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This article provides an overview of valence lexicography and focuses especially on the Spanish-German case. Based on valence dictionaries and ongoing projects that describe the languages mentioned, this paper addresses the question of equivalence considering both quantitative and qualitative parameters and the various diffi culties found out through the process of description. A central role is ascribed to the problems surrounding the selection and description of equivalence in non-standard cases. Discussion of new theoretical and practical proposals is also included.
Der „Ornithologische Sammelbericht“ erscheint alljährlich und gibt erwähnenswerte Vogelbeobachtungen des Kreisgebietes und direkt angrenzender Bereiche wieder. Sofern es nicht gesondert angegeben ist, liegen den Daten keine gezielten Untersuchungen zugrunde – sie sind somit zufällig entstanden und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Veröffentlichung dient zur Dokumentation der Nachweise, zur aktuellen Information und kann als Grundlage für Auswertungen verwendet werden. In Zukunft wird der Sammelbericht von David SINGER, Brahmsstr. 54 in 33034 Brakel zusammengestellt. Bitte senden Sie Ihre Beobachtungen ab jetzt nur noch an seine E-Mail-Adresse. Beobachtungen sehr seltener Arten müssen von der Avifaunistischen Kommission Nordrhein – Westfalen (AviKomNRW) und teilweise von der Deutschen Seltenheitskommission (DSK) geprüft werden. Ohne diese Prüfung gelten die Daten als unsicher und werden auch nicht weiter in die Literatur übernommen. Sofern Beobachtungen der „meldepflichtigen“ Arten mitgeteilt werden, bekommen die Beobachter einen entsprechenden Vordruck zugesandt mit der Bitte, diesen auszufüllen und an die Seltenheitskommission weiterzuleiten. Dieser Jahresbericht umfasst das vierte Quartal des Jahres 2009 und das Jahr 2010. Außerdem sind diverse Nachträge aus den ersten drei Quartalen des Jahres 2009 enthalten. Der Großteil der Meldungen aus 2009 war schon im Ornithologischen Jahresbericht für den Kreis Höxter 2008/2009 in Band 21 dieser Schriftenreihe enthalten (MÜLLER 2009).
Seit 2005 nutzt die Landschaftsstation die Schriftenreihe, um den interessierten Leserinnen und Lesern einen Einblick in die Arbeit unserer Einrichtung zu gewähren. Aufgrund der späten Drucklegung dieses Heftes ist es möglich, den Bericht für die Jahre 2009 und 2010 zusammenzufassen. Dies haben wir getan, denn so können wir Sie zeitnah über unsere Arbeiten auf dem Laufenden halten.
Die Eisenhoitschule, benannt nach Antonius EISENHOIT (1553/54-1603, ein Kupferstecher und Goldschmied der Stadt Warburg), befindet sich in der Altstadt von Warburg. Im Mittelpunkt des Schulkonzeptes steht die individuelle Förderung der Kinder und Jugendlichen, ausgerichtet an den individuellen Stärken und Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler. Sonderpädagogische Prinzipien wie Lernen durch Handeln, Lernen mit allen Sinnen und Lernen durch Anschauung, durchziehen den gesamten Unterricht. Zum Konzept der Schule gehört auch die Schülerfirma „Eisenhoit-Services“, bei der es sich um ein Unterrichtsprojekt mit außerschulischen Berührungspunkten handelt. Die Zielsetzungen sind nicht wirtschaftlicher, sondern pädagogischer Art. Die Schülerinnen und Schüler sollen Einblicke in neue Bereiche bekommen und auf die Arbeitswelt vorbereitet werden. Im Frühjahr 2010 konnten die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung von Bernd TÖNIES und Dipl.-Ing. Michael TILLY, Mitarbeiter der Landschaftstation im Kreis Höxter, die Grundregeln des fachgerechten Obstbaumschnitts erlernen. Die Eisenhoitschule und die Landschaftsstation im Kreis Höxter arbeiten nicht nur beim Obstbaumschnitt zusammen. Ein andere Bereich, der von den Schülern mit großem Enthusiasmus angenommen wird, ist z. B. das Umweltpraktikum.
