Linguistik
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Die deutschen Präteritoprasentia sind, indem alte Perfektformen das heutige Präsens stellen, aus mehreren Griinden als hochgradig irregular zu betrachten; hinzu kommt ein bisher nicht geklärter Umlaut bei vier (von heute sieben) dieser Verben: müssen, dürfen, können und mögen. Bisherige Erklärungsversuche werden diesem Problem nicht gerecht: Zwar versuchen sie durchaus, den Umlaut im Präsens zu motivieren, doch vermögen sie es nicht, sein ausschließliches Vorkommen im Plural des Präsens zu erklären. Hier wird für die These argumentiert, dass es sich um einen (verbalen) Pluralumlaut handelt, der insbesondere auch im Nominalbereich gang und gäbe ist und dort zur gleichen Zeit einen massiven Ausbau (Morphologisierung) erfährt. Damit handelt es sich um einen sog. transkategorialen Marker.
Namenskunde
(2004)
Eigennamen (auch Propria, Onyme) werden unter die Substantive subsumiert und erfüllen spezifische referentielle Funktionen. Im Gegensatz zu den Appellativen (Gattungsbezeichnungen) wie z. B. Mensch oder Stadt, die eine ganze Klasse von Gegenständen bezeichnen, referieren Eigennamen prototypischerweise nur auf ein einziges Denotat (Monoreferentialität), z. B. Goethe oder Frankfurt.
Der Beitrag untersucht ausgewählte rechtsextreme Internetseiten hinsichtlich der auf ihnen gebrauchten spezifischen Lexik. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit zunächst darauf, wie dort lexikalisch auf die Sprache des Nationalsozialismus Bezug genommen wird. Weitere Themen sind das Vorkommen rechtsextremer Hochwertwörter, die Umdeutung demokratischer politischer Lexik sowie die lexikalischen Mittel zur Polemisierung. Ferner stellt der Beitrag dar, wie auf den betreffenden Seiten die germanische Mythologie für die rechtsextreme Ideologie instrumentalisiert wird. Generell zeigt sich, dass die lexikalischen Spezifika rechtsextremer Internetseiten mit denjenigen traditioneller Publikationen übereinstimmen.
Im Frühaltrussischen koexistierten die drei miteinander konkurrierenden aspektuellen Oppositionen, namlich die alten indoeuropäischen Aspekte (der imperfektive, der perfektive und der perfektische), die alte slavische Opposition Nicht-Iterativität/lterativität und die neuen slavischen Aspekte (=Opposition Imperfektivität/Perfektivitat). Im Laufe der Sprachentwicklung wurden die ersten zwei Oppositionen durch die dritte Opposition verdrängt. Der Verlauf und die Mechanismen dieser Entwicklung werden dargestellt und auf der Grundlage des Konzepts des natürlichen grammatischen Wandels erklärt. Es werden Markiertheitsprinzipien betrachtet, die den natürlichen grammatischen Wandel determinieren. Diese Prinzipien werden als generelle Faktoren typologischen Wandels angesehen, mit deren Hilfe die grammatischen Veränderungen im Sprachsystem erklärt werden können. Die Ausprägung der neuen slavischen Aspekte und die immer starker werdende Einbeziehung der Aspekte in das gesamte Verbalsystem haben entscheidend zur Herausbildung des neuen reduzierten aspektsensitiven Tempussystems beigetragen.
Negation und Modalität
(2009)
Der vorliegende Artikel behandelt die Problematik der Negation im Rahmen der Modalität. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf formale und inhaltliche Aspekte der Negation auf dem modalen Feld. Nach dem Vergleich der Ausdrucksmöglichkeiten der Negation im Deutschen und Slowakischen werden die Auswirkungen der Negation auf die semantische Ebene der Modalverben (weiter nur MV) in beiden Sprachen konkret behandelt. Es gibt mehrere Verfahren zur Skopusfestlegung des Negators. Im Artikel wird ein Modell präsentiert, das die Diskrepanz zwischen der oberflächlichen und tatsächlichen Negation in beiden Sprachen zeigt.
Neologismus in Pressetexten
(2009)
Im Kontext der Untersuchung stelle ich mir [...] diese grundsätzlichen Fragen:
1) Wie verhält sich der Neologismus in Pressetexten?
2) Welche sind seine Eigenschaften in Pressetexten:
a) Kommt es zu Bedeutungsveränderungen?
b) Kommt es zu Veränderungen der Gebrauchssphäre?
c) Trägt der Neologismus eine Bewertung?
d) Kommt er in bestimmten Genres/Textsorten vor?
