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This paper offers an explanation of each of the 44 scientific names given by Leopold Krüger (1861-1942) to odonate taxa together with that for the names of all the genera into which they are sorted now. But prior to that there is some information about the life and work of this scientist, and in the final part his preferences in odonatological nomenclature are compared with those in the names created by F.M. Brauer and F. Ris and some impressions of his studies on Neuroptera are presented and considerations about his aspirations in his work are given.
In May 2018, 34 dragonfly species were recorded on Wolin (21), Usedom (30) and the adjacent mainland (21). The most frequent spring species in the area were Coenagrion puella, Libellula quadrimaculata, C. pulchellum, Ischnura elegans, Erythromma najas, Brachytron pratense and Cordulia aenea. C. lunulatum and Calopteryx virgo were recorded for the first time on Usedom, while Anax parthenope, Libellula fulva and Leucorrhinia caudalis were recorded for the first time on Wolin. The occurrence of Coenagrion armatum, which had been recorded in 2016 on Usedom, could not be confirmed.
The quantitative results of the survey are given for different types of water bodies (ditches, pools, ponds, lakes, bog lakes). The average number of species per water body was highest in bog lakes (7.5) and lowest (3.4) in temporary pools. In comparison to older studies from the area, the flight season started 13.7 days earlier in 2018 than in years documented prior to 1989. This might be explained by climatic changes. The species composition, however, has remained rather stable – at least on Usedom and the mainland. On Wolin, climatic factors as well as habitat loss and transformation have led to a species composition that is different from the one recorded in the first half of the 1970s.
An unexpected new subgenus and species of Campodeidae (Diplura), Plusiocampa (Pentachaetocampa) inopinata subgen. et sp. nov., a troglobitic species found in Schallsinger Höhle in an isolated karstic region in southwestern Germany is described. The new taxon shows two unique characters for the genus Plusiocampa: five dorsal femoral macrosetae and the presence of g1-glandular setae in females. Two other Plusiocampa species have been studied and taxonomic remarks made for them; both are also cave dwelling species from Germany: Plusiocampa dobati Condé in Dobat, 1975 studied from eight caves in the Swabian Alb, and one unnamed species of Plusiocampa (Plusiocampa) from four caves in the Franconian Alb. The biogeographical and taxonomic affinities among Plusiocampa species of Central Europe are discussed. The distribution of Plusiocampa species in Central Europe runs alongside the frontier of the Pleistocene glaciations, with non-troglomorphic Plusiocampa species adjacent to the glacial limits and troglomorphic Plusiocampa species below. Worthy of note is the presence only in the northeast of the Central Alps of two relict Plusiocampinae species, the already known Hystrichocampa pelletieri Condé, 1948 and the new species P. (P.) inopinata subgen. et sp. nov.
GrassVeg.DE – die neue kollaborative Vegetationsdatenbank für alle Offenlandhabitate Deutschlands
(2017)
Der Bericht stellt die neue kollaborative Vegetationsdatenbank GrassVeg.DE (EU-DE-020; http://bit.ly/2qgX208) vor, die Vegetationsaufnahmen von Grasländern und anderen nicht-aquatischen Offenlandhabitaten Deutschlands sammelt, um sie national und international für die vegetationsökologische Forschung zur Verfügung zu stellen. GrassVeg.DE trägt die Daten zum European Vegetation Archive (EVA) und künftig auch zur globalen Vegetationsdatenbank „sPlot“ bei. Datenlieferanten von GrassVeg.DE behalten volle Verfügungsgewalt über ihre Daten und werden Mitglied des GrassVeg.DE-Konsortiums. Dadurch profitieren sie durch Co-Autorenschaften und Zitate von ihren Beiträgen und erlangen zugleich die Möglichkeit, selbst Projekte zu beantragen, die GrassVeg.DE- oder EVA-Daten nutzen. Die schnell wachsende GrassVeg.DE-Datenbank umfasste im Juli 2017 3.181 Vegetationsaufnahmen aus acht deutschen Bundesländern. Perspektivisch kann GrassVeg.DE dazu beitragen, eine konsistente Neuklassifikation der Graslandvegetationstypen Deutschlands im Rahmen der Synopsis der Pflanzengesellschaften Deutschlands zu ermöglichen. Wir schließen den Beitrag mit einem Aufruf, eigene und aus der Literatur digitalisierte Vegetationsaufnahmen zu GrassVeg.DE beizutragen.
