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Wilhelmine Germany enjoyed something of an economic miracle that enabled men from modest backgrounds to become wealthy and influential. Among these was Carl Duisberg, who rose as the son of a modest ribbon weaver in Barmen to head the Bayer chemical works and later the massive German chemical trust I. G. Farben. Like others of his generation, Duisberg was the beneficiary of an excellent scientific education and the opportunities opened up by a rapidly expanding economy. In this massive and definitive biography of the man, Werner Plumpe explores Duisberg’s life as an industrial entrepreneur to uncover the role of the individual manager in the creative-destructive dynamics of capitalism, drawing on his own extensive knowledge of German entrepreneurship and industrial relations in the Wilhelmine and Weimar eras. ...
Rezension zu Elke Mehnert (Hg.): Russische Ansichten - Ansichten von Russland. Festschrift für Hugo Dyserinck. Frankfurt a.M., Berlin, Bern u.a. (Peter Lang) 2007. (= Studien zur Reiseliteratur- und Imagologieforschung. Hg. v. Elke Mehnert u. Uwe Hentschel, Bd. 7). 219 S.
Die Herausgeberin der hier anzuzeigenden Festschrift für Hugo Dyserinck, die Chemnitzer Komparatistin Elke Mehnert, hat sechzehn Beiträge versammelt, die aus verschiedenen Perspektiven und an höchst unterschiedlichen Gegenständen das Bild Russlands in diversen europäischen Nationalliteraturen thematisieren, aber auch die russische Wahrnehmung Deutschlands und Europas untersuchen.
Die Kunst der Nachkriegszeit sorgt zwar bisweilen für spektakuäre Besucherzahlen bei Ausstellungs-Ereignissen, doch auf dem Buchmarkt ist die "zweite Moderne" eigentlich nach wie vor ein Stiefkind. Um so bemerkenswerter ist es, daß soeben in der eher populären, von Klaus Herding begründeten "kunststück"-Reihe des Fischer Verlages eine Publikation von Regine Prange zu Jackson Pollock erschienen ist. ...
Innerhalb eines riesigen Verbreitungsgebietes variiert das äußere Erscheinungsbild des Moorfrosches (Rana arvalis) beträchtlich. Nur wenige Merkmale kennzeichnen die Art und vielerorts in Mitteleuropa kommen Schwesternarten wie Springfrosch (Rana dalmatina) und Grasfrosch (Rana temporaria) gemeinsam an einem Standort vor, was viele praktische Probleme nach sich zieht. Das 10. Beiheft hat sich dieser Problematik angenommen.
Buchbesprechung
(1996)
Es ist nicht zu übersehen, dass spätestens seit der Jahrtausendwende in den Geisteswissenschaften ein gesteigertes Bedürfnis nach einer Historisierung der eigenen Zunft existiert, bei der es nicht um die eher pflichtschuldige Übung eines einleitenden Forschungsstandes geht, von dem aus die eigene Arbeit vorangetrieben wird, sondern die die Wissensbestände des Fachs selbst zum Thema hat. Auch die Rechtsgeschichte reiht sich hier ein in einen allgemeinen Trend zu (geisteswissenschaftlicher) Wissenschaftsgeschichte und vielleicht ist es nicht verfehlt, mit Ernst-Wolfgang Böckenförde und seiner 1961 erschienenen (philosophischen) Dissertation einen gleichermaßen frühen wie wirkmächtigen rechtsgeschichtlichen Innovator zu identifizieren. ...
Spätestens seit dem Jahrtausendwechsel ist auch in der Mediävistik das Genre der selbstreflexiven Gelehrtenbiographie – allem zeitweiligen Abgesang auf historische Biographien zum Trotz – angekommen, wenngleich hierzu eingeschränkt werden muss, dass Leben und Werk ausgesuchter Exponenten der Mittelalterforschung bisher vornehmlich in Qualifikationsschriften junger Historiker, die zudem oftmals ausweislich ihrer universitären Ausbildung schwerpunktmäßig in der Neuzeit, weniger in der mittelalterlichen Geschichte verhaftet sind, Gegenstand der Erkenntnis sind. Zusammenführende Synthesen, aber auch eine intensive Auseinandersetzung mit den Arbeiten selbst (die über die "üblichen" Rezensionen hinausreichen) müssen dagegen als Desiderat angesehen werden. ...
Rezension zu Walter Hinderer (Hg.): Codierungen von Liebe in der Kunstperiode, Würzburg (Königshausen & Neumann) 1997. 342 Seiten.
