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In der vorliegenden Arbeit sollte der Einfluss von langjährigem Lastkraftwagenfahren auf die posturale Kontrolle untersucht werden. Hierzu wurden die Auswirkungen verschiedener Einflussfaktoren, die mit langjährigem Lastkraftwagenfahren assoziiert sind, im Hinblick auf die posturale Kontrolle analysiert. In diesem Rahmen wurden auf einer Autobahnraststätte in Deutschland 180 (179m/1w) Lastkraftwagenfahrer im Alter von 21 bis 65 Jahren mit einer Berufserfahrung von 1 bis 45 Jahren untersucht. Mit Hilfe eines Fragebogens wurden Informationen über die Arbeitszeit und den Gesundheitszustand der Lastkraftwagenfahrer, wie beispielsweise bestehende Rückenschmerzen oder Sportverhalten, erhoben. Für die Messung der Parameter der posturalen Kontrolle in habitueller Standposition wurde die Druckmessplatte GP Multisens der Firma GeBioM (Münster, Deutschland) verwendet. Es wurde die prozentuale Druckverteilung im Vorfuß-Rückfußbereich für den linken und rechten Fuß gemessen. Des Weiteren konnte die Körperschwankung in frontaler (anterior/posterior) und sagittaler (medial/lateral) Ebene aufgezeichnet werden. Dadurch lassen sich unter anderem Rückschlüsse auf eine Verlagerung des Körperschwerpunktes ziehen. Die statistische Auswertung erfolgte mit Hilfe des Statistikprogrammes BiAS Version 11.0 (2015). Die erhobenen Daten wurden unter Verwendung des Kolmogoroff-Smirnoff-Lillifors-Tests auf Normalverteilung getestet. Das Signifikanzniveau lag bei α=5%. Daneben wurde ein zweiseitiges 95%-Konfidenzintervall sowie der Toleranzbereich der Daten berechnet. Da keine Normalverteilung der Daten vorlag, wurde der Kruskal Wallis Test mit anschließender Bonferoni-Holm Korrektur zum Vergleich der Daten eingesetzt. Die Korrelationen wurden durch einfache, lineare Korrelation nach Pearson oder Rang-Korrelation nach Spearman & Kendall berechnet. Die Studienteilnehmer wurden zusätzlich gemäß ihres BMI, ihrer bereits als Lastkraftwagenfahrer geleisteten Arbeitsjahre, nach bestehenden Rückenschmerzen und nach sportlicher Betätigung jeweils verschiedenen Gruppen zugeordnet. Die Gruppen wurden anschließend hinsichtlich der gemessenen Parameter miteinander verglichen. In Bezug auf ein zunehmendes Alter konnte eine signifikant zunehmende sagittale Schwankung (p ≤ 0,01) sowie eine erhöhte Belastung des rechten Fußes (p ≤ 0,01) gemessen werden. Im Vergleich zwischen normalgewichtigen und übergewichtigen Lastkraftwagenfahrern zeigten sich signifikante Unterschiede hinsichtlich der gemessenen Parameter der posturalen Kontrolle. Es konnte beobachtet werden, dass es mit zunehmenden BMI zu einer erhöhten Schwankung in frontaler (p ≤ 0,04) und sagittaler (p ≤ 0,001) Ebene kommt. Hinsichtlich der Fußdruckbelastung kam es zu keinen signifikanten Veränderungen zwischen den BMI-Gruppen. Lastkraftwagenfahrer mit mehr Arbeitsjahren zeigten erhöhte frontale und sagittale Körperschwankungen. Es lag eine signifikante, positive Korrelation zwischen der frontalen Schwankung und einer Zunahme der Arbeitsjahre (p ≤ 0,04) vor. Auch bei der sagittalen Schwankung bestand eine signifikante Korrelation (p ≤ 0,01). Lediglich bei der Belastung des rechten Vorfußes konnte eine signifikante Korrelation nachgewiesen werden (p ≤ 0,01), während bei den anderen Parametern der Fußbelastung keine signifikante Korrelation belegt werden konnte. Im Gruppenvergleich nach Arbeitsjahren zeigte sich, dass mit ansteigenden Arbeitsjahren als Lastkraftwagenfahrer zu einem Anstieg des BMI kommt. Im Vergleich von Lastkraftwagenfahrern mit und ohne Rückenschmerzen waren keine signifikanten Unterschiede bei den gemessenen Parametern der posturalen Kontrolle nachweisbar. Auch bei der Analyse des Einflusses von sportlicher Aktivität auf die posturale Kontrolle konnte kein Unterschied zwischen der Gruppe mit sportlicher Aktivität und ohne sportliche Aktivität gemessen werden.
