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Die Dissertation untersucht die posthumen skulpturalen Bildwerke Ludwigs IX. des Heiligen (1226-1270). Seine konkrete Gestaltungsweise wird vor der Folie des französischen Königsbildes im Allgemeinen entwickelt. Vor allem die Zeit von 1270 bis in die 1340er Jahre steht im Fokus der Betrachtung. Diese Zeiteinteilung beruht auf der zentralen Frage, ab wann das Königsbild beginnt lesbar zu werden. Die methodische Voraussetzung dazu ist die bis jetzt noch nicht durchgeführte strikte Distinktion sowohl von Typus und Stil als auch von Typus und Gattung. Hier kristallisiert sich heraus, dass die Bildwerke Ludwigs IX., die nach seiner Kanonisation von 1297 datieren, eine Zäsur darstellen. An ihnen lässt sich erstmals die Präzisierung eines bestimmten Königs in der Gestaltungsweise festhalten. Seine Spezifika werden erarbeitet. Die besondere, zunächst auf Ludwig IX. beschränkte Darstellungsform geht in der unmittelbaren Auseinandersetzung mit den Leiden der Heiligen hervor - wie bei ihnen wird sein Antlitz mimisch belebt, um sein Leiden darzustellen. Ein neuer Königstypus entsteht. Damit sind Bildwerke von Ludwig IX. lesbar – ein Novum innerhalb des französischen Königsbildes.
Diese Entwicklung vollzieht sich vor allem in der Zeit Philipps IV. Zahlreiche Neuerungen sowohl im Herrscherbild als auch in den Bildprogrammen geschehen in seiner Regentschaft. Vor allem die Kanonisation Ludwigs IX. gibt dem Souverän neue Möglichkeiten an die Hand, die besondere Sakralität des französischen Königtums weiter auszubauen. Mit der Darstellung des Heiligen verband sich eine Kultfunktion, die sich in der Gestaltung widerspiegelt und die dem französischen Herrscherbild neue Impulse vermittelt hat. Darüber hinaus erschöpfen sich die Bildstrategin Philipps IV. aber nicht allein in der Indienstnahme des neuen Dynastieheiligen, sondern sie erweitern zudem die politische Ikonografie.
Wie sich das französische Herrscherbild unter welchen formalen sowie historischen Kriterien warum wandelt, ist Untersuchungsgegenstand der Dissertation.
Das Prinzip der Verständigung über Architektur ist kein neues Phänomen unserer Zeit, da Architektur schon immer als eine Ausdrucksform des vorherrschenden Wertesystems eingesetzt wurde, um beispielsweise Macht oder Reichtum auszudrücken. Die aktuelle Architekturtendenz die mit Gebäuden, wie dem ikonographischen Zentralgebäude von Zaha Hadid für die neue Produktionsstätte von BMW in Leipzig, den Prada-Stores von Rem Koolhaas und Herzog De Meuron oder den sogenannten „Brandlands“ der BMW Welt von Coop Himmelblau in München für Aufmerksamkeit sorgen, macht deutlich, dass ihr heute ein neuer Stellenwert in der Kommunikation eingeräumt werden kann. Architektur verfolgt demnach nicht nur das Ziel ein Unternehmen zu repräsentieren sondern vielmehr seine Philosophie und seine Produkte visuell erlebbar zu machen. In diesem Zusammenhang wird deutlich, dass Architektur heute auch für kommerzielle Zwecke im Sinne eines „allein auf Gewinnerzielung gerichteten Interesses“ von Unternehmen eingesetzt wird. Diese Beobachtung einer Verbindung von kommerzieller Architektur und Markenbranding durch Unternehmen ist jedoch nicht nur im Bereich der Warenwirtschaft angesiedelt. Zunehmend nutzen auch kulturelle Einrichtungen eine aussagekräftige Architektur, um sich öffentlich zu präsentieren und ihren Kundenstamm auszudehnen. Ausgehend von dem Erfolg des Guggenheim Museums in Bilbao, der mit der Bezeichnung des „Bilbao Effekts“ sowohl ein architektonisches als auch wirtschaftsbezogenes Phänomen unserer Zeit darstellt, wurde in der Magisterarbeit untersucht, inwiefern die Begriffe „Kunst“ und „Kommerz“ auf die Architektur des Museums angewendet werden können. Da das Thema der kommerziellen Architektur in Bezug auf die Guggenheim Museen bisher nur unzureichend untersucht wurde, sollte diesem Forschungsdesiderat mit dieser Ausarbeitung nachgegangen werden. In Anbetracht der Tatsache, dass es sich beim Guggenheim Museum in Bilbao um das Ergebnis einer individuellen Mehrfachstrategie der Solomon R. Guggenheim Foundation handelt, wurde mit dieser Arbeit neben der kunsthistorischen Analyse des Gebäudes, auch auf die betriebswirtschaftlichen Mittel der Stiftung, die Grundlagen der Markenbildung und auf zahlreiche Aspekte aus dem Bereich des Corporate Designs eingegangen. Dabei sollte erläutert werden, inwiefern eine architektonische Strategie von der Stiftung genutzt wird, um ihrer Unternehmensidentität nach außen abzubilden und damit die Kaufkraft des Verbrauchers positiv zu beeinflussen.
Eine Urkunde aus dem Jahr 1123 belegt, dass der Erzbischof Adalbert von Mainz „fratres secundum regulam beati Augustini et secundum institutionem venerabilis fratris Northberti" in Ilbenstadt in der Wetterau an einem neu gegründeten Stift ansiedelte. Diese fratres gehörten zu der damals recht jungen Gemeinschaft von reformwilligen Brüdern, die sich den Idealen des Norbert von Xanten anschlossen. Erst drei Jahre zuvor, im Jahr 1120, war in Prémontré das erste Kloster dieser neuen Gemeinschaft gegründet worden. Nach dem Gründungsort werden die Mitglieder des später institutionalisierten Ordens Prämonstratenser genannt.
Die genannte Ansiedelung in der Wetterau ist eine der ersten Niederlassungen der jungen Prämonstratenser im Reich und ihre Kirche, die damit als die älteste nahezu unveränderte Prämonstratenserbasilika gelten kann, ist Gegenstand der vorliegenden Untersuchungen. (Abb. 1).4 Da der Orden sich gerade erst in der Konstituierungsphase befand, kann er noch keine Bautradition entwickelt haben. Entscheidungen für Bauformen könnten daher noch als individueller und bewusster Prozess gedeutet werden. Das macht den Bau generell äußerst interessant für die kunstgeschichtliche Forschung. ...