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Das Konzept der Biodiversity Hotspots, das Ende der 1980er Jahre von Norman Myers entworfen wurde, gehört derzeit zu den wichtigen forschungsleitenden Ansätzen globaler Naturschutzstrategien. In der vorliegenden Arbeit geht es in erster Linie um die Frage, ob und inwiefern dieses Konzept auf die regionale und lokale Dimension Europas übertragen werden kann. Es wird ein Vorschlag unterbreitet, wie europäische Biodiversity Hotspots definiert und identifiziert werden können. Bei der Erforschung von Biodiversity Hotspots spielt die Lokalisierung endemischer Sippen und die Erforschung der ökologischen Bedingungen von Arten- und Endemitenvielfalt eine wesentliche Rolle. Wenig produktive Grünland-Ökosysteme i.w.S. sind in Europa einerseits häufig sehr artenreich und beherbergen viele für Europa endemische Sippen. Andererseits sind diese Lebensräume europaweit durch Intensivierung und Nutzungsaufgabe existenziell bedroht. Ein Rückgang der Gesamtfläche sowie ein schleichender Wandel und Rückgang der lokalen und regionalen Artenvielfalt sowie eine Zersplitterung von Populationen sind die Folge. Die entsprechenden Pflanzengesellschaften und Landschaften repräsentieren vielfach Biodiversity Hotspots innerhalb Europas oder haben maßgeblichen Anteil an diesen.
Sechs Untereinheiten des Spergulo-Corynephoretum in den Niederlanden und vier in Norddeutschland werden untersucht. Neben Frequenz und Deckung der Arten in den Vegetationsaufnahmen werden ausgewählte abiotische Faktoren gemessen. Die Vegetationsdaten werden mittels einer synoptischen Tabelle, Ordination und Artmerkmals-Spektren bezüglich des bekannten Sukzessionschemas analysiert. Die meisten der Einheiten sind durch progressive Sukzession verbunden, die von Humusakkumulation begleitet wird. Einige zeichnen sich durch abweichendes Makroklima oder Substrat bzw. die außergewöhnliche Invasion des neophytischen Mooses Campylopus introflexus aus. Die Sukzession ist von einem kumulativen Auftreten neuer Arten geprägt. Die meisten Pionierarten überdauern in späten Stadien in Lücken, die durch kleinräumige Störungen oder in Form von absterbenden Grashorsten entstehen. So ist der Artenreichtum im letzten Stadium am größten. Viele Pionierflechtenarten bilden Sporen und Soredien aus, während Thallusfragmentation der wichtigste Ausbreitungsmodus in den späteren Sukzessionsstadien der Erdflechtenvegetation ist.
Im Koelerion glaucae-Vegetationskomplex der nördlichen Oberrheinebene konnten auf Arenosol-Standorten biologische Krusten identifiziert werden. Die basenreichen offenen Sande werden in den obersten Millimetern der Bodenschicht größerflächig mit Deckungen von 80 bis fast 90 % von diesen Krusten überzogen, wenn keine mechanischen Bodenstörungen auftreten. Es wurden bei der Analyse von 18 Krusten-Kleinflächen (je 5 x 5 cm) insgesamt 10 Taxa der Cyanobacteria, 9 Taxa der Chlorophyta/Chrysophyta, 3 Flechten- und 4 Moostaxa gefunden (mittlere Zahl der Taxa/Kleinfläche: 19,2), wobei vor allem Nostoc, Microcoleus, Oscillatoria, Zygogomum und Protonemata in den Proben dominant auftraten. Funktionelle Leistungen dieser Krusten hegen u. a. in der Festigung von Substrat und der Fixierung von Luftstickstoff (letzteres durch die im Gebiet dominant auftretenden Cyanobakterien). Da einige Gebiete seit 1999 mit Schafen beweidet werden, stellt sich die Frage, ob mechanische Störungen der Bodenoberfläche durch Tritt die Krusten zerstören und wenn, ob sie innerhalb eines Jahres regenerieren können. Um dies zu prüfen, wurde ein Experiment angelegt. Es war möglich, nach Anlage von systematisch verteilten 2 x 65 Flächen (je 20 x 20 cm) nicht nur den Faktor „künstliche“ mechanische Störung, sondern auch Störung durch Trittsiegel von Schaf und Esel zu untersuchen. Alle 65 Flächen wurden mit einer Grundaufnahme (Prozentskala) im August 2002 im Hinblick auf die makroskopisch sichtbaren Organismen und die Krustendeckung aufgenommen. Im Juli 2003 erfolgte dann die erneute Aufnahme nach im Herbst 2002 durchgeführter „künstlicher“ mechanischer Störung von 40 Flächen und Trittsiegel-Störung von 25 Flächen (13 Schaf, 12 Esel). Die Krusten regenerierten weder im Jahre 2003 noch bis Juli 2004. - Durch dieses Ergebnis entsteht eine ambivalente Situation: Auf der einen Seite ist ein Schutz der Krustendiversität vor den mechanischen Effekten der Weidetiere zumindest auf einigen Flächen notwendig. Auf der anderen Seite entstehen durch ein standortgemäßes Weidemanagement aus konsolidierten und oft ruderalisierten Rasen wiederum Koelerion glaucae-Fluren. Eine sehr extensive kurzzeitige Hütehaltung auf Teilen der Koelerion glaucae-Flächen wird empfohlen.
Die Erdflechtenvegetation kalkarmer bzw. kalkfreier Standorte in Nordhessen gehört in die Klasse Ceratodonto-Polytrichetea piliferi und die Ordnung Peltigeretalia. Diese läßt sich in drei Federationen unterteilen. Das Baeomycion rosei umfaßt Pioniergesellschaften, die sich beispielsweise auf abgeplaggten Heideflächen ansiedeln. Rentierflechtenbestände innerhalb von Heiden und lichten Wäldern, die Endglieder der Flechtensukzession darstellen, sind in das Cladonion arbusculae einzuordnen. Dieser Federation gehören darüber hinaus auch intermediäre, von stiftförmigen Cladonien geprägte Sukzessionsstadien sowie Strauchflechten-dominierte Bestände einiger Standorte auf Vulkanitfelsen an. Gesellschaften des Cladonion rei werden ebenfalls von stiftförmigen Arten geprägt und sind bevorzugt auf Ruderalstandorten wie z.B. Bergbauflächen zu finden. Die meisten Erdflechtengesellschaften sind sowohl in Nordhessen wie auch in ganz Deutschland sehr selten. Es werden Angaben zur Bestandssituation der Gesellschaften sowie zu möglichen Schutzmaßnahmen gemacht.
Auf der Grundlage von Herbarbelegen wird die Verbreitung von Galeopsis ladanum in Deutschland und Nachbargebieten dargestellt. Die westliche Verbreitungsgrenze der Art verläuft in Nord-Süd-Richtung von Schleswig-Holstein bis Bayern. Die Art besiedelte im 19. Jahrhundert extensiv genutzte Acker auf mäßig basenreichen Gesteinen und sehr lokal Felsstandorte. Durch Intensivierung und Aufgabe der Landwirtschaft ist die Art stark rückläufig. Der Arealrand wurde durch eine Vielzahl von Fehlbestimmungen maskiert. Auch die Einstufung der Art in Roten Listen ist teilweise falsch.
