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Zwei von Rudolf Bauer künstlich erzeugte Hybriden werden als neue Nothospecies beschrieben: Ribes x nidigrolaria Rudolf & Annelise Bauer (=[R. nigrum x divaricatum] x [R. nigrum x uva-cripa]) and Fragaria x vescana Rudolf & Annelise Bauer (= [Fragaria vesca f. semperflorens x F. x ananassa] x F. x ananassa). Diese wirtschaftlich wichtigen Kulturarten sind bereits allgemein bekannt als „Jostabeere“ (cv. „Josta“) und als Vescana mit den Kultursorten „Spadeka“ und „Florika“. Die Hybridarten sind taxonomisch beschrieben, ihre Holotypen sind abgebildet, außerdem werden Einzelheiten zur Entstehung, zu den Eigenschaften und zur Kultur mitgeteilt.
Zur Nomenklatur der Brombeeren in Norddeutschland (Gattung Rubus L. sect. Corylifolii, Rosaceae)
(1990)
Auf der Basis der Regeln des International Code of Botanical Nomenclature (ICBN) wird die Gültigkeit der Veröffentlichungen von Namen für Brombeeren der Sektion Corylifolii (Gattung Rubus L.) bei FRIDERICHSEN & GELERT (1887) und KRAUSE (1888, 1890) diskutiert. Hierbei wird deutlich, daß, wie bei der Anwendung von Gesetzesparagraphen auf konkrete Rechtsfälle, in bestimmten Fällen ein Ermessensspielraum gegeben ist, ob ein Name als gültig oder als nicht gültig veröffentlicht anzusehen ist.
Vier neue Rubus-Arten sind beschrieben: (1) Rubus immodicus A. SCHUMACHER ex H. E. WEBER (sect. Rubus ser. Sylvatici), bislang bekannt aus dem Rheinland und aus Belgien, (2) Rubus pseudargenteus H. E. WEBER (sect. Rubus ser. Discolores, = R. argenteus sensu SUDRE pro parte, non WEIHE & NEES nec GMELIN), nachgewiesen in Westdeutschland (Rheinland), (3) Rubus norvegicus H. E. WEBER & A. PEDERSEN (sect. Corylifolii ser. Sepincoli, = R. rosanthus var. leiocarpus LINDEBERG, R. mortensenii auct. div., non E. H. L. KRAUSE quoad typum), häufig in Südnorwegen, außerdem in Schweden (Bohuslän) und zerstreut in Dänemark, (4) Rubus martensenii H. E. WEBER (sect. Corylifolii ser. Sepincoli), gefunden in Dänemark und in Nordwestdeutschland (besonders in Schleswiq-Hotstein). Die Arten sind abgebildet, und exemplarische Herbarbelege sind angegeben. Als Nachtrag zu SCHOLZ & WEBER (1990) ist außerdem die Nomenklatur einiger von E. H. L. KRAUSE (1888, 1890) benannter Arten der Sektion Corylifolii behandelt.
Vier in Deutschland neu nachgewiesene Brombeerarten (Rubus L. Rosaceae), von denen zwei neu beschrieben sind, werden behandelt: (1) Rubus laetus Beek (Sect. Rubus subsect. Rubus), nachgewiesen im mittleren Westfalen; (2) R. discors Beek (Sect. Rubus ser. Sylvatici [P.J. Müller] Focke), im westlichen Niedersachsen und Westfalen; (3) R. hilsianus H. E. Weber spec. nov. (Sect. Rubus ser. Glandulosi Wimmer & Grab.), im südöstlichen Niedersachsen, in Hessen (Taunus) und im Saarland; (4) R. loosii H. E. Weber spec. nov. (Sect. Corylifolii Lindley ser. Subthyrsoidei Focke), stellenweise häufig im mittleren Westfalen. Die Arten sind detailliert beschrieben und durch Fotos von Herbarexemplaren abgebildet. Ihre Ökologie und Verbreitung sind behandelt.