Viele Naturfreunde können es bestätigen: Der Kormoran (Phalacrocorax carbo) ist eine unserer interessantesten Vogelarten. Spaziergängern bieten Kormorane an den Gewässern ein besonderes Naturerlebnis und Einblicke in interessante Verhaltensweisen. Doch leider stoßen die eindrucksvollen Vögel nicht bei allen Menschen auf Sympathie – im Gegenteil. Da sie sich allein von Fischen ernähren, stehen sie seit einigen Jahren in der öffentlichen Kritik wie keine andere Vogelart. Fischteichbesitzer betrachten den Kormoran als „Schadvogel“ und Angler sehen ihn als Nahrungskonkurrenten. Für den auf Fische spezialisierten Vogel sind wieder schlechte Zeiten angebrochen. Der NABU und sein bayrischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), nahmen dies zum Anlass, der erneut zu Unrecht verfolgten Tierart als „Anwälte der Natur“ zu helfen, und wählten den Kormoran zum „Vogel des Jahres 2010“. Denn es ist ein immer wiederkehrendes Bild: Wo die Lebensweise von Vögeln mit wirtschaftlichen Interessen kollidieren, folgen schon bald die Rufe nach Bekämpfung oder Regulierung der Bestände. Die Art wird zum Problem erklärt und der Blick auf die tatsächlichen Zusammenhänge und Ursachen ist schnell verstellt. So ist es dem Kormoran vor mehr als 100 Jahren schon einmal ergangen. Damals wurden Lebewesen generell in „schädliche“ und „nützliche“ Vertreter unterschieden. Sollten wir nicht dazugelernt haben? Und sollte es nicht möglich sein, gemeinsam Lösungen zu finden, die der Fischerei ihre Existenz und dem Kormoran gleichzeitig ein Überleben sichern. Denn es wird allzu oft vergessen, dass Fischbestände und ihre Entwicklung zunächst einmal von der Qualität ihrer Gewässer abhängig sind. Sie benötigen geeignete und geschützte Laichplätze, natürliche Unterstände durch Röhricht oder Totholz, Wandermöglichkeiten und genügend Nahrung. Naturnahe Gewässer bieten Fischen ausreichend Schutz vor einem natürlichen Feind wie dem Kormoran. Hier verursachen die Vögel auch keinen Schaden. Sie an solchen Gewässern zu dulden, sollte nicht schwer fallen. Wirtschaftliche Schäden betreffen in der Regel intensiv genutzte Teichwirtschaften und Fischzuchtanlagen. Vor allem im kalten Winter dienen sie dem Kormoran als idealer Futterplatz. Anderseits gilt: Wenn die Vögel an Stillgewässer und Flüssen ungestört bleiben und dort reichhaltig Fischbestände vorfinden, verringert sich auch der Druck auf Zuchtanlagen oder Rückzugsräume seltener Fischarten. Die Lösung solcher Konflikte erfordert daher zeitgemäße Strategien.
Mühlen- und Gräunenberg stellen zwei südexponierte Muschelkalkhänge nördlich der Ortschaft Ottbergen (Stadt Höxter) dar und flankieren das tief in die Muschelkalkplatten des Oberwälder Landes eingeschnittene Nethetal. Beide Gebiete gehören zum NSG „Kalkmagerrasen um Ottbergen und Bruchhausen“, das mit seinen insgesamt sieben Teilflächen zu den artenreichsten Schutzgebieten des Kreises Höxter gehört. Die Schutzwürdigkeit des Mühlen- und Gräunenberges wird auch durch die Ausweisung der Flächen zum FFH-Gebiet im Jahr 2004 (zusammen mit den benachbarten Flächen Stock- und Kahlenberg) unterstrichen. Charakteristische Landschaftselemente der Gebiete sind Kalkmagerrasen unterschiedlicher Ausprägung in enger Verzahnung mit Magerweiden, wärmeliebenden Säumen und Gebüschen, Waldrändern und Buchenwäldern. Viele der auf den Kalkmagerrasen vorkommenden wärmeliebenden Tier- und Pflanzenarten befinden sich an ihrer nördlichen Arealgrenze und sind sonst im Kreis Höxter nur südlich der Nethe anzutreffen. Sie finden an den steilen, südexponierten und flachgründigen Hängen ideale Lebensbedingungen. Das besondere Merkmal der Kalkmagerrasen ist ihre ausgesprochene Artenvielfalt. Auf 25 m² Trockenrasen kommen durchschnittlich ca. 1.000 verschiedene Tierarten und mehr als 50 Gefäßpflanzen vor (ZIELONKOWSKI in BEINLICH et al. 2009). Insgesamt dienen sie ca. 17 % der gefährdeten Pflanzenarten, einem Drittel der gefährdeten Tagfalterarten, 25 % der gefährdeten Landschneckenarten und ca. 50 % der Heuschrecken- und Grillenarten als Lebensraum (MIOTK in BEINLICH et al. 2009). Um das fragile Ökosystem der Kalkmagerrasen zu erhalten, sind eine Fortführung der extensiven Beweidung und begleitende naturschutzfachliche Maßnahmen zur Offenhaltung der Flächen unbedingt notwendig. Mehrere am Mühlenberg liegende Flächen sind bereits stark verbracht und werden zum Teil nur noch durch Wildverbiss offen gehalten. Um diese Flächen langfristig zu erhalten, ist eine Wiederaufnahme der Nutzung unablässig. Problematisch gestaltet sich die Pflege einer mittig am Mühlenberg liegenden Privatfläche. Aufgrund der Kleinflächigkeit und des Artenreichtums eignet sich hier Beweidung nicht als Pflegemaßnahme. Stattdessen ist eine Mahd in mehrjährigem Turnus mit Abräumen des Mähgutes (Aushagerung) zielführend. Im Rahmen der von der Autorin im Jahr 2009 erstellten Diplomarbeit „Maßnahmenkonzepte (MAKO) in NRW als Garant für eine zielgerichtete Entwicklung des europäischen Naturerbes? – Kritische Überprüfung eines neuen Planungsinstrumentes am Beispiel des FFHGebietes DE-4221-302 ‚Kalkmagerrasen bei Ottbergen‘“ wurde eine umfangreiche Bestandsaufnahme der wertgebenden Floren- und Faunenelemente des Mühlen- und Gräunenberges vorgenommen. Ziel der Arbeit war es, die Vorgehensweise zur Erstellung eines Managementplans für FFH-Gebiete (MAKO) kritisch zu betrachten und Verbesserungsvorschläge zu entwickeln. Hierzu wurde das MAKO exemplarisch für den Mühlen- und Gräunenberg erstellt. Die Ergebnisse der Arbeit sind Grundlage für die folgenden Ausführungen.