Ambrosia artemisiifolia L. (Beifußblättrige Ambrosie) ist eine einjährige Art der Asteraceae aus den Präriegebieten Nordamerikas, die inzwischen in vielen Ländern der gemäßigten Zonen vorkommt. Entgegen bisheriger Prognosen ist A. artemisiifolia auch im nördlichen Mitteleuropa in der Lage, keimfähige Samen zu produzieren. Auf der Grundlage eigener Experimente wird die Etablierungswahrscheinlichkeit in Deutschland bewertet. Habitate und Vergesellschaftung von A. artemisiifolia in Deutschland werden erstmals untersucht und im mitteleuropäischen Kontext verglichen. Wegen der großen ökologischen und soziologischen Amplitude ist A. artemisiifolia nur als Stellarietea mediae Klassenkennart einzustufen. Wichtigste Quelle für die Einschleppung nach Deutschland ist Vogelfutter. Gegenwärtig gibt es in Deutschland neben zahlreichen unbeständigen Vorkommen eine räumlich eng umgrenzte Häufung in der Niederlausitz (Brandenburg) sowie einen weiteren Schwerpunkt im Raum Mannheim/Ludwigshafen. Wichtige Habitate sind Acker, Ackerbrachen, Straßenränder und Industriebrachen. Entgegen anders lautender Medienberichte gibt es keine Hinweise auf eine Verdrängung einheimischer Arten. Auch wenn A. artemisiifolia im Verlauf der Sukzession rasch verschwindet, wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Bestandteil der Flora von Mitteleuropa bleiben, insbesondere bei Anstieg von Temperatur /oder Kohlendioxid-Konzentration. Wegen des hohen allergenen Potentials sollte eine Bekämpfung erfolgen; Maßnahmen zum Management der betroffenen Flächen werden empfohlen.
Die Erdflechtenvegetation kalkarmer bzw. kalkfreier Standorte in Nordhessen gehört in die Klasse Ceratodonto-Polytrichetea piliferi und die Ordnung Peltigeretalia. Diese läßt sich in drei Federationen unterteilen. Das Baeomycion rosei umfaßt Pioniergesellschaften, die sich beispielsweise auf abgeplaggten Heideflächen ansiedeln. Rentierflechtenbestände innerhalb von Heiden und lichten Wäldern, die Endglieder der Flechtensukzession darstellen, sind in das Cladonion arbusculae einzuordnen. Dieser Federation gehören darüber hinaus auch intermediäre, von stiftförmigen Cladonien geprägte Sukzessionsstadien sowie Strauchflechten-dominierte Bestände einiger Standorte auf Vulkanitfelsen an. Gesellschaften des Cladonion rei werden ebenfalls von stiftförmigen Arten geprägt und sind bevorzugt auf Ruderalstandorten wie z.B. Bergbauflächen zu finden. Die meisten Erdflechtengesellschaften sind sowohl in Nordhessen wie auch in ganz Deutschland sehr selten. Es werden Angaben zur Bestandssituation der Gesellschaften sowie zu möglichen Schutzmaßnahmen gemacht.