Mit diesen Fragestellungen befasse ich mich in erster Linie im Zusammenhang mit den Neologismen der 90er Jahre. Hier interessierte mich vor allem, ob sich diese Lexeme nach dem ungefähr zehn- bzw. fünfzehnjährigen Abstand immer noch im aktiven Sprachgebrauch befinden bzw. befanden. Von dieser Grundvoraussetzung wickelten sich die oben aufgeführten Fragestellungen zum Neologismus in den Pressetexten ab.
Der Aufsatz setzt sich mit Möglichkeiten und Grenzen der sog. neuen Medien (mit besonderer Berücksichtigung von Hypermedia) im Hinblick auf ihren Einsatz bei der universitären Linguistik-Vermittlung auseinander. Es werden sowohl allgemeine Überlegungen zur sinnvollen Anwendung der neueren technischen Errungenschaften in der linguistischen Lehre angestellt als auch spezielle Erfahrungen und Einsichten anhand der Konzipierung und Erstellung einer 1999 erschienenen CD-ROM zum Thema "Linguistik und Gesellschaft" - die erste hypermediale ausgesprochen linguistische CD-ROM in Ungarn - dargelegt. Zudem erörtert der Beitrag Arbeitsaspekte für die demnächst erscheinende CD-ROM "Sprachwissenschaftliche Grundfragen".
After giving an overview of the implementation of Business German in the curricula of German Departments outside of Germany and showing which place Business German has taken within these departments today, this article focuses on the teaching goals and contents as well as on the competences that ought to be achieved by the students in the German Department at Istanbul University in order to explain which chances and opportunities this study field opens up to students of German language and literature.
Neugriechische Wortbildung
(1988)
Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über das ngr. Wortbildungssystem zu geben. und zugleich die wichtigsten Probleme, die mit der Abgrenzung der ,verschiedenen Wortbildungsverfahren voneinander im NGR. zusammenhängen, so weit wie möglich zu behandeln. Die Arbeit ist in drei Hauptteile gegliedert: der erste Teil (Kap. 2 und 3) ist allgemeinen Problemen gewidmet; die sich auf die Abgrenzung des Bereichs der Wortbildung von der Flexion sowie auf die wichtigsten Aspekte der Wortstruktur im NGR. beziehen. In den beiden .anderen Teilen (Kap. 4 und 5) werden die Wortbildungsverfahren der Ableitung und der Komposition im Bereich des Nomens und im Bereich des Verbs diskutiert. Eine ausführliche Darstellung der Präfixbildung im NGR. ist im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich; jedoch werden die Probleme, die mit der Abgrenzung von Präfixbildungen und Komposita zusammenhängen, in Kap. 5.1 kurz besprochen. Besondere Arten der Wortbildung wie z.B. Akronymie, (Wort)Kürzung, "blending" werden nicht behandelt.
Das Phänomen der Inkorporation, spezieller Nominalinkorporation (NI), wurde ursprünglich in der Forschung vor allem in nordamerikanischen Indianersprachen untersucht und zu ihrer typologischen Beschreibung herangezogen. Daraus ergab sich eine Definition von NI als einem morphologischen Verfahren, bei dem ein prädikativer Ausdruck (V) einen referenzfähigen Ausdruck (N) inkorporiert, um einen komplexen prädikativen Ausdruck (V) abzuleiten. Nach heutigen Erkenntnissen jedoch gilt NI als relativ universell vertretenes Verfahren, das in den Sprachen der Welt mehr oder weniger prominent zu finden ist. Strittig ist dabei, ob das Inkorporat nur seinen syntaktischen Status – dies wäre als weit gefaßte Definition zu bezeichnen – oder auch seinen Wortstatus – dagegen eng gefaßte Definition (=Komposition) – verliert. Mit dieser Frage verbunden scheint die Diskussion um den Status von NI innerhalb eines Sprachmodells: Handelt es sich um ein syntaktisches Verfahren und ist als solches produktiv mit einer relativen Eigenständigkeit der Elemente (Sadock 1986/Baker 1988) oder um Lexikalisierung (Mithun 1984), also um einen Wortbildungsmechanismus mit einer zumindest tendenziellen Verfestigung der beteiligten Elemente? Allen diesen Modellen gemeinsam bleibt jedoch die Tatsache, daß sie im Bereich der Morphologie ansetzen. Wir wollen in dieser Arbeit den umgekehrten Weg beschreiten und anhand des von Mithun (1984) aufgestellten Katalogs von Charakteristika nach Phänomenen "nicht-morphologischer" NI suchen und sie am Material der jeweiligen Sprache erörtern.
