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Nistplatzwahl, Prädation und Schlupferfolg von Rotschenkeln Tringa totanus auf der Insel Wangerooge
(2006)
Im Gegensatz zu abnehmenden Brutbeständen des Rotschenkels Tringa totanus in weiten Teilen Europas, ist dessen Bestand im Wattenmeer langfristig stabil. Aktuelle Untersuchungen in Festlandssalzwiesen des Wattenmeeres (Petersgroden, Jadebusen) zeigen geringe Schlupferfolge aufgrund hoher Prädation. Es stellt sich angesichts dieser Bestandstrends die Frage, wo Rotschenkel im Wattenmeer erfolgreich brüten und welche Einflussgrößen den Schlupf- und Bruterfolg bestimmen. Um diesen Fragen nachzugehen, untersuchten wir im Jahr 2003 Nistplatzwahl, Gelegeprädation und Schlupferfolg von Rotschenkeln auf der Insel Wangerooge. Es wurde angenommen, dass Prädation durch Bodenprädatoren auf Inseln geringer und der Schlupferfolg somit höher ist als in Festlandsgebieten. Im Jahre 2003 war die Prädation auf Wangerooge sehr gering und der Schlupferfolg entsprechend hoch (89%). Im Gegensatz zum Festland konnte kein Einfluss vegetationskundlicher Nistplatzstrukturen auf den Schlupferfolg nachgewiesen werden. Mögliche Ursachen der geringen Prädation werden diskutiert. Die Ergebnisse führen zu der Annahme, dass Inseln wie Wangerooge potentiell als Populationsquellen für Rotschenkel im Wattenmeer wirken könnten. Allerdings sind für eine abschließende Bewertung wesentlich umfangreichere Untersuchungen des Bruterfolges von Rotschenkeln, seiner räumlich-zeitlichen Variation sowie seiner Einflussgrößen notwendig.
Voraussetzung für die Entwicklung von Schutzstrategien für den Pflanzenartenschutz ist die Kenntnis über die Verteilung der Zentren der Artenvielfalt im Raum. Je nach Einbürgerungsstatus und Gefährdungssituation kommt verschiedenen Artengruppen dabei eine unterschiedliche Bedeutung zu. In der vorliegenden Studie werden für die Gesamtfläche der Bundesländer Niedersachsen und Bremen die im Niedersächsischen Pflanzenarten-Erfassungsprogramm (1982–2003) auf Messtischblatt-Quadranten- Ebene erhobenen Verbreitungsdaten von Gefäßpflanzensippen unter Berücksichtigung der Gesamtflorenliste (1.819 Sippen), ihres Einbürgerungsstatus (1.509 Indigene, 160 Archäophyten, 145 etablierte Neophyten) und ihrer Gefährdungssituation (ungefährdete und gefährdete Arten; davon 643 Sippen mit Rote-Liste-Status 1, 2, 3, G oder R) ausgewertet. Auf Basis der Gesamtliste ergibt sich eine inhomogene Verteilung der Sippendichte im Gesamtuntersuchungsraum, wobei die standörtlich relativ homogene Küste sowie das Tiefland – mit Ausnahme der großen Stromtäler (Weser, Aller, Elbe) – relativ artenarm sind und das standörtlich sehr heterogene Hügel- und Bergland grundsätzlich die höchsten Sippendichten aufweist. Unter Berücksichtigung des Einbürgerungsstatus zeigen die Archäophyten jeweils die größten Überschneidungsbereiche zu den Indigenen und etablierten Neophyten. Die Verbreitungsmuster der großen Gruppe der Indigenen ähneln denen der Gesamtliste, während sich die Archäophyten auf den Bremer Küstenraum, das Weser-Aller-Flachland, die Börden und das südliche Weser-Leine-Bergland konzentrieren. Die Zentren der Sippenvielfalt der etablierten Neophyten liegen vor allem in städtischen Ballungsräumen und erscheinen oftmals sehr punktuell. Die Rote-Liste-Arten sind in der Mehrzahl indigen (91 %), 8 % von ihnen sind Archäo-, nur 1 % Neophyten. Ihre Diversitätszentren sind außerordentlich differenziert: An der Küste gehören nur die isoliert liegenden Nordsee- Inseln dazu, während im Tiefland das Wendland, die Lüneburger Heide und das Elbe-Weser-Dreieck großflächige Diversitätszentren aufweisen. Im Hügel- und Bergland finden sich vor allem im Raum Göttingen, dem Weserbergland und am Harzrand gut abgegrenzte Zentren der Rote-Liste-Artendiversität. Viele dieser bedrohten Sippen sind vermutlich Spezialisten, die an natürliche oder naturnahe Habitate angepasst und somit nur in den wenigen Landschaftsbereichen anzutreffen sind, die die entsprechenden Habitatbedingungen bieten.
