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Die Heuschreckenfauna des Kreises Höxter wird mit Angaben zu Lebensraumansprüchen und regionaler Verbreitung vorgestellt. Insgesamt sind bislang 25 Arten nachgewiesen, von denen nur 10 Arten regelmäßig auftreten. Bemerkenswert ist der Erstnachweis der Sichelschrecke (Phaneroptera falcata) auf einem gehölzreichen Kalk- Magerrasen bei Ottbergen (NSG „Mühlenberg“). Dies stellt einen Neufund für das Weserbergland dar.
In diesem Beitrag werden die Ergebnisse 12jähriger libellenfaunistischer Untersuchungen an Gewässern der Weserrandsenke "Taubenborn" und "Grundlose" 2 km südlich von Höxter dargestellt. Trotz verschiedener Eingriffe, die in den letzten Jahrhunderten das Gebiet verändert haben, sind viele auentypische Lebensräume und -gemeinschaften im Gebiet in für die gesamte Region einzigartiger Ausprägung erhalten. Auf kleinem Raum finden sich sowohl trocken-warme als auch kühl-wechselfeuchte Standorte, das Gebiet "Taubenborn" und "Grundlose" stellt die letzte, relativ naturnahe Randsenke der gesamten Oberweserniederung dar. Im Rahmen der hier vorgestellten Untersuchungen wurde im Gebiet ein für die Region außergewöhnlich großer Artenreichtum der Libellen dokumentiert. Insgesamt wurden zwischen 1989 und 2001 29 Libellenarten nachgewiesen. Die bemerkenswerte Vielfalt sehr unterschiedlicher Gewässer, die aufgrund der besonderen hydrologischen Verhältnisse des Gebietes vorhanden sind, bietet zahlreichen z. T. seltenen Libellenarten zusagende Lebensbedingungen. Dementsprechend besiedeln das Gebiet einige regional und überregional seltene Arten in relativ großen Populationen, so u. a. Brachytron pratense, Cordulia aenea und Somatochlora metallica. Erstnachweise für die Region gelangen im Rahmen der Untersuchungen u. a. für Brachytron pratense, Crocothemis erythraea und Anax parthenope. Aufgrund der hohen Bedeutung für z. T. europaweit gefährdete Pflanzen- und Tierarten werden konkrete Vorschläge zum Schutz und zur Entwicklung des Gebietes gemacht. Insbesondere die behutsame Renaturierung einiger Gewässer sowie die Nutzung der alten Straßentrasse beim Neu- bzw. Ausbau der B64/83 zwischen Höxter und Godelheim stellen vordringliche Aufgaben zum Erhalt dieses einzigartigen Gebietes dar.
Hausschweine wurden bis in die jüngere Vergangenheit im Freiland gehalten. Bis in die Neuzeit war dabei die Waldweide mit Waldmast von großer Bedeutung für diesen Wirtschaftszweig. Mit fortschreitender Waldvernichtung im Mittelalter und der Neuzeit wurden die Tiere dann zunehmend im Offenland gehalten. Vor allem im nassen und feuchten Grünland haben sie aufgrund ihrer Wühlaktivitäten für eine hohe Morpho- und Vegetationsdynamik gesorgt und so für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten der natürlichen dynamischen Lebensräume (z.B. Auen) geeigneten Lebensraum bereitgestellt. Dies wird durch Studien in den Save-Auen, Kroatien, und den Elb-Auen, Brandenburg, darlegt. Dass Schweine auch zur Regeneration verbrachter Trockenrasen oder zum Erhalt der Ackerwildkrautflora auf brachgefallenen Äckern beitragen können, zeigen Untersuchungen aus dem Elsass, dem Weserbergland und der Schwäbischen Alb.
Die beiden Verfasser kennen die Kalkmagerrasen bei Willebadessen seit Ende der 70er Jahre und veröffentlichten 1986 einen Überblick über die Großschmetterlinge dieses interessanten Bereichs (BADTKE u. BIERMANN, 1986). Seither suchten sie das Gebiet mehrmals im Jahr auf und können mit den erhobenen Daten die Entwicklung des Bestands dokumentieren. Der Beginn der Pflege dieser Kalkmagerrasen ab Ende 2000 (NEW-Info 2001) und die damit zu erwartenden Verbesserungen in diesem Lebensraum geben Anlass zu einem Rückblick auf Artenzahl und Bestandsentwicklung der Tagfalter und Zygaenen bis zum Jahr 2000. Zugleich mag diese Zusammenstellung auch die Ausgangssituation zu Beginn der Pflege dieser Kalkmagerrasen darstellen.
Bei der Vielzahl der Amphibiengewässer müssen für den Amphibienschutz eindeutige Präferenzen gesetzt werden. Vorrangig sind die artenreichen Gewässer und die Gewässer mit Rote-Liste-Arten zu sichern und gegebenenfalls zu optimieren (vgl. Tab. 5). Liegen die Laichgewässer isoliert, sind im Bereich geeigneter Ausbreitungsachsen Amphibiengewässer neu anzulegen, sodass mittelfristig wieder ein genetischer Austausch zwischen den isolierten Populationen möglich wird. Für den Laubfrosch wurde ein entsprechendes Artenhilfsprogramm in den letzten Jahren erarbeitet (BEINLICH & WYCISK 2000). Die dort herausgearbeiteten Ausbreitungskorridore kommen auch den meisten anderen Arten zugute und können somit übernommen werden. Lediglich für Geburtshelferkröte und Kreuzkröte müssen aufgrund abweichender Lebensraumansprüche eigene Ausbreitungsachsen definiert werden. Sie sind in schraffiert dargestellt. Aber auch Gewässer mit großen Amphibienpopulationen häufiger Arten gilt es zu sichern und zu optimieren, denn diese Vorkommen stellen aufgrund des Populationsüberschusses ein wichtiges Reservoir für die Neubesiedlung verwaister Lebensräume dar. Wo Straßen Ausbreitungsachsen queren, sind weiterhin geeignete Vorrichtungen für den Amphibienschutz zu errichten (vgl. WYCISK et al. 2000). Weiterhin sind grundsätzlich alle zurzeit ungenutzten Teiche und sonstige Kleingewässer als aktuelle oder auch potentielle Amphibienlaichgewässer zu erhalten, ggf. nachdem zuvor Optimierungsmaßnahmen durchgeführt wurden. So sind viele gefährdete Arten auf besonnte Gewässer angewiesen; schattenwerfende Gehölze sind deshalb regelmäßig zurückschneiden. Flachufer und Ufervegetation sowie Fischfreiheit sind ebenfalls von großer Bedeutung für viele Amphibienarten. Aufgrund der großen Bedeutung der Abgrabungsgewässer insbesondere für gefährdete Amphibienarten ist weiterhin bei allen zukünftigen und soweit möglich auch bei aktuellen Abgrabungen darauf zu achten, dass amphibiengerechte Klein- und Kleinstgewässer geschaffen und erhalten werden. Dies gilt insbesondere für Abgrabungen im Bereich der in dargestellten Ausbreitungskorridore für Geburtshelferkröte und Kreuzkröte. Im Bereich des Muschelkalks sollten notfalls auch Kleingewässer durch Einbau von wasserundurchlässigem Material (Ton) geschaffen werden. Die Maßnahmen können zum überwiegenden Teil im Rahmen von notwendigem Ausgleich oder Ersatz für Eingriffe in Natur und Landschaft durchgeführt werden. Weiterhin sollten die Gewässer in Naturschutzgebieten durch die zuständigen Stellen in einen für den Naturschutz optimalen Zustand gebracht werden. Der aktuelle Zustand lässt oftmals zu wünschen übrig (vgl. Tab. 5). Aber nicht nur die öffentliche Hand ist gefragt. Auch jeder Gartenbesitzer kann durch die Anlage eines Gartenteiches ohne Fischbesatz und durch naturnahe Gestaltung des Gartens einen Beitrag zur Förderung der heimischen Amphibien leisten. Amphibien werden sich in der Regel bereits nach wenigen Jahren von allein einstellen. Von gut gemeinten Besatzmaßnahmen ist aber abzuraten; denn alle heimischen Amphibienarten unterliegen dem Artenschutz und dürfen aus der Natur nicht entnommen werden!
