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The dynamics of development of Bronze Age fortified settlements in the territory of present-day Poland reflects a general trend visible in other regions of Europe. The first period when relatively few defensive settlements were built was the first half of the 2nd millennium BC. However, intensification of the discussed phenomenon can only be noticed with the development of the Lusatian culture. The older development stage of fortified settlements in Poland is characterised by a significantly lower number of sources. The sites identified until now form a small group of settlements, clearly connected with two cultural circles. The four settlements which have been discovered in Greater Poland and Silesia so far should be linked with local groups of Únětice culture. In south-eastern Poland, in the Polish part of the Western Carpathians, there are three known sites, which are the result of northern expansion of Otomani-Füzesabony culture settlements, as well as the development of local communities of Mierzanowice culture. The text aims at detailed description of archaeological sources concerning particular features and aspects of functioning of fortified settlements. Moreover the collected information will serve to attempt to locate the discussed settlements in wider contexts regarding the roles which are most frequently assigned to the archaeological sites of this kind.
Der 'tellurische Charakter' des Partisanengenres : jugoslavische Topo-Graphie in Film und Literatur
(2011)
Künstlerische Verarbeitungen des jugoslavischen Partisanenkampfes, vom Vrhovni štab und damit der Führung der Kommunistischen Partei Jugoslaviens (KPJ) bereits 1943 zum künstlerischen Desiderat des neu zu formierenden Staates Jugoslavien erklärt, finden sich in der Literatur schon zu einer Zeit, in der der Zweite Weltkrieg nicht beendet war. Der letztlich nicht länger als drei bis vier Jahre geführte Partisanenkrieg setzt sich auf diese Weise ein frühes Denkmal, das den Ausgang des Krieges vorwegnimmt und eine wechselseitige Beförderung von historisch-politischem Ereignis und seiner künstlerischen Darstellung in Jugoslavien initiiert. In den Nachkriegsjahren erfährt das neue Genre eine explosionsartige Vervielfachung, zu der ab dem ersten jugoslavischen Film, dem Partisanenfilm Slavica (1947, Regie: Vjekoslav Afrić, Avala Film), neben der Literatur auch das Kino beiträgt. Das Partisanengenre spielt – von diesen beiden, nachfolgend stark interagierenden Medien popularisiert1 – in der jugoslavischen Selbstkonzeption und im Entwurf eines gemeinsamen 'süd-slavischen' (jug = Süden, Jugoslavija = Südslavien) Territoriums eine zentrale Rolle. Es ist gerade das raumgestaltende und ‑umgestaltende Potential des Partisanennarrativs, das ich mit Carl Schmitts Begriff aus seiner Charakterisierung des Partisanenkrieges als "tellurischen Charakter" bezeichnen möchte, das die außerordentliche Genre-Karriere ermöglicht hat. Dieses Tellurische, das am Partisanengenre im Folgenden herausgearbeitet wird, kehrt in Partisanenrevivals gegenwärtig vielgestaltig wieder und speist sein topographierendes Umgestaltungspotential in nach-jugoslavische wie auch globale Kontexte ein.
Am Beispiel der Aufführung des Stückes "Rose is a rose is a rose is a rose" am ZKM (Zagrebačko kazalište mladih) in Zagreb 2010 und mit Seitenblicken auf den Theatertext "Prizori s jabukom" (Szenen mit Apfel, 2009), wird hier der Postdramatik Ivana Sajkos nachgegangen. Sajko verwendet den vor allem durch den Frankfurter Theaterwissenschaftler Hans-Thies Lehmann etablierten Begriff des "Postdramatischen Theaters" in der Selbstbeschreibung ihrer Theaterarbeit, ohne diesen dogmatisch im Sinne einer vollständigen Überwindung des Dramatischen zu verstehen. Isotonie und Stimme (Lautlichkeit) näher erfasst und zugleich vor dem Hintergrund der nach-jugoslawischen Gesellschaften gelesen werden. Die Wirksamkeit von Sajkos Theater auf der theatron-Achse - jener Achse, die zwischen Bühne und Zuschauerraum verläuft - soll ausgewiesen und am Beispiel der genannten Stücke die Frage nach dem Politischen des Postdramatischen Theaters diskutiert werden. Im nach jugoslawischen Raum scheint gerade das Politische des zeitgenössischen Theaters, das sich in konkreten Aufführungssituationen in physischer Anwesenheit eines Publikums 'materialisiert', besondere Bedeutung für die Nachkriegsgesellschaften und deren Vergangenheitsbewältigung zu erlangen.
