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Das Glossar des Chronisten Dietrich Engelhus hat das Gruppenschicksal der lateinisch-deutschen Wörterbücher des Spätmittelalters geteilt. Als im 18. Jahrhundert das gelehrte Interesse an diesen Denkmälern erwachte, waren es in erster Hinsicht Forscher mit Neigung zu etymologischen und wortgeschichtlichen Studien, die ihnen Beachtung schenkten. Sie erkannten, daß diese Texte bei der Erfassung und Deutung des Wortgutes der älteren Sprachstufen wertvolle Dienste zu leisten vermochten - eine Einsicht, die in der Frühzeit der germanischen Philologie dank den Arbeiten von Hoffmann von Fallersleben, Franz Joseph Mone, Wilhelm Wackernagel und Lorenz Diefenbach allgemeiner durchdrang. Seitdem haben Mundartforscher, Lexikographen und Grammatiker stetig auf diese Quellen zurückgegriffen und sich bemüht, ihnen Aufschlüsse über die Geschichte der Wortformen und Wortbedeutungen, über die zeitliche und räumliche Geltung im Wettbewerb stehender Bezeichnungen abzugewinnen. Unter diesen Gesichtspunkten rückte auch das Glossar des Dietrich Engelhus in das Blickfeld der deutschen und insbesondere der niederdeutschen Sprachforschung. ...
Hubrilugus und Huwilogus
(1964)
Hellmuth Rößler [: Nekrolog]
(1969)
Einkaufsreise nach Afrika
(1971)
Die Beschaffung von Literatur aus Afrika stellt die mit dieser Aufgabe betrauten Bibliotheken immer wieder vor große Schwierigkeiten. Die Deutsche Forsdiungsgemeinschaft unterstützt die Sondersammelgebiets-Bibliotheken durch ihr umfangreiches Tauschprogramm. Sie mußte aber feststellen, daß auch dadurch nur ein Teilbereich der afrikanischen Buchproduktion abgedeckt werden konnte. Daraufhin versuchte die Deutsche Fonchungsgemeinschaft, einen neuen Weg zu beschreiten und schickte die zuständigen Fachreferenten der betroffenen Bibliotheken auf Informations- und Einkaufsreisen, um sich an On und Stelle über eine Verbesserung der Buchversorgung zu unterrichten. Die Verwaltung des Sondersammeigebietes 6,31 (Afrika südlich der Sahara) ist der StuUB Ffm übertragen worden. Als Fachrefereat konnte ich vom 5. Februar bis 28. März 1970 die Hauptstädte von 7 Staaten besuchen: Nairobi (Kenia), Dar es Salaam (Tanzania), Bujumbura (Burundi), Kampala (Uganda), Accra (Ghana), Freetown (Sierra Leone) und Dakar (Senegal). Für jede Stadt stand etwa eine Woche Zeit zur Verfügung....
Das 1820 gegründete "Polytechnische Journal" ist die älteste technische Zeitschrift Deutschlands, welche ohne Verbindung zu einem Gewerbeverein entstanden ist. Ihr Gründer und erster Herausgeber war der Augsburger Chemiker und Fabrikant Johann Gottfried Dingler (1788 bis 1855). Verlegt wurde die Zeitschrift von dem bekannten "Klassiker-Verlag" J. G. Cotta in Stuttgart. Nach einer allgeineinen Einführung in die Situation der technischen Berichterstattung am Beginn des 19. Jahrhunderts in Deutschland werden in der vorliegenden Studie zunächst untersucht die Gründung, das Programm und die Personen der Herausgeber des Polytechnischen Journals. Fragen der Herstellung, der Erscheinungsweise und des Erscheinungsbildes sowie das Problem des Herausgeberhonorars schließen sich an. Entsprechend der Entwicklung der Technik und der Industrie wurde der Nachrichtenstoff in erster Linie englischen, dann französischen und nur sehr allmählich ansteigend deutschen Zeitschriften entnommen. Das Polytechnische Journal war vorrangig ein Referateorgan. Der Anteil der Originalbeiträge blieb stets gering. Nach anfänglich schwachem Absatz (1820 337 verkaufte Esemplare) und Abschlüssen mit Verlusten wuchs das Polytechnische Journal rasch zu einer der erfolgreichsten Zeitschriften Deutschlands heran (1854 1724 verkaufte Exemplare). Grundlage des Erfolgs waren ein breiter, nahezu alle Gewerbezweige abdeckender "polytechnischer" Inhalt, eine gemeinverständliche, durch Abbildungen veranschaulichte Stoffdarbietung und eine erstaunliche Schnelligkeit in der Verbreitung der neuesten Erfindungen des In- und Auslandes. Das Polytedinische Journal leistete in der Frühindustrialisierung einen erheblichen Beitrag zur Erziehung der deutschen Gewerbetreibenden zur Industrie. Die Entwicklung des Polytechnischen Journals wurde bis zum Jahre 1855 untersucht. Durch das Entstehen fachlich und berufsständisch stärker spezialisierter Zeitschriften endete um die Mitte des 19. Jahrhunderts die eigentlidie Blütezeit der Zeitschriften polytechnischen Charakters.