Einige Zufallsbeobachtungen ließen vermuten, dass es im Eggegebirge und seinen Randgebieten noch Haselhühner geben könnte. Um diesen Verdacht zu überprüfen, waren neben Literaturstudium gezielte Suchen im Gelände notwendig. Schon die Literatur zeigt, dass die Egge lückenlosen Anschluss an die Haselhuhnbestände des Sauerlandes hatte. Umfragen und die gezielten Suchen in geeigneten Habitaten ergaben, dass tatsächlich im gesamten Bereich des Eggegebirges noch Haselhühner nachzuweisen waren. Grund dafür dürfte die besondere morphologische Gestaltung der Egge mit ihren Klippenbereichen und Blockhalden sein, deren günstige Habitatstrukturen sich über Jahrzehnte mehr oder weniger erhalten haben. Von ähnlicher Bedeutung ist die Bahnlinie Dortmund-Kassel, die auf einem Damm entlang der Ostseite der Egge verläuft. Aussagen zum Bestand können nur als Vermutung geäußert werden, da das riesige Untersuchungsgebiet nur an den Wochenenden punktuell untersucht werden konnte. Die für Siedlungsdichteuntersuchungen vorgeschlagene Punkt – Stop – Zählung von SWENSON als künftige Standartmethode war mir vorher nicht bekannt. Da Biotopverbesserungen zugunsten des Haselhuhns relativ leicht und kostengünstig durchzuführen sind, wurden entsprechende Vorschläge für die Forstleute aus der Literatur zitiert.
Die Vegetation Mitteleuropas hat nicht immer so ausgesehen, wie sie sich heute darstellt. Wenn man davon ausgeht, dass die mitteleuropäische Florenregion die Region des sommergrünen Laubwaldes ist, wenn als potentiell natürliche Vegetation in Mitteleuropa der Laubwald gilt, dann war auf allen Standorten außer den Felsen, den Hochmooren und den freien Wasserflächen ein Laubwald bodenständig. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass alle übrigen Vegetationstypen ihre Entstehung und Zusammensetzung der Einflussnahme des Menschen verdanken. Die ursprüngliche Vegetation war relativ artenarm und wurde aus altheimischen Arten aufgebaut, die man als "Idiochore" bezeichnet. Während der Eiszeiten wurden die Arten nach Süden, Westen und Osten zurückgedrängt. Sie sind nach der letzten Eiszeit, als unser Raum sich erwärmte und das Eis langsam zurückwich, wieder nach Mitteleuropa eingewandert (besser zurückgewandert), wobei der Querriegel der Alpen für manche Arten ein unüberwindbares Hindernis blieb. Vielen Arten gelang es nicht, diese Sperre zu überwinden. Das erklärt auch die relative Artenarmut zahlreicher Gattungen in Mitteleuropa gegenüber der Flora Nordamerikas. Die freigewordenen Nischen wurden teilweise von Zuwanderern aus anderen Florenregionen aufgefüllt.
Im und über den Raum Ostwestfalen sind bereits zahlreiche entomofaunistische Abhandlungen über verschiedene Gruppen (bes. Lepidoptera - Schmetterlinge, Orthoptera - Geradflügler, Odonata - Libellen, Coleoptera - Käfer etc.) publiziert worden. Umfangreiche faunistische Beiträge über Hautflügler finden sich im wesentlichen nur in den "Mitteilungen" der Arbeitsgemeinschaft ostwestfälisch-lippischer Entomologen e. V., wie z. B. in der Reihe "Insektenfauna und Ökologie der Binnendünen in der südlichen Senne", z. B. KUHLMANN et al. 1990 u. 1991. Näheres über das Vorkommen und die Verbreitung der Hummeln in den ostwestfälischen Naturräumen lässt sich dagegen kaum finden. Im Rahmen dieser Arbeit sollen nun die bisher bekannt gewordene aktuelle Bestandssituation und Verbreitung dieser Großbienen im Bereich des Regierungsbezirkes Detmold aufgezeigt werden. Behandelt werden sowohl die staatenbildenden sogenannten "Echten Hummeln" der Gattung Bombus und die Schmarotzer- oder Kuckuckshummeln (neuerdings ebenfalls in die Gattung Bombus gestellt; vorher als eigene Gattung Psithyrus geführt). Diese gründen keine eigenen Staaten sondern leben sozialparasitisch in Nestern der "Echten Hummeln". Im Gegensatz zu den Bombus-Arten mit den drei Kasten (Weibchen, Männchen und Arbeiterin) treten bei den Schmarotzerhummeln (vormals Gatt. Psithyrus - s. o.) nur Geschlechtstiere (Weibchen und Männchen) auf.
Die Wasservögel des Wesertales zwischen Höxter und Würgassen : Bestandserhebung und Schutzprogramme
(1997)
Im bearbeiteten Abschnitt des Wesertales konnten zwischen 1980 und 1996 210 Vogelarten nachgewiesen werden. 112 Arten, davon 32 sichere oder wahrscheinliche Brutvögel, wurden als landschaftstypische Vögel einer Flussniederung genauer untersucht. Sie werden einzeln mit Habitatansprüchen, Verbreitung, Bestandsentwicklung, Jahresrhythmus, Gefährdung und für die Art erforderlichen Schutzmaßnahmen vorgestellt. Anhand der Habitatansprüche werden sieben charakteristische Strukturelemente der Kiesgruben und natürlichen Flussauen mit ihrer Avifauna beschrieben, an deren Spitze jeweils ein Brutvogel als Leitart steht: freie Wasserfläche: Haubentaucher; Kies-, Schlammbank und Flachwasserzone: Flussregenpfeifer; Steilwand: Uferschwalbe; Röhricht: Teichrohrsänger; Weidenweichholzaue: Beutelmeise; Brache: Rebhuhn; Hochstaudenflur: Sumpfrohrsänger. Für die ersten fünf Strukturelemente werden Mindestflächen gefordert, die im Zuge des Kiesabbaus ausschließlich für Naturschutzzwecke bereitgestellt werden sollen. Mit der Schaffung dieser Flächen ist ein langfristiges Überleben der auentypischen Vogelwelt gesichert. Ohne Schutzkonzept werden einige Arten (Flussregenpfeifer, Uferschwalbe) sofort nach Beendigung des Kiesabbaus verschwinden, die anderen werden stark durch die zu erwartende Freizeitnutzung auf der gesamten Fläche beeinträchtigt sein. Von zwölf Arten sind nur Nachweise vor 1980 bekannt. Ein weiteres Kapitel beinhaltet allgemeine Betrachtungen zum Vogelzug im Wesertal. Zuletzt sind die erforderlichen Maßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt an Brut- und Zugvögeln zusammengestellt.