Mit dieser Studie konnten die gesundheitsgefährdenden Einflüsse des Lastkraftwagenfahrens auf die posturale Kontrolle nachgewiesen werden. Vor allem das langjährige Sitzen und der erhöhte BMI haben einen Einfluss auf die Körperstabilität und stören die Kompensationsmechanismen der Aufrechterhaltung der posturalen Kontrolle. Die genauen Steuerungsmechanismen der Körperstabilität sind sehr komplex und wurden in dieser Studie nicht im Einzelnen analysiert. Um welche konkreten Strukturen es sich handelt, die durch das langjährige Lastkraftwagenfahren gestört werden, kann mit den Ergebnissen dieser Studie nicht erfasst werden.
Sphingolipide sind an zahlreichen physiologischen und pathophysiologischen Prozessen im Körper beteiligt. Vor Allem das sowohl auto- als auch paracrinwirkende Sphingosin-1-Phosphat (S1P) spielt dabei eine essentielle Rolle. Ein Großteil der S1P-vermittelten / regulatorischen Effekte beruht auf dessen Wechselwirkung mit den fünf G Protein-gekoppelten S1P-Rezeptoren (S1P1-5). S1P nimmt hierüber Einfluss auf das Schicksal der Zellen (Proliferation, Überleben, Migration), die Zellmobilität, die Angiogenese und das Immunsystem. Viele der über die S1P-Rezeptor-vermittelten Effekte sowie deren Rolle und Funktion in einzelnen Geweben oder Organen sind bis heute noch nicht komplett verstanden bzw. erklärbar. Pharmakologische Tools können einen wichtigen Beitrag zur weiteren Erforschung und zum Verständnis des komplexen Sphingolipidnetzwerks leisten. Ausgehend von einer substituierten Diaryl-1,2,4-oxadiazol-Leitstruktur, die in der Literatur als privilegierte Struktur für S1P1-Rezeptoragonisten gilt, und dem selektiven S1P1-Agonisten SEW2871 wurden verschiedene Liganden mit unterschiedlichen chemischen Gruppen synthetisiert. Nach der Etablierung eines Synthesewegs zu etherverknüpften Aminoethan-diphenyl-1,2,4-oxadiazolen wurden diese in die fluoreszierenden Dansyl-, Isoindolin-, Pyridinium-Dye- und Coumarin-gelabelten Derivate überführt. Außerdem wurde eine einfache und optimierte Syntheseroute zu dem kleinen, umgebungsempfindlichen Fluorophor 4-(Dimethyl-amino)phthalimid (4-DMAP) entwickelt, dass entlang eines linearen Synthesewegs in guten Aus-beuten auch mit den Trifluormethyl- und Methyl-substituierten Diphenyloxadiazol-Grundstrukturen zu fluoreszenzmarkierten Derivaten umgesetzt wurde. Neben den fluoreszenzmarkierten Liganden für den S1P1-Rezeptor wurden zudem drei substituierte Phenyloxadiazolaniline zu den entspre-chenden Acrylamiden umgesetzt, die als kovalente Labeling Tools eingesetzt werden können. Durch die Synthese von Trifluormethyl- und Cyano-substituierten 4-DMAP-markierten Diaryloxa-diazolen sowie von Arylpropansäurederivaten wurde die gewählte Leitstruktur auf Grundlage einer ersten Affinitätstestungen verfeinert. Dabei wurde die zuvor entwickelte Synthese-strategie optimiert. Der Aufbau der Arylpropansäuren erfolgte durch eine Heck-Reaktion mit Acroleindiethylacetal. Durch den Wechsel der Synthesestrategie von 1. Heck-Reaktion und 2. Oxadiazolringschluss zur umgekehrten Vorgehensweise konnte eine Reihe von synthetischen Problemen umgangen werden und die Gesamtausbeute gesteigert werden.