Im südlichsten Zipfel des Kreises Höxters findet sich in der Nähe der idyllischen Ortschaft Warburg-Welda eine wahre Perle des Naturschutzes, der Weldaer Berg. Seit mehr als 200 Jahren wird er von Schafen der Schäferei DRUDE aus Welda beweidet. Diese einzigartige Kontinuität hat einen bemerkenswerten Kalk-Halbtrockenrasen mit markantem Wacholderbestand erhalten, der heute in der Region Ostwestfalen-Lippe seines Gleichen sucht. In erster Linie ist es das artenreiche und biogeografisch interessante Pflanzeninventar, das den steil nach Süden und Osten zum Twistetal abfallenden Muschelkalkhügel 3 km südwestlich von Warburg zu einer landesweiten Besonderheit macht. Auch seltene Tierarten, vor allem Tagfalter, sind auf dem Terrain zu finden, das jedoch durch die Autobahn 44 Dortmund – Kassel und eine Bundesstraße in drei Teile zerschnitten ist und hierdurch als Lebensraum eine nicht unerhebliche Beeinträchtigung erfährt.
Wenn es eine Modenschau unter Vögeln gäbe, würde der Gartenrotschwanz womöglich viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Denn mit seinem feuerroten Schwanz und der orangefarbenen Brust kommt er auffällig und keck daher. In der Natur gelingt es heute immer seltener, diesem farbenprächtigen Vogel zu begegnen. Lebensraumverluste und drastische Bestandsrückgänge machen der Art zu schaffen. In vielen Regionen zählt sie inzwischen zu den gefährdeten Vogelarten. Der Gartenrotschwanz ist bei uns ein Sommervogel, der den Winter in den Trocken- und Feuchtsavannen Zentralafrikas verbringt. Damit ist er sowohl in seinen Brutgebieten als auch während des Zuges und in den Überwinterungsgebieten auf günstige Bedingungen angewiesen. Überall lauern jedoch direkte und indirekte Gefahren, angefangen vom Lebensraumverlust bei uns in Deutschland bis hin zum Vogelfang und zu Dürreperioden auf seinen Zugrouten. Sein Name täuscht inzwischen: In den meisten Gärten, besonders im Nordwesten Deutschlands, werden Sie keinen Gartenrotschwanz mehr antreffen. Eher seinen nächsten Verwandten, den viel robusteren und weniger anspruchsvollen Hausrotschwanz. Hilfe für den Gartenrotschwanz ist daher unbedingt erforderlich. Deshalb haben wir ihn zum Vogel des Jahres 2011 gekürt – um den Blick auf seine Gefährdung zu lenken, die Schutzbemühungen zu intensivieren und viele Fans für einen der schönsten Vögel Deutschlands zu gewinnen.
Der Steinkauz (Athene noctua) gilt im Weserbergland als vom Aussterben bedroht (SUDMANN et al. 2009) und wird in Deutschland nach der Roten Liste als „stark gefährdet“ eingestuft (SÜDBECK et al. 2007). Aus Anlass eines Brutnachweises aus dem Jahr 2009 hatte der Naturschutzbund im Kreis Höxter für das darauf folgende Jahr ein Projekt zum Schutz des Steinkauzes initiiert. Zum Brutnachweis und zur Bestandsentwicklung im Kreis Höxter hatte David SINGER einen aktuellen Überblick in dieser Zeitschrift veröffentlicht (SINGER 2009). Das Steinkauz- Projekt im Jahr 2010 wurde von der Bezirksregierung Detmold mit Mitteln des Landes NRW gefördert und gliederte sich in zwei Teile: Erfassung des Steinkauzes und Herstellen und Aufhängen von Nisthilfen Die Gelände-Untersuchungen wurden vom Verfasser durchgeführt. Das Herstellen und Aufhängen der Nistkästen wurde vor allem vom NABUKreisverbands- Vorsitzenden Theo ELBERICH unter Beteiligung verschiedener Personen durchgeführt.