Anhand eigener Aufnahmen und Beobachtungen sowie einer Übersichtstabelle wird der synsystematische Rang verschiedener bislang beschriebener Eupatorium cannabinum-Gesellschaften erörtert. Wegen der geringen floristisch-soziologischen Homogenität der Wasserdost-Gesellschaften wird deren Zusammenfassung in eine Eupatorium-Assoziation abgelehnt. Auch die von vielen Autorinnen implizierte und nur von PASSARGE offen vollzogene Aufteilung in zwei Assoziationen unterschiedlicher Klassen erscheint wenig sinnvoll und zeugt vor allem von einer synsystematischen Überbewertung der zur Faziesbildung neigenden Art. Vielmehr sind die meisten Eupatorium-Gesellschaften als Fazies oder Phasen verschiedener Verlichtungs- und Kahlschlagsgesellschaften frischer oder wechselfeuchter Standorte oder als Zwillingsgesellschaften anzusprechen. Es wird vorgeschlagen, das Eupatorietum cannabini Tx. 1937 (wie auch das Convolvulo-Eupatorietum Görs 1974) einzuziehen und Eupatorium cannabinum wegen des über die beschriebenen Wasserdost-Dominanzgesellschaften hinausreichenden steten Vorkommens in Atropion und Sambuco-Salicion als Epilobietea-Klassencharakterart einzustufen.
Es wird dargestellt, dass die Zusammenfassung floristisch-soziologisch, standortsökologisch, chronologisch und chorologisch heterogener Bestände in eine Assoziation nicht sinnvoll ist, weil eine Assoziation neben einer Kennart auch ein gewisses floristisch-soziologisches Grundgerüst sowie einen ,Hof‘ gemeinsamer Beobachtungen und Bedeutungen umfasst.
Im westlichen Teil des Ballungsraumes Ruhrgebiet hat sich trotz der Flächenansprüche seit der Industrialisierung ein großflächiges Altwaldgebiet mit einer Vielfalt unterschiedlicher naturnaher Waldgesellschaften erhalten. Im Rahmen einer floristisch-vegetationskundlichen Untersuchung dieses „Duisburg-Mülheimer Waldes“ wurden schwerpunktmäßig die Birkenbruch- und Erlenbruchwald-Bestände bearbeitet (FUCHS 2003).
Das Carici elongatae-Alnetum muss als durchweg gestört betrachtet werden, weist aber im Gegensatz zum Birkenbruch ein erstaunlich vollständiges Artenspektrum auf. Deutlich lässt sich ein nährstoffarmer Flügel als Carici elongatae-Alnetum betuletosum pubescentis, ein nährstoffreicher Flügel als C.-Al. iridetosum sowie das C.-Al. cardaminetosum auf quelligem Standort abgrenzen. Das Betuletum pubescentis ist aktuell im Untersuchungsgebiet lediglich als Fragmentgesellschaft vorzufinden.Vor dem Hintergrund der Beeinträchtigungen und Belastungen durch den Ballungsraum werden der Zustand, das Potenzial und die Entwicklungstendenzen der Birken- und Erlenbruchwälder diskutiert. Mit der teilweisen Wiedervernässung und einer gezielten Besucherlenkung wird es für möglich gehalten, den Status quo der Birkenbruchwälder zu stabilisieren und den Zustand der Erlenbruchwälder zu verbessern. Auf diese Weise könnten auf lange Sicht die Birkenbruch- und Erlenbruchwälder für den Ballungsraum Ruhrgebiet erhalten werden.
Zur Artenstruktur und Systematik xerothermer Eichenmischwälder in Deutschland - eine Stellungnahme
(2005)
Über die xerothermen Eichenmischwälder in Deutschland besteht hinsichtlich der typischen Artenstrukturen und der systematischen Gliederung noch kein allgemein anerkannter Konsens. Anlaß zu den nachfolgenden Ausführungen war die von T. MÜLLER (1992) verfaßte Beschreibung der extrazonalen Reliktgesellschaften in OBERDÖRFER (1992). - Nach einer kurzen Beschreibung der klimatischen Grundcharakteristika für die Zone der Eichentrockenwälder speziell im (sub)kontinentalen Bereich mit Übertragung auf deutsche Regionen wird auf die hinsichtlich der lokalen bzw. regionalen Präsenz von Pflanzenarten wirksam gewesenen Waldnutzungen sowie auf den Einfluss überhöhter Wildpopulationen kurz eingegangen. Fragen der systematischen Ordnung für die subkontinental-kontinentalen Waldgesellschaften werden angesprochen.
Auf der Basis von 2 synthetischen Tabellen erfolgt eine kurze Beschreibung der geographischen Gliederung und der standortsabhängigen Artenstrukturen deutscher Gesellschaften.
Im Hinblick auf die Gliederung nach MÜLLER (1992) wurde festgestellt, daß sein Potentillo albae-Quercetum nur in der Polytrichum-Subassoziation den standörtlichen Gegebenheiten des Potentillo-Quercetum Libbert 1933 entspricht. Sein neu aufgestelltes, geographisch eng begrenztes Cytiso-Quercetum ist keine eigenständige Assoziation. Die von MÜLLER vorgegebene Standortscharakteristik von Dictamnus albus (extreme Waldsiedlungen) entspricht nicht den natürlichen Gegebenheiten in der collinen Stufe der Trockengebiete.
In der mitteleuropäischen Pflanzensoziologie hat die Veröffentlichung von Primärdaten in Form von Vegetationstabellen eine lange Tradition. Zeitschriften wie Tuexenia sind nicht zuletzt aus diesem Grunde wichtige Archive für die Biodiversitätsforschung und die angewandte Vegetationskunde. Allerdings steht der hohe Aufwand einer Kompilation dieser Daten einer breiteren Nutzung im Wege. Digitale Vegetationsdatenbanken mit Einzelaufnahmen erlauben ein rasches Suchen, Filtern, Kompilieren und synthetisches Auswerten von Datensätzen unterschiedlicher Herkunft. Konzepttaxonomische Datenbankstrukturen reduzieren insbesondere den Aufwand für den taxonomischen Abgleich. Das unter floraweb vom Bundesamt für Naturschutz bereitgestellte Onlineangebot VegetWeb enthält bereits > 7.000 Wald-Vegetationsaufnahmen und soll zu einem gemeinsamen Datenpool der deutschen Pflanzensoziologen ausgebaut werden. Die Dateneinspeisung soll einerseits aus regionalen Datenerfassungsprojekten erfolgen. Andererseits sollen ab sofort die in Tuexenia abgedruckten Vegetationsaufnahmen in VegetWeb bereitgestellt werden. Die von den Autoren gelieferten Tabellenvorlagen mit einem Mindestmaß an Zusatzinformationen werden vom Verfasser für die Einspeisung in VegetWeb vorbereitet. Es wird erwartet, dass die leichtere Verfügbarkeit der Primärdaten die Wahrnehmung der Publikationen erhöht und pflanzensoziologische Metaanalysen stimuliert.
Im allgemeinen Teil der Arbeit wird ein ausführlicher Literaturüberblick über den Verlauf der Ausbreitung der Aleppohirse (Sorghum halepense) in Mitteleuropa mit besonderer Berücksichtigung von Österreich gegeben. Aus der floristischen Literatur lässt sich seit Mitte der 1990er Jahre eine zunehmende Ausbreitung in Österreich und Deutschland ableiten. Diese wird begleitet von einer zunehmenden Einbürgerung in den warmen Gebieten Mitteleuropas. Eine wesentliche Ursache für diese Ausbreitung wird in den steigenden Jahresmitteltemperaturen vermutet.
Im speziellen Teil werden die Ergebnisse einer regionalen Fallstudie aus einem etwa 215 km2 großen Untersuchungsgebiet im östlichen oberösterreichischen Alpenvorland vorgestellt. Dort ist die Aleppohirse erstmals im Jahr 2000 mit zwei Beständen aufgetreten, im Jahr 2003 wurden 13 Vorkommen dokumentiert. Die Ausbreitung erfolgte v.a. entlang von Straßen, die Länge der von Sorghum halepense besiedelten Straßenbankette stieg von 600 m (2000) auf 7800 m (2003) an. Im gleichen Zeitraum nahm der Gesamtbestand von 15 auf 232 blühende Pflanzen zu.