In dieser Arbeit untersuchen wir, welche nicht-satzwertigen Einheiten 2- bis 3-jährige Kinder ins Nachfeld stellen und aus welchen Gründen sie dies tun. Kindliche Äußerungen können ab der Phase der 'item'-basierten Konstruktionen, in der sie die Satzklammer erwerben, mit dem topologischen Feldermodell analysiert werden. Wir argumentieren dafür, dass Kinder zunächst ein vorläufiges Nachfeld entwickeln, welches sich hinter infiniten Verben oder Verbpartikeln befindet. Am häufigsten finden sich Adverb-, Präpositional- und Nominalphrasen im Nachfeld. Adverbien zeigen Verfestigungstendenzen, sodass wir diese als Konstruktionen beschreiben mit der Funktion, die Äußerung im Kontext zu verorten und/oder dieser Nachdruck zu verleihen. Präpositional- und Nominalphrasen werden aus Gründen der Zeitlichkeit bzw. nicht ausreichender Planung ins Nachfeld gestellt. Die Häufigkeit der Nominalphrasen im Nachfeld nimmt mit zunehmendem Alter ab.
Carlotta J. Hübener diskutiert in ihrem Beitrag "Nicht/keinen/kein Fußball spielen? - Inkorporationsprozesse in Substantiv-Verb-Verbindungen" Inkorporationprozesse bei Substantiv-Verb-Verbindungen wie bspw. Fußball spielen. Hierbei fokussiert sie auf die Negation: Während kein(en) Fußball spielen einen Hinweis darauf gibt, dass Fußball noch als eigenständiges Substantiv interpretiert wird, ist nicht Fußball spielen ein Indiz dafür, dass Fußball und spielen als eine konzeptionelle Einheit wahrgenommen werden. Kein negiert nämlich Nomen (Ich mag keinen Spinat), während nicht Verben negiert (Ich hab‘ noch nicht gegessen). Hübener überprüft in ihrem Beitrag anhand des Deutschen Referenzkorpus, inwiefern Frequenz, Idiomatik und Individuiertheit Einfluss auf die Negation von Substativ-Verb-Verbindungen nehmen können.
Die hier zu besprechende Dissertation des schwedischen Germanisten Nicolaus Janos Raag ist an der Universität Uppsala (Schweden) unter der Betreuung von Dessislava Stoeva-Holm entstanden. Die Arbeit will zeigen, welche Rolle Substantivkomposita im Rahmen der Wissensvermittlung und des Kulturtransfers spielen, wie deutsche Komposita lateinisch vermittelte Inhalte in die eigene frühmittelalterliche klösterliche Kultur der Rezipienten integrieren und welche Veränderungen sie dabei erfahren. Für die Untersuchung wurden Substantivkomposita ausgewählt, da sie prädestiniert für die Benennung von bisher Unbekanntem sind und durch ihre binäre Struktur die Fähigkeit besitzen, zwei Größen zueinander in Beziehung zu setzen, wobei die semantische Relation zwischen den Konstituenten eines Kompositums prinzipiell offen und auf morphologischer Ebene nicht ausgedrückt ist.
This article adresses one function of dialects showing their importance of controlling everyday language. On the example of Low German, a vernacular spoken in Northern Germany, the function of identity is shown and explained. Firstly the understanding of biography is given, followed by an overview about the research undertaking about biographical studies in linguistics, especially in dialectology and Low German philology. The main part concerns the exemplary analysis of an interview of a dialect speaker. The aim of the article is to show in detail the identity function of dialects and the chances qualitive methods can contribute to linguistic researches.
Außerhalb der indoeuropäischen Sprachen [erfreut sich] [d]ie Kategorie „Adjektiv“ […] einer geringeren Verbreitung als man als Laie vermuten würde, und es zeigen sich in nicht-indoeuropäischen Sprachen von den europäischen Sprachen stark verschiedene Aufteilungen der Welt in Nomina und Verba. Eine bisher nicht beschriebene Verteilung von Konzepten auf Wortarten in der Sprache Guarani, welche hauptsächlich in Paraguay gesprochen wird, ist das Thema dieser Arbeit.
Ziel dieses Beitrags ist der Vergleich von Formen und Diskursfunktionen der nominalen Anredeformen in verschiedenen Fernsehwahldebatten aus Brasilien, Portugal, Deutschland, Frankreich und Spanien.
Die sprachvergleichende Perspektive ist aus mehreren Gründen von besonderem Interesse. Zum einen liegt ein sprachstruktureller Unterschied zwischen dem Portugiesischen und den anderen Sprachen vor, der darin besteht, dass das Portugiesische eine große Zahl nominaler Anredeformen in sein Pronominalparadigma integrieren kann, wohingegen es diese Möglichkeit im Deutschen, Spanischen und Französischen nicht oder nur sehr begrenzt gibt.