Rezensionen [2018]
(2018)
Verzeichnis
Einzelrezensionen
154 Beauvais, Clémentine: The Mighty Child. Time and Power in Children’s Literature (Thomas Kullmann)
155 Dean-Ruzicka, Rachel: Tolerance Discourse and Young Adult Holocaust Literature. Engaging Difference and Identity (Susanne Blumesberger)
157 Dolle-Weinkauff, Bernd (Hrsg.): Geschichte im Comic. Befunde – Theorien – Erzählweisen (Caroline Wittig)
159 Ewers, Hans-Heino (Hrsg.): Erster Weltkrieg: Kindheit, Jugend und Literatur. Deutschland, Österreich, Osteuropa, England, Belgien und Frankreich (Kurt Franz)
161 Franz, Kurt / Lange, Günter (Hrsg.): Der Stoff, aus dem Geschichten sind. Intertextualität im Werk Otfried Preußlers (sabine fuchs)
163 Glasenapp, Gabriele von/Kagelmann, Andre/Giesa, Felix (Hrsg.): Die Zeitalter werden besichtigt. Aktuelle Tendenzen der Kinder- und Jugendliteraturforschung. Festschrift für Otto Brunken (Karin Richter)
165 Josting, Petra/Schmideler, Sebastian (Hrsg.): Bonsels’ Tierleben. Insekten und Kriechtiere in Kinder- und Jugendmedien (Kurt Franz)
167 Kriegleder, Wynfrid/ Lexe, Heidi / Loidl, Sonja/ Seibert, Ernst (Hrsg.): Jugendliteratur im Kontext von Jugendkultur (Lena Hoffmann)
169 Kurwinkel, Tobias: Bilderbuchanalyse. Narrativik – Ästhetik – Didaktik (Annette Kliewer)
171 Langenhorst, Georg/Naurath, Elisabeth (Hrsg.): Kindertora – Kinderbibel – Kinderkoran. Neue Chancen für (inter-)religiöses Lernen (Renate Grubert)
172 Lathey, Gillian: Translating Children’s Literature (heike Elisabeth Jüngst)
174 Mairbäurl, Gunda/Seibert, Ernst (Hrsg.): Kulturelle Austauschprozesse in der Kinder- und Jugendliteratur. Zur genrespezifischen Transformation von Themen, Stoffen und Motiven im medialen Kontext (Sarah Terhorst)
176 Maiwald, Klaus /Meyer, Anna-Maria/Pecher, Claudia Maria (Hrsg.): »Klassiker« des Kinderund Jugendfilms (Michael Stierstorfer)
177 Mills, Claudia (Hrsg.): Ethics in Children’s Literature (Thomas Kullmann)
179 Nast, Mirjam: »Perry Rhodan« lesen. Zur Serialität der Lektürepraktiken einer Heftromanserie (Wolfgang Biesterfeld)
181 O’Sullivan, Emer / Immel, Andrea (Hrsg.): Imagining Sameness and Difference in Children’s Literature. From the Enlightenment to the Present Day (Iris Schäfer)
182 Oetken, Mareile: Wie Bilderbücher erzählen. Analysen multimodaler Strukturen und bimedialen Erzählens im Bilderbuch (Katharina Egerer)
184 Schmideler, Sebastian (Hrsg.): Wissensvermittlung in der Kinder- und Jugendliteratur der DDR. Themen, Formen, Strukturen, Illustrationen (Sabine Planka)
186 Standke, Jan (Hrsg.): Wolfgang Herrndorf lesen. Beiträge zur Didaktik der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (Sabine Planka)
187 Viel, Bernhard: Der Honigsammler. Waldemar Bonsels, Vater der Biene Maja. Eine Biografie (Renate Grubert)
189 Zellerhoff, Rita: Komplexe sprachliche Strukturen in der Jugendliteratur. Aufgezeigt an Beispielen preisgekrönter Werke der Jugendjury des Deutschen Jugendliteraturpreises (Susanne Riegler)
Sammelrezensionen
191 Anker, Martin u.a. (Hrsg.): Grimms Märchenwelten im Bilderbuch. Beiträge zur Entwicklung des Märchenbilderbuches seit Mitte des 20. Jahrhunderts. – Brinker-von der Heyde, Claudia u. a. (Hrsg.): Märchen, Mythen und Moderne. 200 Jahre Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. – Joosen, Vanessa/ Lathey, Gillian (Hrsg.): Grimms’ Tales around the Globe. The Dynamics of their International Reception (Thomas Bitterlich)
194 Böhm, Kerstin: Archaisierung und Pinkifizierung. Mythen von Weiblichkeit und Männlichkeit in der Kinder- und Jugendliteratur. – Dangendorf, Sarah: Kleine Mädchen in High Heels. Über die visuelle Sexualisierung frühadoleszenter Mädchen (Annette Kliewer)
197 Gordon, Ian: Kid Comic Strips. A Genre Across Four Countries. – Kupczynska, Kalina/Renata Makarska (Hrsg.): Comic in Polen. Polen im Comic. – Kutch, Lynn Marie (Hrsg.): Novel Perspectives on German-Language Comics Studies. History, Pedagogy, Theory. – Reddition. Zeitschrift für Graphische Literatur (66) 2017: Ein halbes Jahrhundert Carlsen Comics. – Rosenfeldt, Reginald: ComicPioniere. Die deutschen Comic-Künstler der 1950er Jahre (Felix Giesa)