Mit einschlägigen Aufsätzen zu Goethe, Friedrich Schlegel, Novalis, Tieck, Kleist, Brentano, Arnim, Fouqué, Eichendorff und E.T.A. Hoffmann bietet der Band ein breites Spektrum an Autoren, dem eine ebensolche Diversität der Fragestellungen entspricht.
Rezension zu Kurt Röttgers: Metabasis. Philosophie der Übergänge, Magdeburg (Scriptum) 2002 (= SO|PHI|ST. Sozialphilosophische Studien; Bd. 4). 456 Seiten.
"Eine Philosophie der Übergänge stellt sich dem Problem der radikalen Übergänge." "Philosophie der Übergänge ist das Unternehmen, die Zeitlichkeit von Ereignissen anders als in Geschichten zu denken." Das Programm, das diese lapidare Sätze formulieren, setzt Kurt Röttgers' Studie auch tatsächlich um. Dem allein stehend doch relativ abstrakten Begriff des Übergangs gewinnt diese eine erstaunliche Fülle von nicht nur philosophisch, sondern kultur- und nicht zuletzt literaturwissenschaftlich interessanten Aspekten ab. Das Inhaltsverzeichnis kann als Einladung an den Leser verstanden werden, seine Übergänge selbst zu wählen, statt konsequent von vorne nach hinten zu lesen, wenn er die in der Einleitung und in Abschnitt 1 ("Die Gewalt des Übergangs") thematisierten Denkgrundlagen einmal nachvollzogen hat (was die Rez. empfiehlt, weil es den Gewinn der Lektüre erheblich steigert).
Die großen Wanderungsbewegungen unserer Zeit bringen nicht nur politische Integrationsfragen in stärkerem Maß als je zuvor mit sich. Auch die damit verbundene Durchmischung der Kulturen und Religionen fordert intensivere Aufmerksamkeit sowohl im tagesaktuellen wie im akademischen Bereich. So trifft das vorliegende Werk Kindertora – Kinderbibel – Kinderkoran. Neue Chancen für (inter-)religiöses Lernen genau ins Herz der aktuellen Fragestellungen zur Thematik des religiösen Miteinanders – und zwar sowohl das Genre als solches betreffend wie auch die diversen praxisorientierten Ansätze einbeziehend. In seiner Herangehensweise an das Thema stellt sich das Werk tatsächlich als Novum dar. Denn: »Erstmals in der Geschichte der drei monotheistischen Weltreligionen liegen speziell für Kinder und Jugendliche konzipierte Ausgaben von Tora, Bibel und Koran vor« (Rückseitentext). ...
Beim Stichwort Biene Maja gibt es kaum jemanden, der nicht sofort ein Bild von der ›kleinen frechen Biene‹ vor Augen hätte. Man kennt den Begriff – zumindest gefühlt – seit Generationen. Nicht wenige werden parallel auch gleich den Beginn der Melodie im Ohr haben, die über Jahre im Fernsehen die namensgleiche Zeichentrickserie begleitet hat. Ja, Die Biene Maja hat sich zu einem ausgesprochen bekannten Markenzeichen entwickelt und ist damit weit bekannter als ihr Erfinder, der Schriftsteller Waldemar Bonsels. Ihm widmet Bernhard Viel seine nicht nur an Seitenzahlen umfangreiche, sondern auch zeitgeschichtlich weit umspannende Biografie. ...
Im Jahr 2015 wurden im Segment "Kinder- und Jugendliteratur" 9081 Novitäten – die Zahl versteht sich ohne Neuauflagen – auf den Buchmarkt gebracht. Mehr neue Bücher für Kinder und Jugendliche gab es in der gesamten Geschichte des Buchdrucks noch nie! Ganz von allein stellt sich da die Frage, wie denn all diese Bücher ihre LeserInnen finden werden. Oder im Umkehrschluss, wie gelingt es LeserInnen, in diesem Riesenangebot die passende Lektüre zu entdecken? Entsprechend dieser Problematik lauten die Schlüsselwörter: Literaturvermittlung, (außerschulische) Förderung und Austausch. ...
Das 13. Heft der Reihe "Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt" enthält die schriftliche Fassung der Vorträge der 14. Jahrestagung der Arbeitsgruppe "Biotopkartierung im besiedelten Bereich" der Landesämter und -anstalten für Umweltschutz, die vom 16. bis 18. September 1993 in Halle stattfand. 95 Seiten (DIN-A4-Format) beinhalten 20 Artikel, verfasst von Vertretern und Vertreterinnen der Universitäten, des Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle, des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, der Kommunalverwaltungen, verschiedener Planungsbüros u.a..
A Viagem ao Harz, de Heine
(2015)
Rezension der portugiesischen Übersetzung von "Die Harzreise" von Heinrich Heine: Heine, Heinrich. Viagem ao Harz. Trad. Maurício Mendonça Cardozo. São Paulo: Editora 34, 2014, 144p.