Ein anderer Unterschied ist, dass es im Portugiesischen einen gewissen Spielraum dafür gibt, die interlokutive Distanz in der Interaktion durch Anredeformen auszuhandeln, was sich auch in den Wahldebatten zeigt. In den anderen drei Sprachen besteht diese Möglichkeit nur sehr eingeschränkt.
In allen fünf Debatten stehen die Anredeformen jedoch in engem Zusammenhang mit Fragen, wie z.B. der, wie Respekt oder Professionalität gezeigt wird, wodurch somit ein gewisser Zusammenhang zwischen der Wahl der Anredeformen und dem diskursiven Ethos manifest wird. Die Wahl der Anredeformen kann als strategisch betrachtet werden, wie auch der Wechsel von der Anrede zur delocutio in praesentia (Rede über den Gesprächspartner in seiner Gegenwart). Doch trotz dieser Parallelen zeigen sich deutliche Unterschiede in der Ausgestaltung, die die Frage nach interkulturellen Differenzen aufwerfen.
Nominalinkorporation
(1980)
Inkorporation ist [...] eine Technik, die zur Wortkomplexität beiträgt. Es handelt sich dabei um eine besondere Art von Wortbildung: eine (evtl. mehrere) Prädikatsbestimmung (Subjekt, direktes Objekt, adverbiale Bestimmungen) wird ins Prädikat einverleibt. Das besondere an dieser Wortbildungstechnik ist – A. ihre syntaktische Relevanz: es werden zwei syntaktische Elemente zu einem Wort komponiert; gleichzeitig muss aber betont werden, dass die ursprüngliche syntaktische Relation der Mitglieder in dem Kompositum nicht unverändert bestehen bleibt; – B. die Offenheit des Prozesses, die erlaubt, Inkorporation sowohl gegenüber Derivationsprozessen als auch gegenüber anderen Arten von Komposition abzugrenzen. [...] Die hier relevanten Prädikatsbestimmungen (diejenigen also, die inkorporiert werden können) sind zwar nicht immer, aber vorwiegend durch Nomina realisiert. In dieser Arbeit wird nur die Inkorporation von Nomina berücksichtigt.
Gegenstand der folgenden Überlegungen sind Strukturen, in denen Demonstrativa entweder als Antezedens eines restriktiven Relativsatzes oder als Determinativ eines solchen Antezedens auftreten. In solchen Strukturen hat das Demonstrativum weder eine deiktische noch eine anaphorische Bedeutung und damit keine der für Demonstrativa zentralen Funktionen. Aus sprachvergleichender Perspektive zeigt sich, dass manche Typen von Demonstrativa überhaupt nicht mit restriktiven Relativsätzen kombinieren können, andere wiederum den Relativsatz auf spezielle Lesarten beschränken. Ziel ist es, für die fraglichen Strukturen übereinzelsprachliche Beschränkungen aufzuzeigen und aus dem Sprachvergleich Rückschlüsse für das Deutsche zu gewinnen.
Nominalreferenz, Zeitkonstitution, Aspekt, Aktionsart : eine semantische Erklärung ihrer Interaktion
(1989)
In der vorliegenden Arbeit berichte ich über den Erklärungsansatz, den ich im Rahmen einer modelltheoretischen Semantik zur Beschreibung dieses Phänomens entwickelt habe. Ich konzentriere mich hierbei auf die zugrundeliegende Motivation und die intuitive Charakterisierung dieser Theorie. Leser, die an den Einzelheiten der Durchführung und an weiteren Anwendungsmöglichkeiten der Theorie interessiert sind, seien auf Krifka (1987, 1989) verwiesen: ein forschungshistorischer Abriß zu alternativen Theorien findet sich in Krifka (1986).
The aim of this paper is to present the results of an empirical analysis of the use of non-alphabetic graphic signs (e.g. asterisks, slashes, plus signs etc.) in the context of repairs in Russian and German informal electronic communication. The data for the analysis were taken from the “Mobile Communication Database MoCoDa” (http://mocoda.spracheinteraktion.de/), which contains Russian and German private electronic communication via SMS, WhatsApp and other short message services, and the “Dortmunder Chat-Korpus” (http://www.chatkorpus.tu-dortmund.de/korpora.html). This paper describes the functions of various graphic resources in the context of repairs in both data collections and compares the occurrences of these functions in current Russian and German computer-mediated communication. It concludes that particular signs in both data sets share the same subset of functions, but they differ in terms of how frequently these resources occur in each form of communication.