Kalihalden in Mitteleuropa sind in den letzten Jahrzehnten von zahlreichen Halophyten neu besiedelt worden. Aktuelle Daten zum Vorkommen von 35 ausgewählten Halophyten werden für 84 Kalihalden in Deutschland (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen, Baden-Württemberg) und 12 in Frankreich (Elsass) zusammengestellt und ausgewertet. Von diesen Arten kommen Spergularia media (68 Halden), Spergularia salina (62 Halden) und Hymenolobus procumbens (58 Halden) am häufigsten an Kalihalden vor. Die jüngste, spektakuläre Ausbreitung von Halophyten an Kalihalden wird am Beispiel von Hymenolobus procumbens besonders deutlich. Niedersächsische Kalihalden weisen die meisten Halophyten auf, im Vergleich zu anderen Regionen sind Apium graveolens, Atriplex pedunculata und Triglochin maritimum hier besonders häufig. In Sachsen-Anhalt wurden überdurchschnittlich oft Atriplex tatarica und Scorzonera laciniata an Kalihalden gefunden, in Thüringen Atriplex rosea und Bassia scoparia. Für Hessen ist einerseits eine späte Besiedlung der Kalihalden mit interessanten Halophyten auffällig, andererseits die hohe Stetigkeit von Hordeum jubatum. Für Baden-Württemberg konnten erstmalig Salicornia europaea ssp. brachystachya und Suaeda maritima nachgewiesen werden. An den Kalihalden im Eisass nördlich Mulhouse kommen nur wenige Halophyten vor, aber mit Chenopodium botryodes und Dittrichia graveolens zwei Arten, die in Deutschland an Kalihalden fehlen. Neu für Frankreich ist Atriplex longipes, die am Fuß einer Kalihalde bei Wittelsheim gefunden wurde. Die Bedeutung von Kalihalden für den botanischen Artenschutz ist groß, da an 90% der Kalihalden in Deutschland gefährdete Halophyten Vorkommen. 18 Kalihalden weisen sogar mehr als vier Rote-Liste-Arten auf, darunter hochgradig gefährdete Arten wie Bupleurum tenuissimum und Plantago maritima.
Nach den Arbeiten über den Landkreis Harburg von ERNST et al. (1990) und FEUERER & ERNST (1993) werden für ein weiteres Gebiet des niedersächsischen Tieflandes die Ergebnisse einer abgeschlossenen Flechtenkartierung vorgelegt. Im Bereich der Gemeinde Amt Neuhaus im Tal der Elbe wurden insgesamt 148 Flechtenarten und zwei flechtenbewohnende Pilze nachgewiesen. Der besondere Wert der im Untersuchungsraum vorhandenen Sanddünen für bodenbewohnende Flechten und des Auenwaldgebietes Rens für Epiphyten wird herausgestrichen.
Einige Flechten sind im Verlauf der letzten Jahre deutlich häufiger geworden oder haben sogar ihr Areal ausgedehnt. Die Ausbreitung einiger hemerophiler Flechten in Mecklenburg-Vorpommern wird nachfolgend diskutiert. Anisomeridium nyssaegenum, Strangospora moriformis und Thellomma ocellatum sind neu für Mecklenburg-Vorpommern.
Die ersten Aufzeichnungen für Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland, der Spezies Mermessus trilobatus, Parasteatoda Tabulata und Araniella inconspicua werden zur Verfügung gestellt, zusammen mit bemerkenswerten Vorkommen der seltenen Arten Ero tuberculata, Jacksonella falconeri, Philodromus histrio und Oxyopes ramosus.
Bestätigung von Homalenotus quadridentatus (Opiliones: Sclerosomatidae) für die Fauna Deutschlands
(2013)
Homalenotus quadridentatus (Cuvier, 1795), seit langem bekannt in der Nähe der Grenze zu Deutschland, wird für das Land bestätigt. Mehrere Exemplare wurden in einem kleinen städtischen Garten in der Stadt Aachen beobachtet und gesammelt, was auf eine erhebliche Bevölkerung schließen lässt. Die Erkenntnisse werden kurz diskutiert, und allgemeine Bemerkungen über die Verteilung, Ökologie und Erhaltung der Art zur Verfügung gestellt.