Im Jahr 1987 regte Kurt Preywisch eine Neukartierung der Flora für das Kreisgebiet Höxter an. 10 Jahre nach der Veröffentlichung des "Atlas zur Flora von Süd-Niedersachsen" (HAEUPLER, 1976) und 7 Jahre nach Abschluss der Kartierung zum "Atlas der Farn- und Blütenpflanzen der Bundesrepublik Deutschland" (HAEUPLER & SCHOENFELDER, 1988) gab es gute Gründe, eine aktuelle und kleinräumigere Erfassung der Pflanzenwelt des Gebietes zwischen Solling und Eggegebirge, zwischen Lipper Bergland und Diemel vorzunehmen. Einerseits wurden Veränderungen der Flora, bedingt vor allem durch Änderungen menschlicher Nutzungen, immer offensichtlicher, andererseits waren die genannten Floren-Werke bezogen auf unser Gebiet nicht flächendeckend oder vom Kartierraster her zu grob, da es sich um überregionale bzw. bundesweite Erhebungen handelte. Für die anstehende regionale Erfassung wurde daher ein Raster mit der Kartiereinheit Messtischblatt-Sechzehntel gewählt. Dem Aufruf zur Mitarbeit bei der Neukartierung folgten zahlreiche botanisch Interessierte, zumeist Mitglieder des Naturkundlichen Vereins Egge-Weser oder Studierende der Universität-Gesamthochschule Paderborn, Abteilung Höxter. Es konnten letztlich alle Kartiereinheiten im Kreisgebiet Höxter bearbeitet werden, wobei nach einem zunächst festgelegten Kartierzeitraum von 3 Jahren Nacherhebungen nötig und Lücken zu füllen waren. Als im Jahre 1990 durch die Universität Bochum, Lehrstuhl für Spezielle Botanik, eine Kartierung der Farn- und Blütenpflanzen Westfalens begonnen wurde, bot es sich an, die für den Raum Höxter gewonnenen Daten in dieses Projekt einfließen zu lassen und auf der Grundlage der dortigen Erfassungsbögen in den Folgejahren zu komplettieren. Das Kartiergebiet Höxter wurde zu einer eigenen „Regionalstelle" innerhalb der Westfalen-Kartierung. Während die Fertigstellung des Atlas der Farn- und Blütenpflanzen Westfalens für Ende 1997 vorgesehen ist, werden die Ergebnisse der Erfassung der aktuellen Pflanzenverbreitung im Kreis Höxter und angrenzenden Bereichen nun anlässlich des 80. Geburtstages von Kurt Preywisch veröffentlicht. Wie alle Flora-Atlanten weist auch der vorliegende noch zahlreiche Lücken auf und gibt einen vorläufigen Stand der stets fortzuführenden Erhebungen wieder. Für den Atlas wurden die bis Mai 1997 eingegebenen Daten berücksichtigt. In deutlich unterkartierten Grundfeldern, z.B. in Süd-Lippe, erfolgen die Erhebungen zum Teil erst im Laufe des Jahres 1997. Erkennbare Fehler in den Verbreitungskarten wurden für den Bereich der „Regionalstelle Höxter" korrigiert. Aufgrund der Vielzahl der Daten und Kartierer sind jedoch verbliebene Fehler nicht auszuschließen. Ausdrücklich hingewiesen sei an dieser Stelle auf den 1994 erschienen "Atlas der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen" (GARVE, 1994) sowie die für die hessischen Landkreise Kassel und Waldeck-Frankenberg bereits vorliegenden neuen Florenwerke (NITSCHE et al., 1988; BECKER et al., 1997), deren Bearbeitungsgebiete sich an das unsere anschließen.
In der vorliegenden Arbeit wird das Naturschutzinstrument "Biotopverbundsystem" in seinen Grundlagen vorgestellt und an einem konkreten Beispiel geplant. Möglichkeiten zu der Umsetzung werden aufgezeigt. Zunächst werden allgemeine Ziele und Beweggründe für den Naturschutz beleuchtet. Anschließend erfolgt eine spezielle Zielformulierung für das Untersuchungsgebiet. Diese Ziele richten sich hauptsächlich nach den Ansprüchen der im Plangebiet verbreiteten und bedrohten Zielarten. Zu den Zielarten gehören die Rohr- und Wiesenweihe, das Braunkehlchen und die Brandmaus. Nach einer Erläuterung der theoretischen Grundlagen von Biotopverbundsystemen werden diese kritisch auf ihre Wirksamkeit und Durchsetzbarkeit geprüft. Das Untersuchungsgebiet, das sich in der Warburger Börde zwischen zwei naturkundlich weitgehend untersuchten Niedermoorgebieten befindet, wird einer Bestandskartierung unterzogen. In der 383ha großen Fläche werden Landschaftsstrukturen und die Nutzung der Flächen aufgenommen und in Karten dargestellt. Die Bestandskarte stellt die Grundlage für die Planung des Biotopverbundsystems dar. Neben dem Bestand werden die Zielartenansprüche und die Forderungen an eine umweltverträgliche Landwirtschaft berücksichtigt. Die vorliegende Planung konzentriert sich hauptsächlich auf die Gestaltung der Gräben, die das wesentliche Verbindungs- und Strukturelement im Untersuchungsgebiet darstellen. Es wurden aber auch Vorschläge zur Gestaltung der Landnutzung, der Ortsränder und der Einrichtung von Rainen und Wegen gemacht. Die einzelnen Maßnahmen wurden in Bezug auf die Ausführung und anschließende Pflege in textlicher und zeichnerischer Form detailliert dargestellt. Als Beitrag zur Umsetzung werden Wege zur Finanzierung der einzelnen Maßnahmen aufgezeigt. In einer Prioritätenliste werden die vorgeschlagenen Handlungen nach ihrer Dringlichkeit in eine zeitliche Reihenfolge gebracht. Abschließend ist anzumerken, dass das Biotopverbundsystem hauptsächlich ein Mittel des Arten- und Biotopschutzes ist, durch das Teil- und Rückzugslebensräume geschaffen und Trennwirkungen aufgehoben oder gemindert werden können. Nur im Verbund mit anderen Naturschutzstrategien kann es gelingen, das Artensterben großflächig aufzuhalten und ein intaktes Ökosystem zu schaffen und zu erhalten.
Im Wesertal liegt knapp 2 km südlich von Höxter bei 51° 45' N und 9° 22' E in einer Erstreckung von wenig über einem halben Kilometer schrotschussförmig verteilt eine Gruppe von rundlichen Eintiefungen (Abb. l u. 2). Drei von ihnen waren in den meisten der letzten Jahre mit Wasser gefüllt. Seit 1974 sind sie vom flächigen Naturdenkmal "Grundlosen" eingeschlossen. Die Verordnung (Regierungsbezirk Detmold vom 17. 2. 1975, Nr. 7) enthält keine nähere Begründung. Die schon viele Jahre vorher vom Verf. betriebene Unterschutzstellung gewann erst Gestalt nach einer Tagungsexkursion des Westfälischen Naturwissenschaftlichen Vereins und einer vom ersten Vorsitzenden, Herrn Dr. Runge, verfassten Resolution vom 26. 5. 1972 an den Bürgermeister von Höxter. In diesem Brief heißt es u. a.: „Die Tagungsteilnehmer haben bei ihrer Exkursion in der Weseraue mit Erstaunen den Reichtum der Grundlosen in pflanzensoziologischer, floristischer und tiergeographischer Hinsicht festgestellt. So wurden . . . das äußerst seltene Moorkreuzkraut (Senecio tubicaulis) und der Seefrosch (Rana ridibunda) entdeckt", der bisher in ganz Westfalen nur hier beobachtet wurde (vgl. RAUS 1977). Die Floristisch-Soziologische Arbeitsgemeinschaft führte auf ihrer Tagung 1976 ebenfalls eine Exkursion in dieses Gebiet. Angesichts der Bedrohung seiner Ökologie durch den nahen Kiesabbau wurden auf der Abschlussdiskussion eingehendere Untersuchungen zur Flora und Fauna, auch hinsichtlich ihrer Entstehung, beschlossen. Im vorliegenden Beitrag legen die beiden Verfasser die Ergebnisse ihrer Nachforschungen zur Entwicklung der Grundlosen und der Vegetation der engeren Umgebung in geschichtlicher und vorgeschichtlicher Zeit vor. Zur Mitarbeit konnte ein weiterer Autor gewonnen werden, der durch die absoluten Datierungen ein Zeitgerüst beisteuerte, das die Erkennung von Komplikationen möglich machte.