The present study is about note taking techniques in consecutive translation and their application. In the beginning we analyzed in the relevant literature, consecutive interpretation among translation techniques, note taking, and the function and features of note taking in consecutive translation. Afterwards, we presented the problems that an interpreter might face in consecutive interpretation with concrete examples and provided possible methods and techniques to overcome these. Hereby, we emphasized that note taking techniques are an important feature to remember while translating and its function as a memory supporting tool. In the last section we discussed the roles of a consecutive interpreter and emphasized within this context the usage of the earlier mentioned note taking techniques (use of acronyms, signs, and symbols). Moreover we highlighted that each interpreter has to have his/her own techniques and improve these continuously.
Ein einer Äußerung können Nullpronomina aus mehreren [...] Gruppen vorkommen. Die [...] Gruppen können auf die Ebenen eines Schicht-Dialogmodells bezogen werden; andererseits können sie Hinweise geben, welche Informationen in einem Dialogmodell verfügbar sein sollten. Dies wird in der Folgezeit genauer zu untersuchen sein. Im folgenden werden die genannten Typen von Nullpronomina genauer dargestellt und Lösungsverfahren zum Auffinden der Referenten genannt.
I give a unified account of numeral classifiers as lexical items that are reduced to the function of individuation in cardinal counting constructions with transnumeral nouns. I argue that individuation is a lexical-semantic phenomenon that triggers a focus shift from a whole set to its individual elements, but does not affect the conceptual representation. The semantic reduction of numeral classifiers to individuation functions is, on the one hand, reflected by a morpho-syntactic reduction; numeral classifiers do not project to full NPs, but occur as headadjuncts in QPs. On the other hand, it leads to a loss of conceptual features. As a result, nouns that are used as numeral classifiers are conceptually divorced from their NP counterparts. They integrate the nominal concept not as part of their interpretation, but via agreement features that govern the distribution of nouns in classifierconstructions. I show that the selection of conceptual features relevant for the distribution of numeral classifiers and nouns is lexically, not conceptually governed, supporting a model that distinguishes lexical-semantic and conceptual aspects in the generation of meaning.
This paper attempts to apply the concepts of proximity and distance to a literary text – Arthur Schnitzler's "Fräulein Else". The analysis builds on five different proximity-distance relations: spatial, temporal, social, emotional and cognitive. The purpose is to show how linguistic devices are used to describe individual relations and what roles these relations play in the given text.
Objektrelativsätze mit haben
(2006)
Objektrelativsätze mit dem Vollverb haben sind im gesprochenen Deutsch vergleichsweise häufig. Sie treten als einfache Objekt-Subjekt-Verb-Strukturen auf, z.B. die ich habe, und auch erweitert durch Modalisierungen und/oder Adverbialphrasen etc., z.B. wie in die ick uff de GRUNDschule schon hatte. Um die Differenzen, die sich zwischen den Verwendungen erkennen lassen, zu erfassen, kann eine standardgrammatische Beschreibung allenfalls als Ausgangsbasis dienen. Ein konstruktionsgrammatisches Vorgehen hingegen, bei dem alle linguistischen Ebenen der Sprachbeschreibung berücksichtigt werden, zeigt die Bandbreite von haben-Relativkonstruktionen auf. In Zusammenhang mit den Matrixstrukturen und unter Berücksichtigung der Diskurspragmatik (informationsstrukturelle und konversationelle Dimensionen) lassen sich vier verschiedene Konstruktionen mit haben-Relativsätzen konturieren: eine Präsentativkonstruktion, eine Topikkonstruktion, eine cleftartige Konstruktion und eine Konstruktion mit identifizierenden haben-Relativsätzen.
Alexopoulou (2008) argues that Greek provides new evidence for the concept of binding illusions that was hypothesized by Fox and Sauerland (1996). Of special interest from my perspective is Alexopoulou’s argument that binding illusions arise not only with existential and universal quantifiers, but also with negative and interrogative quantifiers. The purpose of this note is to speculate on how to account for these kinds of binding illusions semantically building on Alexopoulou’s argument. In the following I refer to Alexopoulou’s (2008) paper as BIRG (Binding Illusions and Resumption in Greek) and to Clitic Left-Dislocation as CLLD. BIRG’s argument is based on the generalization concerning CLLD in Greek. Generally, a left-dislocated noun phrase cannot bind a pronoun in its clause in Greek.
The status of quantifier raising in German and other languages where scope is fairly rigid is debated. The first part of this paper argues that quantifiers in German can undergo covert extraction out of coordinations, and therefore that quantifier raising is available in German. The second part argues that quantifier raising in German is constrained to never move one DP across another. This result might provide part of an explanation of scope rigidity in German.