Für die Ausbreitung im Untersuchungsgebiet kommt Straßenbanketten eine zentrale Rolle zu. Es wird vermutet, dass die Korridorfunktion, die günstigen Standortseigenschaften (Nährstoffgehalt, Wasserversorgung), das Störungsregime (gelegentliche Bodenverwundung, Mahd) und eventuell auch die Verschleppung von Diasporen durch Häckseln die große Bedeutung der Straßenbankette begründen. Dabei wird eine ein- bis zweischürige Mahd toleriert und hindert die Art nicht an einer raschen Ausbreitung. Der pflanzensoziologische Anschluss wurde mit 18 Vegetationsaufnahmen dokumentiert. Im Untersuchungsgebiet liegt der Verbreitungsschwerpunkt im Tanaceto-Arrhenatheretum von Straßenbanketten. Deutlich seltener tritt die Art im Echinochloo-Setarietum pumilae von Ackerbrachen auf.
Die Aleppohirse tritt in Mitteleuropa in nährstoffreichen Lebensräumen auf, die naturschutzfachlich von geringer Bedeutung und nicht gefährdet sind. Somit sind auch bei weiterer Ausbreitung keine Naturschutzprobleme zu erwarten. Bei häufigem Auftreten gilt die Aleppohirse in Ackern Südeuropas als problematisches Unkraut. Daher sind bei einer weiteren starken Ausbreitung ökonomische Probleme v.a. im Maisanbau wenigstens regional in Mitteleuropa nicht auszuschließen.
Bücherschau
(2005)
Vorwort
(2005)
Mit Band 25 hat Tuexenia ein Vierteljahrhundert erreicht, zusammen mit ihrem Vorläufer, den Mitteilungen der Floristisch-soziologischen Arbeitsgemeinschaft, eine Reihe von beachtlichem Umfang und vielseitigem Inhalt. Dieses Jubiläum soll Anlass für Rückbesinnung und Zukunftsplanung sein. Sowohl der Einband hat sich geändert als auch einiges weniger Auffällige im Innern. Teilweise konnte hierbei schon auf Anregungen unserer Umfrage zu Tuexenia eingegangen werden; die Ergebnisse sind am Ende des Bandes ausgewertet.
Der Jubiläumsband 25 gibt Gelegenheit, eine Bilanz aller bisher publizierten Arbeiten vorzulegen. Einen allgemeinen Überblick der Publikationen der Arbeitsgemeinschaft gab es bereits in Tuexenia 22 (DIERSCHKE 2002). So liegt jetzt der Schwerpunkt mehr auf verschiedenen Registern. Hierfür wurden in den seit 1981 erschienenen 24 Bänden 11 290 Seiten (ohne Bücherschau) ausgewertet. Insgesamt sind es 641 Publikationen (pro Band im Mittel 27, Spanne 11-48) mit 513 Autoren (38; 15-62). Die Autoren sind vollständig erfasst. Bei den Pflanzengesellschaften werden nur solche Arbeiten erwähnt, in denen Vegetationstabellen oder andere wichtige Angaben vorkommen. Ein weites Spektrum zeigt das Gebietsregister, von Arbeiten aus einzelnen Bundesländern bis zu solchen fremder Erdteile. Das Sachverzeichnis muss sich auf wesentlich erscheinende Begriffe beschränken. Insgesamt ergibt sich eine beeindruckende Vielfalt an Themen, Fragestellungen, Objekten und Autoren, die in vielen Aspekten wichtige Aktivitäten der Geobotanik in den letzten Jahrzehnten, vor allem der Vegetationskunde, in Mitteleuropa widerspiegeln. Darüber hinaus mögen die Register eine Hilfe beim Aufsuchen interessierender Themen sein und zum (erneuten) Studium älterer Bände anregen.
Mit dem Rundschreiben im Herbst 2004 ist an alle Mitglieder der Floristisch-soziologischen Arbeitsgemeinschaft ein Fragebogen verschickt worden, in dem ein Meinungsbild erbeten wurde. Von den 1168 Fragebögen sind bis zum 28. 02. 2005 261 (22,4 %) zurückgekommen, davon 50 anonym. Neben vielen Briefen aus Deutschland gab es auch Einzelmeldungen aus Österreich (3), der Schweiz (1), Dänemark (1), Griechenland (1) und sogar aus den USA (1). Allen, die sich an der Umfrage - teilweise sogar mit längeren, oft sehr engagierten zusätzlichen Kommentaren - beteiligt haben, möchte ich hiermit sehr herzlich danken. Die langjährige Tätigkeit als Herausgeber führt doch leicht zu einer gewissen „Betriebsblindheit“, die nur durch Anmerkungen aus der Leserschaft in Grenzen gehalten werden kann. Alle Leserinnen und Leser sind weiter zu konstruktiver Kritik aufgefordert.
Die Arbeitsgruppe Trockenrasen wurde 2004 mit dem Ziel gegründet, mittelfristig die Bände der Trockenrasen und nahe stehender Vegetationstypen innerhalb der „Synopsis der Pflanzengesellschaften Deutschlands“ zu verfassen. Dazu soll zunächst eine umfassende TURBOVEG-Datenbank mit Vegetationsaufnahmen der Klassen Koelerio-Corynephoretea, Festuco-Brometea, Violetea calaminariae, Elyno-Seslerietea und Trifolio-Geranietea sanguinei aus Deutschland erstellt werden. Anschließend ist die ergebnisoffene syntaxonomische Neubearbeitung dieser Gesellschaftsgruppe nach einer einheitlichen Methodik geplant. Personen, die an der Arbeitsgruppe mitwirken oder ihr Daten zur Verfügung stellen wollen, sind herzlich willkommen. Außerdem veranstaltet die Arbeitsgruppe eine jährliche Tagung zu wechselnden Themen. Die erste im September 2004 in Lüneburg stand unter dem Motto „Trockenrasen als Biodiversitätshotspots“. Fünf der damaligen Beiträge werden in diesem Band publiziert.
Trockenrasen (v. a. Klassen Koelerio-Corynephoretea und Festuco-Brometea) gehören zu den auf kleinen Flächen artenreichsten Pflanzengesellschaften überhaupt und stellen ideale Modellsysteme für die Analyse von Phytodiversitätsmustern und deren Ursachen dar. Ich gebe einen Überblick der in verschiedenen Trockenrasentypen Europas auftretenden Durchschnitts- und Maximalwerte der Artenzahlen von Gefäßpflanzen, Moosen und Flechten auf unterschiedlichen Flächengrößen zwischen 1 mm2 und 100 m2. Gesellschaften der Festuco-Brometea sind generell artenreicher als jene der Koelerio-Corynephoretea. Die bislang höchsten publizierten Artendichten stammen jedoch aus dem Gypsophilo fastigiatae-Globularietum vulgaris, einer basiphilen Felsgrusflur der schwedischen Insel Öland (Ordnung Alysso alyssoidis-Sedetalia, Koelerio-Corynephoretea). Sie betragen auf 4 m2 durchschnittlich 53,6 und maximal 80 Arten. Die geringsten Artendichten unter den Trockenrasen weisen das Caricetum arenariae und das Corniculario-Corynephoretum (beide Ordnung Corynephoretalia canescentis, Koelerio-Corynephoretea) mit durchschnittlich weniger als 10 Arten auf 4 m2 auf. Die Artenzahl-Areal-Beziehung von Trockenrasen lässt sich über den ganzen betrachteten Dimensionsbereich exzellent durch eine Potenzfunktion S = c • A z beschreiben. Dabei unterscheiden sich die z-Werte verschiedener Trockenrasentypen nur geringfügig und betragen im Mittel 0,21. Das führt dazu, dass die Reihung verschiedener Trockenrasengesellschaften hinsichtlich ihrer Artenzahl auf unterschiedlichen Skalenebenen nahezu unverändert bleibt, und eröffnet die Möglichkeit, Artenzahlen auf andere Flächengrößen zu extrapolieren.