Ziel der Arbeit des NEW ist u. a. die Erfassung ausgewählter Tier- und Pflanzenarten in dem vom Verein betreuten Gebiet. Infolgedessen entstand vor einigen Jahren auch die Vorstellung einer Erfassung und Kartierung der im Kreisgebiet und im angrenzenden Diemeltal auftretenden Tagfalter und Zygaenen, da sich diese tagaktiven Arten leicht beobachten lassen. Nach einem Aufruf in der Vereinszeitschrift und in Tageszeitungen fanden sich etliche freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einer Art Arbeitsgemeinschaft zusammen, um mehr oder weniger regelmäßig Beobachtungen zu machen und diese auch weiterzuleiten. Erfreulich war dabei auch die rege Beteiligung einiger Studentinnen und Studenten des Fachbereiches Landespflege der Universität Paderborn, Abt. Höxter. Die Aufgabe der Koordination und des Datensammelns habe ich übernommen. Hier werden nun die Ergebnisse vorgestellt durch jeweils eine Verbreitungskarte und eine kurze Beschreibung des Lebensraums der angetroffenen Arten sowie eine Liste der verschollenen bzw. nicht angetroffenen Arten.
Orchideen sind mit ihrem Alter von 15 Millionen Jahren bekanntlich eine der jüngsten Pflanzenfamilien, was im Gegensatz zu anderen Pflanzenfamilien, die bereits auf 100 Millionen Jahre Geschichte zurückblicken können, zu einer wenig differenzierten Abgrenzung von nahverwandten Arten führt. Aufgrund dieser Tatsache gibt es eine Fülle von Artengruppen innerhalb der Orchidales, die oftmals durch fließende Übergänge eine phylogenetische Unterscheidung äußerst schwierig gestalten lassen. Ein hervorragendes Beispiel für die überaus hohe Variabilität stellt Orchis mascula dar, die auf einer rund 2 ha großen Fläche im südöstlichen Weserbergland in einer bemerkenswert großen Population vorkommt. Ziel der Untersuchung ist es, die enorme Formenvielfalt bei Orchis mascula, da sie in den gängigen Exkursionsfloren nirgendwo erwähnt wird, zu erfassen und darzustellen. Man hat das Untersuchungsgebiet in drei Zonen geteilt, die durch ihre Vegetation innerhalb jeder Zone bestimmte abiotische Faktoren aufweisen. Orchis mascula zeigt auf der Untersuchungsfläche von rund zwei Hektar eine enorme Variabilität in der Gestaltung des Cormus. Die Merkmalsdifferenzierung reicht von kurzsprossigen zu langsprossigen Exemplaren. Dabei treten Unterschiede von 43 cm auf. Vor allem die Unterschiede in der Farbintensität der Einzelblüten ist hierbei auffällig. Das Farbenspektrum reicht von blassviolett, in Einzelfällen von weißlichen Blüten, über violette Formen zu tiefvioletten dunklen Varianten. Betrachtet man den Gesamthabitus der einzelnen Orchis mascula-Formen, so lassen sich immer wieder in Erscheinung tretende Merkmalspaarungen oder Kombinationen spezifisch morphologischer Strukturen nachvollziehen. Die Merkmalsdifferenzierung erfolgt kontinuierlich. Durch die abiotischen Faktoren findet eine Anpassung der Orchis mascula statt, was z. B. die Intensität des Lichtes belegt: Es tritt die charakteristische Erscheinung der Vergeilung auf. Auch wenn bei den Monokotyledonen wie bei Orchis mascula weniger die Länge der Sprossachse als vielmehr die Länge der Blätter verändert wird, so weist das Längenwachstum der Orchis mascula deutlich auf einen Lichtmangel hin. Es findet also durch die Veränderung der abiotischen Faktoren, bezogen auf den Standort der Orchideen, eine Metamorphose von Blättern und Spross statt. Selbst unter der Berücksichtigung, dass genetische Untersuchungen nicht angestellt wurden und das Untersuchungsgebiet als kleinräumig anzusehen ist, kann man insgesamt dennoch von einer ökologischen Differenzierung des Artbereichs durch eine Öko-Cline-Bildung sprechen. Da davon auszugehen ist, dass die Familie der Orchidaceen – evolutiv gesehen – sehr jung ist und eine typische schrittweise Merkmalsverschiebung schneller zur Wirkung kommt, herrscht im Fall des Untersuchungsgebietes eine dynamische Selektion vor, die nur dann in eine stabilisierende übergehen kann, wenn die drei unterschiedlichen ökologischen Nischen über einen langen Zeitraum erhalten werden. Die Orchis mascula-Population zeigt auf engstem Raum innerhalb des Untersuchungsgebietes eine Formenvielfalt, die zunächst auf eine Aufspaltung des Genpools schließen lässt. Doch die stufenweise Merkmalsdifferenzierung in Form einer Cline-Ausbildung belegt eindeutig, dass der Genfluss zwischen den einzelnen Teilpopulationen aufrechterhalten bleibt. Um jedoch endgültigen Aufschluss über die taxonomische Gliederung der formenreichen Art befriedigend lösen zu können, bedarf es daher verschiedener genetischer Untersuchungen, die im Rahmen dieser Untersuchung nicht zu leisten waren. Es handelt sich aber aller Wahrscheinlichkeit nach bei den untersuchten De-men von Orchis mascula um Standortmodifikationen. Da verschiedene Formen von Orchis mascula in einzelnen Herden gemeinsam auftreten, befindet sich die Orchis mascula-Population in der Aufspaltung unter dem Niveau der Lokalrassen.
Ausgehend von einer schrittweisen Fortschreibung der Wirbeltierkartierung des Kreises Höxter (PREYWISCH 1983, in Egge - Weser 2[2]) wurden 1988 und 1989 die Brutvögel dieses Gebietes und des direkt angrenzenden Umlandes auf Messtischblattviertelbasis kartiert. Außerdem wurden Vorkommen aus den Jahren 1984 - 1987 erfragt. Die vorliegende Arbeit gibt die geographische Verbreitung und ungefähre Bestandsstärke der einzelnen Arten für das Bearbeitungsgebiet an. Bei der Kartierung gewonnene Eindrücke über die Lebensraumansprüche der Tiere sind ebenfalls wiedergegeben. Auf Gefährdungsursachen wird eingegangen, wobei die Lebensraumzerstörung als größte Bedrohung aller Arten nicht jeweils erwähnt ist. Für den Zeitraum von 1984 bis 1989 konnten 120 Arten als sichere sowie drei Arten (Tüpfelsumpfhuhn, Ziegenmelker und Erlenzeisig) als wahrscheinliche Brutvögel festgestellt werden. Eine Art (Schlagschwirl) ist als potentiell zukünftiger Brutvögel aufgeführt. Im Vergleich zu PREYWISCH (1983) konnten drei neue Brutvögel (Reiherente, Beutelmeise, Birkenzeisig) nachgewiesen werden; Schwarzstorch und Wiesenweihe kehrten als Brutvögel in das Bearbeitungsgebiet zurück. Eine Art (Steinschmätzer) ist seitdem erloschen. Positive wie negative Bestandsentwicklungen seit 1983 werden aufgezeigt. Es ist auffallend, dass eine zunehmende Tendenz hauptsächlich bei ehemals bejagten Arten zu beobachten ist. Insgesamt konnten 21 Arten, die aus der Literatur als ehemalige Brutvögel des Bearbeitungsgebietes nachgewiesen sind, nicht mehr festgestellt werden. Damit sind ca. 15 % der Brutvögel im Untersuchungsgebiet erloschen. Sie sind mit Jahr und Ort der letzten bekannten Brut aufgeführt.
