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Die Mauser- und Überwinterungsgebiete der süddeutschen Brutvögel des Großen Brachvogels liegen an der Atlantikküste Frankreichs und der Iberischen Halbinsel, individuelle Unterschiede sowie Populationsunterschiede sind jedoch nicht bekannt. Daher wurde in einem Pilotversuch am 20. Mai 2008 ein brütendes Weibchen in einem Brutgebiet am badischen Oberrhein mit einem Satellitensender versehen. Das Weibchen zog am 8. Juni 2008 vermutlich in einem Direktflug von 1020 km in west-süd-westlicher Richtung an die kantabrische Atlantikküste. Signale wurden bis zum 9. Oktober 2008 empfangen.
In der Literaturstudie werden Vegetationsaufnahmen aus 15 Eichen-Hainbuchen-Waldgebieten zwischen dem kontinental geprägten Mitteldeutschland und dem ozeanischen Nordwestdeutschland ausgewertet. Dabei können gegenläufige Abundanzen von Winterlinde (Tilia cordata Mill.) und Rotbuche (Fagus sylvaticus L.) entlang dieses Klimagradienten festgestellt werden. Mit zunehmender Ozeanität nimmt die Stetigkeit der Winterlinde ab, demgegenüber gewinnt die im Gegensatz zur Winterlinde in allen betrachteten Eichen-Hainbuchen-Wäldern vorkommende Buche an Stetigkeit. Die Winterlinde kommt dabei in subatlantischen Klimaräumen, die subkontinental beeinflusst sind, mit sehr unterschiedlichen Abundanzen vor. Dies kann durch den Übergangscharakter des Klimas der entsprechenden Wuchsbezirke erklärt werden, in denen sowohl Winterlinde als auch Buche vom Klima her gut gedeihen können, so dass dann eher edaphische und anthropogene Einflüsse über die Baumartenzusammensetzung entscheiden. Im atlantisch geprägten nordwestdeutschen Flachland und in der Westfälischen Bucht kommt die Winterlinde höchstwahrscheinlich nicht natürlich vor, allerdings verwischen in diesem Bereich zahlreiche gepflanzte Winterlinden das natürliche Verbreitungsbild.
Die Literaturstudie wird um eine Fallstudie im thüringischen Hainich ergänzt. Diese ermöglicht zusätzliche Erkenntnisse zur Abhängigkeit der Winterlinde von edaphischen und anthropologischen Faktoren. Im subkontinental beeinflussten Hainich sind Bestände des Stellario-Carpinentum durch eine stärker ausgeprägte Vertikalstruktur der Baumschicht gekennzeichnet als Bestände des Hordelymo- und Galio-Fagetum. Dies weist auf eine frühere Plenter- und vor allem Mittelwaldnutzung hin, wobei letztere die Linde fördert und die Buche zurückdrängt. Einen weitaus größeren Einfluss auf die Vegetationsdifferenzierung und damit auf die Baumartenzusammensetzung im Hainich hat aber vermutlich der Tongehalt des Bodens. Erhöhte Tongehalte resultieren in einer größeren Wechselfeuchte insbesondere der tieferen Bodenhorizonte, worauf die Buche im Gegensatz zur Winterlinde empfindlich reagiert. Obwohl im östlichen Hainich die Eichen-Hainbuchen-Wälder pflanzensoziologisch wenig scharf von den artenreichen Buchenwäldern getrennt sind, ist es doch sehr wahrscheinlich, dass dieses Gebiet bereits einen natürlichen Übergangsbereich zu echten Eichen-Hainbuchen-Wäldern der zonalen Vegetation dartstellt. Im Hainich wirkt sich ein zunehmender Winterlindenanteil günstig auf die Nährstoffversorgung des Oberbodens aus, auch wenn hierbei die Abnahme des Buchenanteils möglicherweise entscheidender ist.
Seit 1968 wird im Neuen Botanischen Garten der Universität Göttingen auf einem ehemaligen Acker mit einem tiefgründigen, kalkhaltigen Auenlehm ein Dauerversuch durchgeführt, bei dem auf 6 Versuchsstreifen (je 150 qm) seit 1969 der Oberboden regelmäßig einmal im Jahr umgepflügt wird. Da allgemein angenommen wird, dass der Zeitpunkt der Bodenbearbeitung eine wichtige Rolle für die Artenkombination offener Böden spielt, werden drei Versuchsflächen im Frühjahr (Ende April/Anfang Mai), die anderen drei im Sommer (Juli) gepflügt. Zu Versuchsbeginn 1968 wurden je zwei Versuchsflächen durch Hitzeeinwirkung bzw. Chemikalienbehandlung sterilisiert, während bei zwei Flächen ohne Sterilisation der vollständige Diasporenvorrat des alten Ackerbodens erhalten blieb.
Die floristisch-vegetationskundliche Auswertung der jährlichen Vegetationsaufnahmen von 1969 bis 1983/84 ergab insgesamt gesehen sehr artenreiche Pflanzenbestände (im Mittel 45 Arten pro Jahr und 150 m2). Unterschiede im Zeitpunkt der Bodenbearbeitung wirkten sich nicht auf die Artenzahlen aus. Bei der physiognomischen und pflanzensoziologischen Auswertung traten dagegen die frühjahrsgepflügten Flächen mit einem signifikant höheren Anteil an Therophyta aestivalia und Geophyten bzw. Artemisietea- und Plantaginetea-Arten, die sommergepflügten Flächen mit höherem Anteil an Therophyta hivernalia und epeteia bzw. Chenopodietalia- und Molinio-Arrhenatheretea-Arten deutlich hervor.
Die statistische Einzelanalyse der Deckungsgrad-Entwicklung ergab für etwa 1/3 der 147 bis 1984 beobachteten Arten einen deutlichen Schwerpunkt auf frühjahrs- oder sommergepflügten Flächen. An Hand der Beispiele Crepis capillaris, C. pulchra, Galium aparine, Poa trivialis, Ranunculus repens, Sinapis arvensis, Sonchus arvensis, Taraxacum officinale, Tussilago farfara und Veronica persica wird erläutert, wie gut sich auf dem Artniveau die Versuchsvarianten ökologisch und dynamisch unterscheiden lassen und auch der Einfluss der Vorbehandlung sichtbar wird.
Unter den spontan und langfristig angesiedelten Arten befanden sich nur fünf Ackerwildkräuter, die zu den bedrohten Rote-Liste-Arten zählen. Ursache für diese geringe Zahl auf den nicht mit Herbiziden und Düngern behandelten, kulturpflanzenfreien Versuchsflächen ist die starke Verarmung der Segetalflora in der Umgebung der Versuchsfläche. Bereits vor Versuchsbeginn (1968) waren viele der früher in der unmittelbaren Umgebung vorhandenen Arten verschwunden. Die Distanz zum nächsten Fundort war bereits zu groß, um eine erfolgreiche Neubesiedlung zu ermöglichen. Für den Schutz der bedrohten Ackerwildkräuter bedeutet dies, dass man sich vorrangig auf die Flächen konzentrieren muss auf denen noch heute seltene Arten vorkommen.