Linguistik
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Außerhalb der indoeuropäischen Sprachen [erfreut sich] [d]ie Kategorie „Adjektiv“ […] einer geringeren Verbreitung als man als Laie vermuten würde, und es zeigen sich in nicht-indoeuropäischen Sprachen von den europäischen Sprachen stark verschiedene Aufteilungen der Welt in Nomina und Verba. Eine bisher nicht beschriebene Verteilung von Konzepten auf Wortarten in der Sprache Guarani, welche hauptsächlich in Paraguay gesprochen wird, ist das Thema dieser Arbeit.
Je nach regionaler Herkunft realisieren Sprecher des Deutschen die beiden Wörter "Verein" und "überall" unterschiedlich. [...] Der Grundgedanke dieser sprachtypologischen Unterscheidung, bei der wir uns hauptsächlich auf die Arbeiten von P. Auer (1993, 1994, 2001) sowie P. Auer / S. Uhmann (1988) beziehen, besteht darin, dass alle Sprachen eine Form von Isochronie anstreben.
Zeitnamen
(2004)
Der menschliche Alltag, das gesamte gesellschaftliche und individuelle Leben, unser Denken, Planen und Handeln basiert auf der Unterscheidung und Benennung von Zeitpunkten (im Sinne punktuell wahrgenommener Zeit) und Zeitabschnitten (im Sinne von sich über einen Zeitraum erstreckender Zeit). Damit ist eine von mindestens drei Bedingungen, onymisch bezeichnet zu werden, hochgradig erfülllt: die Relevanz des Objekts (beziehungsweise der Entität) in seiner Singularität und Individualität für den Menschen.
Vom Name-n-forscher zum Name-ns-forscher : unbefugte oder befugte ns-Fuge in Namen(s)-Komposita?
(2004)
Um die nun im Titel gestellte Frage zu beantworten: Es ist befugt, Komposita mit Name als Erstglied mit -ns- zu verfugen. Die Korpusbefimde weisen überdeutlich aus, daß "ns- hier hochproduktiv ist. Als Grund fiir diese starke Bevorzugung der ns-Fuge wurde der "Rückzug" der n-Fuge auf die Klasse der belebten, schwachen Maskulina und damit die Funktionalisierung ebendieser Fuge als Klassen- und Belebtheitszeichen ermittelt. Der Name als Simplex hat sich zwar bereits mit dem starken Genitiv Singular Namens aus der Klasse der schwachen Maskulina entfernt, doch verharrt er weiterhin in einer kleinen Mischklasse, deren Mitglieder zum größten Teil bereits in die starke (sog. "Balken-") Klasse abgewandert sind oder dabei sind, dies zu tun. Daß der Name sich diesem Wandel entzieht, geschieht jedoch unbefugter- und unerklärtermaßen. Die Beschäftigung mit den Namen/s-Schwankungen hat ferner erbracht, daß gerade die ältere Schicht an Namens-Komposita lexikalisiert ist (Namenstag, Namensvetter) und daß die n-Fuge nur noch in fachsprachlicher Verwendung dominiert (Namenaktie, Namenkunde, Namenforschung). Als förderlich für die ns-Verfugung haben sich gerade die (ansonsten fugenhemmend wrrkenden) deverbalen Zweitglieder erweisen (Namensgebung), als hinderlich dagegen die Komplexität der 1. Konstitutente (Familiennamenforschung) - wenngleich diese Tendenzen nur fiir die s-Fuge ermittelt wurden. Die ns-Fuge erweist sich ilrrerseits als bessere Binnengrenzmarkierung, da [s] positionsbeschränkt, d.h. im Wortanlaut blockiert ist. Sowohl bei -n- als auch bei -ns- handelt es sich um paradigmische Fugen. Der Zufall bzw. das Alphabet will es, daß der Eintrag Name zwischen Naivling und Nandu (< span.-südam. nandu [njan'du]), dem südamerikanischen Kollegen des afrikanischen Straußenvogels, angesiedelt ist. Was den Nandu betrifft, so hat sich dieser Beitrag zumindest darum bemüht, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Was jedoch den Naivling anbelangt, so befinden wir uns bei dem faszinierenden Thema der Fugenelemente immer noch in diesem Stadium, auch wenn mittlerweile bei der Frage nach Funktion und Grammatik dieser "Grenzfälle morphologischer Einheiten" (so der Titel von Fuhrhop 1998) große Durchbrüche erzielt worden sind. Wenn es aber, wie in diesem Beitrag, um Schwankungs- und damit um Grenzfälle solcher Grenzfälle geht, so tut sich, um die Sache positiv zu wenden, ein ganzer Strauß (oder Nandu) an Desideraten, Herausforderungen und Forschungsperspektiven auf.