Der Band Grundfragen der Literaturwissenschaft. Theorien, Methoden, Tendenzen. Teil I. von Roman Mikuláš und Andrea Mikulášová ist ein Einführungswerk in die Literaturwissenschaft, wie sie sich in den deutschsprachigen Ländern entwickelte. Auf dem deutschen Buchmarkt gibt es schon mehrere ähnliche Publikationen, die eine Einführung in die Literaturwissenschaft zu vermitteln versuchen. Der Band von Roman Mikuláš und Andrea Mikulášová unterscheidet sich jedoch in mehreren Punkten. Die Betonung auf germanistische Literaturwissenschaft stellt eine Eingrenzung dar, die sich als sehr interessant erweist. Die einzelnen Philologien entwickeln freilich ihre eigenen theoretischen Ansätze. Sie rezipieren auch theoretische Zugänge aus anderen Philologien oder Disziplinen unterschiedlich. Diese Tatsache wird in den meisten Einführungen in die Literaturwissenschaft nicht genügend berücksichtigt (inklusive der den einzelnen Philologien gewidmeten). Der vorliegende Band erfasst gerade diese Besonderheiten der germanistischen Literaturwissenschaft auf empfindsame Art und Weise.
Die Verbindung von Chaostheorie und Literaturwissenschaft mag für "Nicht-Eingeweihte" eine unverständliche Vereinigung zweier unverwandter Wissensbereiche oder höchstens ein Kuriosum sein. Für die an diesem Thema Interessierten handelt es sich aber um eine fast zwanzigjährige Debatte, die ihren Ausgang mit dem Buch Chaos Bound. Orderly Disorder in Contemporary Literature and Science (1990) von N. Katherine Hayles nimmt. Während dieser Zeit gab es Stimmen für und gegen Übernahme und Nutzung dieser Theorie in der Literaturwissenschaft. Der Band Chaosforschung in der Literaturwissenschaft, herausgegeben von Roman Mikuláš und Karin Wozonig, setzt sich zum Ziel, die Fruchtbarkeit der Chaosforschung in der Literaturwissenschaft kritisch zu überprüfen. Hier sind Beiträge einer Konferenz versammelt, die im Januar 2009 in Bratislava stattgefunden und Vertreter(innen) mehrerer Philologien, der vergleichenden Literaturwissenschaft und der Wissenschaftstheorie aus Deutschland, Österreich und der Slowakei zusammengebracht hat. Unter den Konferenzteilnehmer(inne)n und zugleich Beiträger(inne)n zu dem Band befinden sich einige Wissenschaftler(innen), die für deutschsprachige Diskussion über die chaostheoretisch orientierte Literaturwissenschaft wortführend geworden sind.
Die Monographie Severské literatúry v slovenskej kultúre (Nordische Literaturen in der slowakischen Kultur) ist Ergebnis einer langjährigen Beschäftigung Milan Žitnýs mit den Literaturen Nordeuropas und ihren Beziehungen zur mitteleuropäischen Region. Sie gibt Aufschluss über ausgewählte Aspekte der Werke bedeutender Vertreter der nordischen Kultur, Philosophie und Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts und skizziert die literarischen und historischen Aspekte der slowakischen Rezeption der nordischen Literatur seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, besonders der Werke von Søren Kierkegaard, Hans Christian Andersen und Selma Lagerlöf. Der Fokus wird vor allem auf Übersetzungen nordischer Literatur ins Slowakische gerichtet. Milan Žitný untersucht insbesondere die ersten Übersetzungen der Dramen von Henrik Ibsen und die Rezeption des Werks von Bjørnstjerne Bjørnson, der sich aktiv für die Rechte der Slowaken vor dem Ersten Weltkrieg einsetzte. Žitný widmet ensprechende Aufmerksamkeit auch der Entwicklung der Skandinavistik in der Slowakei. In diesem Zusammenhang muss es aber gesagt werden, dass der Autor der Monographie kein Außenseiter ist, der die Rezeption der nordischen Literaturen nur als Literaturhistoriker verfolgt. Žitný beteiligt sich aktiv an der Vermittlung der nordischen Literaturen der slowakischen Leserschaft.
