Linguistik
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Man kann die Menschheit in zwei Gruppen teilen: in solche, die sich an fremden Orten verbal anschmiegen und die lokale Sprache in sich aufnehmen als wäre es schon immer die eigene gewesen und solche, die ihre Sprache an einem fremden Ort beibehalten und sich kaum merklich oder gar nicht von ihrer neuen Umgebung sprachlich beeinflussen lassen. Daher fällt einem meist auf, ob jemand beispielsweise in Solothurn seinen Berner, Basler oder Thurgauer Dialekt beibehalten hat, oder aber man beobachtet – vielleicht sodann mit einer gewissen Skepsis –, dass ein zugezogener Mensch das Solothurnische langsam annimmt und seinen eigenen Dialekt nach und nach zu verlernen scheint. ...
Schwankungen zwischen starker und schwacher Flexion werden mit unterschiedlichen Graden von Determinativhaftigkeit verschiedener Pronominaladjektive korreliert, bezogen auf eine universelle Dimension der IDENTIFIKATION (nach Seiler), sowie mit unterschiedlichen Graden der Ausgeprägtheit determinativischer (starker) Flexion, bezogen auf eine Ordnung nach formaler Markanz verschiedener Wortformen. Es wird gezeigt, dass stärkere Determinativhaftigkeit der Lexeme schwache Flexion bei folgenden Adjektiven begünstigt. Bezüglich der Varianz bei verschiedenen paradigmatischen Formen wird die Vermutung gestützt, dass das Formengewicht der Endungen eine wesentliche Rolle spielt.
Das System der lateinischen Nominalflexion wird als Beispiel eines komplexen morphologischen Systems untersucht, das alle Symptome des ‚flektierenden Syndroms’ zeigt (homonyme, synonyme und kumulative Exponenten, Genuseinteilung, unterschiedlich strukturierte Deklinationskassen, defektive Paradigmen, usw.; Plank 1991a). Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Form-Funktions-Beziehung in einem derartigen System ‚funktioniert’. Morphembasierte Analysen bieten kaum Einsichten in die ‚Logik’ fusionierender Flexionssysteme: Die Vielfalt der Oberflächenformen kann zwar auf verschiedene Weise reduziert werden (zugrundeliegende Formen, Allomorphie, Morphonologie; Householder 1947). Homonymien, Synonymien und Kumulationen und damit die Tatsache, daß sich das System nicht den Erwartungen einer morphemischen Perspektive fügt, bleiben jedoch bestehen: Der Gedanke, morphologische Marker als ‚Saussuresche Zeichen’ aufzufassen, erweist sich hier als nicht fruchtbar (Anderson 1992). Aber auch neuere regelbasierte Ansätze halten – trotz der Zulassung ‚indirekterer’ Beziehungen – an einer vergleichbaren Form-Inhalts-Janusköpfigkeit morphologischer Markierungen grundsätzlich fest, wenn sie morphologische Markierungen als ‚Ausbuchstabierungen’ von Merkmalen oder Merkmalsbündeln behandeln. Traditionelle Darstellungen im Rahmen einer Wort-und-Paradigma-Morphologie liefern zwar oft wenig mehr als eine Auflistung von Formen, weisen jedoch den Weg zu einer nicht-zeichenhaften Auffassung morphologischer Markierung, die Saussure (1976: 122) am Beispiel der deutschen Pluralbildung formuliert: „ce n’est pas ‘Gäste’ qui exprime le pluriel, mais l’opposition ‚Gast : Gäste’”. Danach läge die Funktion morphologischer Markierungen in derartigen Fällen nicht darin, als ‚Exponenten’ von ‚Inhalten’ zu fungieren, sondern darin Formen unterschiedlicher Funktion nur zu unterscheiden: Eine funktionale Distinktion wird zum Ausdruck gebracht, indem sie mit einer formalen Differenzierung korreliert wird. In Anwendung dieses Gedankens auf die lateinische Nominalflexion sollen (i) die auszudrückenden funktionalen Distinktionen, (ii) die zur formalen Differenzierung genutzten Ausdrucksmittel und (iii) die Art der Korrelation untersucht werden.