Der Steinkauz (Abb. 1) gehört zu den kleinsten Eulen Europas und steht auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten. Im Kreis Höxter war er aus klimatischen Gründen nie häufig vertreten (PREYWISCH 1962) und Ende des letzten Jahrhunderts konnte nur noch ein einziges Steinkauzvorkommen verzeichnet werden (MEBS 2002). Jedoch kehrt er seit einigen Jahren wieder in den Kreis Höxter zurück (SINGER 2009). Dies war der Anlass zu der diesem Artikel zugrunde liegenden Bachelor-Thesis mit der Zielsetzung: Erfassung der Bestände im Nethetal (zusammen mit dem NABU Kreis Höxter; Überprüfung der Eignung des Nethetales als Lebensraum; Ableitung von Entwicklungsmaßnahmen zur Sicherung und Förderung des Steinkauzes.
Im Kreis Höxter ist die Kreuzkröte anscheinend nie häufig gewesen. Die wenigen Nachweise aus den letzten 50 Jahren stammen aus der Umgebung von Bad Driburg und aus der südöstlichen Egge zwischen Bonenburg und Scherfede (BEINLICH et al. 2000). Erstaunlicherweise fehlen Nachweise aus dem Wesertal völlig, obwohl sich gerade dort die ursprünglichen Lebensräume der Kreuzkröte befunden haben dürften. Heute zählt die kleine Kröte zu den seltensten Amphibien im Kreis Höxter. Um einen Überblick über die aktuelle Situation der Kreuzkröte im Kreis zu bekommen, wurden durch den Naturkundlichen Verein Egge-Weser 2010 alle ehemaligen Vorkommen sowie die aktuell geeignet erscheinenden Lebensräume auf Vorkommen dieser seltenen Amphibienart hin überprüft. Bevor im Folgenden die Ergebnisse der Kartierungen und darauf aufbauende Schlussfolgerungen vorgestellt werden, soll zunächst ein Überblick über wichtige Aspekte der Biologie der Art, ihre bevorzugten Lebensräume, ihre Verbreitung und bundesweite Gefährdung gegeben werden.
Das Abend-Pfauenauge Smerinthus ocellatus (LINNÈ 1758) ist ein Schmetterling (Ordnung Lepidoptera) aus der Familie der Schwärmer Sphingidae. Auf Grund seiner von anderen Arten deutlich abweichenden Gesamterscheinung, insbesondere der Färbung und Zeichnung (Abb. 1) wurde es in die Gattung Smerinthus gestellt. In dieser Gattung stellt es (heute) den einzigen europäischen Vertreter dar (NOVAK & SEVERA 1985: 212).
Die kleine Kröte mit ihrer faszinierenden Fortpflanzungsbiologie war nach WOLTERSTORFF (1893) Ende des 19. Jahrhunderts im Weserbergland weit verbreitet, wenn auch nicht überall gleich zahlreich. Aufgrund der besonderen Gefährdungsdisposition der Geburtshelferkröte empfahl der Experte Dr. S. LÖTTERS dringend, ein Populationsmonitoring in den betroffenen Gebieten durchzuführen, um so valide Grundlagen für eine Abschätzung der aktuellen Bestände und deren Entwicklung im zeitlichen Verlauf zu erhalten. Diese Daten werden zukünftig benötigt, um beurteilen zu können, welche Maßnahmen zum Schutz der Bestände notfalls zu ergreifen sind. Diese für die Geburtshelferkröte bedrohliche Entwicklung hat den Naturkundlichen Verein Egge-Weser 2010 dazu bewogen, sich einen Überblick über die aktuelle Situation der Geburtshelferkröte im Kreis zu verschaffen. Hierzu wurden alle ehemaligen Vorkommen sowie die aktuell für die Kröte geeignet erscheinenden Lebensräume auf Vorkommen dieser seltenen Amphibienart hin überprüft. Bevor im Folgenden die Ergebnisse der Kartierungen und darauf aufbauende Schlussfolgerungen vorgestellt werden, soll zunächst ein Überblick über wichtige Aspekte der Biologie der Art, ihre bevorzugten Lebensräume, ihre Verbreitung und bundesweite Gefährdung gegeben werden.