Über Bertolt Brecht wurde schon viel geschrieben. Die Menge der Literatur, die Brecht und sein Werk als Hauptthema behandelt oder auf sie nur flüchtig eingeht, ist immens. Brechts Werk wurde schon von verschiedenen Aspekten analysiert und interpretiert. Ján Demčišáks Buch ist aber kein weiteres Buch über Brecht, das bekanntes Wissen verkauft. Es ist nämlich Demčišák gelungen, eine Nische in der fast unüberschaubaren Brechtforschung zu finden, die Brechts frühes Werk erfrischend interpretiert und ins neue Licht rückt. Das Thema der Homosexualität in Brechts Werk ist in der Brechtforschung bis jetzt nur sehr selten und unzureichend besprochen worden. Es liegt zweifelsohne an dem Tabucharakter der gleichgeschlechtlichen Beziehungen allgemein. Das Motiv der Homosexualität ist dabei in Brechts Frühwerk präsent, etwa in den Stücken Baal, Im Dickicht der Städte, Leben Eduards des Zweiten von England, im Prosatext Bargan lässt es sein und in einigen Gedichten, die selbstverständlich auch Gegenstand von Demičišáks Analyse sind. Das Homosexualitätsmotiv in Brechts Werk verdient sicher mehr Aufmerksamkeit als es bisher bekommen hat. Die zeitgenössische Literarturwissenschaft verfügt über Verfahren, die es ermöglichen, sich an das Thema sachgerecht und anmaßungslos zu nähern. Die sogenannte Queer-Theorie, die sich auch Demčišák zu Nutze macht, fasste festen Fuß in den USA im Laufe der 1990er Jahre; im deutschen Sprachraum ist sie viel weniger verbreitet. Demčišáks Buch leistet so einen interessanten Beitrag nicht nur zur Brechtforschung, sondern auch zur Entwicklung der deutschsprachigen Queer-Theorie. Demčišák vermeidet deshalb alle autobiografischen Bezüge, inklusiv psychoanalytische Interpretationen, und wählt den queer-theoretischen, d.h. einen rezeptionsästhetischen Zugang, den er in einem theoretischen Kapitel lesenswert erklärt...
Rezension zu Susanne Stemmler: Topografien des Blicks. Eine Phänomenologie literarischer Orientalismen des 19. Jahrhunderts in Frankreich, Bielefeld (transcript Verlag) 2004. 266 Seiten.
Die Rückwendung des Blicks vom Überwachten und seine Wirkung auf den Betrachter ist seit Homi Bhabhas Weiterführung von Edward Saids Untersuchung zum Orientalismus zu einem der wichtigsten Topoi der 'postcolonial studies' geworden. Doch erstaunlich selten sind nach wie vor Forschungen, die das auch an der visuellen Wahrnehmung untersuchen, obwohl dieser ja in fast allen Beschreibungen die Metaphern entnommen sind. Hier genau setzt Susanne Stemmlers spannende Untersuchung an. Sie zeigt in einer Neulektüre von in der Romanistik eher kanonisierten Texten des Orientalismus des 19. Jahrhunderts, wie sich das Spiel von Faszination und Abwehr, von beherrschendem Sehen und irritierendem Begehren des Blicks tatsächlich als ein Ereignis der Sichtbarkeit vollzieht.
Rezension zu Therese Huber: Erzählungen (1830-1833). Sechs Teile in vier Bänden. Mit einem Nachwort von Petra Wulbusch (= Therese Huber: Romane und Erzählungen, hrsg. von Magdalene Heuser, Bde. 9-12; zugleich: Frühe Frauenliteratur in Deutschland, hrsg. von Anita Runge, Bde. 20-23). Hildesheim, Zürich, New York: Olms 2006.
Im Projektteil 1 wurden durch eine umfassende Umfrage in den Betrieben der Zementindustrie Fakten zur Thematik zusammengetragen. Im Projektteil 2 „Literaturstudie“ wurden 588 Literaturstellen (incl. „grauer“ Literatur) zur Thematik ausgewertet. Die „Mangement-Empfehlungen“ zur Renaturierung der Steinbrüche im Projektteil 3 enthalten kurz und knapp die wesentlichen Aspekte einer erfolgreichen Renaturierung.
Bastian, Olaf; Schreiber, Karl-Friedrich (Hrsg.): Analyse und ökologische Bewertung der Landschaft
(1995)
Zielstellung dieses Leitfadens ist eine Zusammenstellung praktikabler, landschaftsökologischer Analyse- und Bewertungsverfahren für Natur und Landschaft als Grundlage für Planungen unterschiedlichster Art. Nachdem Notwendigkeit, Mittel, Einsatzgebiete und Bedeutung ökologischer Planungen kurz umrissen sind, werden Begriffe und methodische Prinzipien erklärt und definiert. Bei der derzeitigen Inflation und Fehlanwendung ökologischer Fachbegriffe muss dies lobend hervorgehoben werden. Die Darstellung methodischer Prinzipien ist differenziert zu betrachten und sollte nicht zu einer unkritischen Übernahme verleiten, da immer die Spezifik des geplanten Raumes und die Zielstellung der Beplanung berücksichtigt werden muss.