Einführung und Bibliographie zu Johann Leonhard Frisch, Teutsch-Lateinisches Wörter-Buch (1741)
(1975)
Im Jahre 1741 veröffentlichte der Rektor am Berliner Gymnasium zum Grauen Kloster Johann Leonhard Frisch sein ,,Teutsch-Lateinisches Wörter-Buch". Der stattliche zweiteilige Quartband, 1169 dreispaltige Textseiten umfassend und durch ein ausführliches lateinisches Register erschlossen, war die Frucht gründlicher Vorarbeiten, die sich über einen Zeitraum von fünf Jahrzehnten erstrecken. Als Frisch sein sprachwissenschaftliches Lebenswerk vollendete, stand er im Alter von 75 Jahren. Auf den Gang der Vorstudien, auf Ziel und Methode der lexikographischen Arbeit hatten im Laufe der Jahrzehnte die Wörterbuchtheorie und die philologischen Forschungen der Zeit Einfluß gewonnen. Es prägt sich in dem Werk jedoch auch die Persönlichkeit Frischs aus. Als etwa Fünfundzwanzigjähriger hatte er den Mut gehabt, das große Vorhaben eines deutschen Wörterbuchs in Angriff zu nehmen. ...
Referat gehalten am 5. März 1975 in Stuttgart anläßlich einer von der Deutschen Forschungsemeinschaft veranstalteten Arbeitstagung von Handschriftenbibliothekaren. Das Vortragsmanuskript wurde für den Druck leicht überarbeitet und um einige ausgewählte Literatur- und Abbiidunganachweise erweitert. Der Charakter einer thesenhaften Ubersichtsskizze, die der angestrebten Diskussion lediglich Themen zur näherne Erörterung aufweisen sollte, ist beibehalten.
Menschliche Mathematik: Das ist für viele ein Widerspruch in sich. Das hat auch der berühmte Mathematiker Hermann WEYL offen zugegeben, wenn er urteilt: "Mathematik an sich besitzt die inhumanen Qualitäten des Sternenlichts: funkelnd und klar, aber kalt." Es gibt verschiedene Gründe dafür. Zwar ist die Mathematik offensichtlich ein Werk des menschlichen Geistes, eine Disziplin, die die Welt des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt hat, aber sie erscheint unmenschlich, weil selbst große Denker keinen Zugang zu ihr gefunden haben.
Textus cum commento
(1979)
Die Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main ist durch die Besonderheiten ihrer Bestandsgeschichte zu einem Zentrum wissenschaftlich wertvoller Literatur des 19. Jahrhunderts geworden. Das stellt sie vor die Aufgabe, der Erschließung und Pflege dieses speziellen Fonds besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. Bereits in der jüngeren Vergangenheit haben die daraus abgeleiteten Bemühungen zum Aufbau einer Reihe von Sondersammlungen geführt. Als Beispiele seien die Sammlung von Literaturzeitschriften des 19. Jahrhunderts (S 3), die Frühsozialistika (S 25) und die Literatur zur Revolution von 1848149 (S 16) erwähnt. Für das Jahr 1984/85 finanzierte die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Erschließung und Rekonstruktion der Bibliothek der Deutschen Bundesversammlung. Der Auftrag sah vor, den zu Beginn der Arbeit vorfindlichen Bestand von ca. 2500 Bänden mit einem zunächst nicht quantifizierbaren, im Allgemeinbestand der Stadt- und Universitätsbibliothek verstreuten Teil dieser Sammlung zusammenzuführen. Die Gesamtmasse war dann für einen zu veröffentlichenden Katalog aufzunehmen. Gleichzeitig war es wünschenswert, auch für die Informationsmittel der Stadt- und Universitätsbibliothek Titelaufnahmen anzufertigen ...