Neben der symbolischen nehmen die wirtschaftliche und wissenschaftliche Seite der Vogel - Mensch -Beziehung eine bedeutende Stellung ein. Die Beizjagd, die in Europa bis in das 5. Jh. n. Chr. zurückverfolgt werden kann, erreichte zwischen dem 13. und ausgehenden 17. Jh. einen bedeutenden Anteil an den Jagdtechniken in Deutschland (BRÜLL 1970). Besonders die Beizjagd auf den Graureiher war vor dem Einsatz von Schusswaffen eine geschätzte Tätigkeit des deutschen Adels. Dem Graureiher gebührte bis ins 18. Jh. der strenge Schutz durch den jagenden Adel. Durch Änderungen der Jagdgesetze setzte auf den seither zum Raubzeug ernannten "Fischreiher" bis in die jüngste Zeit anhaltend eine massive Verfolgung ein. Seit 1977 besteht für den Graureiher bundesweit keine Jagdzeit mehr. Nahrungshabitate des Graureihers sind überwiegend Gewässer aller Art bis zur Schneegrenze im Hochgebirge, dabei werden Flusstäler und seenreiche Gebiete im Flachland bevorzugt. Die Brutkolonien (in der Bundesrepublik heute mit max. 200 Brutpaaren [BP.], am häufigsten 20-50 BP.) können einige Kilometer von den Nahrungshabitaten entfernt liegen. Die Einflussnahme des Reiherkotes auf das Bruthabitat wird dargestellt. Das Nahrungsspektrum besteht aus Tieren aller Klassen, Kleinfische und Kleinsäuger werden bevorzugt. Dem Graureiher kommt eine wichtige Funktion bei der Gesunderhaltung der Fischfauna zu. Die Einflussnahme abiotischer, biotischer und menschlicher Art auf die Bestandsentwicklung werden beschrieben und in einer Abbildung zusammengestellt. Um 1900 konnten im damaligen Deutschen Reich 175 Kolonien ermittelt werden, 79 waren erloschen, die 96 erhaltenen wiesen mindestens 1500 - 2000 BP. auf. 1961 ergab die Bestandserfassung 170 Kolonien mit 4625 Horsten in der Bundesrepublik und 69 Kolonien mit 2100 Horsten in der ehemaligen DDR, insgesamt ca. 240 Kolonien mit 6700 Horsten. Zur Brutzeit in einer Kolonie im Kreis Höxter gewonnene Daten aus den Jahren 1988 und 1989 werden mitgeteilt. In der 2. Februarhälfte beginnen Kleingruppen Flugkontakte zur Kolonie zu halten. Am 7. 3. waren 21 % und am 25. 3. 31 % des Gesamtbrutbestandes eingetroffen. Zwischen dem 5. 4. und 25. 7. schlüpften die Pullis, am 9. 4. waren in 35 %, am 23. 4. in 50 % und am 6. 5. in 77 % der besetzten Horste Junge geschlüpft. Anfang Juni flogen die ersten Jungtiere aus, bis in die erste Septemberdekade stieg die Bestandsdichte in den Nahrungshabitaten deutlich an, dann setzte der Zwischen-Zug ein. - In der Kolonie Hersteller Wald brüteten 1989 43 Paare und in der Kolonie bei Stahle 27 Paare.
RUNGE (1960) stellte in einer Übersicht dar, wie einige seltene Pflanzenarten im Satzer Moor in Bad Driburg im Laufe von 170 Jahren beobachtet wurden. Als erster Gewährsmann erscheint für den 15.8.1789 F. Ehrhart. Dieser Jahrestag soll zeigen, was der August 1789 nicht nur für diese Stelle bedeutet. SCHULZ (1914) hat den EHRHART-Bericht der Nachwelt erhalten. Wir ergänzen ihn durch die heutigen wissenschaftlichen und deutschen Artnamen nach HAEUPLER (1988) und durch eine Wegekarte mit den heutigen Ortsbezeichnungen.
Ackermännchen
(1989)
Es ist bekannt, dass fast alle unsere einheimischen Vogelarten im Volksmund - insbesondere regional - lange Zeit verschiedene "althergebrachte" Namen hatten. Im Zuge der Popularisierung von Vogelkunde und Vogelschutz wurden die Namen (vor allem in der Nachkriegszeit) landesweit stark vereinheitlicht und standardisiert. Damit starb auch dieses Erbe aus. Als ich 1971 von Hamburg nach Holzminden umzog, fiel mir an "fremdartigen" lokalen Vogelnamen lediglich das "Ackermännchen" auf. Dieser Name unserer Bachstelze (Motacilla alba) hat sich an der Oberweser "gut" gehalten, - möglicherweise weil die Holzmindener sich selbst auch immer noch gerne als "Ackerbürger" sehen ("Holzminden, die Ackerbürger-Stadt").
Unser Mitglied Hans-Joachim Grommelt ist Wissenschaftler in der Umweltbehörde einer hessischen Großstadt. In dieser Schrift (Das Dilemma des Biologen in der Umweltverwaltung oder: Kann das Verhalten von Flohkrebsen das Verhalten von Verwaltungen beeinflussen?) spricht er witzig und gedankentief den amtlichen und nebenamtlichen Mitarbeitern der Umweltbehörden aus der Seele. Wir versuchen hier einen Auszug. Chemisch wirkende Stoffe belasten die Lebewesen am stärksten. Ein Wirkstoff des oft verwendeten Herbizids Glyphosat beeinträchtigte in millionenfacher Verdünnung (10-7 mol/1 H2O) Einzeltiere vom Gemeinen Flohkrebs überhaupt nicht. Sie schwammen so munter und lebten so lange wie ihre Artgenossen in einem giftfreien Vergleichswasser. Was sich nach KICKUTH änderte, war ihr Verhalten zur Umwelt, in diesem Fall zur eigenen Art. Sie paarten sich selten. STUMM & SCHWARZENBACH erwähnen, daß 10-10 mol/l eines bestimmten Lösungsmittels in einem Fluß verhindern, daß Lachse zu ihren Laichplätzen aufsteigen. SCHRÖDER & PETERS zeigen, daß Guppy-Männchen deutlich weniger balzten, wenn sie in 10%iger Verdünnung des gereinigten Abwassers einer Münchener Großkläranlage schwammen. Die gleiche Wirkung erzielten sie in Wasser mit einem Millionstel g/l Lindan. Wie können sich Umweltgutachter in einer Zeit bewähren, in der der gute Wille der Bürger und auch ihrer politischen Vertreter den Möglichkeiten vorauseilt, auch nur annähernd so rasch Kenntnisse über die ständig wachsende Zahl gefährdender Stoffe und gefährdeter Wesen zu gewinnen.
In den 60er Jahren entstand der Plan, die Flora Mitteleuropas nach britischem Vorbild zu kartieren. Als Probelauf erschien HAUEPLER (1976). Sein Atlas zur Flora von Südniedersachsen umfaßte auch den Kreis Höxter östlich des 9. Längengrades, also der Egge. Über 12 Jahre später lag das Hauptwerk noch rechtzeitig zu Weihnachten auf dem Tisch. Selbst die sonst zurückhaltende "Frankfurter Allgemeine" lobt es als Jahrhundertwerk. Wir wollen versuchen, die beiden Rasterkartenwerke zu vergleichen. Stützte sich der Verfasser damals auf 169 Feldbotaniker, so waren es diesmal schon über 1200, obwohl inzwischen das Arbeitsgebiet auf die Bundesrepublik beschränkt werden mußte, und man als Grundfeld statt eines Viertel- Meßtischblatts (TK 25) jetzt ein ganzes wählte. PREYWISCH u.a. (1981, 1982) konnten die Fläche des Kreises Höxter damals mit 51 Meßtischblattvierteln (Quadranten) einigermaßen abdecken. Heute ist man mit 17 TK 25 viel ungenauer.