Seit einiger Zeit ist zu beobachten, dass zu dem Handwerkszeug eines DaF-Lerners […] nicht mehr Grammatiken und Wörterbücher im klassischen Sinne gehören. Das Nachschlagen in Printwerken wird auf allen Stufen und für alle Benutzersituationen durch die Konsultation in den unterschiedlichsten über Internet frei zugänglichen Materialien ersetzt. […] So scheint es, dass gerade im DaF-Bereich die Printnachschlagewerke bald schon zu einem Relikt anderer Zeiten angehören werden. Aber genauso wie für die Benutzung von Printwörterbüchern, benötigt der DaF-Lerner durch die ganz neu entstehenden online-Nachschlagetechniken (Engelberg/Lemnitzer 2009, 111) genügend Information und Schulung, um für seine jeweilige Benutzersituation in dem dafür am besten geeigneten Konsultationssystem die jeweils adäquateste Rechercheoption auszuwählen. […] Das gilt gleichermaßen für Print- wie für Onlineressourcen, wobei allerdings gerade bei Internetwörterbüchern bei der Suchanfrage das Risiko des Orientierungsverlustes („lost in hyperspace“) verstärkt auftreten kann (cfr. Haß/Schmitz 2010, 4). Es ist daher Aufgabe der Lehrenden, die entsprechende Orientierung und Hilfestellung zu leisten. Leider ist zu bemerken, dass im DaF-Bereich die nötige lexikographische Kompetenz nicht genügend vermittelt wird, was nicht zuletzt oft an der mangelnden lexikographischen Vorbildung der DaF-Lehrer liegt. Ziel des Beitrages ist es daher, einige Internetwörterbücher (IWB) mit freiem Zugang für die Deutsche Sprache in groben Zügen vorzustellen und für ihren Nutzen in unterschiedliche Benutzersituationen im Bereich DaF zu kommentieren, um dem DaF-Lerner und Lehrer die Auswahl aus dem inzwischen recht unübersichtlichen Angebot für seine jeweiligen Bedürfnisse zu erleichtern. In Anlehnung an die vorgeschlagenen Kriterien von Engelberg/Lemnitzer (42009, 220ff.), Storrer (2010) und das Evaluationsraster zur Beurteilung von online-WB von Kemmer (2010) sollen verschiedene aktuelle IWB der deutschen Gegenwartssprache beurteilt werden. Zur Wörterbuch-Typologisierung orientiere ich mich an den Vorschlägen von Engelberg/Lemnitzer (42009), beschränke aber in diesem Rahmen den Gegenstandsbereich auf zweisprachige IWB, spezifische einsprachige DaF-IWB und einige modularisierte allgemeinsprachige Wörterbuchportale, in denen verschiedene IWB miteinander verlinkt sind.
Der vorliegende Beitrag gibt zunächst einen Überblick über die sprachwissenschaftlichen Zugänge zur Onomatopöie und den derzeitigen Forschungsstand. Danach wird dargestellt, dass Onomatopoetika insbesondere für den Sprachvergleich ein lohnendes, aber bislang noch unzureichend behandeltes Forschungsthema darstellen. Dabei zeigen sich zahlreiche Fragestellungen, die auch für die Sprachdidaktik relevant sind. Auf dieser Grundlage zeigt der Beitrag, wie und warum Onomatopoetika sprachdidaktisch nutzbringend thematisiert werden können.
V lingvistickém výzkumu byla malá pozornost věnována onomatopoickým výrazŧm ĉasto uţívaným zvláště v komiksech a v dětské literatuře jako nástroj k vyjádření emocí. Ĉlánek, jehoţ cílem je vyplnit mezeru ve výzkumu, nejprve podává přehled o vztazích mezi onomatopoi a emocemi. Autor zdŧrazňuje, ţe konkrétní realizace onomatopoických slov je v kaţdém jazyce jiná a závisí na jazykových konvencích. Následně jsou srovnána německá a ĉeská onomatopoická slovesa s emoĉními konotacemi. Srovnání ukazuje širokou škálu rozdílŧ, které se týkají nejen formálních aspektŧ, ale také významu těchto sloves. Závěrem vyplývá, ţe emoce jsou vázány na jazykový kontext, a proto nemohou být přesně přeloţeny.