Namenskunde
(2004)
Eigennamen (auch Propria, Onyme) werden unter die Substantive subsumiert und erfüllen spezifische referentielle Funktionen. Im Gegensatz zu den Appellativen (Gattungsbezeichnungen) wie z. B. Mensch oder Stadt, die eine ganze Klasse von Gegenständen bezeichnen, referieren Eigennamen prototypischerweise nur auf ein einziges Denotat (Monoreferentialität), z. B. Goethe oder Frankfurt.
Those principles of Naturalness as postulated by Mayerthaler (1981) claim to make predtictions about the direction of language change possible. It is true that the majority of morphological changes can be accounted for by these principles. However, systematic violations of these rules can be found in of all things, some of most frequent, elementary verbs such as HAVE, BE, BECOME, COME, GO, GIVE, TAKE, etc. Their irregularities cannot be accounted for solely - as Naturalness Theory would have it - by conflicts between phonological and morphological Naturalness. Rather, they have been systematically built up through other efficient strategies. This "regularity of irregularity" is the focus of this paper, which demonstrates several particularly well-beaten paths to irregularization through contrastive diachronic investigations of frequent verbs in different Germanic languages. lrregularity, a term laden with negative connotations, is substituted by the term differentiation, which names the actual function directly. Because differentiation typically correlates with word brevity, this constellation should be considered an ideal compromise between hearer and speaker interests. A further question to be addressed is which individual categories are expressed through irregularization. It is concluded that this process is guided by token frequency and degree of relevance.
Als Jürgen Udolph am 1. Oktober 2003 das Symposion "Völkernamen, Ländernamen, Landschaftsnamen" in Leipzig eröffnete, sagte er unter anderem: "Ich freue mich, daß Sie alle den Weg in die neuen Bundesländer gefunden haben". Genau dieser Satz leitete unbeabsichtigt die Fragestellung meines damaligen Vortrags bzw. des hier vorliegenden Beitrags ein: Ist das Syntagma die neuen Bundesländer bereits ein Eigenname, ist es noch eine definite Beschreibung, oder ist es etwas dazwischen? Wäre es auch möglich gewesen, zu sagen: "Ich freue mich, daß Sie den Weg in ein neues Bundesland ... " oder" ... in das neue Bundesland Sachsen gefunden haben"? Die muttersprachliche Kompetenz verneint diese Alternativen eher, und dies deutet daraufhin, daß dieses Syntagma bereits stark proprialisiert (oder onymisiert) sein muß.
LTAG semantics for questions
(2004)
This papers presents a compositional semantic analysis of interrogatives clauses in LTAG (Lexicalized Tree Adjoining Grammar) that captures the scopal properties of wh- and nonwh-quantificational elements. It is shown that the present approach derives the correct semantics for examples claimed to be problematic for LTAG semantic approaches based on the derivation tree. The paper further provides an LTAG semantics for embedded interrogatives.
Weak function word shift
(2004)
The fact that object shift only affects weak pronouns in mainland Scandinavian is seen as an instance of a more general observation that can be made in all Germanic languages: weak function words tend to avoid the edges of larger prosodic domains. This generalisation has been formulated within Optimality Theory in terms of alignment constraints on prosodic structure by Selkirk (1996) in explaining thedistribution of prosodically strong and weak forms of English functionwords, especially modal verbs, prepositions and pronouns. But a purely phonological account fails to integrate the syntactic licensing conditions for object shift in an appropriate way. The standard semantico-syntactic accounts of object shift, onthe other hand, fail to explain why it is only weak pronouns that undergo object shift. This paper develops an Optimality theoretic model of the syntax-phonology interface which is based on the interaction of syntactic and prosodic factors. The account can successfully be applied to further related phenomena in English and German.