In Mitteleuropa sind zwei Flusskrebsarten beheimatet: der Edelkrebs oder Europäische Flusskrebs (Astacus astacus) und der Steinkrebs (Austropotamobius torrentium). Das Verbreitungsareal des Edelkrebses reichte im Osten bis Russland und in die Ukraine, im Norden bis Finnland, Schweden und Norwegen. Im Süden war er bis Griechenland und im Westen bis Großbritannien zu finden (IUCN 2010). Edelkrebse waren früher in ganz Deutschland in dichten Beständen anzutreffen, so dass sie fischereiwirtschaftlich genutzt wurden. In vielen Regionen hatten sie eine große wirtschaftliche Bedeutung (GROß et al. 2008). Auch in NRW waren sie in den meisten Gewässern anzutreffen. Ihr ursprünglicher Lebensraum sind größere Bäche, Flüsse und Seen, soweit sie ausreichend Versteckmöglichkeiten boten. Im Gegensatz zum Edelkrebs bewohnt der Steinkrebs die sommerkühlen, natürlichen und naturnahen, nicht verschmutzten Bachoberläufe. In NRW war er nur in den südlichen Landesteilen anzutreffen und gehört somit nicht zur angestammten Fauna des Kreises Höxter. Ein Edelkrebs kann bis zu 15 Jahre alt und maximal 18 cm, von Kopf- bis Schwanzspitze, groß werden. Er ist meist einheitlich braun gefärbt, wobei die Spanne je nach Gewässer von recht hellen bis hin zu annähernd schwarzen Tieren reicht. Regelmäßig finden sich aber auch Exemplare mit einem mehr oder weniger intensiven roten, grünen oder blauen Schimmer. Orangerote Scherenunterseiten in Verbindung mit leuchtend rot gefärbten Gelenkhäuten in den Scherengelenken kennzeichnen diese Flusskrebsart. Der Krebspanzer weist an der Oberseite hinter den Augen zwei Paar Augenleisten auf. An den Seiten direkt hinter der Nackenfurche befindet sich mindestens ein kleiner Dorn, manchmal sind auch zwei oder drei Dorne vorhanden (BURK 2004). Da der Edelkrebs, wie auch die meisten anderen Flusskrebse, verendete und kranke Tiere als Nahrung nicht verschmähen, übernimmt er im Gewässer die wichtige Bedeutung der "Gesundheitspolizei“.
Die Gestreifte Quelljungfer (Cordulegaster bidentata) und die Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii) gehören im Kreis Höxter zu den seltenen Großlibellen-Arten. Beide Arten sind recht einfach von den übrigen Großlibellen- Arten zu unterscheiden: Die Imagines sind relativ groß, schwarz-gelb gezeichnet und haben grüne Augen. Der für die Gattung verwendete deutsche Name „Quelljungfer“ ist nicht eindeutig, da in der Regel nur die Gestreifte Quelljungfer im Bereich von Quellen lebt, während die Zweigestreifte Quelljungfer Bäche und kleinere Flüsse besiedelt. Der aktuelle Kenntnisstand zur Verbreitung beider Arten im Kreis Höxter und angrenzenden Regionen ergibt nur wenige Fundpunkte (vgl. Abb. 11 und 12, AK LIBELLEN NRW in Vorb.). In der Roten Liste von NRW (LANUV 2011) wird Cordulegaster bidentata sowohl landesweit als auch für das nordrhein-westfälische Bergland als „stark gefährdet“ (RL 2) eingestuft. Cordulegaster boltonii ist demnach sowohl landesweit als auch im Bergland „gefährdet“ (RL 3).
Im Folgenden werden für den Bochumer Raum bemerkenswerte Funde aufgeführt. Nachdem solch eine Fundliste seit der Gründung des Vereins auf die Stadtgebiete Bochum und Herne beschränkt bliebt (vgl. BOCHUMER BOTANISCHER VEREIN 2010, BOCHUMER BOTANISCHER VEREIN 2011), wurde das "Fundegebiet" im Jahr 2010 erweitert, so dass nun auch Funde aus allen angrenzenden Städte sowie dem gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis und Hagen aufgenommen wurden und zum großen Teil auch mit Fotos versehen unter www.botanikbochum.de/html/funde2010.htm einzusehen sind. Zur besseren Auswertung wurden hinter den Fundorten die MTB-Angaben (Topographische Karte 1:25.000) angegeben und ggf. eine Bewertung des Fundes für den hiesigen Raum hinzugefügt.
Im Folgenden werden für den Bochum-Herner Raum bemerkenswerte Pflanzenfunde aus den Jahren 2007 und 2008 aufgeführt. In den ersten zwei Jahren des Bestehens des Bochumer Botanischen Vereins gab es noch kein Jahrbuch, sondern nur einen intern verteilten Jahresbericht. Hier werden nun die bemerkenswerten Funde aus den beiden Jahren nachgetragen. Zur besseren Auswertung wurden hinter den Fundorten die MTB-Angaben (Topographische Karte 1:25.000) angegeben und ggf. eine Bewertung des Fundes für den hiesigen Raum hinzugefügt.