[D]ie polnischen Familiennamen [unterlagen] bis ins 19. Jahrhundert hinein nur geringer amtlicher Kontrolle [...]. Diese Situation begünstigte den sukzessiven Aufbau onymischer Allomorphik aus den […] Flexions- und Derivationsmorphemen, die ursprünglich zur Bildung von Herkunftsbezeichnungen, Patronymika und Übernamen angewendet wurden. Die sekundäre Nutzung dieser Flexions- und Wortbildungsmorpheme als onymische Suffixe trieb den […] Dissoziationsprozess der Familiennamen voran. Die wachsende Produktivität dieser onymischen Morphe, die bis heute andauert, sicherte ihnen die Spitzenposition unter den Proprialitätsmarkern im polnischen Familiennamensystem. Heute sind die onymischen Allomorphe -ska, -ski, -icz, -ak das wichtigste Mittel, mit dem die Zugehörigkeit eines Wortes zum Onomastikon gekennzeichnet wird. […] In diesem Beitrag werden die Entstehungswege und die Ausbreitungspfade der drei produktivsten Gruppen der polnischen onymischen Suffixe präsentiert. Es werden auch die außersprachlichen Faktoren berücksichtigt, die die Erhöhung der Produktivität durch sukzessive Erweiterung der Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Suffixe ermöglicht haben. Es wird gezeigt, dass die ursprünglichen Selektionsbeschränkungen der Basen mit den Suffixen (Toponyme + -ska-Suffixe, Appellative und Adjektive + k-haltige Suffixe, Vornamen + -icz-Suffixe) im Zuge ihrer Ausbreitung und Festigung aufgegeben wurden. Die onymischen Allomorphe sind heute frei kombinierbar und können im Falle des Namenwechsels zur Bildung eines neuen Namens herangezogen werden.
Innerhalb der Dimension der PARTIZIPATION werden Valenz, als die minimale sprachliche Signalisierung des Vorhandenseins der RELATION der PARTIZIPATION (Seiler 1984:95) und Gerichtetheit, was wir als Orientierung bezeichnen, [...] als getrennte Techniken behandelt, die zueinander in einem implikativen Verhältnis stehen. Orientierung setzt sie VALENZ voraus, ist aber bei dieser selbst "noch nicht 'aktuell'" (ebd.101). Bei VALENZ handelt es sich um das, was "im Partizipatum selber über die Anwesenheit von Partizipanten sowohl quantitativ (Anzahl der Partizipanten) als auch qualitativ (in Bezug auf ihre strukturellen Eigenschaften so entschieden wird, daß die sprachliche Signalisierung minimal, d.h. ohne weitere Kennzeichnung insbesondere an den Partizipanten erfolgt." (Seiler 1984:97f) Ein Verb wie 'töten' beinhaltet demnach sowohl, daß zwei Partizipanten beteiligt sind, als auch, daß beide in unterschiedlicher Weise beteiligt sind. [...] [D]ie Zuordnung: Subjekt-Agens ist nicht universell vorgegeben. Eine Handlung kann als vom Agens ausgehend beschrieben werden, es kann aber auch der Patiens als Ausgangspunkt gewählt werden. [...] Die unterschiedlichen Darstellungsrichtungen bezeichnen wir im folgenden als Orientierung. [...] Den Vorgang vom Agens her darstellen heißt, diesen - syntaktisch gesehen - als zentrale Einheit des Satzes zu enkodieren, während im anderen Fall der Patiens die zentrale Einheit ist. Wir werden im folgenden die beiden unterschiedlichen Betrachtungsrichtungen als A-Orientierung bzw. O-Orientierung bezeichnen. Orientierung wird dabei als Überbegriff verwendet.
Die Untersuchung von Eigennamen (EN) im Kontext der Kontaktlinguistik stellt ein besonders aktuelles und informatives Forschungsfeld dar: Beispielsweise hat Eichler (1976: 128) bereits vor zweieinhalb Jahrzehnten erkannt, dass "gerade Sprachkontaktforschung heute ohne die onomastische Komponente nicht mehr gut denkbar ist". Beim gegenwärtigen Wissensstand kann auch von der anderen Seite her festgestellt werden, dass – insbesondere in Kulturräumen, in denen mehrere Sprachen miteinander in Berührung kommen – die Namenforschung eines kontaktlinguistischen Blickwinkels bedarf. Denn die EN verkörpern wohl den deutlichsten Nachweis für langfristige Vorgänge und Ergebnisse von Sprachenkontakten. So können diesbezüglich etwa hinsichtlich des "Namenstransfers" (Terminus nach Eichhoff 1991: 264) in mehr oder weniger multilinguale Regionen vor allem die Familien- und Ortsnamen lehrreiche linguistische wie auch interkulturelle Aufschlüsse liefern. Die onomastische Forschung verhält sich in diesem Problembereich unterschiedlich. Die kontaktlinguistischen Implikationen des direkten Transfers von Personennamen (mit phonematischer Anpassung) wurden in angelsächsischer