Faunistic spider collections in the Museum für Naturkunde Berlin: The collection of Erich Hesse
(2012)
The ‘Hesse collection’ of spiders (Araneae) and harvestmen (Opiliones) in the Museum für Naturkunde Berlin is documented. Biographical notes on Erich Hesse – a former arachnid curator at the museum (1921–1940) – are provided. The ‘Hesse collection’ was actually put together by other workers, and can be broadly divided into two parts. One comes from Bielinek (= Bellinchen) on the Polish side of the Oder Valley (West Pommerania); now part of the ‘Unteres Odertal’ National Park. This Bielinek material includes notable records of Heriaeus oblongus Simon, 1918 and Gibbaranea ullrichi (Hahn, 1835). The other part of the collection comes from Colbitz-Letzlinger Heide in Saxony-Anhalt, Germany. Notable here are Pistius truncatus (Pallas, 1772) and Philodromus buchari Kubcová, 2004; the latter representing the first record of this species for Saxony-Anhalt.
Epigeic spiders were sampled using pitfall traps during one year in an anthropogenic open site within the city of Karlsruhe (Alter Flugplatz Karlsruhe). The area, historically used as a military parade ground and airport, is protected as a Special Area of Conservation (SAC) within the Natura 2000 network of the EU and since 2010 as a German nature reserve. We were interested in the diversity, assemblage structure and distribution of spider species within the area and investigated three different plant formations: sparse grass-dominated vegetation with frequent open sand patches (sandy turf ), closed grassland dominated by the mat-grass (Nardus stricta) and ruderal vegetation with blackberry bushes. 123 species were identified from these captures, including many specialists of xerothermic habitats and rare and endangered species like Alopecosa striatipes, Agroeca lusatica, Haplodrassus dalmatensis, Styloctetor romanus, Typhochrestus simoni and Xysticus striatipes as well as extremely rare species of unclassified red list status like Mysmenella jobi, Theonoe minutissima and Zora parallela. The three investigated habitat types were quite similar concerning α-diversity, while measures of β-diversity indicated a strong species turnover. By performing an ecological habitat analysis (using autecological data on spiders) essential differences between the three habitat types could not be discovered, especially not between mat-grass and sandy turf. However, analysing the guild structures showed that different ways of using habitat resources dominated in the different habitat types. For Nardus-grassland several species could be identified as indicator species. While many xero- and photophiles live in the open grassland, the stenotopic psammophiles of inland dunes in the region were not found. The ruderal area houses a mix of grassland- and forest species.
The spider fauna active on the bark of trees in forests on eight sites in different regions in Germany was investigated. Trunk eclectors at about 2-4 meters height on living trees were used in different regions of Germany (SW Bavaria, Hesse, Brandenburg) between 1990 and 2003. In Hesse eclectors were also used on dead beech trees (standing and lying). In this study data, mainly from beech (Fagus sylvatica) and spruce (Picea abies), from May to October are compared – whole year samples (including winter) are only available from Hesse. A total of 334 spider species were recorded with these bark traps, i.e. about one third of the spider species known from Germany. On average, each of the eight regions yielded 140.5 (± 26.2) species, each single tree 40.5 (± 12.2) species and 502 (±452) adult spiders per season (i.e. May to Oct.). The 20 most abundant species are listed and characterised in detail. Six of the 20 species were not known to be abundant on bark, three prefer conifers and three beech/broadleaf. Even in winter (December-March) there was a remarkably high activity on the trunks. However, only a few species occur exclusively or mainly in winter. Finally, the rarity of some bark spider species is discussed and details (all known records in Germany, phenology) of four of them are presented (Clubiona leucaspis, Gongylidiellum edentatum, Kratochviliella bicapitata, Oreonetides quadridentatus). The diversity and importance of the spider fauna on bark in Central Europe is still underestimated.
A female specimen of the cribellate spider species Badumna longinqua (L. Koch, 1867) was found in a 'do-it-yourself-store' in Berlin. The species is of Australian origin and has been introduced into New Zealand, Japan, Uruguay and California. This is the first record of a representative of the family Desidae from Europe. B. longinqua lives in and around houses and is apparently capable of establishing itself in Europe.