Im Dezember 1988 hatte ich die Gelegenheit, einige Mistelpflanzen an ihrem natürlichen Standort im Gebiet des Oberen Weserberglandes zu studieren. Herr Kurt Preywisch hat mir die gesuchten selteneren Mistelwirte gezeigt. Das Anliegen des Mistelstudiums geht aus der Grundlagenforschung in der Heilmittelfirma Helixor hervor, wo die Mistel als Heilmittel für Krankheiten auf dem Gebiet der Tumorbildung und des rheumatischen Formenkreises zubereitet wird. Die Forschung dient dem Anspruch, höchster Qualität zu genügen und außerdem die Erkenntnisse über die Mistelpflanze zu erweitern.
Eine Nieheimer Flechthecke
(1989)
Zu den landschaftstypischen Kulturelementen aus Westfalen, die volkskundliches Interesse verdienen, gehört auch die Nieheimer Flechthecke. Die Bezeichnung deutet schon die lokale Verbreitung dieser Hecken an. Es ist eine Art der Weideabgrenzung, die besonders im Raum Nieheim, der Nordwestecke des Oberwälder Landes, verbreitet war und sich dort noch relativ lange gehalten hat. Hecken waren hier das prägende Landschaftbild und stehen im engen Zusammenhang mit der Weidewirtschaft. Flechthecken gibt es auch in anderen Gegenden Westfalens, jedoch unterscheiden sie sich vom Nieheimer Typ.
Dank einer erneut sehr großen Beteiligung am "Kranichmelden" ist das Zuggeschehen über dem Kreis Höxter auch in 1988 wieder durch reichlich Datenmaterial belegt. Im Frühjahr gingen 171 und im Herbst 311 Beobachtungen ein, die in den beiden untenstehenden Grafiken zusammengefasst dargestellt sind. Ein Abdruck sämtlicher Einzelmeldungen wäre zu langatmig und wegen der Unübersichtlichkeit auch nicht sonderlich aussagefähig. In vielen Fällen ist das Herausfiltern von eventuell identischen Zügen, die an verschiedenen Orten gesehen wurden, sehr schwierig. An Tagen mit sehr starkem Durchzug in kurzer Zeit kann man fast nur die an der Kreisgrenze einfliegenden Tiere zusammenrechnen, da praktisch alle in der folgenden Stunde im Kreisgebiet beobachteten Flüge aus diesen schon registrierten Vögeln bestehen können. Hier wurden nur Züge gerechnet, bei denen eine Doppelmeldung absolut ausgeschlossen ist. Deswegen und auch durch die Tatsache, dass einige Flüge nicht ausgezählt bzw. geschätzt wurden oder wegen Dunkelheit nicht zählbar waren und somit nicht mit eingerechnet werden konnten, sind die angegebenen Zahlen ein absolutes Minimum. Insgesamt war zumindest der Herbstzug deutlich unauffälliger als im Vorjahr, was aber nicht heißt, das der Kranichbestand selbst abgenommen hat. Vielmehr wird dies wohl mit geringfügigen Verlagerungen der Zugstrecke zusammenhängen. Es ist ebenfalls von Bedeutung, auf welche Wochentage die Durchzugspitzen fallen. An einem Sonntagnachmittag sind mehr Leute draußen unterwegs als innerhalb der Woche und somit werden dann auch mehr Kraniche gesichtet.
"Der Prinz von Theben" beinhaltet neun Geschichten ('Miniaturen'). die sich im märchenhaften, teilweise Surrealen, sowohl örtlich, als auch zeitlich nicht weiter definierbaren Orient abspielen. Der Orient wird - auf den ersten Blick aber eben nicht ausschließlich - als stereotyper Schauplatz der Trieb- und Sündhaftigkeit gefasst. Er ist 'das Andere', das Undefinierbare, das 'Surreale' und steht im Gegensatz zum 'geregelten' Abendland. Hier setzt die Lektüre an. Über den theoretischen Zugang von Queertheorien und postkolonialenTheorien wird das gegenseitige Bedingungsverhältnis von kultureller und sexueller Differenz in den Texten durchmessen, literarisch erkundet und die (post-)kolonialen Schreibweisen ausgelotet.
Lasker-Schülers Text verfährt zum einen kolonial, d.h., dass der orientalische Ort zur Projektionsfläche für eigene Wünsche, Sehnsüchte wird und einer, vermeintlich im 'anderen' aufgehobenen Identität, Raum gibt. Zugleich wird er zum Schauplatz, an dem im Sinne eines queertheoretischen und postkolonialen Ansatzes sich das Subjekt auf der Basis von zum Teil widersprüchlichen und ungelösten, nicht vereinheitlichenden Aspekten von Identität formiert. In diesem Spannungsfeld, in diesen Momenten der Ambivalenz verschränken sich diese Verfahrensweisen und eröffnen Momente von 'postcolonial-queer'.
Manfred Moritz 60 Jahre alt
(1991)
Am 12. September 1991 beging der Arachnologe Dr. Manfred MORITZ (Berlin) seinen 60. Geburtstag. Sein langjähriges Wirken als Kustos am Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin, das seinen Niederschlag auch in zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen und umfangreicher
Korrespondenz fand, wird aus der Sicht des Gratulanten dargestellt.
"... die werdent ouch Helmbrehtel!" : Zu den Prager und Wiener "Helmbrechten" im Spätmittelalter
(1987)
Man kann voraussetzen, daß einem Hörer oder Leser nach seiner Bekanntschaft mit der Erzählung vom 'Helmbrecht' der Name des Helden etwas anderes als ein beliebiger Rufname bedeutet haben wird. Jeder reale Namensträger ist für einen Rezipienten der Geschichte auffällig, und der Name wird eine gewisse Distanz hervorrufen. Vom Zeitpunkt der Erstaufführung der Erzählung Wernhers des Gartenaeres an konnotiert der Name Gewalt gegen Bauern, Strauchrittertum und Wegelagerei, Gottlosigkeit, Standesverrat und andere Bedeutungen mehr, deren Glieder eine ganze Kette negativer Besetzungen bilden. Man wird als Kenner der Materie seine Kinder nicht Helmbrecht nennen und auch Freunden von der Namensgebung abraten: nomen est omen. In der Meidung eines nunmehr besetzten Eigennamens artikuliert sich die Angst, durch die enge Relation von Zeichen und Bezeichnetem könne einer so werden wie jener Helmbrecht.
Das Editorial informiert über einige Veränderungen, die sich bei der Herausgabe der Zeitschrift Arachnologische Mitteilungen in jüngster Zeit ergeben haben (bspw. die Online-Verfügbarkeit betreffend). Wenngleich sich der Anteil der englischsprachigen Beiträge in letzten Jahren auf ca. 50 % erhöht hat, möchte die Zeitschrift auch künftig die Möglichkeit bieten auf Deutsch zu publizieren.