Die Dosen-Kunstwerke, die die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes im wahrsten Sinne des Wortes einbinden, illustrieren in ihrer motivischen Überschneidung den oft herangezogenen Vergleich zwischen Jugoslawien und dem Libanon. Beide verbindet eine per Krieg hergestellte oder zumindest verfestigte gesellschaftliche, politische und kulturelle Fragmentiertheit. Mit deiktisch-ironischer Geste komprimieren die Dosen zugleich die daraus folgenden Debatten um Zugehörigkeit und Identität in den zerstückelten Welten, aus denen sie hervorgehen, in ein aufs Existentielle weisendes Kondensat: die stapelbare haltbare Lebensmittelkonserve. Am Ende geht es in der Kunst und Literatur Nach–Jugoslawiens und des Libanon wie in den Nachkriegsgesellschaften selbst um Mittel des nackten Überlebens.
Nothing beyond the name : towards an eclipse of listening in the psychotherapeutic enterprise
(2022)
What are the different kinds of reduction that take place in a psychotherapeutic discipline? This article looks at the agonistic relations between the two types of reduction that fundamentally constitute a psychotherapeutic paradigm: naming and listening. At any given moment in the history of psychological theory, various schools and theories are in contention with each other over an institutional and state legitimation that will only be granted to one or some of them. It is argued that these disciplinary contentions for a dominant status subordinate the names and concepts that populate a particular psychotherapeutic paradigm to a property regime, thereby obscuring or compromising the attention paid to forms of listening that occur on the edge of naming and meaning.
Der österreichische Autor Clemens J. Setz erregte bereits in relativ jungen Jahren die Aufmerksamkeit der literarischen Welt. Ab seinem 26. Lebensjahr wurden ihm bedeutende literarische Auszeichnungen verliehen. Seine Bücher zeichnen sich durch einen experimentellen Zugang zur narrativen Struktur aus, indem er beim Schreiben technische Möglichkeiten der Neuen Medien verwendet, kanonisierte Texte umschreibt und durch tiefe Einblicke in das Innere seiner Figuren Tabus bricht. In seinen Prosawerken gelingt es ihm, die dringlichsten Probleme von Individuum und Gesellschaft zu benennen. Die Schicksale und Einstellungen seiner ProtagonistInnen wirken kontrovers, weshalb sein literarisches Schaffen ambivalent rezipiert wird.
Beria, a member of the Saharan language family, is one of the rare languages in Africa exhibiting both an ergative and an active/agentive alignment system of grammatical relations.1 While the active/agentive pattern is shown by the participant reference markers, the ergative pattern is attested both in the constituent order and in the focus markers on the core constituents. In the pragmatically unmarked constituent order, the Agent constituent precedes the Patient constituent. An unmarked single constituent immediately preceding the verb may represent a Patient or a Subject argument. In this position, the Agent constituent requires the clitic GU. The focused Patient and Subject constituents are both either marked by the clitic DI or by a cleft construction.
This paper compares secondary predication constructions (including small clause complements, resultatives, and/or depictives) in English and Korean and argues that these two typologically different languages employ different modes of satisfying the Case Filter (Chomsky 1981) with regard to the Case of the subjects of secondary predication constructions. More specifically, we argue that the subject of the secondary predicate in English is Accusative Case-marked by the higher governing verb, while that in Korean is Nominative Case-marked by default. Evidence for default Nominative Case will be provided from Korean and other languages.
Nina Janich ist Professorin am Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft der Technischen Universität Darmstadt. Zu ihren Forschungsgebieten zählen Fragen der Sprachkultur und Sprachkritik sowie Sprachanwendung in der Wissenschaft. Zudem ist sie Jury-Sprecherin der sprachkritischen Aktion "Unwort des Jahres".
Am 6. Juli 1916 notierte Ludwig Wittgenstein in seinem Tagebuch: "Und insofern hat wohl auch Dostojewskij recht, wenn er sagt, dass der, welcher glücklich ist, den Zweck des Daseins erfüllt." Diese Aussage ist eingebettet in Überlegungen zur Beziehung von Ethik und Ästhetik in seinem Tagebuch, die später in den 'Tractatus logicophilosophicus' einfliessen (ab Satz 6.42). Die Figur Dostojewskijs, die am explizitesten solche Sätze aussprach, wie den oben zitierten, ist der Starez Sosima aus den 'Brüdern Karamasow'. Wittgenstein hat diesen Roman so oft gelesen, dass er ihn nahezu auswendig konnte, insbesondere die Reden des Starez Sosima. Obwohl Wittgenstein darauf bestand, dass Ethik "unaussprechbar" ist, deutet er an, dass Literatur das gute Leben "zeigen" kann. Somit überschreitet er die Grenzen der frühen analytischen Philosophie, die sich an mathematischen Wissenschaften orientierte und sich möglichst von der Kunst abzugrenzen suchte.