In Ergänzung zu früheren Veröffentlichungen (z. B. Pedersen & Weber 1993) wird eine aktualisierte Übersicht über die Brombeerflora (Rubus L. subgen. Rubus) von Niedersachsen und Bremen gegeben. Bis jetzt sind 169 Arten der Sektionen Rubus und Corylifolii in diesem Gebiet nachgewiesen. Davon gehören 117 zur Sektion Rubus und 52 zur Sektion Corylifolii. Fünf Arten der Sektion Rubus sind Gartenflüchtlinge und inzwischen völlig eingebürgert: Rubus allegheniensis, R. armeniacus, R. canadensis und R. laciniatus. Selten und zufällig eingeschleppt wurden Rubus bifrons und R. ulmifolius. Somit besteht die Brombeerflora in Niedersachsen und Bremen aus 162 einheimischen Arten, von denen 52 (= 32%) zur Sektion Corylifolii gehören.
Neue Nachweise der Gerandeten Wasserspinne Dolomedes plantarius in Brandenburg (Araneae: Pisauridae)
(2009)
The great raft spider, Dolomedes plantarius (Clerck, 1757), is a rare and endangered species in Germany and other European countries. Current data on its distribution and ecology are briefly reviewed. Five new (or overlooked) localities for this spider from the Spreewald-region of Brandenburg in eastern Germany are provided, together with an updated distribution map. One record, based on the authors’ own collections, is described and figured in detail, with the egg-carrying female discovered in reeds at the edge of a fairly large body of open water. Both direct and indirect protective measures for the habitats of this species in the Spreewald-region are recommended.
In the course of a long term survey on the effects of grazing on the diversity of alpine grasslands, the false scorpion Chthonius (Ephippiochthonius) poeninus Mahnert, 1979 was recorded for the first time outside of Switzerland. The preferred habitat at the locality Alpe Einödsberg (Germany, Bavaria) differs strongly from previous findings. Our data suggest an association with Nardus grasslands (Geo montani-Nardetum), whereas earlier records originated from leaf litter, moss and mouldy trunks. Furthermore, the new records between 1540 m and 1973 m above sea level are the first from the subalpine region of the Alps (hitherto C. poeninus was known from 550 m to 1450 m). In the study region, extensive grazing seems to have a positive effect on the abundance of the species, while it is missing from intensively grazed pastures.
In diesem zweiten Teil einer Monographie der bisher bekannten Insekten (ausschließlich der Blattodea) aus Schichten des Westfalium D vom Piesberg bei Osnabrück (Niedersachsen, Deutschland) werden die Angehörigen der Neoptera beschrieben. Sie verteilen sich auf folgende Arten: Gerarus teutonicus n. sp., Osnogerarus trecwithiensis Kukalová-Peck & Brauckmann, 1992, Heterologellus? multidiffusus n. sp., Geraridae inc.sed. F7 (alle: Geraridae Scudder, 1885), Spiculum mendicum n. gen. n. sp. (Hapalopteridae Handlirsch, 1906), Narkeminopsis sowiaki n. sp. (Narkeminidae Pinto & Ornellas, 1991), Primakollaria amicorum n. gen. n. sp. (Protokollariidae Handlirsch, 1906), Caloneurodea inc. fam. F11, Controversalamiomopteroides n. gen. n. sp. (ord. et fam. inc. sed.).
Limodorum abortivum (L.) Sw. (Orchidaceae) wurde 1932 auf dem Silberberg bei Natrup-Hagen (Landkreis Osnabrück) gefunden. Das Belegstück ging leider verloren, aber die Angabe stammt von dem zuverlässigen Pflanzenkenner Wilhelm Meyer (Direktor des Botanischen Gartens in Oldenburg), und das Exemplar wurde nach einer Zeitungsnotiz von Hunderten von Besuchern, darunter von zahlreichen Botanikern besichtigt. Der Silberberg ist der weitaus nördlichste Fundort dieser thermophilen Orchidee.