Es folgt eine Erörterung der wichtigsten Faktoren, welche die Verteilung der Phytodiversität in Trockenrasen beeinflussen. Die größte Bedeutung hat hier die Bodenreaktion. Im Allgemeinen wurden stark steigende Artendichten mit zunehmendem pH-Wert, teilweise auch ein erneuter leichter Abfall oberhalb des Neutralpunktes gefunden. Eine Abnahme der Artendichte mit zunehmender Höhenlage im Gebirge konnte zumindest in zwei Fällen auch für Probeflächen gleicher Größe nachgewiesen werden. Abschließend diskutiere ich die Gründe für den überdurchschnittlichen Artenreichtum von Trockenrasen, weise auf Forschungsdefizite hin und unterbreite Empfehlungen für die Konzeption und Durchführung künftiger Studien der Biodiversitätsforschung wie auch der pflanzensoziologischen Datenerhebung allgemein. Als vordringliche Qualitätskriterien erachte ich die Arbeit mit standardisierten Probeflächengrößen und die sorgfältige Berücksichtigung von Moosen und Flechten.
Erdflechten stellen in Sandtrockenrasen einen bedeutenden Anteil der Phytodiversität. Sie können zusammen mit Moosen syntaxonomisch und teils auch ökologisch eigenständige Einheiten (Microcoena) bilden. In Vegetation der Klassen Koelerio-Corynephoretea und Ammophiletea konnten in Deutschland und Dänemark 26 unterschiedliche flechtenreiche Mikrogesellschaften aufgenommen und standörtlich charakterisiert werden. - Erdflechten und Erdflechten-Mikrogesellschaften sind gute Anzeiger v. a. für Mikrohabitat-Faktoren, die die Konkurrenzfähigkeit der Gefäßpflanzen verändern, wie Eutrophierung und unterschiedliche Arten von Störung. Daher sind Flechten-Mikrogesellschaften hervorragende Bioindikatoren für den qualitativen Zustand von Sandtrockenrasen.
Die höchsten Werte für den Artenreichtum von Flechten wiesen Microcoena offener Sandböden auf, v. a. Cladometum zopfii und C. foliaceae. Beide Mikrogesellschaften können in Trockenrasen als Anzeiger für gute Qualität dienen. Vorkommen des Cladonietum nemoxynae ist zumindest im ozeanischen Klima ein deutlicher Anzeiger anthropo-zoogenen Einflusses. - Auf humusreichen Böden entwickelt sich eine Sukzessionsreihe der Flechtenvegetation mit einer unimodalen Verteilung des Artenreichtums. Dabei ändern sich die vorherrschenden Ausbreitungsmodi von überwiegend Sporen über Soredien zu Fragmentierung und Strategietypen nach Grime von Ruderaistrategen zu Konkurrenzstrategen. - Die artenreichsten Bestände benötigen Sandbewegung, um als Dauergesellschaften erhalten zu bleiben. Bestände in großflächigen Küstendünen (in der vorliegenden Untersuchung Dänemark) oder Flussdünen (Elbetal) sind daher meist in besserem Zustand, mit einem höheren Anteil der seltenen Mikrogesellschaften und mit höherer Flechten-Diversität.
Ent-Schreibung der Schrift
(2004)
Vergleichsweise wenig Beachtung hat man Brinkmanns Textmontagen und Doku-Montage-Texten geschenkt, obwohl sie aus literaturgeschichtlicher Sicht eine einzigartige Position in der deutschen Literatur einnehmen. Um diese Position zu bestimmen, werde ich zunächst einem literaturwissenschaftlichen Interesse nachgehen, das durch eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Parallelisierung verdeutlicht sei. Brinkmanns Texte sollen dazu aus dem Dunstkreis der ideologischen Debatten herausgeholt und mit den Entwicklungen der französischen Literatur der 60er Jahre in Zusammenhang gebracht werden. Dieser Zugang verspricht eine Lektüre, die Brinkmanns Textkonvolute aus der dialektischen Klammer herauslöst und hinsichtlich einer Negationsbewegung untersucht. Dies kann allerdings nur gelingen, wenn Brinkmanns Arbeit an der Sprache bzw. an der Schrift selbst ins Blickfeld gerückt wird.
Atriplex semilunaris, eine westaustralische Art, wurde 2003 auf Fuerteventura und damit erstmals auf den Kanarischen Inseln gefunden. Sie bildet an stark gestörten Flächen in Straßennähe mitunter Dominanzbestände, die dem Mesembryanthemion crystallini nahe stehen. Atriplex semilunaris stellt bei der Keimung nur relativ geringe Temperaturansprüche; sie keimt innerhalb weniger Tage bei 10 °C bis 20 °C zu hohen Prozentsätzen, auch bei geringen Salzkonzentrationen, so dass ein neuerliches Auftreten auf Sonderstandorten in Mitteleuropa nicht unwahrscheinlich erscheint.
Wegen ihrer großen Zahl und ihres Artenreichtums sind Bahnhöfe sowie andere Betriebsflächen der Bahn als innerstädtische Makrohabitate für die Erhaltung der momentan vorhandenen Artenvielfalt kaum zu überschätzen. Innerhalb der letzten 15 Jahre wurden mindestens 1063 Gefäßpflanzensippen (davon mehr als 1000 Arten) auf innerstädtischem Eisenbahngelände allein in Deutschland nachgewiesen. Es werden daher die folgenden Hypothesen aufgestellt:
1. Bahnhöfe gehören zu den artenreichsten Habitaten in Mitteleuropa. Sie sind „Hotspots“ des Artenreichtums quasi vor unserer Haustür.
2. Die Bahnhöfe und Bahnhofsbrachen spiegeln nicht nur ihr Alter und die Nutzung wider, sondern auch die Flora der Umgebung. Sie sind ein Modell für die Abhängigkeit der Ruderalvegetation von Technik und Kulturgeschichte.
3. Insgesamt wurden 309 neophytische Sippen auf den Bahnanlagen gefunden. Bezüglich der Ausbreitung von Neophyten muss die Rolle der Eisenbahn differenziert betrachtet werden: Während zahlreiche kurzlebige und zumeist auch konkurrenzschwache Arten mit der Eisenbahn ausgebreitet werden, gelangen die neophytischen Gehölzarten ebenso wie die meisten langlebigen Stauden von unmittelbar angrenzenden Gärten bzw. mit Gartenabfällen auf das Bahngelände. Hauptquelle der Neophyten sind heute umliegende Gärten und Anpflanzungen, nicht etwa der eisenbahnbedingte Transport.
4. Wegen der Änderungen im Transportwesen (Containerverkehr, weniger offene Transporte von landwirtschaftlichen Produkten), vor allem aber durch den Rückgang des schienengebundenen Güterverkehrs werden Bahnhöfe diese Refugialfunktion sicher nicht mehr lange behalten.
In Kiefernbeständen auf Dünensanden des Niederbayerischen Tertiärhügellandes (Übergänge zwischen Leucobryo- und Pyrolo-Pinetum) wurden vegetationskundliche Dauerflächen angelegt, um die Wirkungen von N-Eintrag, der zum Waldrand hin zunimmt, und Streunutzung, die als Instrument der Biotoppflege betrieben wird, auf die Bodenvegetation zu untersuchen.