Anlässlich des Jubiläums des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück und des heutigen Museums am Schölerberg werden deren Geschichte und Aufgaben dargestellt; es werden bedeutende Wissenschaftler, die hier tätig waren, kurz besprochen sowie die heutigen Arbeitsgemeinschaften des Vereins vorgestellt.
Rubus curvaciculatus Waisemann ex H. E. Weber (Subgenus Rubus Sect. Corylifolii Lindley Ser. Sepincola Weihe ex Focke) ist als neue Art beschrieben und abgebildet. Ihre Verbreitung in Dänemark, Deutschland, Tschechien und Polen ist angegeben. Rubus dethardingii E. H. L. Krause ist als sehr ähnliche Art mit seinen abweichenden Merkmalen behandelt. Rubus praecox Bertol., eine im südlichen Mitteleuropa und in Südeuropa weitverbreitete Brombeere, hat seine nördlichsten Fundorte in der Stadt Osnabrück (Dodesheide) und im angrenzenden Landkreis Osnabrück bei Rulle und Icker und wurde neuerdings eingeschleppt nach Achterberg im Kreis Grafschaft Bentheim.
Als Nachtrag zur "Flora von Südwest-Niedersachsen und dem benachbarten Westfalen" (Weber 1995) werden neuere Fundorte bemerkenswerter Farn- und Blütenpflanzen mitgeteilt. Dipsacus pilosus (L.) Swartz, Filago arvensis L., Leersia oryzoides L. und Schoenoplectus pungens (Vahl)Palla, die im Gebiet längere Zeit verschollen waren, wurden an vorher meist unbekannten Wuchsorten entdeckt. Erstmals nachgewiesen wurden Hieracium flagel/are Willd. und Senecio sarracenicus.
Der ehemals in Altenhausen bei Erxleben lebende Gustav MAASS (1830-1901), „Societäts-Sekretär“ und „Bureauvorsteher bei der Generaldirection der Magdeburgischen Land-Feuersozietät“, hat sich, wie im Verbreitungsatlas der Brombeeren Sachsen-Anhalts (PEDERSEN et al. 1999) näher ausgeführt ist, intensiv mit der Flora seines Wohngebietes befaßt und war bislang überhaupt der einzige Botaniker in Sachsen-Anhalt, der sich auch mit der Gattung Rubus beschäftigte.
Er beschrieb hierbei auch die neue Brombeerart Rubus glaucovirens (Blaugrüne Brombeere), deren Verbreitung in Sachsen-Anhalt in dem oben genannten Atlas im Viertelquadranten-Raster der TK 25 dargestellt ist. Bislang fehlt von dieser Art jedoch immer noch eine moderne Standardbeschreibung und eine Abbildung, die hier geliefert werden sollen, um die Bestimmung der leicht zu erkennenden Sippe zu ermöglichen. Außerdem sollen hier auch die Nomenklatur und die Gesamtverbreitung behandelt werden.
Die Beschreibung bezieht sich auf das bei Brombeeren übliche Standardmaterial (siehe z. B. WEBER 1995). Verbreitungsangaben beruhen auf den Ergebnissen der Kartierung von PEDERSEN et al. (1999) sowie auf anderen Beobachtungen und auf Exemplaren in europäischen Herbarien, die hier mit ihren international üblichen Akronymen (siehe HOLMGREN et al. 1990) angegeben sind. Das Herbarium des Verfassers ist mit We abgekürzt. Die früher in HAN (Universität Hannover) gesehenen Belege befinden sich jetzt in HBG (Hamburg), die Belege aus BHU (Herbarium des Museums für Naturkunde der Humboldt-Universität Berlin) jetzt in B (Herbarium des Botanischen Museums in Berlin-Dahlem). Die Fundorte sind, soweit möglich der TK 25 und dem Quadranten- oder Viertelquadrantenraster zugeordnet. Abbildung 2 wurde mit dem Programm FLOREIN (W. SUBAL 1997) erstellt.