Zwei Brombeerarten der Sektion Rubus ser. Glandulosi (Wimmer & Grabowski) Fokke werden neu beschrieben. Beide sind in Thüringen und Nordbayern verbreitet: Rubus exarmatus H. E. Weber & W. Jansen spec. nov. und Rubus perlongus H.E. Weber & W. Jansen spec. nov. Die Arten sind durch Fotos ihrer Holotypen abgebildet, ihre bekannte Verbreitung ist durch Rasterkarten dargestellt.
Im Solling (Süd-Niedersachsen, Deutschland) wurden in einer Blockdesign-Studie 18 alte (> 90 Jahre) und mittelalte (58 - 89 Jahre) Fichten-, Misch- (Fichte/Buche) und Buchenbestände untersucht, die in sechs Blöcken angeordnet waren; jeder Block bestand aus einem Fichten-, einem Misch- und einem Buchenbestand. Es sollte überprüft werden, welchen Einfluss der Bestandestyp auf die Diversität und die Struktur von Populationen der epigäischen Bodenmakrofauna hat. In jeder Altersstufe wurde die Fauna über ein Jahr mit Streu- und Bodenproben, Bodenphotoeklektoren und Bodenfallen erfasst; die in diesem Beitrag dargelegten Ergebnisse zu den Weberknechten beziehen sich überwiegend auf Bodenfallenfänge. In beiden Altersstufen waren die Individuendichten der Arten und die Artendichte sowie der Deckungsgrad und die Diversität der Krautschicht in den lichteren Fichten- oder Fichten- und Mischbeständen signifikant am höchsten (nach einer nichtparametrischen zweifaktoriellen Varianzanalyse). Wichtige extrinsische Faktoren, die Diversität und Struktur der Weberknechtgemeinschaften beeinflussen, sind die Habitatdiversität, die Stratifikation der Vegetation und der für Populationen verfügbare Aktivitätsraum. In der vorliegenden Studie wird außerdem über die Phänologie der Weberknechtarten informiert. Im Solling wurden bisher 16 Weberknechtarten nachgewiesen.
The genus Araeoncoides Wunderlich, 1969, containing a single species A. berolinensis Wunderlich, 1969, is revised and transferred to the genus Moebelia Dahl, 1886 (nov. syn.). The female is described for the first time. All six known records are reported. Distribution, habitat and phenology are discussed. Until now, records are known exclusively from Germany.
The first two records of Zoropsis spinimana (Dufour, 1820) in Germany are presented together with a further discovery of the species in Central Switzerland. A spreading of the species from South to North along traffic routes is supposed and climate change is suggested as a possible reason for the species establishing itself in Central Europe.
In winter 2000/01 and in June 2001 branch-beating methods were used for sampling spiders in canopies of spruce (Picea abies) and Douglas-fir (Pseudotsuga menziesii) in SW-Bavaria (Germany). Differences in spider assemblages between the two tree species are discussed with particular emphasis on the dominant species and taxa. For the rare species Theridion boesenbergi Strand, 1904 remarks on their occurrence in Bavaria, Germany and Europe are given. For Cinetata gradata (Simon, 1881) we present an update to the entire known distribution including a new map. For both species new records are specified and discussed concerning habitat preference, phenology and distribution. Both species seem to be obligate tree colonisers, C. gradata primarily in the canopy stratum. Adults of C. gradata are to be found during all months of the year; T. boesenbergi exhibits an abundance peak in June, males are known to occur from May to August and females the whole year round. The distribution of both species is restricted to Europe, excluding the northern and western parts (Arctic and Atlantic climate) and the Mediterranean zone.
Mittel- und Nordeuropäische Weberknechte aus dem Senckenberg Museum Frankfurt (Arachnida: Opiliones)
(2005)
Central and North European harvestmen from the Senckenberg Museum Frankfurt (Arachnida: Opiliones). About 1100 individuals belonging to 32 opilionid species (300 series), mainly of German origin, were identified based on material provided by, and stored at, the Senckenberg Museum, Frankfurt (Main). A list of all species with habitat information is included. Comments on two remarkable species (Oligolophus hanseni, Odiellus spinosus) are given. The comments include the importance of some series as reference material from MARTENS (1978), additions to regional faunas and the expansion of the known distribution of some thermophilous species.