Indirekte (DCA) und direkte Ordination (CCA) zeigen, dass N-Eintragsgefälle und Streunutzung die Artenzusammensetzung maßgeblich steuern. Akrokarpe Moose und Nadelbaumverjüngung profitieren signifikant von Streuentzug, während Zwergsträucher, die Rubus-Arten und mattenbildende Moose zurückgedrängt werden. Auf den N-Eintrag reagieren pleurokarpe Moose, Rubus-Arten, Frangula alnus, Galeopsis tetrahit und Impatiens parviflora sowie einige Gehölzarten zu Lasten von Zwergsträuchern und akrokarpen Moosen positiv. Mit Annäherung an Waldrand und Straße etabliert sich eine Strauchschicht aus Quercus robur und Frangula alnus. N-reiche Flächen sind artenreicher, insbesondere unter Streunutzung, die die innere Heterogenität der Flächen erhöht.
Unter hohem N-Eintrag senkt Streuentzug die Ellenberg-Zeigerwerte für Stickstoff signifikant von 3,44 auf 2,84 und damit auf das Niveau N-armer, unbehandelter Flächen. Bei N-armer Ausgangslage liegt die N-Zahl der streugenutzten Flächen nur um 0,25 (n. s.) niedriger. Der Zeigerwert für Bodenreaktion reagiert nicht auf Streunutzung. Die Lichtzahl ist nach Streunutzung auf allen Flächen signifikant um 0,3 bis 0,4 Stufen niedriger, eine Förderung von Offenlandarten nicht feststellbar. Streuentnahme reduziert Trockensubstanz- und Nährelementvorräte. Unter hohem N-Eintrag weisen Streunutzungsflächen deutlich höhere Restvorräte auf bzw. gleichen Verluste aufgrund höherer Produktivität der Bodenvegetation schneller aus. Ohne Streunutzung tragen die N-reichen Varianten infolge ihrer geringeren Moosschicht insgesamt weniger Trockensubstanz. Die Bodenvegetation weist nach Streunutzung höhere N-Gehalte und engere C/N-Verhältnisse auf, was mit dem geringen Anteil verholzter Organe an der Restbiomasse erklärbar ist. Bei allen Nährelementen außer Ca, vor allem aber bei K und Mg, nehmen entlang des N-Gradienten die Gehalte in der Kraut- und Strauchschicht deutlich stärker zu als die bei den Moosen.
Die Pflegemaßnahmen kompensieren die Wirkungen des N-Eintrags und verhindern die Sukzession zum Laubwald, erscheinen jedoch im Vergleich zu historischen Praktiken sehr vorsichtig und kostspielig. Periodische, aber deutlich stärkere Entzüge der Auflage wären wahrscheinlich effizienter. Denkbar ist auch die gezielte Schaffung von baumfreien Initialstadien in Anlehnung an frühere kleinflächige Nutzungen des Sandvorkommens.
In den letzten etwa 150 Jahren haben sich zahlreiche Gletscher der Alpen infolge eines wärmeren Klimas zurückgezogen. Dies gilt auch für eine lange Gletscherzunge des Obersulzbachkees, die um mehr als 3 Kilometer zurück gegangen ist. Die einzelnen Stadien des Rückzugs sind recht gut datiert und waren Anlass für eine vergleichende Untersuchung der Vegetation in 6 datierten Bereichen im Vorfeld dieses Gletschers.
Ein Grundstock von über 20 Arten wuchs 1997 im gesamten Gletschervorfeld; die meisten der insgesamt 191 Arten waren aber absolut oder mit Schwerpunkt an einzelne Stadien gebunden. In einer indirekten Gradientenanalyse (DCA) erklärte der Zeitraum der Eisfreiheit 84% der Variation der Vegetation entlang der ersten Achse; damit war er für die Vegetation der bestimmende Faktor. Die α-Diversität der Vegetation stieg bis 55 Jahre Eisfreiheit kontinuierlich an; danach zeigte sie keinen eindeutigen Trend. Die Evenness fiel durch Dominanzbildung einzelner Arten im Laufe der Entwicklung ab. Zwei Sukzessionsstadien ließen sich unterscheiden: ein Cerastium uniflorum-Luzula alpinopilosa-Pionierstadium aus Arten der Schuttfluren i. w. S. mit zahlreichen alpinen Arten auf bis zu 55 Jahre alten Substrat und ein Festuca rubra-Nardus stricta-Rasenstadium ab etwa 110 Jahren Eisfreiheit mit einer Mischung aus Rasen-, Zwergstrauch- und Hochstauden-Pflanzen. Ersteres Stadium gliederte sich weiter in eine Oxyria digyna-Doronicum clusii-Phase auf jungem Substrat und eine Racomitrium canescens-Trifolium nivale-Phase nach mindestens 55 Jahren Eisfreiheit. Trotz oftmals fließender Übergänge ließen sich im Literaturvergleich 3 Assoziationen erkennen: das Sieversio-Oxyrietum digynae bis 25 Jahre, das Agrostio rupestris-Trifolietumpallentis bis 95 Jahre und das Sieversio-Nardetum strictae ab 110 Jahren Eisfreiheit. Auffällig war im gesamten Gletschervorfeld die vollständig ausgebliebene Ansiedlung von Bäumen; mögliche Gründe hierfür werden diskutiert.
Diese Arbeit untersucht die mitteldeutschen Vorkommen von Luzula divulgata, einer Sippe aus der Artengruppe um Luzula campestris und L. multiflora, deren ökologische Ansprüche und soziologisches Verhalten in Deutschland bisher kaum bekannt waren. Die östlich verbreitete Art wächst in Mitteldeutschland im oberen Bodetal, unteren Unstruttal, mittleren Saaletal und im Kyffhäusergebirge. Die isolierten Vorkommen bilden den nordwestlichen Arealrand der Art. L. divulgata ist im Gebiet an Eichen-Trockenwälder des Luzulo luzuloidis-Quercetum petraeae und Potentillo albae-Quercetum petraeae gebunden. Mitunter wächst sie auch in waldnahen Heiden, Säumen und Magerrasen. Das Klima der Wuchsgebiete ist sommerwarm und relativ trocken. Die Böden sind nahezu kalkfrei, mäßig sauer bis sauer und meist oligotroph. Das standortökologische Verhalten von L. divulgata wird mit Hilfe von Ellenberg-Zeigerwerten zusammengefasst; das Verbreitungsbild und die soziologische Bindung der Art werden diskutiert.
Das Treiben der Kunst-Avantgarden in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war ein übernationales gesamteuropäisches Phänomen - nicht nur im Sinne wechselseitiger transnationaler Einflüsse und Kooperationen, sondern auch in Strukturanalogien zwischen den Programmen und Produktionen in verschiedenen Ländern. Eine Verwandtschaft zwischen deutschsprachigem Dada und den russischsprachigen 'kubofuturistischen' Gruppen Gileja und 41° wurde, ausgehend vor allem von der in beiden literarischen Avantgarden gepflegten Lautpoesie, immer wieder beschworen, doch begnügte man sich dabei entweder mit ganz allgemeinen Feststellungen oder beschränkte sich auf eng begrenzte Teilaspekte. Ziel dieses Aufsatzes ist es, interkulturelle Kongruenzen und kulturspezifische Kontraste hinsichtlich der beiden poetischen Formen Laut- und visuelle Dichtung in den beiden Kulturräumen darzustellen und dabei zu zeigen, dass man es mit verschiedenen, doch verwandten Ausprägungen avantgardistischen Handelns zu tun hat.
Tuexenia publiziert vorwiegend deutschsprachige Original- und Übersichtsarbeiten über floristische, populationsbiologische und vegetationskundliche Untersuchungen, ihre theoretischen Grundlagen und Anwendungen in der Praxis. In Sonderfällen sind auf Anfrage auch Arbeiten in Englisch möglich. Die Arbeiten sollen aus Mitteleuropa stammen oder bei Themen aus anderen Gebieten Bezug zu Mitteleuropa aufweisen.