2008 konnte erstmals in der Erft ein überwinterndes Vorkommen von Pistia stratiotes beobachtet werden, das sich seitdem immer weiter ausbreitet, in der Erft und in angrenzenden Gewässern dichte Massenbestände ausbildet und die Gewässeroberfläche teilweise vollständig bedeckt. Die Bestände blühen reichlich von Juni bis in den November hinein und bilden viele Samen aus, die eine hohe Keimungsrate aufweisen. Aufgrund der bereits bestehenden Problematik der Beschattung ganzer Nebengewässer und Seitenarme und des durch die Verdriftung von Pflanzen und Samen in den Rhein bestehenden hohen Ausbreitungspotenzials der Art für den Rhein und angrenzende Gewässer erscheint ein Management der Art notwendig.
1795 erschien ein Werk unter dem Titel "Sur la Decouverte du Rapport Constant, entre I'apparition ou la disparition, le travail ou le non travail, le plus ou le moins d'etendue des toiles ou des fils d'attache des Araignees des differentes especes; et les Variations AthmospMriques du beau temps a la pluye, du sec a I'humide, mais principalement du chaud - au - froid, & de la gelee a glace au veritable digel: par le Citoyen QuatremereD'lsjonval". Das Buch, aber auch seine Entstehungsgeschichte und das bewegte Leben des Autors schienen es mir wert zu sein, 200 Jahre nach Erscheinen einige Worte darüber zu verlieren. Dabei stütze ich mich auf die Übersetzung ins Deutsche (QUATREMÈRE-D'ISJONVAL 1799).
Ein motorangetriebenes Vakuumsauggerät kann eingesetzt werden, um die Anzahl Arthropoden pro Einheitsvolumen in der Vegetation zu ermitteln (MÜHLENBERG 1993) oder um einzelne Arthropoden schnell einzufangen. Für meine Untersuchungen an Spinnen, Weberknechten und deren potentieller Beute benutze ich für diesen Zweck ein kleines elektrisches Vakuumgerät, mit dem ich Arthropoden unbeschädigt einfangen kann, ohne dabei allzu viel unerwünschtes Streumaterial mit aufzunehmen. Ich beschreibe im Folgenden die Anpassung des von mir verwendeten Modells an meine Arbeitsanforderungen.
Aus dem Gebiet der Tschechischen Republik sind derzeit 21 Pseudoskorpion-Arten bekannt (DUCHAC 1994, VERNER 1971). Diese Liste kann nun um eine weitere Species erweitert werden. Während einer Exkursion im Rahmen des 15. Europäischen Arachnologenkolloquiums in Ceske Budejovice gelang es dem Verfasser, die Art Chernes (Toxochernes) nigrimanus ELLlNGSEN nachzuweisen.
Das Vorkommen von Collinsia submissa (L. KOCH, 1879; Nomenklatur nach ESKOV 1994; Synonym zu C. inerrans in PLA TNICK 1993) ist bislang nur für wenige Fundorte in Deutschland belegt. Diese Daten sind bis jetzt meist unveröffentlicht geblieben. Zur Autökologie der Art ist wenig bekannt. So findet sich z. B. bei HEIMER & NENTWIG (1991) (sub Milleriana inerrans) die Angabe: " ... selten gefunden, in Mooren nahe dem Boden" (S. 218), während MAURER & HÄNGGI (1990) Auenwald und Mähwiesen als Habitat angeben. HANGGI et al. (1995) führen in ihrer Auswertung nur wenige Einzelnachweise von C. submissa an. Diese stammen aus der Schweiz, aus den Niederlanden und aus Großbritannien. Als Habitate werden Äcker, eine Weide und ein Schilfrohricht genannt. Im Rahmen dieses Aufsatzes sollen alle uns verfügbaren Fundmeldungen dieser Art in Deutschland dokumentiert werden, wobei die Angaben aus dem Drachenfelser Landchen neu sind (vgl. Tab. 1). Auch soll an hand der von C. submissa vorläufig grob zu umreißen.
Die biogeographische Sonderstellung der Berchtesgadener Alpen im deutschen Alpenraum ist hinlänglich bekannt. Zahlreiche Endemiten der (Nord-)Ostalpen erreichen an der Saalach ihre (nord-)westliche Verbreitungsgrenze (MERXMULLER 1952, HUBL 2001). Unter den Arachniden konnten solche Arten bereits bei Weberknechten (HAMMELBACHER 1987, BLICK & HAMMELBACHER 1994) und Spinnen (MUSTER 2000, 2001) nachgewiesen werden. Mit Chthonius (C.) alpicola wird erstmals ein Pseudoskorpion dieses Arealtyps vorgestellt.
In this third supplement to the Catalogue of Swiss spiders of MAURER & HANGGI (1990) 9 species are recorded for the first time for Switzerland. 4 additional species already published elsewhere are added to the list of Swiss spiders. 5 other earlier published species are listed, which are only known from greenhouses or under similar eusynanthropic conditions. The list of spiders known to Switzerland today comprises 944 species.
Die Sackspinne Clubiona similis L. Koch, 1867 wird in der älteren Literatur aus den verschiedensten Gebieten und Lebensraumtypen Mittel- und Osteuropas erwähnt. Nach HEIMER & NENTWIG (1991) ist sie "in feuchtem Gelände auf niedriger Vegetation" zu finden. Bei HANGGI et al. (1995) werden überwiegend Nachweise aus Küstendünen, daneben einzelne aus Wäldern und extensiv oder ungenutzten Lebensraumtypen des Offenlandes genannt.
Untersuchungen über die Spinnenbesiedlung des Pimpinellenberges, eines xerothermen Biotops in Brandenburg, erbrachten zum Teil überraschende Nachweise von Arten mit süd- bzw. südosteuropäischem Verbreitungsschwerpunkt (v.BROEN&JAKOBITZ2002). Während solche Arten für das südliche Deutschland und die südlichen und südostlichen Nachbarländer als Besiedler von Xerothermstandorten seit längerer Zeit dokumentiert sind (z.B. BUCHAR & ZDAREK 1960, MILLER & VALESOVA 1964, BRAUN 1969, CASEMIR 1975, THALER 1985, BAUCHHENSS 1988, STEINBERGER 1988), liegen aus den nord- und nordostdeutschen Bundesländern kaum Verbreitungsangaben vor oder Fundmeldungen fehlen gänzlich.
Erste Freilandpopulationen von Theridion hannoniae DENIS, 1944 in Deutschland (Araneae: Theridiidae)
(2003)
In drei saarländischen Melaphyr-Steinbrüchen des Naturraumes Saar-Nahe-Bergland (Untereinheit Prims-Blies-Hügelland) wurde vom Autor im Jahr 1991 eine Theridion-Art festgestellt, die zunächst unbestimmt blieb, da sie damals in der Standard-Bestimmungsliteratur nicht aufgeführt war. Hinweise von T. BLICK, Hummeltal, auf die Meldung einer für Deutschland neuen Theridion-Art am Köln-Bonner Flughafen durch P. JÄGER (KLOID 1994, JÄGER 1996) ermöglichten schließlich die Determination der Tiere als Theridion hannoniae DENIS, 1944.
Caused by the similarity with the type species Aculepeira packardi and with A. ceropegia we confirm the combination Aculepeira lapponica for the arctic araneid Aranea lapponica Holm, 1945.
