wird nunmehr zum alleinigen und unumschränkten Prinzip Franzens irdischen Daseins. ...
Aus der bedingungslosen Mutterliebe Allahs gegenüber seinen Geschöpfen resultiert die bedingungslose Mutterliebe der Menschen gegenüber dem Nächsten, insb. dem Bedürftigen. Diese folgt als logische Notwendigkeit aus dem Glauben an Allahs unbedingte Gnade. Diakonie ist daher nach der Gnadenbotschaft Mohammeds kein sündentilgendes Werk, sondern ein Handeln aus dem Glauben an Allahs Werk, seiner freien Sündenvergebung. So wie Allah seine Sündenvergebung nicht an das Werk des Menschen bindet, so bindet der glaubende Mensch sein Werk der Barmherzigkeit nicht an das vergeltende Handeln des Bedürftigen. Er schenkt, weil er beschenkt worden ist. Diakonie wie Nächstenliebe allgemein wird somit zum Spiel, einer Handlung, die sich in sich selbst erschöpft und sich an sich selbst erfreut. Denn Allahs Handeln, seine jede Gerechtigkeit mit Füßen tretende Gnade, ist nichts als ein Gottesspiel. Indem die Menschen auf Allahs Spiel der Sündenvergebung vertrauen, werden sie zu Mitspie-lern Gottes.