Am 18. Juli 2010 fand im Ruhrgebiet das Projekt "Still-Leben Ruhrschnellweg" im Rahmen der Veranstaltung zur Kulturhauptstadt 2010 statt. Für einen Tag war die A40 zwischen Dortmund "Märkische Straße" und Duisburg-Häfen für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt und wurde zu einer Veranstaltungsmeile (www.ruhr2010.still-leben-ruhrschnellweg.de), die im Nachhinein als einer der erfolgreichsten Veranstaltung des Kulturhauptstadt-Jahres betrachtet wurde. Neben dem außergewöhnlichen Event an sich stellte dieser Tag für Botaniker zusätzlich eine einmalige Gelegenheit dar, einen Lebensraum zu untersuchen, der ansonsten nicht zugänglich ist und bisher nur völlig unzulänglich aus dem fahrenden Auto bzw. im Stau stehend untersucht worden war. Daher beschlossen der Bochumer Botanische Verein und die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet (www.bswr.de), eine systematische Kartierung der Autobahnstrecke zu organisieren. Unter der Federführung von Dipl.-Biol. CORINNE BUCH (Vorsitzende des Bochumer Botanischen Vereins und Mitarbeiterin an der Biostation Westliches Ruhrgebiet) konnten außerdem insbesondere aus dem Umfeld der anrainenden Universitäten, des BUND, des NABU und der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet über 70 Fachleute, Studierende und interessierte Laien für das Projekt gewonnen werden. Als Triebkraft für ein solch außergewöhnlich großes Interesse war zu allererst eine gespannte Neugierde festzustellen. Wissenschaftliches Ziel war neben einer möglichst vollständigen Erfassung aller Arten, besonders charakteristische Autobahnarten herauszustellen, wobei ein besonderes Augenmerk auf den Salzpflanzen (Halophyten) lag.
Das Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins erscheint einmal jährlich und wird an Vereinsmitglieder und wichtige Bibliotheken in gedruckter Fassung übergeben (Übersicht auf der Homepage des Vereins). Ansonsten wird es auf der Homepage des Bochumer Botanischen Vereins elektronisch publiziert und steht im pdf-Format kostenlos zum Download zur Verfügung. Weitere Druckexemplare können bei Nachfrage zum Selbstkostenpreis ("Print on Demand") plus Porto bezogen werden.
"Jüdische Irrlehre" oder exegetisches Experiment? : die Restitution Israels im 16. Jahrhundert
(2011)
Im Marktflecken Thannhausen bei Augsburg, der in einer adligen Enklave im markgräflich Burgauischen Mindeltal lag, existierte um 1600 eine für diese Zeit beachtlich große jüdische Landgemeinde, die mit ihren etwa dreißig Haushaltungen nach der Vertreibung der Juden aus Günzburg und Burgau 1617/18 die zahlenmäßig stärkste Gemeinde in Schwaben darstellte. An Chanukka des Jahres 5372, Anfang Dezember 1611 christlicher Zeitrechnung, kam dort ein Rechtsstreit zwischen der jüdischen Gemeinde zu Thannhausen und ihrem Schtadlan Kofman vor ein jüdisches Schiedsgericht. Es ging um die Entlohnung Kofmans für eine Mission, auf die ihn die Gemeinde im Frühsommer desselben Jahres nach Prag entsandt hatte, um bei der Ortsherrschaft ihre Interessen zu vertreten. Der Prozess, der zu den wenigen Schiedsgerichtsverfahren dieser Zeit gehört, deren Protokolle weitgehend erhalten sind, soll hier untersucht werden; dabei wird jedoch weniger das Verfahren oder der Gegenstand des Prozesses als solcher, die Auseinandersetzung um Kofmans Lohn, im Mittelpunkt stehen, als vielmehr der Konflikt um die Interpretation der Rolle des Schtadlan, des Fürsprechers der Gemeinde bei der Obrigkeit, durch die beiden Prozessparteien. Die Deutungen, wie sie in den Aussagen der Prozessbeteiligten artikuliert werden, weichen in erheblichem Maße von der in der Forschung vorherrschenden Darstellung des Amtes des Schtadlan in der Frühneuzeit ab – ebenso wie die Definition der Tätigkeit, die der bekannteste Fürsprecher des 16. Jahrhunderts, Josel von Rosheim, in seiner Korrespondenz und in seiner Chronik für sich verwandte. Aussagen der Beteiligten, Auftraggeber und Funktionsträger, sollen hier also auf die Frage nach Amt, Funktion und Titel des Schtadlan im 16. Jahrhundert im Lichte ihrer jeweiligen subjektiven Wahrnehmung der Vorgänge hin analysiert werden.
