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Diese Magisterarbeit befasst sich mit der archäologischen Fundsituation von Terrakottafiguren der Nok-Kultur in Zentralnigeria (1500 v. Chr. – 1 n. Chr.). Seit 1928 werden solche anthropomorphe und zoomorphe Skulpturen aus gebranntem Ton im Verbreitungsgebiet entdeckt. Nur wenige stammen jedoch aus systematischen Ausgrabungen. Mit Beginn der Frankfurter Forschungen 2005 (seit 2009 im Rahmen eines DFG-Langfristprojekts in Zusammenarbeit mit zwei nigerianischen Universitäten und der NCMM in Nigeria) erweiterten sich die Erkenntnisse zum Kontext der Figuren und der assoziierten Funde stetig.
Im Fokus der Arbeit stehen acht Befunde mit Terrakottafragmenten von sechs Nok-Fundstellen. Sie werden dank der Frankfurter Daten beschrieben, analysiert und im Hinblick auf den finalen Umgang mit den Funden interpretiert. Unter den intentional angelegten Befunden sprechen bestimmte Kriterien für einen profanen Charakter der Niederlegungen, andere sprechen für rituelle Deponierungen. Letztere sind vermutlich im Rahmen von Aktivitäten angelegt worden, welche mit der Glaubenswelt der prähistorischen Gesellschaft in Verbindung stehen. (An English summary is included.)
Diese Arbeit stellt eine Annäherung an den umfangreichen Themenkomplex "Kind, Kunst und Kompensation" dar. In Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Berührungspunkten wird aufgezeigt, warum gestalterisch-schöpferische Betätigung förderlich und erforderlich für die Entwicklung ist, insbesondere im Kindesalter. Im Fokus der Betrachtung stehen zum einen grundlegende Wirkungsweisen, die diesen Prozessen innewohnen und zum anderen der sozioökonomische Wandel, welcher gerade jene Wirkungsweisen herausfordert und teilweise ebenso notwendig macht. Umhüllt wird dieser Bereich vom zentralen Themenkomplex der Handlungsverarmung, Vereinseitigung und Vielfalts-Debatte, welcher im Grunde nicht nur Heranwachsende, sondern letztlich jeden Menschen der westlichen Welt betrifft.
Zu Beginn dieser Arbeit stand die Vermutung, dass die Klangsprache von Arnold Schönbergs Werk Pierrot lunaire stark durch Albert Girauds gleichnamigen, von Otto Erich Hartleben ins Deutsche übertragenen Gedichtzyklus beeinflusst worden ist.
Um genauer herauszuarbeiten, wie ein Gedichtzyklus die Klangsprache eines Komponisten beeinflussen kann, wurde zuerst Girauds Originaltext mithilfe der symbolistischen Ästhetik sowie der ästhetischen Kategorien des Capriccio und der Groteske analysiert. In einem zweiten Schritt wurde - mithilfe von Walter Benjamins Überlegungen zur Aufgabe des Übersetzers - Otto Erich Hartlebens Übertragung von Girauds Zyklus untersucht. Im Laufe dieser jeweiligen Analysen kristallisierte sich die Rolle des Ephemeren sowohl in der Gestaltung des Originaltextes als auch innerhalb des Vorgangs der Übersetzung heraus.
Das Wirken des Ephemeren im Kunstwerk wurde mithilfe von Theodor W. Adornos Ästhetische Theorie genauer dargestellt und mündete in der Hauptfrage der vorliegenden Untersuchung: Wie gestaltet das Ephemere den Pierrot lunaire bei Albert Giraud, Otto Erich Hartleben und Arnold Schönberg? In Bezug auf Schönbergs Werk wurden dabei in erster Linie der Sprechgesang, die Wechselwirkung von Instrumentation und Klangfarbe sowie einzelne Elemente der Klangsprache behandelt.