Tuexenia erscheint jährlich in einem Band, der möglichst im Frühjahr fertiggestellt sein soll. Autoren erhalten von jeder Arbeit 50 Sonderdrucke kostenlos; weitere können gegen Rechnung bezogen werden.
I shall take a look at a cluster of problems: the relation between fictional and actual worlds, between fictionality and narration, between action and rationality, between action and agent or subject, and between world, enunciation and subject in light of two important theoretical works, both from 1991. My choice of references is not entirely arbitrary: their basic approach shows certain similarities that underline the shortcomings of both in dealing with literature, in spite of the stimulating arguments they unfold. But they also show marked differences that allow us to develop their argument further. The books are Paisley Livingston's 'Literature and Rationality' and Marie-Laure Ryan's 'Possible Worlds, Artificial Intelligence, and Narrative Theory'.
The soluble loop BC region guides, but not dictates, the assembly of the transmembrane cytochrome b6
(2017)
Studying folding and assembly of naturally occurring α-helical transmembrane proteins can inspire the design of membrane proteins with defined functions. Thus far, most studies have focused on the role of membrane-integrated protein regions. However, to fully understand folding pathways and stabilization of α–helical membrane proteins, it is vital to also include the role of soluble loops. We have analyzed the impact of interhelical loops on folding, assembly and stability of the heme-containing four-helix bundle transmembrane protein cytochrome b6 that is involved in charge transfer across biomembranes. Cytochrome b6 consists of two transmembrane helical hairpins that sandwich two heme molecules. Our analyses strongly suggest that the loop connecting the helical hairpins is not crucial for positioning the two protein “halves” for proper folding and assembly of the holo-protein. Furthermore, proteolytic removal of any of the remaining two loops, which connect the two transmembrane helices of a hairpin structure, appears to also not crucially effect folding and assembly. Overall, the transmembrane four-helix bundle appears to be mainly stabilized via interhelical interactions in the transmembrane regions, while the soluble loop regions guide assembly and stabilize the holo-protein. The results of this study might steer future strategies aiming at designing heme-binding four-helix bundle structures, involved in transmembrane charge transfer reactions.
Cells respond to protein misfolding and aggregation in the cytosol by adjusting gene transcription and a number of post-transcriptional processes. In parallel to functional reactions, cellular structure changes as well; however, the mechanisms underlying the early adaptation of cellular compartments to cytosolic protein misfolding are less clear. Here we show that the mammalian ubiquitin ligase C-terminal Hsp70-interacting protein (CHIP), if freed from chaperones during acute stress, can dock on cellular membranes thus performing a proteostasis sensor function. We reconstituted this process in vitro and found that mainly phosphatidic acid and phosphatidylinositol-4-phosphate enhance association of chaperone-free CHIP with liposomes. HSP70 and membranes compete for mutually exclusive binding to the tetratricopeptide repeat domain of CHIP. At new cellular locations, access to compartment-specific substrates would enable CHIP to participate in the reorganization of the respective organelles, as exemplified by the fragmentation of the Golgi apparatus (effector function).
The formation of secondary particles in the atmosphere accounts for more than half of global cloud condensation nuclei. Experiments at the CERN CLOUD (Cosmics Leaving OUtdoor Droplets) chamber have underlined the importance of ions for new particle formation, but quantifying their effect in the atmosphere remains challenging. By using a novel instrument setup consisting of two nano-particle counters, one of them equipped with an ion filter, we were able to further investigate the ion-related mechanisms of new particle formation. In autumn 2015, we carried out experiments at CLOUD on four systems of different chemical compositions involving monoterpenes, sulfuric acid, nitrogen oxides, and ammonia. We measured the influence of ions on the nucleation rates under precisely controlled and atmospherically relevant conditions. Our results indicate that ions enhance the nucleation process when the charge is necessary to stabilize newly formed clusters, i.e. in conditions where neutral clusters are unstable. For charged clusters that were formed by ion-induced nucleation, we were able to measure, for the first time, their progressive neutralization due to recombination with oppositely charged ions. A large fraction of the clusters carried a charge at 1.2 nm diameter. However, depending on particle growth rates and ion concentrations, charged clusters were largely neutralized by ion–ion recombination before they grew to 2.2 nm. At this size, more than 90 % of particles were neutral. In other words, particles may originate from ion-induced nucleation, although they are neutral upon detection at diameters larger than 2.2 nm. Observations at Hyytiälä, Finland, showed lower ion concentrations and a lower contribution of ion-induced nucleation than measured at CLOUD under similar conditions. Although this can be partly explained by the observation that ion-induced fractions decrease towards lower ion concentrations, further investigations are needed to resolve the origin of the discrepancy.
Die Kunst der Mode
(2004)
Tagungsbericht zu Die Kunst der Mode : erste Interdisziplinäre Tagung des Instituts für Künste und Medien der Universität Potsdam vom 8. bis 10. Oktober 2003
Die erste Tagung des Instituts für Künste und Medien der Universität Potsdam zum Thema 'Die Kunst der Mode' sollte deshalb Wissenschaftlern und Praktikern aus verschiedenen Disziplinen, Literatur-, Medienwissenschaftlern, Historikern und Theaterwissenschaftlern, Journalisten, Modedesignern und Unternehmern, ein Forum bieten, sich über dieses "Medium der Selbstgestaltung und der Gestaltung der Identität" (Prof. Gertrud Lehnert) auszutauschen. Dabei war es eindeutig nicht das Ziel der Tagung, die Mode auf Kunst oder Nicht-Kunst festzuschreiben, vielmehr sollte ihr ein eigener Raum innerhalb der Alltagskultur eröffnet werden. Ein Schwerpunkt war die Betonung ihrer Zwischenstellung: zwischen Kunst und Konsum, zwischen Kunst und Handwerk, zwischen Alltagsinszenierung und großem Theater. Der interdisziplinäre Charakter der Veranstaltung ermöglichte die Annäherung an das Thema aus vier verschiedenen Perspektiven.
Der Zyklus 'Letter of Resignation', entstanden zwischen 1959 und 1967, stellt in verschiedener Hinsicht eine Besonderheit in Cy Twomblys Oeuvre dar. Selten setzt Twombly sich so konkret mit dem Topos der Schrift auseinander, ohne daß dies eingebunden wäre in einen der mythischen Vorwürfe, die viele seiner Bilder und Zyklen bestimmen. Auch die Landschaft rückt zu Gunsten der Beschäftigung mit der Kommunikation mittels Schrift und der Vermittlung von Inhalt durch Schrift auf dem Papier in den Hintergrund.
Mit der Identität der Literatur selbst und mit dem institutionellen Rahmen ihrer Produktion und Rezeption wird sich der vorliegende Beitrag nicht weiter beschäftigen. Statt dessen soll auf der Textebene eines einzelnen Romans nach Spuren bestimmter, eher auf Europa als auf seine Bestandteile bezogene Identitätsmuster gesucht werden. Das Werk, das dieser Untersuchung zugrunde gelegt wird, Hilde Spiels zunächst 1961 auf Englisch erschienener Roman 'Lisas Zimmer' ('The Darkened Room'), bietet für diese Suche einen in mehreren Hinsichten aufschlussreichen Untersuchungsgegenstand. Der Roman spielt unter europäischen Emigranten in New York, deren Blick für die europäische Herkunft durch die Distanz geschärft ist. Der Roman arbeitet geradezu modellhaft mit europäischen Amerika-Bildern und projizierten amerikanischen Europabildern, womit ihm eine imagologische Perspektive quasi eingebaut ist.
Ausgangspunkt folgender Überlegungen ist die These, dass neben der positiven Auffassung von der Natur als göttliche Schöpfung die Vorstellung einer bösen und feindlichen Natur das abendländische Denken durchzieht. Im Folgenden sollen Momente dieser Negativierung von Welt in einigen zentralen theologischen bzw. philosophischen Diskursen des Abendlandes kurz skizziert werden. Diese Gedanken bilden den kulturgeschichtlichen Hintergrund vor dem im zweiten Teil einzelne literarische Texte unter dem Aspekt der Ablehnung bzw. Dämonisierung der Natur untersucht werden.