Die vorliegende Arbeit hat Gespräche in einem kenianischen Unternehmen zum Gegenstand, die in der Produktionshalle im Zusammenhang mit der Herstellung des Unternehmensproduktes -verschiedene Auto- und Lastwagenreifen- geführt werden. Die Analyse hat zum Ziel, die Mechanismen und Prinzipien der Gesprächsorganisation zu rekonstruieren sowie den Einfluss des institutionellen Kontextes darauf herauszuarbeiten.
Die Arbeit ist folgendermaßen untergliedert: Nach den einleitenden Kapiteln, in denen die Fragestellung und die methodischen Hintergründe erläutert und die Datenlage dargestellt wird, folgt das Kernstück mit der Analyse der Gesprächspraktiken auf Mikro- Meso- und Makroebene. Die Arbeit endet mit einem zusammenfassenden Schlusskapitel.
Es handelt sich hierbei um eine sehr innovative Arbeit im Bereich der Afrikanischen Sprachwissenschaften.
Es wird über Großflechtenfunde, speziell epiphytische Arten, aus dem Aachener Stadtgebiet und der nordwestlichen Eifel berichtet. Zu den folgenden Arten werden genauere Angaben zu Fundorten gemacht: Bryoria
fuscescens, Flavoparmelia soredians, Hyperphyscia adglutinata, Hypotrachyna afrorevoluta, Hypotrachyna
revoluta s. str., Melanohalea laciniatula (= Melanelia laciniatula), Parmelia submontana, Parmelina pastillifera, Physconia distorta, Physconia enteroxantha, Physconia perisidiosa, Punctelia borreri, Ramalina fastigiata,
Sphaerophorus globosus, Tuckermanopsis chlorophylla (= Cetraria chlorophylla), Usnea dasypoga (= Usnea
filipendula) und Xanthomendoza fallax (= Xanthoria fallax). Diese und weitere Arten werden anhand von Fotos dargestellt.
Es werden kritische und wenig bekannte Sippen im Aachener Raum dargestellt. Neu kombiniert wird Ochlopoa
raniglumis (S. E. FRÖHNER) BOMBLE. Außerdem werden behandelt: Betula x aurata, B. carpatica & B. pubescens
s. str., Cardamine corymbosa, Eragrostis scholzii BOMBLE ined. (zu E. multicaulis s. l.), Fumaria muralis, Juncus
bulbosus s. str. & J. kochii, Myosotis arvensis s. str. & M. monticola WENDEROTH (= M. arvensis subsp. umbrata),
Urtica subinermis, Vicia austroccidentalis & V. segetalis, Vicia eriocalyx (ČELAK) LANDOLT & V. sepium s. str.
Urbane Böden im Ruhrgebiet
(2011)
Die räumliche Konzentration menschlichen Wirkens im städtischen Raum führt seit jeher zu Veränderungen der
Böden. Im Ruhrgebiet bewirkte vor allem die montan-industrielle Vergangenheit tiefgreifende Veränderungen,
weshalb die heutigen Böden sich z. T. stark von den ursprünglichen natürlichen Bodenverhältnissen unterscheiden.
Einige der neu entstandenen Böden finden in Europa keine natürlichen Äquivalente und bilden einzigartige Standorte. Auch wenn das eigentliche Merkmal städtischer Böden ihre gegenüber den natürlichen Verhältnissen erhöhte Diversität ist, lassen sich häufig anzutreffende Charakteristika wie erhöhte Skelettgehalte, pH-Werte und
Schadstoffgehalte sowie Verdichtungen und Versiegelungen feststellen. Nicht zuletzt aufgrund der vielfältigen Einflussfaktoren auf die Bodenentwicklung hat sich im deutschen Sprachgebrauch nur teilweise eine eindeutige und einheitliche (verbindliche) Klassifikation durchgesetzt, sodass mehrere Ansätze und Nomenklaturen existieren.
Zu den ruhrgebietstypischen Böden zählen etwa die Böden auf Bergematerial des Steinkohlenbergbaus, die
Böden auf Hochofenschlacken oder die Böden auf brachliegenden Bahngleisen. Sie bilden z. T. extreme
Pflanzenstandorte und unterscheiden sich stark voneinander, wie es beispielsweise der Gegensatz zwischen dem sehr sauren Bergematerial und den stark alkalischen Schlacken verdeutlicht. Diese Diversität wirkt sich auch
entsprechend auf die Pflanzenartenvielfalt im urbanen Raum aus. Zudem speichern Stadtböden Informationen zu
vergangenen Umweltzuständen und zur Entwicklung der Städte, die von archäologischer und siedlungsgeschichtlicher
Bedeutung sind.
Neben typischem Xanthium saccharatum wurden am Rheinufer in Duisburg-Hochemmerich morphologisch
abweichende Xanthium-Exemplare gefunden, die in ihren Merkmalen Xanthium albinum entsprechen. Durch
deren Vermessung und durch Vergleiche mit Xanthium-Exemplaren von Weser und Elbe sowie durch Literaturauswertung wurden sie als Xanthium albinum subsp. albinum bestätigt. Dies lässt Diskussionen über die Herkunft dieser Pflanzen am Rhein und über das Areal der Sippen zu.