Rezension zu: Verena Schulz, Die Stimme in der antiken Rhetorik, Hypomnemata 194 (Göttingen 2014)
(2017)
Die Stimme als vornehmlich akustisches Phänomen im Rahmen der antiken Rhetorik darstellen zu wollen, war schon den antiken Schriftstellern nach ein schwieriges Unterfangen, und umso willkommener ist eine derartige Darstellung zu begrüßen, insbesondere wenn sie sich, wie im Fall der vorliegenden Dissertation von Verena Schulz, eines interdisziplinären Ansatzes bedient. Bei der fast 400 Seiten starken Monographie handelt es sich einerseits um einen philologischen Kommentar zu den beiden ausführlichsten Quellentexten zur antiken Rhetorik, namentlich den Ausführungen des Auctor ad Herennium und denen des Quintilian. Andererseits aber stellt die Monographie eine Materialsammlung unter chronologischen und systematischen Gesichtspunkten dar, die die wesentlichen antiken Quellenstellen zur Stimme aus philologischer, medizinischer, musikalischer und historischer Perspektive in sich vereint und somit verschiedene Lesergruppen ansprechen soll. Ergänzt und erweitert um Exkurse, die sich dem heutigen Verständnis der Stimmphysiologie (S. 79-83), der antiken Terminologie von actio und pronuntiatio (S. 107-109) und den begrifflichen Vorstellungen der akustisch-physikalischen Stimmfaktoren zu Lautstärke und Tonhöhe (S. 178- 184) widmen, wird damit auf äußerst gelungene Weise eine Brücke von der Antike in die Rezeptionsgeschichte von Stimme und Rhetorik geschlagen, die abgrenzend zur bestehenden Forschung insbesondere um den medizinhistorischen Blickwinkel erweitert wurde...
Der Deutsche Rat für Landespflege e.V. (DLR) und der Bund Heimat und Umwelt e.V. (BHU) befassen sich in einer Studie mit dem Um- und Ausbau des Höchstspannungsstromnetzes und geben Empfehlungen zu einer natur- und umweltverträglichen Planung und Gestaltung. Das Ergebnis dieser Studie sowie zahlreiche dafür verwendete Einzelbeiträge sind im Heft 84 der vorliegenden Schriftenreihe veröffentlicht. Die Aufsätze vermitteln einen tieferen Einblick in die unterschiedlichen Facetten des geplanten Netzausbaus und werden daher jedem empfohlen, der sich näher mit der Thematik beschäftigen muss oder möchte.
Das Buch "Qualitative Evaluation" zeigt Schritt für Schritt die Vorgehensweise und stellt damit in sehr anwendungsorientierter Form das Handwerkszeug für eine qualitative Evaluation zur Verfügung. So werden Lesende in die Lage versetzt, eine solche Evaluation auch bei geringen Vorkenntnissen durchzuführen, wobei damit das Risiko verbunden sein kann, dass bei der Interpretation der Befunde wichtige Voraussetzungen für das Gelingen einer qualitativen Studie wie Verwurzelung der Interpretation im tatsächlich aufgezeichneten Text vernachlässigt werden.
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Internationale Beziehungen analysieren Christopher Daase und Nicole Deitelhoff (Uni Frankfurt) den Ist-Zustand in der deutschen Disziplin der Internationalen Beziehungen (Fazit: nicht so gut & viel Käse) und rufen zu mehr Beteiligung auf, v.a. beim anstehenden DVPW-Kongress in Duisburg.
Der Maulwurf (Talpa europaea) gehört zu unseren häufigen heimischen Säugetieren. obwohl er nicht nur den Gartenbesitzern durch seine charakteristischen Erdhügel auffällt, bleibt er dank seiner unterirdischen Lebensweise meist im Verborgenen. Umso erfreulicher ist es, dass nun mit dem Band 637 der Neuen Brehm-Bücherei eine ausführliche Monographie über diese Tierart vorliegt. Der Autor, Prof. Witte, beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren mit dem Maulwurf und kann dadurch viele eigene Untersuchungen in den Text einfließen lassen.
I first encountered the work of Miriam Hansen as a graduate student in the mid-1990s when her book Babel and Babylon was the talk of the (at that time still fairly modest) film studies town – even though it was sitting somewhat uneasily on the fence. In fact, it was this position beyond the canonical that made the book so attractive in the first place. It did not fit into the raging debate of that time between psychosemiotics and neo-formalism, nor did it offer the (often too schematic and naive) way out within the cultural studies paradigm of empowering the individual or sub-culturally constituted groups.
