Linguistik
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Wenn wie im Falle des Instituts für Angewandte Linguistik und Translatologie der Universität Leipzig eine mehr als zehnjährige Germanistische Institutspartnerschaft mit gleich zwei russischen Partnern – den Übersetzer-Fakultäten der Linguistischen Universitäten Moskau und Pjatigorsk – nunmehr ihren Abschluss findet, so bietet es sich natürlich an zu fragen, was die GIP-Langzeitkooperation beiden Seiten an messbaren wissenschaftlichen, wissenschaftsmethodischen und curricularen Ergebnissen, an „Zuwächsen“ im Sinne der Nachwuchsförderung, des Austauschs von Dozenten und Studierenden gebracht hat. Die Bilanz – von uns dargelegt im Jubiläumsband 52 der Dokumente & Materialien des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes – kann sich durchaus sehen lassen und rechtfertigt nicht nur die aufgewandten Mittel, sondern auch die kontinuierliche Arbeit, den nachhaltigen Einsatz und die vielfältigen Initiativen der zahlreichen Beteiligten auf beiden Seiten.
Die zwölfjährige GIP zwischen den Germanistiklehrstühlen der Universität Augsburg und der Staatlichen Pädagogischen (heute: Humanwissenschaftlichen) Universität Chabarovsk unter der Leitung von Prof. Dr. Hans Wellmann und Frau Dr. Elena Kan brachte fachliche Aktivitäten unterschiedlichster Art hervor. Im wissenschaftlichen Bereich wurde diese Zusammenarbeit ab 1999 durch eine Reihe gemeinsamer Videokonferenzen unterstützt. Dabei waren die Eingangsvoraussetzungen an beiden Partneruniversitäten recht unterschiedlich.
In unserem Beitrag möchten wir die Besonderheiten des systemhaften Aufbaus der funktional-semantischen Kategorien der Modalität und Aspektualität zeigen, und zwar anhand der Konstruktion können + Infinitiv im Deutschen und deren Äquivalente im Englischen. Unser Hauptanliegen ist es, die modalen Konstruktionen zu untersuchen, Unterschiede und Ähnlichkeiten in den beiden germanischen Sprachen zu systematisieren und Sprachmittel verschiedener Ebenen zu diskutieren, um festzustellen, wie diese Mittel bei der Formierung des Plans der Begrenztheit und Unbegrenztheit der Handlung und deren aktionalen Schattierungen funktionieren.
Die Germanistische Institutspartnerschaft zwischen der Staatlichen Pädagogischen Universität Barnaul (Linguistisches Institut) und der Europa-niversität Viadrina Frankfurt/Oder (Fakultät für Kulturwissenschaften) existiert seit 1993. In dieser Kooperation wurden im Laufe der Zeit gemeinsame Vorstellungen über die wichtigsten Maßnahmen entwickelt, die für eine Umstrukturierung und Modernisierung der germanistischen Lehre und Forschung an der russischen Hochschule geboten erscheinen.
Tief im Osten, gleichsam „am Rande der Welt“, in der Republik Burjatien (Russische Föderation), hinter dem Baikalsee gelegen und viele tausend Kilometer von europäischen Großstädten entfernt, hat der Erwerb der deutschen Sprache einen hohen Stellenwert – insbesondere für Deutschlehrer, Deutschlehrerausbilder und Deutschstudierende.
Die Geschichte der Beziehungen zwischen Literaturwissenschaft und Linguistik im Rahmen der Germanistik in den letzten 50 Jahren ist durchaus wechselvoll: einer zunehmenden Abkühlung, ja Entfremdung auf der einen Seite steht auf der anderen das wachsende Interesse an gemeinsam fruchtbar zu beackernden Arbeitsfeldern gegenüber. Ein Streifzug durch die Jahrgänge der Siegener Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik (LiLi) seit den frühen 70er Jahren gibt davon ebenso Zeugnis wie aktuelle Projekte kritischer Kooperation (Kasten/Neuland/Schönert 1997, Hoffmann/Kessler Hrsg. 2003) oder der Versuch einer wissenschaftsgeschichtlichen Aufarbeitung des Verhältnisses der beiden Fächer durch das Marbacher Literaturarchiv (Haß/König Hrsg. 2003). Im folgenden Beitrag wird ein kurzer Blick auf die diesbezügliche Situation in der Schweiz geworfen und ein konzeptueller Zugriff auf mögliche Berührungspunkte exemplarisch skizziert.
Seit einem Jahrzehnt zählt Russisch zu den häufig gesprochenen Migrationssprachen an deutschen Schulen und rückt nun als weitere Lernersprache in den Fokus der linguistischen Migrationsforschung. Russischsprachige Schüler und Schülerinnen, die als Aussiedler vornehmlich aus Russland und Kasachstan immigrieren, bilden seit Beginn der 90er Jahre die bedeutendste Gruppe jugendlicher Einwanderer nach Deutschland. Aussiedlerjugendliche erhalten zwar in den meisten Fällen kurz nach ihrer Einreise die deutsche Staatsangehörigkeit, diese ist jedoch längst kein Garant mehr für eine reibungslose Integration. Neuere Befunde zeigen, dass eine wachsende Zahl junger AussiedlerInnen aus den GUS-Staaten Gefahr läuft, den Anschluss an eine adäquate schulische und berufliche Ausbildung zu verpassen (vgl. Dietz/Roll 1998, Strobl/Kühnel 2000). Ihre Bildungsbeteiligung hat sich der benachteiligten Bildungssituation anderer Immigrantenjugendlicher angenähert.
Der folgende Beitrag stellt kein GIP-Projekt vor, das Projekt hat aber doch Einfluss auf die GIP Bochum-Ulan Ude genommen, die sich seit langem mit Multimediaaspekten im DaF-Unterricht beschäftigt. So werden etwa einige der im Folgenden beschriebenen Erfahrungen genutzt, um für das landeskundlich orientierte Lehrwerk Burjatien im Deutschunterricht (2005) eine multimediale Ergänzung zu schaffen.
Webbasierte Lehre in der Kooperation : ALU Freiburg i. Br. – Staatliche Universität St. Petersburg
(2008)
Im Folgenden beschreiben wir die webbasierte Lehre (Online-Lehre) im Rahmen des Projektes „Lehrkooperation im Bereich Germanistische Linguistik zwischen dem Deutschen Seminar I der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. und dem Lehrstuhl für Deutsche Philologie der Staatlichen Universität St. Petersburg (Russland): Studienpraktika und Online-Seminare“. Das Projekt wurde in den Jahren 2001–2005 durchgeführt und von der VolkswagenStiftung (Hannover) finanziert. Vorausgegangen war als „Pilotprojekt“ ein Workshop für Studierende aus Freiburg und St. Petersburg, der im Oktober 2000 zum Thema „Phänomene der Wissenschaftssprache“ am Lehrstuhl für Deutsche Philologie der Staatlichen Universität St. Petersburg stattfand.