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In den avifaunistisch überschaubaren Jahren des vorigen und in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts gehörte der Flußregenpfeifer im Kreis Osnabrück zu den Ausnahmeerscheinungen, obwohl er vor der Jahrhundertwende in Nordwestdeutschland verbreitet, wenn auch spärlich brütete. Ab 1960 dagegen wurde er in fast allen Jahren festgestellt und konnte 1971 zum erstenmal in neuerer Zeit brütend nachgewiesen werden. Im folgenden wird diese - offenbar nicht nur lokal positive - Entwicklung, die im Gegensatz zu dem bei Wasser- und Sumpfvögeln allgemein stark negativen Trend steht, mit ihren wahrscheinlichen Ursachen geschildert. Außerdem werden einige brutbiologische und ethologische Notizen mitgeteilt. Ich danke besonders Herrn U. ANDRÉ:, weiterhin W. BRINKSCHRÖDER, H. WITTE (alle Osnabrück), U. REICHERT (jetzt Berlin) und M. OSTERMÜLLER (Holte) für die Oberlassung ihres Materials. Der Name des Gewährsmannes wird stets angegeben, sofern es sich nicht um eigene Beobachtungen handelt.
Es ist in den ornithologischen Fachzeitschriften mit Recht aus der Mode gekommen, lange Listen von Seitlingsbeobachtungen zu publizieren, da diese über den Vogelbestand eines bestimmten Areals wenig aussagen bzw. nur im größeren Zusammenhang über manche Phänomene Auskunft geben können. Da jedoch Seltenheiten immer wieder in Landschaftsteilen registriert werden, die überhaupt eine artenreiche, untersuchenswerte Vogelwelt beherbergen, seien die nachstehenden Feststellungen von dreien solcher Stellen mitgeteilt. Sie sollen in erster Linie bezwecken, die Aufmerksamkeit Osnabrücker Vogelkundler vermehrt auf diese Gebiete zu lenken. Um die Arbeit kurz zu halten, beschränke ich mich auf die Jahre seit 1970; es werden aber jeweils Gesamtbeobachtungszeitraum und besondere Aktivitäten erwähnt (eigene Nachweise ohne Namensangabe).