Berhometh bei Czernowitz
(2004)
Im Osten Neues
(2004)
Rezension zu Peter Brandes: Goethes "Faust". Poetik der Gabe und Selbstreflexion der Dichtung, München (Wilhelm Fink) 2003. 298 Seiten.
Wenn eine Dissertation über Goethes Faust als Untersuchung der Selbstreflexion der Dichtung angelegt ist, drängt sich die Versuchung auf, die Selbstreflexivität noch weiterzuführen und die auf Goethes "Geben und Nehmen" berechneten Ausführungen in der Einleitung auf die vorgelegte Arbeit selbst zu beziehen, denn auch die Begabung des Faust-Dissertanten zeigt sich nicht zuletzt in der Fähigkeit, sich andere Texte "einzuverleiben und für sich fruchtbar zu machen" (9 f.).
Rezension zu: Werner Meißner: Goethe zieht um – Wie die Goethe-Universität ins Westend kam. Frankfurt a. M., 2014, Weissbooks, 94 Seiten, ISBN 978-3-86337-076-3, 14 Euro.
Rezension zu: Rudolf Steinberg (Hrsg.): Die neue Universität Frankfurt am Main. Frankfurt a. M., Societäts-Verlag, 2013, 199 Seiten, ISBN 978-3-942921-53-4, 29,80 Euro.
In den 100 Jahren ihres Bestehens hat nur einer der Rektoren der Universität Frankfurt eine Rückschau auf einen Teil seiner Amtsführung gegeben: Richard Wachsmuth, der Gründungsrektor. Von den späteren Rektoren und Präsidenten hat das bislang keiner getan. Nunmehr haben sich aber gleich zwei Präsidenten – sie folgten aufeinander – dazu entschieden, über Phasen ihrer Tätigkeiten zu berichten. Das möchte überraschen, muss aber nicht. Denn die Universität hat in den letzten circa 20 Jahren einen Anlauf genommen, sich zu erneuern und in die Spitzenklasse der Universitäten aufzuschließen.
Die Erforschung natürlicher Eigendynamik von Ökosystemen gehört zu den wichtigsten Betätigungsfeldern der Nationalparkverwaltung. Im vorliegenden Band wird dieser spannende Prozess der Naturwaldentwicklung am exemplarischen Beispiel der Waldforschungsfläche (WFF) Bruchberg, in der Naturdynamikzone des Nationalparks auf niedersächsischer Seite gelegen, dokumentiert. Im Vordergrund stehen Methodik und Ergebnisse der Wiederholungsinventur von 2008/09 und deren Vergleich mit voraus gegangenen Untersuchungen. Unter Federführung von Ute Springemann ist es den Autoren gelungen, die Ergebnisse jahrzehntelanger Feldforschung in übersichtlicher und konzentrierter Form aufzubereiten.
Vor zehn Jahren erschien im 23. Jahrgang der vorliegenden Zeitschrift von K. Hammer, dem jetzigen Leiter der Genbank im Gaterslebener Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung, ein Aufruf zur Suche nach alten Obstlokalsorten. Das hier besprochene Buch ist gewissermaßen ein Ergebnis dieser Anregung, ein - um in der Obstbauterminologie zu bleiben - reich tragender Fruchtbaum, der sich aus dem damals gesetzten Pfropfreis entwickelt hat. "Obst in der Altmark" ist ein hochaktuelles Buch, das den sich in Lokalsorten und alten Sorten repräsentierenden genetischen Ressourcen von Obstgehölzen, vorzugsweise von Apfel und Birne, gewidmet ist.
Die Entstehung der Arten – historisch, philosophisch und hochaktuell : neue Bücher zum Darwin-Jahr
(2009)
Rezensionen zu: Charles Darwin : Das Lesebuch. Herausgegeben, eingeleitet und mit Begleittexten versehen von Julia Voss. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2008, 472 Seiten, ISBN 978-3-10-010232-4, 12 Euro, Jürgen Neffe : Darwin. Das Abenteuer des Lebens. Bertelsmann Verlag, München 2008, 527 Seiten, 72 Abbildungen, ISBN 978-3-570-01091-4, 22,95 Euro. Michael Ruse : Charles Darwin. Blackwell Great Minds 4 Blackwell Publishing, Malden USA / Oxford UK / Carlton Australia 2008, 337 Seiten mit Abbildungen, ISBN 978-4051-4913-6, 18,99 Euro.