Cicurina japonica (Araneae: Dictynidae) - eine nach Mitteleuropa eingeschleppte Kräuselspinnenart
(2005)
Die ersten beiden Nachweise der ursprünglich ostasiatisch verbreiteten Kräuselspinnen-Art Cicurina japonica (Simon, 1886) für Europa werden vorgestellt. Die umfangreichen Funde im Areal des ehemaligen Güterbahnhofes der Deutschen Bundesbahnen (DB) in Basel erlauben ansatzweise eine ökologische Charakterisierung der Art.
The European Strategy on Invasive Alien Species T-PWS(2002) 8 mandates intensified research by member nations on invasive species. This research will not be restricted solely to the biology and remediation of invasive species, but will also evaluate their adverse health effects and economic impact. Previous studies of these issues have only been carried out in the Unites States of America, or in a limited, regional manner. Consequently, 20 plant and animal species from various problem areas (species which pose a threat to public health; losses to agriculture, fisheries, and forestry; damage to public roads and waterways; costs associated with the protection of native species threatened by non-native species as mandated by Recommendation 77 of the Bern Convention were assessed in Germany nation-wide. The accruing costs were sorted into 3 categories: a) direct economic losses, such as those caused by destructive pest species; b) ecological costs, in the form of extra care and protection of native taxa, biotopes, or ecosystems threatened by invasive species; c) costs of measures to combat invasive species. Because of the nature of available data, as well as the different biology and ecology of the invasive species, each had to be treated individually, and the associated costs vary greatly from species to species. Moreover, not all of the species investigated cause economic losses. Accordingly, a nuanced approach to alien species is essential. Cost assessment of losses deriving from ecological damage was only possible in a few cases. Ongoing, multi-year studies incorporating cost/benefit analysis will be necessary to resolve remaining issues.
In dem Entwurf einer European Strategy on Invasive Alien Species T-PVS (2002) 8 werden verstärkte Forschungsaktivitäten der Mitgliedstaaten angeregt, die nicht nur auf den biologischen Bereich oder Bekämpfung invasiver Arten beschränkt bleiben, sondern auch die Bewertung der Auswirkungen auf Gesundheitswesen und Volkswirtschaft untersuchen sollen. Derartige Studien wurden bisher nur für die Vereinigten Staaten von Amerika oder mit eher regionalen Charakter durchgeführt. Aus diesem Grunde wurden 20 Tiere und Pflanzen aus verschiedenen Problemgebieten (Gesundheitsgefährdende Arten, Schäden in Forst-, Land-, und Fischereiwirtschaft, im kommunalen Bereich, an aquatischen und terrestrischen Verkehrswegen sowie Kosten von Arten, die einheimische Spezies gefährden oder in der Empfehlung 77 der Berner Konvention aufgeführt sind) ausgewählt und beispielhaft für das Gebiet Deutschlands bearbeitet. Die entstehenden Kosten wurden in drei Kategorien aufgeschlüsselt: a) direkte ökonomische Schäden, beispielsweise durch Vorratsschädlinge, b) ökologische Schäden, verursacht durch Pflege und Schutz gefährdeter heimischer Arten, Biozönosen oder Ökosysteme und c) Kosten für Maßnahmen zur Bekämpfung invasiver Arten. Es zeigte sich, dass auf Grund der Datenlage sowie der unterschiedlichen Biologie und Ökologie der invasiven Arten jeweils individuelle Ansätze notwendig waren. Die hier ermittelten Kosten unterscheiden sich stark von Art zu Art. Nicht alle untersuchten Arten verursachen ökonomische Schäden. Eine differenzierte Betrachtung von Neobiota ist nach dem Prinzip der Einzelfallbewertung erforderlich. Die Monetisierung von ökologischen Schäden gelang hierbei nur in wenigen Fällen. Weitergehende, mehrjährige Studien sollten willingness to pay-Analysen einbeziehen, um offen gebliebene Fragen zu beantworten.