Zwei der fluoreszenzmarkierten S1P1-Liganden mit verfeinerter Grundstruktur zeigten eine durch die Bindung an den S1P1-Rezeptor verursachte Internalisierung des Rezeptors, die durch die GFP-Markierung unter dem Fluoreszenzmikroskop sichtbar gemacht wurde. Diese Internalisierung lieferte weitere Hinweise, dass die beiden Substanzen eine durch Bindung am S1P1-Rezeptor verursachte, agonistische Wirkung haben. Die weitere pharmakologische Charakterisierung aller synthetisierten, funktionellen Liganden im Bereich der Sphingolipide steht noch aus. Leukotriene (LT) sind wichtige Lipidmediatoren, die durch Oxygenierung von Arachidonsäure entstehen. Sie nehmen eine zentrale Rolle ein in der Entstehung und dem Voranschreiten von Entzündungen, allergischen Reaktionen, Asthma, kardiovaskulären Erkrankungen und auch bei Krebserkrankungen. Das Schlüsselenzym der LT-Biosynthese ist das Enzym 5-Lipoxygenase (5-LO). Zur Behandlung von LT-assoziierten Krankheiten sind bis heute nur zwei Wirkstoffe zugelassen, die in den LT-Stoffwechsel eingreifen: der Cys-LT-Rezeptorantagonist Montelukast (Singulair®) und der eisenchelatisierende 5-LO-Inhibitor Zileuton (Zyflo®, nur in den USA zugelassen). Es besteht daher ein großer Bedarf an neuen, selektiven Liganden. C06 ist einer der am besten charakterisierten Vertreter einer neue Klasse an potenten, direkten und selektiven 5-LO-Inhibitoren: den Aryliden-Aryl-Thiazolonen, die ein großes Potential für die Entwicklung neuer anti-Leukotrien Arzneistoffe aufweisen. In-vivo-Experimente haben jedoch gezeigt, dass C06 und seine Derivaten nicht optimale pharmakologische Profile besitzen und zudem nur in geringem Maße im Wässrigen löslich sind. Durch die Optimierung und Etablierung einer mikrowellenassistierte Drei-Komponenten-one-pot-Synthese sowie einer verwandten zweistufigen Synthese zum Aufbau der Aryliden-Aryl-Thiazolone, konnte die Reaktionszeit verringert werden und daher die Isolierung und Aufreinigung vereinfacht werden. Zur Steigerung der Löslichkeit der Aryliden-Aryl-Thiazolone in wässrigen Systemen und zur weiteren Erforschung der SAR wurde einige Derivate mit polaren Substituenten, unterschiedlichen Wasserstoffbrückenbindungs-Eigenschaften, Morpholinderivate und verschiedene heteroaromatische Aryliden-Aryl-Thiazolone hergestellt, wobei die Heteroarylderivate aufgrund ihrer niedrigeren, berechneten Lipophilie (clogP) und höheren berechneter Löslichkeit (clogS) ausgewählt wurden. Für alle synthetisierten Derivate wurde die Inhibition der 5-LO-Produktbildung unter zellfreien (S100) und unter zellulären Bedingungen (PMNL) bestimmt. Zudem wurden für einige Derivate die experimentellen Löslichkeiten in DMSO und in Puffer grob ermittelt. Die Ergebnisse zeigen, dass alle besser löslichen Derivate einen höheren IC50-Wert im zellbasierten Assay aufweisen bzw. die potentesten Substanzen nicht gut im Wässrigen löslich sind. Zur Charakterisierung der unbekannten, allosterischen Bindestelle der Aryliden-Aryl-Thiazolone wurde eine Reihe von zum kovalenten bzw. zum Photoaffinity-Labeling fähigen Aryliden-Aryl-Thiazolonderivaten synthetisiert. Alle Derivate wiesen gute bis sehr gute 5-LO Affinitäten auf und durch Vorversuche konnte die prinzipielle Eignung zum Photoaffinity-Labeling gezeigt werden. Da sowohl die polaren als auch die heteroarylbasierten Aryliden-Aryl-Thiazolone die bekannte kontinuierliche SAR wiederspiegelten und keine hohe Wasserlöslichkeit bei gleichzeitiger hoher 5-LO-Inhibition erreicht werden konnte, wurden die einzelnen Element des Aryliden-Aryl-Thiazolon-grundgerüstes durch individuelle Synthesen variiert. Diese Kernvariations- und die an der Aryliden-einheit variierten Derivate haben die SAR der Aryliden-Aryl-Thiazolone deutlich erweitert und konnten die für die 5-LO-Aktivität wichtigen Elemente identifizieren. Dadurch ist es gelungen, die 2-Aryl-5-aryl(methyl)thiazol-4-ole als 5-LO-Leitstruktur zu erschließen, die sowohl unter zellfreien Bedingungen (S100) als auch im zellbasierten Assay (PMNL) Aktivitäten im nanomolaren Bereich erreichen. Mit den 2-Aryl-5-arylmethylthiazol-4-olen konnte außerdem die Löslichkeit in DMSO und vor allem im Wässrigen, verglichen zu C06, deutlich erhöht werden. ST-1829 ist ein C06-Analogon, dass die Nachteile im pharmakologischen Profil von C06 eliminiert und zu einem neuen, effektiven Wirkstoff in der anti-Leukotrien Therapie weiter entwickelt werden kann.