Rezensionen zu: Govert Schilling, Lars Lindberg Christensen : Unser Fenster zum Weltraum : 400 Jahre Entdeckungen mit Teleskopen. Wiley-VCH-Verlag, Weinheim 2009, 135 Seiten und Begleit DVD, ISBN 978-3-527-40867-2, 24,90 Euro. Thomas Bührke, Roland Wengenmayr (Hrsg.) : Geheimnisvoller Kosmos Astrophysik und Kosmologie im 21. Jahrhundert, Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2009, 200 Seiten, ISBN 978-3-527-40899-3, 29,00 Euro. Lars Lindberg Christensen, Robert Fosbury, Robert Hurt : Verborgenes Universum. Wiley-VCH-Verlag, Weinheim 2009, 145 Seiten, ISBN 978-3-527-40868-9, 24,90 Euro.
Ein Fahrradunfall mit einem komplizierten Knochenbruch katapultiert Autor Simon Garfield plötzlich aus der Zeit. Nachts um drei Uhr liegt er in einem abgedunkelten Krankenzimmer, bekleidet mit einem getüpfelten, hinten zugebundenen Nachthemd und fragt sich, wie lang er auf die Operation warten muss. "Ich lag wieder in einer Wiege, wo ich über die Zeit nicht mehr zu bestimmen hatte, und das brachte mich zu der Frage, inwieweit ich das überhaupt je getan hatte." ...
Rezensionen zu:
- BINDER, Hartmut (2007): Mit Kafka in den Süden. Eine historische Bilderreise in die Schweiz und zu den oberitalienischen Seen. Prag: Vitalis, ISBN 978-3-89919-058-8, 418 S.
- BINDER, Hartmut (2008): Kafkas Welt. Eine Lebenschronik in Bildern. Reinbek: Rowohlt, ISBN
978-3-498-00643-3, 687 S.
- JAGOW, Bettina von/JAHRAUS, Oliver (Hrsg.) (2008): Kafka-Handbuch. Göttingen Vandenhoeck &
Ruprecht, ISBN 978-3-525-20852-6, 576 S.
- KOCH, Hans Gerd (2008): Kafka in Berlin. Eine historische Stadtreise. Berlin: Wagenbach, ISBN 978-3-8031-1252-1, 136 S.
- PRINZ, Alois (2007): Auf der Schwelle zum Glück. Die Lebensgeschichte des Franz Kafka. Frankfurt am Main: Suhrkamp, ISBN 978-3-518-45894-5, 392 S.
- SALFELLNER, Harald (2007): Franz Kafka und Prag. Prag: Vitalis, ISBN 978-3-89919-077-9, 336 S.
- SELG, Peter (2007): Rainer Maria Rilke und Franz Kafka. Lebensweg und Krankheitsschicksal im 20. Jahrhundert. Dornach: Pforte, ISBN 978-3-85636-175-4, 292 S.
- STACH, Reiner (2008): Kafka. Die Jahre der Erkenntnis. Frankfurt am Main: S. Fischer, ISBN
978-3-10-075119-5, 729 S.
- WITTE, Bernd (2007): Jüdische Tradition und literarische Moderne. Heine – Buber – Kafka – Benjamin. München: Carl Hanser, ISBN 978-3-446-20845-2, 271 S. (S.141-204).
As Alex Potts points out in his essay, "Colors of Sculpture", "all sculpture is colored, in a literal sense". Yet, despite the fact that the addition of colour to objects as well as its presence as an inescapable fact of sculptural media makes imperative its inclusion in any consideration of sculptors’ intentions and the meaning of their work, Amanda Claridge is right to note in her review, that polychromed sculpture has been given short shrift in the post-enlightenment settlement. ...
Der Band ist das Ergebnis einer Tagung, die vom 22. bis 24. Juni 2006 in Trient abgehalten worden ist. Einleitend weisen Diego Quaglioni und Gerhard Dilcher auf den Nutzen des Austauschs zwischen italienischer und deutscher Geschichtswissenschaft auf dem Feld der kaiserlichen Gesetzgebung der Staufer hin, insbesondere in Bezug auf die roncalische Gesetzgebung. Dilcher verweist auf die komplizierte Überlieferung und den ambivalenten Charakter der einzelnen roncalischen Gesetze, in denen sich mittelalterliche und deutsche Rechtstraditionen mit römisch-justinianischen Traditionen unter einem neuen Ordnungs- und Gesetzgebungswillen des Herrschers vermischten. ...
Rezension zu Elke Mehnert (Hg.): Landschaften der Erinnerung. Flucht und Vertreibung aus deutscher, polnischer und tschechischer Sicht. Berlin, Bern, Bruxelles, Frankfurt/Main, New York, Oxford (Peter Lang) 2001 (= Studien zur Reiseliteratur und Imagologieforschung; Bd. 5). 464 Seiten.