Das "International Institute of Political Murder" – verschiedene Modelle Dokumentarischen Theaters
(2014)
Die Migration von Menschen und Bildern um die ganze Welt ist Normalität. Es gibt Menschen, die im Laufe ihres Lebens in vielen verschiedenen Ländern oder jahrelang gleichzeitig an mehreren Orten leben oder deren Staatsbürgerschaft nicht den Ort ihrer Herkunft widerspiegelt. Die gesellschaftliche, soziale und individuelle Wirklichkeit beispielsweise in Deutschland wird heutzutage maßgeblich von Migrationsphänomenen geprägt. Gleichzeitig bringt das Internet im Zuge der Globalisierung immer wieder neue Formen der Bildproduktion hervor. Migrierende Bilder fungieren im technisch beschleunigten Zeitalter ständig als Projektionen und Projektionsflächen für ‚Eigenes’ und ‚Fremdes’ oder als Mischfiguren. Über soziale Netzwerke und ähnliche Plattformen diffundieren täglich zahlreiche Bilder aus der ganzen Welt auf unsere Bildschirme. Die zunehmende transnationale Informationszirkulation beschleunigt die Kommunikation und die Vielfalt kursierender Zeichen, Bilder und Worte weltweit und die Rede von der »Macht der Bilder« ist schon durch viele Diskurse geflossen. Für die Analyse von Bildern sind daher interkulturelle und globale Ansätze erforderlich. Gleichzeitig rücken jedoch die Wahrnehmungskapazitäten und Deutungskompetenzen der einzelnen Subjekte mehr und mehr ins Blickfeld.
In der Einführung ihres Buches »Studien zur visuellen Kultur« stellen Siegrid Schade und Silke Wenk die Frage: »Welche Kompetenzen sind nötig, um sowohl als Konsumentinnen und Konsumenten wie als Produzentinnen und Produzenten als auch als Vermittlerinnen und Vermittler, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren verantwortlich mit Bildern umzugehen?«
Angst, Spannung und die Frage nach der Schuld : Psychothriller für Jugendliche und junge Erwachsene
(2014)
In der Islamischen Theologie gilt die Vorherbestimmung als einer der wichtigsten und zu meist diskutiertesten Themen. Es ist eine Frage, die die Menschen schon immer beschäftigt und dass seit Jahrhunderten ihre Aktualität bewahrt hat. Es wurde schon vor der islamischen Zeit von Philosophen und Theologen aufgegriffen. Auch in anderen monotheistischen Religionen wie im Christentum oder Judentum hat das Thema Vorherbestimmung ihre Wichtigkeit beibehalten. Seit den Anfängen des Islams wird dieses Themengebiet bis heute diskutiert. Es wurde sowohl in der vorislamischen Zeit als auch in der Zeit des Propheten Muhammed behandelt. Auch nach seinem Dahinscheiden war es vor allem durch die Begegnung der Muslime mit anderen Kulturen und Religionen ein unumgängliches Thema. Mit der Entwicklung der islamischen Wissenschaften bildete sich auch die Systematische Theologie (kalām) als eine gesonderte Wissenschaftsdisziplin. Einer der großen Themenschwerpunkte war hierbei die Vorherbestimmung. Über diese Frage wurde über die ganzen Jahrhunderte bis in die Moderne hinein sehr viel geschrieben. Auch in der Moderne wurde dieses Themenspektrum aus islamischer Sicht aufgegriffen. Als einer der einflussreichsten Islamdenker der Neuzeit reflektiert Bediüzzaman Said Nursi über den Islam mit neuem Ansatz und zeigt auf theologischer, philosophischer und gesellschaftlicher Ebene neue Perspektiven. Ibrahim M. Abu-Rabi‘ erwähnt in seinem Vorwort zum Buch Islam in modern Turkey: an intellectual biography of Bediuzzaman Said Nursi von Şükran Vahide (Mary F. Weld), dass über die Gedanken moderner Islamdenker wie Ǧamāl ad-Dīn al-Afġānī (1838-1897), Sir Aḥmad Ḫān (1817-1898), Muḥammad ʿAbduh (1849-1905), Rašīd Riḍā (1865-1935), Muḥammad Iqbāl (1877-1938) und anderen