Es wird über ein rezentes Vorkommen von Orobanche hederae (Efeu-Sommerwurz, Efeu-Würger) in Dortmund-
Lütgendortmund berichtet sowie eine Einschätzung bezüglich der Herkunft, der Gefährdung und des floristischen
Status dieses Vorkommens vorgenommen. Des Weiteren wird die pflanzengeografische Bedeutung des Fundes,
speziell für den Ballungsraum Ruhrgebiet, aber auch für Westfalen insgesamt, diskutiert. Ferner wird eine Übersicht
über die jüngsten Funde der Art in Nordrhein-Westfalen in den letzten zehn Jahren geliefert.
In Bestimmungsschlüsseln, Beschreibungen und auf Fotos wird eine von den mitteleuropäischen Floren abweichende taxonomische Gliederung von Draba subgen. Erophila (= Erophila) vorgestellt. Betrachtet werden neben den üblicherweise unterschiedenen Draba praecox und D. verna s. l. die bisher hauptsächlich in Großbritannien beachteten D. majuscula und D. glabrescens s. l. Eine neue, nur vorläufig benannte Kleinart mit ungewöhnlicher Merkmalskombination wird ausführlicher vorgestellt.
Es wird ueber neue Funde von Myrmecophilus acervorum in Bochum und Umgebung berichtet. Diese Fundorte
liegen außerhalb der bisher bekannten nordwestlichen Verbreitungsgrenze. Verbreitungskarten auf der Basis publizierter Daten zeigen die Ausbreitung nach Norden in den letzten Jahrzehnten. Ob und wie sich die Süedgrenze veraendert, laesst sich nicht feststellen, da die Unterscheidung von weiteren Arten unsicher ist.
Tellima grandiflora, die Falsche Alraunwurzel, eine Zierpflanze aus Nordamerika, wird in Gärten als Bodendecker in schattigen Bereichen gepflanzt. Aus solchen Anpflanzungen heraus verwildert die Art und ist in der Lage, sich bevorzugt an feuchten und schattigen Standorten einzubürgern, wie dies an einigen Stellen im Ruhrgebiet geschehen ist.
Die triploide Schachtelhalm-Hybride E. x ascendens wird als neue Sippe für die Flora Nordrhein-Westfalens
vorgestellt. Es werden Aspekte ihrer Biologie und Nomenklatur diskutiert sowie Bestimmungsmerkmale angegeben,
welche eine Abgrenzung von E. hyemale, E. x moorei und E. ramosissimum erlauben. Die nordrheinwestfälischen
Vorkommen der Hybride werden beschrieben, standortökologisch bewertet und in den Kontext der
allgemeinen Verbreitung in Mitteleuropa gestellt. Darüber hinaus werden Verbreitung und Ökologie aller in NRW
bekannten Sippen der Untergattung Hippochaete charakterisiert und verglichen. Für alle Arten und Hybriden
werden aktuelle Verbreitungskarten für dieses Bundesland präsentiert.
Diese kleine Auswahl an Ringfunden mit Bezug zu Deutschland oder Österreich soll über die interessanten, vielfältigen und teilweise auch überraschenden oder ungewöhnlichen Einblicke informieren, die heute noch durch die Vogelberingung gewonnen werden. Da die Angaben auf das Wesentliche reduziert wurden, sind diese Funddaten für die weitere Auswertung nicht in allen Fällen geeignet. Interessenten, die Ringfunde für Auswertungen verwenden möchten, wenden sich bitte an eine der drei deutschen Beringungszentralen.
Das Thema dieses Diskussionspapiers ist die Ökonomisierung des Sozialen. Methodisch handelt es sich um eine metatheoretische Analyse, der gleichzeitig theoretische wie empirische und normative Erkenntnisinteressen zugrunde liegen. Die vergleichende Analyse von Diskurspositionen über gesellschaftliche Transformationsprozesse zeigt dabei, dass sich die objektiven Anforderungsstrukturen und subjektiven Bewältigungsstrukturen im Umbruch befinden. Die drei ausgewählten Diskurspositionen werden dabei auf theoretische Fundierung, empirische Validierung und normative Implikationen hin untersucht. Die divergierenden theoretischen wie empirischen Bezüge bilden mit den normativ-politischen Positionen weitgehend kohärente Diskurspositionen. Der postpositivistische Theorienvergleich zeigt ein Bild sich theoretisch, empirisch und normativ ergänzender (wissenschaftlicher) Narrative, die belegen, dass die Sozialwissenschaf(en) nicht wertneutral berichten, sondern selbst politische Akteure sui generis sind und am Zeichnen des Bildes dessen, was sie untersuchen, aktiv partizipieren.