Das Buch vereint Aufsätze deutscher, polnischer und tschechischer Wissenschaftler zu dem Themenkomplex der literarischen Gestaltung von Flucht und Vertreibung und konzentriert sich dabei auf Schlesien, Ostpreußen, Königsberg und das Sudetenland.
Rezension zu Ralf Hertel: Tanztexte und Texttänze. Der Tanz im Gedicht der europäischen Moderne, Eggingen (Edition Isele) 2002. 153 Seiten.
Ralf Hertel, freier Journalist und Mitglied des Graduiertenkollegs "Körperinszenierungen" an der Freien Universität Berlin, untersucht in dem vorliegenden Buch das Verhältnis von Tanz und Lyrik in der Literatur des beginnenden 20. Jahrhunderts.
Rezension zu Reinhard Kacianka u. Peter V. Zima (Hrsg.): Krise und Kritik der Sprache. Literatur zwischen Spätmoderne und Postmoderne, Tübingen, Basel (A. Francke) 2004. 300 Seiten.
Der vorliegende Sammelband nimmt sich eines zentralen Topos von Literatur, Philosophie und Sprachwissenschaft im 20. Jahrhundert an. Obwohl der Untertitel darauf verweist, einen Übergang zwischen Moderne und Postmoderne zu thematisieren, zeigen die Beiträge die Aktualität des behandelten Sujets sowohl für den gegenwärtigen wissenschaftstheoretischen Diskurs als auch für die introspektive Diskussion innerhalb der aufgerufenen Fachgebiete auf.
Rezension zu Geoffrey Galt Harpham: Language Alone. The Critical Fetish of Modernity, New York, London (Routledge) 2002. 261 Seiten.
Der amerikanische Literaturwissenschaftler Geoffiey Galt Harpham, Präsident und Direktor des National Humanities Center in North Carolina, Gastprofessor für Anglistik an verschiedenen amerikanischen Universitäten sowie Gutachter des Wissenschaftskollegs zu Berlin, der bereits zahlreiche Beiträge zum Thema Sprache und Ethik veröffentlicht hat, legt mit diesem Buch eine in vier Kapitel untergliederte, herausfordernde Studie vor, die vor dem Hintergrund einer erkenntnistheoretischen und humanwissenschaftlichen Argumentation eine grundlegende Kritik am 'linguistic turn' des transdisziplinären wissenschaftstheoretischen Diskurses im 20. Jahrhundert unternimmt.
Rezension zu Thomas Roberg (Hg.): Friedrich Hölderlin. Neue Wege der Forschung, Darmstadt (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) 2003. 328 Seiten.
Nach dem mit Spannung erwarteten Erscheinen des von Johann Kreuzer herausgegebenen umfangreichen Handbuchs zu Friedrich Hölderlin (Johann Kreuzer (Hg.): Hölderlin-Handbuch: Leben - Werk - Wirkung, Stuttgart, Weimar 2002), hat nunmehr Thomas Roberg eine Auswahl mit ebenso repräsentativen wie beeindruckenden Forschungsstudien zu einem reichen Panorama des Hölderlinschen Werks vorgelegt. Die aufgenommenen Beiträge sind drei großen Themenkomplexen, Poetologie, Poesie und Philosophie sowie Perspektiven des Gesamtwerks, zugeordnet, denen sowohl Aufsätze aus Sammelbänden und Periodika als auch prägnante Auszüge aus Monographien zugeordnet sind. Abgeschlossen wird der Band durch ein systematisch gegliedertes Verzeichnis weiterführender Literatur.
Rezension zu Pierre V. Zima: La Négation esthétique. Le Sujet, Je beau et Je sublime de Mallarmé et Valéry a Adorno et Lyotard, Paris (L'Harmattan) 2002 (= Ouverture Philosophique). 268 Seiten.
In dem vorliegenden Band verfolgt Zima die Peripetien philosophischer, ästhetischer und literarischer Negation der sozialen Ordnung in den Werken Mallarmés, Valérys, Adornos und Lyotards, unter der Vorgabe der Peripetien der Subjektivität.
Rezension zu Angelika Corbineau-Hoffmann: Einführung in die Komparatistik, Berlin (Erich Schmidt) 2000. 259 Seiten.
Jüngst hat Angelika Corbineau-Hoffmann eine Einführung in die Komparatistik vorgelegt, die für sich in Anspruch nimmt, sich von vorausgegangenen Darstellungen des Fachs nachdrücklich zu unterscheiden, und bemüht ist, Studienanfänger auf innovativen Wegen in das Studium der Komparatistik zu geleiten.