führenden muslimischen Gelehrten in westlichen Sprachen reichliche Literatur vorhanden ist. Er führt weiter aus, dass es höchste Zeit ist, dass auch Said Nursi zu diesen geistlichen Persönlichkeiten gezählt und als einer der wichtigsten von ihnen gesehen werden sollte. Des Weiteren ist er der Meinung, dass in der intellektuellen Biografie des Bediüzzaman Said Nursi verdeutlicht wird warum Nursi solch eine Position im Denken und in der Praxis der islamischen Moderne verdient. Wolf fügt im Vorwort des Buches hinzu: “Said Nursis Beitrag zum Diskurs der Moderne aus gläubiger Reflektion wurde lange übersehen.“ Akgündüz ist der Auffassung, dass die wissenschaftliche Persönlichkeit von Bediüzzaman Said Nursi selbst in der Türkei insbesondere unter Wissenschaftlern nicht ausreichend bekannt ist. In dieser Arbeit möchte ich dem Leser, insbesondere neue und unbekannte Ansätze des Gelehrten Bediüzzaman Said Nursi in Bezug auf die Frage der Vorherbestimmung hinsichtlich seiner theologischen Methode vorstellen. Der gläubige Mensch soll nach Nursi dadurch im Stande sein seinen Glauben im Alltag zu fühlen. Es ist ein Diskurs, der das Nachdenken, die Vernunft und die Reflexion zentralisiert und somit die Vereinbarkeit des Glaubens mit der Moderne aufzeigen möchte. Meine Arbeit besteht aus fünf Kapiteln. Den Schwerpunkt meiner Arbeit bildet hierbei die Frage der Vorherbestimmung bei Said Nursi. Daher möchte ich zunächst im ersten Kapitel seine Biographie sowie sein Werk in allgemeinen Zügen darstellen. Um seine Positionen bezüglich der Vorherbestimmung besser zu verstehen, werden im zweiten Kapitel seine theologischen Grundgedanken dargelegt. Als ein Einstieg in den Hauptteil der Arbeit ist eine allgemeine Darstellung der Vorherbestimmung im Koran und in der sunnitischen Theologie gedacht. Des Weiteren wird im vierten Kapitel die Vorherbestimmung sowie die Willensfreiheit des Menschen bei Nursi erörtert. Auf Basis dieser Ausführungen werde ich mich im letzten Kapitel der spezifischen Fragestellung der Arbeit widmen. Wenn der Koran und ihm folgend Nursi die Kohärenz der Vorherbestimmung Gottes und die Willensfreiheit des Menschen annehmen, wie lassen sie sich dann beide in Einklang bringen? Wie versucht Nursi diese scheinbar sich gegenseitig ausschließenden ‚Realitäten‘ zu harmonisieren? Nach Darlegung seiner Antworten werden im Fazit die Ergebnisse zusammengefasst und besprochen. Nursi verwendet eine sehr metaphorische Sprache in seinen Darstellungen. Um die Authentizität seiner Schilderungen beizubehalten, werde ich mich bei der Beschreibung seiner Ideen daran orientieren. Bei der Darstellung der Thematik und der Untersuchung der Fragen verwende ich die Primärquellen, sprich die Werke von Said Nursi im osmanisch-türkischen Original sowie ihre Übersetzungen in Deutsch und Englisch. Darüber hinaus ziehe ich Sekundärquellen, die sich direkt mit Nuris Gedanken auseinandersetzen, heran und bemühe ebenso Werke, die genannte Themen im Allgemeinen erläutern. Ich verwende in meiner Arbeit die Koranübersetzung von Max Henning. Für die Begriffe „Allah“ und „Kalāmwissenschaften“ werden die deutschsprachigen Entsprechungen „Gott“ und „Systematische Theologie“ verwendet. Alttürkische (osmanische) Personen- und Städtenamen werden im Text so geschrieben wie in der türkischen Lateinschrift, in der auch das Werk Nursis gedruckt wurde. Arabische Fachtermini werden gemäß der DMG transkribiert. Termini, die in den zitierten Übersetzungen anders transkribiert wurden, werden jedoch so belassen. Begriffe wie Koran, Scharia etc., die sich im Deutschen eingebürgert haben, werden nicht transkribiert.