In den Jahren 1998, 2000 und 2001 wurde in Thüringen, Hessen und Niedersachsen an zehn Mittelgebirgsbachen, die einer erh6hten eigendynamischen Entwicklung unterliegen, die Spinnenfauna mit Bodenfallen entlang eines Gradienten von ufernahem zu uferfernem Bereich im Vergleich zu begradigten Referenzabschnitten untersucht. Ergänzend 34 wurden zeit- und flächenbezogene Handaufsammlungen auf vegetationslosen Uferbanken durchgeführt sowie die Besiedlung neu entstandener Uferstrukturen untersucht. Dabei wurden insgesamt 164 Arten nachgewiesen. In den Bodenfallen wurden 138 Arten erfasst, von denen 75 Arten (54%) sowohl im Grünland als auch in anderen Biotoptypen der Aue zu finden waren. 19 Arten kamen ausschließlich auf vegetationslosen Uferbanken vor. 12 Arten waren an den "dynamischen" Abschnitten signifikant häufiger als an den "statischen" Abschnitten und profitierten damit möglicherweise von der Förderung der Eigendynamik gegenüber keiner einzigen Art, die an den "statischen" Abschnitten signifikant häufiger als an den "dynamischen" Abschnitten war. Als Spezialisten für die Uferbänke im Mittelgebirgsbereich werden Oedothorax agrestis, Pirata knorri und Pirata latitans eingeschätzt.
Results are presented with respect to faunistics and are briefly discussed. Notes concerning Bavarian faunistics are added for the following remarkable species: Arctosa perita, Centromerus capucinus, Collinsia inerrans, Haplodrassus dalmatensis, Haplodrassus minor, Meioneta foscipalpa, Talavera aperta.
'Savaria' nannten die alten Römer diesen Ort - das hatte ich noch hinbekommen, aber als mich der ungarische Grenzer nach meinem Reiseziel fragte, konnte ich nur hilflos auf 'Szombathely' auf meiner Fahrkarte deuten. Ungarisch scheint eine zum Sprechen wenig geeignete Sprache, brauchen die Magyaren doch ganze fünf Silben um 'Prost' zu sagen: egeszsegere. Mehr ungarisch war aber auch gar nicht nötig, wurden wir doch von der Ankunft bis zur Abfahrt von unseren Gastgebern perfekt umsorgt.
Es wird ein Fall einer Gnaphoside (Scotophaeus scutulatus) geschildert, bei dem ein adultes Weibchen ein ebenfalls adultes Weibchen von Tegenaria atrica in deren Netz überwältigt. Ein Netzeindring-Verhalten ist von 4 weiteren Gnaphosiden-Arten bekannt (Poecilochroa senilis, Poecilochroa pugnax, Scotophaeus blackwalli, Taieria erebus), ein araneophages Verhalten ebenfalls bei 4 Arten (Drassodes lapidosus, Poecilochroa senilis (auspex), Scotophaeus scutulatus, Taieria erebus). Die Frage, ob ein Netzeindring-Verhalten bzw. ein araneophages Verhalten ein typischer Bestandteil des Verhaltensrepertoires epigäisch lebender Gnaphosiden ist, kann erst nach weiteren Beobachtungen und Versuchen beantwortet werden.
Kann man Wahlaussagen verstehen? : Über die Sprache der Parteiprogramme zur Bundestagswahl 2009
(2009)
Die Sprache der Politik hat nicht den besten Ruf. Als Ergebnis von innerparteilichen Expertenrunden entstehen oft Texte in einer von Bürokratismen durchzogenen Fachsprache. Unverständlich vor allem für die, an die sie gerichtet sind: die Wähler. Wie ist es konkret um die Verständlichkeit der Wahlprogramme 2009 bestellt? Eine Analyse.
Ground inhabiting spiders were investigated during the vegetation periods of 1996, 1998 and 2000 in four pine forests of Brandenburg, Germany. 1995 three of them were managed in different ways and one area served as a control. In total 105 different species were found and the lowest number of species was found on the control area. Due to the management the pine forests got opened and xerophilous species could settle the areas. In total a heterogeneous species community was found on each area. From year to year high rates of species turnover were measured even for the dominant species (> 5 % of all collected individuals per area and year). Some endangered species in Brandenburg were collected as well.
1996 und 1997 wurde die Spinnenfauna stehender abgestorbener Baumstämme in zwei Auenwäldern Südmährens (Tschechische Republik) untersucht. Einer der Standorte hatte ein naturnahes Überschwemmungsregime und wurde im Sommer 1997 von einem Sommerhochwasser überschwemmt. Die Spinnen wurden mittels Baumeklektoren gefangen. Von den 1714 gefangenen Individuen konnten 924 Adulti und 50 Jungtiere bis zur Art bestimmt werden. Dies ergab 82 Arten aus 17 Fami1ien. 13 Arten waren Erstnachweise für das erweiterte Biospharenreservat Palava, Tmarus stellio ein Erstnachweis für die Tschechische Republik und Midia midas für Mähren. Linyphiidae und Theridiidae waren die dominanten Familien sowohl bezüglich Individuen- als auch Artenzahl. Am überschwemmungsexponierten Standort wurden mehr Arten und Individuen gesammelt, insbesondere 1997 (mit höchsten Fangzahlen während des Sommerhochwassers: Oedothorax retusus stellte hier 97 % der Adulti in diesem Zeitraum). 35 Arten sind nach PLATEN et al. (1991) als obligatorisch bis fakultativ arborikol zu betrachten. Als weitere arborikole Arten sind Diaea livens, Midia midas, Philodromus praedatus, Pseudicius encarpatus, Theridion blackwalli und Tmarus stellio anzusehen. Auf einige besonders seltene Arten wird bezüglich Verbreitung und Lebensraum näher eingegangen.
Mit Hilfe von lnsektizidbenebelungen wurden die Spinnengemeinschaften von Eichen in Bayern (Deutschland) gesammelt und mit Gemeinschaften verglichen, in denen Formica polyctena-Ameisen numerisch dominierten. Von den mit Ameisen belaufenen Baumen wurden signifikant mehr Spinnen gesammelt und das Verhältnis von Adulten zu Juvenilen war zu den Juvenilen hin verschoben. Die Spinnengemeinschaften zeigten deutliche Unterschiede auf dem Niveau der Familien- und Artenzusammensetzung. Insbesondere wurden bei Anwesenheit von Ameisen mehr Clubioniden, Salticiden, Araneiden und Linyphiiden gesammelt. Dagegen wurden weniger Theridiiden (insbesondere Enoplognatha ovata) und Anyphaeniden auf den „Ameisenbäumen“ gefunden. Innerhalb der abundanz- und artenmäßig dominanten Linyphiiden wurde Linyphia triangularis in sehr viel höherer Anzahl aus den Bäumen mit Ameisen gesammelt.
Nach einigen Büchern zur chinesischen und japanischen Spinnenfauna ist aus dem ostasiatischen Raum nun ein Buch über Spinnen Koreas verfügbar. Obwohl wahrscheinlich nur wenige Europäer des Koreanischen mächtig sind, in dem das vorliegende Buch ausschließlich verfasst ist, soll eine kurze VorstelIung nicht versäumt werden.
Der stabil gebundene Band, gedruckt auf Hochglanzpapier im A5-Format, wirkt schon auf den ersten Blick recht ansprechend. Der Katalog umfasst ein riesiges Areal: Rußland vom Ural bis zum Pazifik, die Mongolei, beide Teile Koreas, sowie den Norden von Kasachstan, China und Japan (Hokkaido) - das Gebiet ist also in erster Linie geografisch definiert. Ein Blick auf einen Atlas/Globus zeigt, dass es (bis auf das flache sumpfige Westsibirien) in weiten Teilen Mittel- und vor allem Hochgebirgsareale enthalt. Dazu kommen natürlich noch Habitate an Küsten, Fluss- und Seeufem, Sümpfe, usw.
Specimens of T. vulgaris were recently introduced in Germany with cricket boxes from southern United States. The species has been sent within Germany with post packages to different pet dealers. These samples represent probably the first confirmed records of T. vulgaris for Germany. Further observation could show, whether the populations are stabile in synanthropic habitats, especially inside buildings. Female genitalia are illustrated. One structure is recognized as a glandular part of the spermathecae. Terminology of female genitalia is given in comparison of terms used in the past by different authors.