Wir haben mit der Studie des Berliner Komparatisten Winfried Menninghaus eine faszinierende Theoriegeschichte bekommen, die Literaturgeschichte des Ekels bleibt zu schreiben. Es steht zu vermuten, daß sie in den nächsten Jahren (pessimistischer vielleicht: Jahrzehnten) geschrieben oder vielleicht eher doch aus vielen einzelwissenschaftlichen Teilen zusammengesetzt werden wird, denn das Thema hat ganz offensichtlich schlagartig begonnen, Interesse auf sich zu ziehen. Die Gründe, warum es gerade jetzt emergiert, sind kaum in der Sache gegründet, sondern in der Dynamik der Literatur- und Kulturwissenschaften selbst zu suchen, eine Problematik, der eine eigene metatheoretische Studie zu widmen wäre. Die Präsenz der Ekelthematik in der gesamten Moderne und ihr konstitutiver Zusammenhang mit für sie zentralen ästhetischen Kategorien kann jedenfalls nicht mehr übersehen werden. Neben der postulierten historischen Verschiebung in Funktion und möglicherweise auch im Inhalt des Ekels muß die Frage nach seiner Genderisierung beschäftigen, die im folgenden eher als ein Nebenthema mitgeführt wird, obwohl es unzweifelhaft ist, daß Ekelhaftes überwiegend mit weiblichen Konnotationen versehen ist und literarisch genauso inszeniert wird. Aber - und damit komme ich auf die historische Perspektive zurück - war das stets so?
The quark gluon plasma produced in heavy ion collisions behaves like an almost ideal fluid described by viscous hydrodynamics with a number of transport coefficients. The second order coefficient κ is related to a Euclidean correlator of the energy-momentum tensor at vanishing frequency and low momentum. This allows for a lattice determination without maximum entropy methods or modelling, but the required lattice sizes represent a formidable challenge. We calculate κ in leading order lattice perturbation theory and simulations on 1203 × 6, 8 lattices with a < 0.1 fm. In the temperature range 2Tc − 10Tc we find κ = 0.36(15)T2. The error covers both a suitably rescaled AdS/CFT prediction as well as, remarkably, the result of leading order perturbation theory. This suggests that appropriate noise reduction methods on the lattice and NLO perturbative calculations could provide an accurate QCD prediction in the near future.
The degradation of nonfunctional mitochondrial proteins is of fundamental relevance for maintenance of cellular homeostasis. The heteromeric CLPXP protein complex in the mitochondrial matrix is part of this process. In the fungal aging model Podospora anserina, ablation of CLPXP leads to an increase in healthy lifespan. Here, we report that this counterintuitive increase depends on a functional autophagy machinery. In PaClpXP mutants, autophagy is involved in energy conservation and the compensation of impairments in respiration. Strikingly, despite the impact on mitochondrial function, it is not mitophagy but general autophagy that is constitutively induced and required for longevity. In contrast, in another long-lived mutant ablated for the mitochondrial PaIAP protease, autophagy is neither induced nor required for lifespan extension. Our data provide novel mechanistic insights into the capacity of different forms of autophagy to compensate impairments of specific components of the complex mitochondrial quality control network and about the biological role of mitochondrial CLPXP in the control of cellular energy metabolism.
The study of lattice gauge theories with Monte Carlo simulations is hindered by the infamous sign problem that appears under certain circumstances, in particular at non-zero chemical potential. So far, there is no universal method to overcome this problem. However, recent years brought a new class of non-perturbative Hamiltonian techniques named tensor networks, where the sign problem is absent. In previous work, we have demonstrated that this approach, in particular matrix product states in 1+1 dimensions, can be used to perform precise calculations in a lattice gauge theory, the massless and massive Schwinger model. We have computed the mass spectrum of this theory, its thermal properties and real-time dynamics. In this work, we review these results and we extend our calculations to the case of two flavours and non-zero chemical potential. We are able to reliably reproduce known analytical results for this model, thus demonstrating that tensor networks can tackle the sign problem of a lattice gauge theory at finite density
Die Collectio Thessalonicensis ist eine nur fragmentarisch überlieferte Sammlung von Papst- und Kaiserbriefen, angeblich vor dem Jahre 531 zusammengestellt. Sie ist seit langen Jahren nicht mehr (oder doch nur peripher) in der internationalen Forschung beachtet worden. Aber nicht nur dieser Umstand veranlasste uns zur eingehenderen Beschäftigung mit diesem Konvolut interessanter Texte. In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat die wissenschaftliche Durchdringung der christlichen Spätantike enorme Fortschritte gemacht. Neue Hilfsmittel – nicht zuletzt die heute zur Verfügung stehenden elektronischen Ressourcen – stehen nunmehr zur Verfügung. Auch neue wissenschaftliche Fragestellungen evozieren eine erneute Beschäftigung mit dieser (angeblich oder tatsächlich) aus dem 6. Jahrhundert stammenden Sammlung wichtiger Dokumente. Die seit einigen Jahren erneut aufgeflammte Diskussion über die Umstände der endgültigen Unterstellung der Bistümer des sog. östlichen Illyricum in den 50er Jahren des 8. Jahrhunderts unter Rom erfordert es, die kirchengeschichtlichen Hintergründe dieser bis dahin lange zwischen Rom und Konstantinopel umstrittenen Region (man denke nur an das sog. Vikariat von Thessaloniki) erneut ins Auge zu fassen. ...
The widespread application of human stem-cell-derived neurons for functional studies is impeded by complicated differentiation protocols, immaturity, and deficient optogene expression as stem cells frequently lose transgene expression over time. Here we report a simple but precise Cre-loxP-based strategy for generating conditional, and thereby stable, optogenetic human stem-cell lines. These cells can be easily and efficiently differentiated into functional neurons, and optogene expression can be triggered by administering Cre protein to the cultures. This conditional expression system may be applied to stem-cell-derived neurons whenever timed transgene expression could help to overcome silencing at the stem-cell level.
Introduction: DACCORD is an observational, non-interventional study being conducted in German primary and secondary care centres. The study aims to describe the impact of disease (including exacerbations) and treatments over 2 years on ‘real-life’ patients with chronic obstructive pulmonary disease (COPD).
Materials and methods: Patients had a clinical and spirometry diagnosis of COPD, were aged ≥40 years and, on recruitment, were initiating or changing COPD maintenance medication. The only exclusion criteria were asthma and randomised clinical trial participation. Exacerbations data were collected every 3 months. COPD medication, COPD Assessment Test (CAT) and forced expiratory volume in 1 s (FEV1) were recorded at baseline and after 1 and 2 years.
Results: A total of 6122 patients were recruited, 3137 (51.2%) of whom completed the 2-year visit. The mean age of these patients was 65.6 years, 59% were male, 69% had mild or moderate airflow limitation, and their mean COPD Assessment Test (CAT) total score was 20.3. Overall, there was a trend towards decreasing COPD exacerbation rates over the 2-year follow-up period, with rates of 0.390 during Year 1 and 0.347 during Year 2. Rates were lower in patients with no exacerbation during the 6 months prior to entry (0.263 and 0.251 during Years 1 and 2, respectively), with 51.6% of patients having no exacerbation during the 6 months prior to entry and over the 2-year follow-up. Approximately 50% of the overall population experienced a clinically relevant improvement from baseline in CAT total score at Year 1 and 2. When assessed by treatment class (or classes), persistence to medication was high (77.8% in Year 1 and 71.4% in Year 2).