Katalogregister im Wandel
(1988)
Das "Catholicon", eine grammatisch-lexikalisclie Enzyklopädie, verfaßt von dem italienischen Dominikaner Johannes Balbus, wurde am 7. März 1286 in Genua vollendet. Das Buch erlangte binnen weniger Jahrzehnte das Ansehen eines philologischen Standardwerkes und wurde bis zum Ausgang des 15. Jahrhunderts in vielen Hunderten von Abschriften verbreitet. Es zeugt von dem hohen Ansehen der "Summa que vocatur Catholicon", daß sie zu den ersten Werken gehörte, deren sich der Buchdruck bemächtigte. Insgesamt 24 Ausgaben des voluminösen Textes sind bis zum Jahre 1500 in Mainz, Augsburg, Straßburg, Nürnberg, Venedig, Lyon und Paris erschienen. Die berühmte Erstausgabe des "Catholicon" (Mainz 1460; GW 3182) ist seit langem, namentlich seit den grundlegenden Untersuchungen von Gottfried Zedler (1905) Gegenstand der Inkunabelforschung. Die druckgeschichtlichen Fragen, die sich mit der Editio princeps verbinden, sind seitdem -und unter gänzlich neuartigen Aspekten gerade in jüngster Zeit - intensiv erörtert worden. Der Vorrang dieser Fragestellungen war so stark, daß für die Klärung der buchgeschichtlichen Zusammenhänge wenig Raum geblieben ist. An dieser Stelle setzt der folgende Beitrag ein. Er versucht in einer ersten Annäherung, die handschriftliche Überlieferung des "Catholicon" und die Anfänge seiner Verbreitung im Druck als Kontinuum zu sehen....
Die in den einzelnen Bibliothekssparten unterschiedliche Arbeitsmarktsituation und grundsätzliche Überlegungen zur Weiterentwicklung der Ausbildungskonzepte und zur Sicherung einer bedarfsgerechten Berufsausbildung waren für die Konferenz bibliothekarischer Ausbildungsstätten (KBA) und die Sektion 7 des Deutschen Bibliotheksverbandes (DBV) Anlaß, eine Erhebung durchzuführen über die Qualifizierung von Diplombibliothekaren (GWB, GWBD, ÖB) für Tätigkeiten in wissenschaftlichen Spezialbibiiotheken durch die bibliothekarische Ausbildung. Mit der Durchführung der Umfrageaktion wurden Prof. Dr. Engelben Plassmann, Fachhochschule für Bibliotheks- und Dokumentationswesen in Köln, und Dr. Franz Fischer, Bibliotheksschule in Frankfurt a. M. - Fachhochschule für Bibliothekswesen -, beauftragt. Die Federführung hat die Bibliotheksschule in Frankfurt a.M. übernommen. Für die Auswertung und den Text trägt der Verfasser die alleinige Verantwortung.
Die Deutsche Kolonialgesellschaft (DKG) war mit ihren bis zu 42.000 Mitgliedern der größte und einflußreichste Interessenverband der deutschen Kolonialbewegung. Sie bestand, wenn auch seit 1933 dem Reichskolonialbund eingegliedert, von 1882 bis 1943. Bisher wurde erst ein Teil unserer Sammlung verfilmt und im Detail gesichtet - die wissenschaftliche Erschließung ist Zukunftsmusik. Dank der Unterstützung durch die Deutsche Forschungs- gemeinschaft, die Marga- und Kurt-Möllgaard-Stiftung und die Adolf-Messer-Stiftung ließ sich jedoch inzwischen wenigstens ein solides Fundament legen. Die Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main wird bemüht sein, ihre wohl einzigartige kulturhistorische Bildsammlung der deutschen Kolonialaktivitäten, der ein hoher wissenschaftlicher Rang zukommen dürfte, in absehbarer Zeit wieder vollständig verfügbar machen zu können.
Über die Bildsammlung der Deutschen Kolonialgesellschaft in der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, deren Entstehungsgeschichte und den Werdegang der Sicherungs- maßnahmen hat Irmtraud D. Wolcke-Renk in RUNDBRIEF FOTOGRAPHIE N.F.11 berichtet. Ergänzend sollen hier einige Überlegungen zu den technischen Aspekten der Gesamtsicherung vorgestellt werden.
Der Dominikaner Hugo de Sancto Caso (um 1190-1263), seit 1225 im Konvent Saint-Jacques in Paris lebend, lehrte von 1230 bis 1235 als Magister der Theologie an der Pariser Universität. Um 1231/32 las er hier über die Sentenzen des Petrus Lombardus. Sein bisher noch unveröffentlichter Kommentar ist überwiegend als lectio continua, vereinzelt in Form von Marginalglossen zum Text der Sentenzen überliefert. Die bisher bekannt gewoldenen Handschriften hat zuletzt Th. Kaeppeli, Scriptores Ordinis Praedicatoruin Medii Aevi 2 (1975) Nr. 1983 verzeichnet. Von den dort genannten 36 Textzeugen gehören nach Kaeppeli 24 dem 13. Jahrhundert und 9 dem 14. Jahrhundet an; drei Handschriften stammen aus dem 15. Jahrhundert. Die Handschrift Ms 573 der Universitätsbibliothek Leipzig, die Kaeppeli in das 14. Jahrhundert setzt, durfte nach Ausweis des Schriftbefundes eher in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden sein. Für die Überlieferung des Sentenzenkomnentars kommt ihr eine eigene Bedeutung zu - nicht wegen der Qualität ihres Textes, sondern deshalb, weil sie sich bei genauerer Untersuchung als ein "Exemplar" des Sentenzenkommentars erweist. ...