In den Tagen vom 7. bis 9. November 2012 fand am Institut für Germanistik der Universität Prešov schon zum zweiten Mal ein Weiterbildungsseminar für Hochschulpädagogen und Doktoranden, diesmal zum Thema Recherchetechniken für Übersetzer, statt. Das Seminar wurde vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), konkret von der am Institut für Germanistik der Philosophischen Fakultät der Universität Prešov wirkenden Lektorin, Meike van Hoorn, M. A., organisiert. Am Seminar nahmen nicht nur Hochschullehrer und Doktoranden der Universität Prešov, sondern auch Teilnehmer von der Comenius-Universität in Bratislava, der Konstantin-Philosoph-Universität in Nitra und der Universität in Trnava teil.
Cross-linguistically, numerals differ from other linguistic expressions in various aspects of their grammatical behavior and their acquisition. What is so special about them? I will show that a closer look at the status of numbers and numerals not only gives an answer to this question, but can also shed some light onto the syntax-semantics interface. Taking into account philosophical approaches from the foundations of mathematics, I will set forth a definition of number as a function that can be fulfilled by certain sequences. This will lead us (i) to dispense with abstract entities “numbers“ and (ii) to regard numeral sequences as sets that can function as numbers. I will show that this OCCAMiam view captures the peculiar features of numeral sequences as a reflex of their “number function”. On the other hand, the integration of number words into complex syntactic structures leads to a morpho-syntactic behavior of cardinals, ordinals and numerals in “#”-constructions that comes close to that of different word classes, depending on parallels in their semantic-conceptual structure.
Die vorliegende Bibliographie dient zur Beschäftigung mit Themen der germanistischen Linguistik (in interdisziplinärer Perspektive) und richtet sich explizit an Studierende, Lehrende und Gastwissenschaftler an der Tongji-Universität. Die vorliegende Zusammenstellung basiert auf einer im Herbst 2014 und Januar 2015 durchgeführten Auswertung der Bibliotheksbestände im Huiwen-Fakultätsgebäude auf dem Siping Road-Hauptcampus der Tongji-Universität. Dort hat die Deutsche Fakultät ihren Sitz. Es wurde auf die physische Verfügbarkeit der aufgenommenen Titel geachtet; ein Großteil gehört zum Präsenzbestand. Eine gesonderte Auswertung der Bestände der Zentralbibliothek der Tongji-Universität fand aus Ressourcengründen nicht statt. Interessierte seien auf den OPAC verwiesen, der hier einsehbar ist: http://www.lib.tongji.edu.cn/site/tongji/index.html.
Es sind diejenigen linguistischen Titel aufgenommen worden, die Verf. a) im Rahmen seiner Berufung auf eine Professur für Germanistische Linguistik im Jahr 2014 anschaffen durfte (zumeist Titel von 2011 oder später) bzw. in Zusammenarbeit mit der DAAD-Lektorin Kerstin Salewski-Tessmann angeschafft hat oder die b) bereits vorhanden waren und im einschlägigen Fachdiskurs wenigstens (noch) relevant. Frau Salewski-Tessmann gilt es an dieser Stelle für ihren Einsatz zu danken. Die Signaturen sind jeweils in Klammern hinter dem Titel angegeben. Vollständigkeit wird in der vorliegenden Darstellung nicht angestrebt. Die vorliegende Online-Publikation wird laufend erweitert. Ich danke meiner Frau Agnieszka Bitner-Szurawitzki für ihre kritische Durchsicht des Typoskripts. Abschließend gilt mein Dank der Bibliothekarin des Fremdsprachenkollegs, Frau Gu Wenjing, für ihre Assistenz bei der Recherche.
Es werden in alphabetischer Reihenfolge und gängiger linguistischer Zitierweise (außer bei den Duden-Wörterbüchern und Handbüchern zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft [HSK]) die vorhandenen Titel aufgeführt. Die Gliederung erfolgt nach Standorten:
1. Handapparat der DAAD-Lektorinnen und -lektoren der Tongji-Universität
2. Heinrich Pfeiffer Bibliothek der Fritz Thyssen Stiftung
3. Germanistische Bibliothek des Fremdsprachenkollegs
4. Aktuelle germanistische Fachzeitschriften aus dem Bereich Linguistik/ Deutsch als Fremdsprache in der Bibliothek des Fremdsprachenkollegs