Conclusions: Overall, the 2-year follow-up data from DACCORD suggest that for most patients with COPD exacerbations are a rare event. For the majority of patients, the focus should be on managing symptoms, and the impact that these symptoms have on their daily lives. Even for those patients who do exacerbate, although prevention of exacerbations is an important factor, management of symptoms should be a key consideration. DACCORD also suggests that COPD disease progression is not inevitable – providing patients are receiving pharmacological treatment.
Das Scheitern der traditionellen, disziplinär verengten Umweltforschung bei der Lösung sehr komplexer Umweltprobleme förderte die Herausbildung eines neuen Forschungstyps: der Nachhaltigkeitsforschung, einer inter- oder transdisziplinären Wissenschaft, die im Spannungsfeld von Gesellschaft(-swissenschaften)und Natur(-wissenschaften) agiert. Bei ihrer Entstehung spielten in Deutschland kleine, gemeinnützige Forschungsinstitute eine zentrale Rolle.
Ligand stimulation of CD95 induces activation of Plk3 followed by phosphorylation of caspase-8
(2016)
Upon interaction of the CD95 receptor with its ligand, sequential association of the adaptor molecule FADD (MORT1), pro-forms of caspases-8/10, and the caspase-8/10 regulator c-FLIP leads to the formation of a death-inducing signaling complex. Here, we identify polo-like kinase (Plk) 3 as a new interaction partner of the death receptor CD95. The enzymatic activity of Plk3 increases following interaction of the CD95 receptor with its ligand. Knockout (KO) or knockdown of caspase-8, CD95 or FADD prevents activation of Plk3 upon CD95 stimulation, suggesting a requirement of a functional DISC for Plk3 activation. Furthermore, we identify caspase-8 as a new substrate for Plk3. Phosphorylation occurs on T273 and results in stimulation of caspase-8 proapoptotic function. Stimulation of CD95 in cells expressing a non-phosphorylatable caspase-8-T273A mutant in a rescue experiment or in Plk3-KO cells generated by CRISPR/Cas9 reduces the processing of caspase-8 prominently. Low T273 phosphorylation correlates significantly with low Plk3 expression in a cohort of 95 anal tumor patients. Our data suggest a novel mechanism of kinase activation within the Plk family and propose a new model for the stimulation of the extrinsic death pathway in tumors with high Plk3 expression.
N-Allyltetramethylpiperidine is readily isomerized to the corresponding enamine by treatment with catalytic amounts of B(C6F5)3. It adds HB(C6F5)2 at the nucleophilic enamine carbon atom to form a C/B Lewis adduct. This reacts with two molar equivalents of carbon monoxide by selective head to tail coupling to give a five-membered C2O2B heterocycle. In contrast the enamine/HB(C6F5)2 Lewis pair reacts with two molar equiv. of nitric oxide by head to head coupling. This reaction probably proceeds via equilibrium with the corresponding vicinal N/B Lewis pair. Most products were characterized by X-ray diffraction.
With its broad spectrum of cults and coexisting religions Graeco-Roman antiquity seems, at first glance, to be the embodiment of religious freedom. Yet, a closer analysis shows that a concept of tolerance or the idea of religious freedom did not exist. Political institutions could easily suppress religious practices that were regarded as offensive. Fighting against the oppression of Christians appears to have increased under the influence of oecumenical paganism during the reign of the Severans. In this time, the Christian thinkerTertullian discovered and articulated the concept of religious freedom. However, he did not do so emphatically and the concept was not very successful in antiquity. With the Christianization of the Roman Empire it disappeared soon, although its rediscovery in later epochs contributed heavily to the formation of the European norm of religious freedom.
We demonstrate high-density labelling of cellular DNA and RNA using click chemistry and perform confocal and super-resolution microscopy. We visualize the crescent and ring-like structure of densely packed RNA in nucleoli. We further demonstrate click chemistry with unnatural amino acids for super-resolution imaging of outer-membrane proteins of E. coli.
Impact of human mesenchymal stromal cells on antifungal host response against Aspergillus fumigatus
(2017)
Mesenchymal stromal cells (MSCs) are increasingly given as immunotherapy to hematopoietic stem cell transplant (HSCT) recipients with refractory graft-versus-host disease (GvHD). Whereas the immunosuppressive properties of MSCs seem to be beneficial in GvHD, there is, at the same time, major concern that MSCs increase the risk for infection. We therefore investigated the interplay of human MSCs with Aspergillus fumigatus and the impact of MSCs on different arms of the anti-Aspergillus host response in vitro. Although A. fumigatus hyphae increase mRNA levels of IL6 in MSCs, the extracellular availability of IL-6 and other pro-inflammatory cytokines remains unaffected. Human MSCs are able to phagocyte Aspergillus conidia, but phagocytosis of conidia is not associated with an alteration of the cytokine production by MSCs. In addition, human MSCs do not affect activation and function of A. fumigatus specific CD4+ T cells, and MSCs do not negatively impact the oxidative burst activity of phagocytes. Our in vitro data indicate that administration of human MSCs is not associated with a negative impact on the host response against A. fumigatus and that the fungus does not stimulate MSCs to increase the release of those cytokines which play a central role in the pathophysiology of GvHD.
This paper considers the trend towards megaregionalism (TTIP, TPP) that became prominent in the trade domain in the last years of the Obama administration. While megaregionalism has fallen by the wayside since Trump’s inauguration, the underlying rationale for such treaties will most likely reassert itself rather soon. So there are structural issues that need to be discussed from a standpoint of global justice. In all likelihood, megaregionalism is detrimental to global justice. TTIP in particular, or anything like it, might derail any possibility for a trade organization to aid the pursuit of justice at the global level, and any possibility that trade will be used to that end. From the standpoint of global justice one must hope that megaregionalism does not replace WTO multilateralism. The global-justice framework used here is the grounds-of-justice approach offered in the author’s 2012 On Global Justice.
Megaregional trade negotiations have become the subject of heated debate, above all in the context of the Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP) and the Trans-Pacific Partnership (TPP). In this article, I argue that the justice of the global order suffers from its institutional fragmentation into regime complexes. From a republican perspective, which aspires to non-domination as a guiding principles and idea of global justice, regime complexes raise specific and important challenges in that they open the door to specific forms of domination. I thereby challenge a more optimistic outlook in regime complexes, which paints a positive normative picture of regime complexes, arguing that they enable the enhancement of democracy beyond the state and, consequently, have the potential to reduce the democratic deficit in global governance. By drawing attention to how regime complexes reinforce domination-related injustice, this article contributes an original perspective on megaregionals and to exploring the implications of global justice as non-domination.
Recent trade negotiations such as TTIP include investor protection clauses. Against the background of an analysis of the case for trade, the paper asks whether such clauses can be justified from a normative perspective. More specifically, what is the impact of investor protection on the domestic distribution of the gains from trade between labour and capital, and how should we assess this impact from the perspective of justice? In order to answer this question, the paper develops a series of ideal-type scenarios that reflect the consequences of investor protection on employment on the one hand, and on the distributive conflict between labour and capital on the other. While no claim is made which of these scenarios corresponds to TTIP or other trade agreements, they provide a useful normative framework to analyse such agreements.
nvestor-state-dispute-settlement (ISDS) is an arbitration mechanism to settle disputes between foreign investors and host-states. Seemingly a technical issue in private international law, ISDS procedures have recently become a matter of public concern and the target of political resistance, due to the power they grant to foreign investors in matters of public policies in the countries they invest in. This article examines the practice of ISDS through the lenses of liberal-statist theories of international justice, which value self-determination. It argues that the investor-state arbitration system illustrates how liberal-statist theories of international distributive justice ought to care about relative socioeconomic disadvantage, contra the sufficiency principle that they typically defend. The sufficiency principle draws on a questionable conception of the freedom that self-determination consists in.