Relation (norwegische, jiddische und ungarische Namen in den USA) bereits von einer Reihe bekannter Linguisten wie Kimmerle (1941: 1ff.; 1942: 158ff.), Haugen (1953: 201ff.), Mencken (1949: 474ff. sowie Supplement II, 1952: 396ff.), Weinreich (1968: 53), Bartha (1993: 41 ff.) und Kontra (1988: 58ff.) angesprochen. Hingegen würdigen nicht wenige Veröffentlichungen mit germanistischer Ausrichtung, auch wenn sie deutsche Nachnamen am Rande oder außerhalb des sog. "geschlossenen deutschen Sprachraums" ausführlich behandeln, diese Sprachenkontaktphänomene keines Hinweises (z. B. Breza 1986, Grünspanová 1975). Einige Arbeiten schneiden zwar die Einwirkung der Kontaktsprache(n) auf die deutschen Familiennamen (FaN) an, machen dies allerdings nicht zu ihrem primären Untersuchungsobjekt (z. B. Čučka/Melika 1979, Hellfritzsch 1990, Matejčík 1993[3] und Mori 1993). Lediglich in deutsch-tschechischer (Knappová 1990) und stärker in deutsch-angloamerikanischer sowie deutsch-costaricanischer Relation liegen einschlägig ertragreiche Beiträge vor, die verschiedene Integrationserscheinungen am Beispiel deutscher FaN in der englischsprachigen Umwelt der USA bzw. dem spanischsprachigen Milieu von Costa Rica thematisieren (Jones 1991 und besonders Eichhoff 1991 bzw. Boving 1986). Vor diesem Hintergrund zielt die vorliegende Studie darauf ab, deutschsprachige FaN in Südungarn einer kontaktlinguistischen Analyse zu unterziehen. Dies verspricht insofern ein besonders reizvolles Untersuchungsfeld, als in den Anthroponymen – dank lang anhaltender intensiver und mannigfacher Sprachen- und Kulturenkontakte trotz ihrer amtlich festgelegten Schreibformen – deutsche und ungarische Sprachelemente miteinander verschmelzen und in enger Symbiose existieren. Die Wechselwirkungen der flektierenden, indogermanischen deutschen Sprache und der agglutinierenden, finnisch-ugrischen ungarischen Sprache sind auch im Hinblick auf die Sprachtypologie besonders interessant.
Der Balkan hält Europa - und andere Kontinente - seit einiger Zeit erneut in Atem. Diese politischen Erschütterungen und die Diskurse darüber haben auch sprachliche Ungereimtheiten und grammatische Zweifels- bzw. Problemfälle deutlich werden lassen, auf die man ohne diese Ereignisse wohl kaum aufmerksam geworden wäre. Der Kosovo-Konflikt scheint also offensichtlich auch im Kontext der deutschen Grammatik - und umfassender der Sprache schlechthin - ein vielschichtiges und subtiles Problem von einiger Brisanz darzustellen.
Über das Verhältnis von Germanistik und universitärem Spracherwerb geht es in dem Beitrag von Andrea Riedel von der Universität Lissabon. Ihre Überlegungen zielen auf eine Umstrukturierung des universitären DaF-Unterrichts, der so erneuert auch die Germanistik unterstützt und Literatur schon auf Anfängerniveau berücksichtigt.
Der Beitrag beschäftigt sich mit den paradigmatischen Bedeutungsrelationen im Rahmen der Phraseologie, dazu gehören: phraseologische Reihen, Synonymie, Antonymie, Konversion I, Konversion II, Polysemie und Homonymie. Einzelne Relationen werden mit Beispielen der somatischen Phraseologie illustriert. Am Anfang werden die Platzierung der paradigmatischen Relationen im Rahmen der Lexikologie und eine kurze terminologische Erklärung angeführt. Weiter werden unterschiedliche Felder mit der phraseologischen Komponente HAND vorgestellt: a) Geben, Nehmen/Klauen und Behalten; b) Macht und Gewalt; c) Mord und Selbstmord; d) Freiheit; e) Machen, Vollenden, Schaffen. Zum Schluss wird die Bedeutung der paradigmatischen Beziehungen erläutert.
Ich möchte für das Folgende annehmen, daß ein Paradigmenwechse1 in den Wissenschaften sich als Wechsel der methodisch leitenden grammatischen Sätze rekonstruieren läßt. Oder mindestens möchte ich behaupten; die Betrachtung eines Paradigmenwechsels als Wechsel der grammatischen Sätze sei wenigstens bei einer Wissenschaft zwingend: bei der Linguistik. Daß die Linguistik längst keine vorparadigmatische Wissenschaft mehr ist, läßt sich bereits daran erkennen, daß sie sich stark genug fühlt, nicht abseits zu stehen, sondern ihrerseits mit einer linguistischen Definition von Wissenschaft aufzuwarten.[…] Daß es inzwischen Untersuchungen über die Sprache der Physik gibt, die linguistische Ergebnisse berücksichtigen, hat sicherlich unter anderem damit zu tun, daß die Linguistik seit der Jahrhundertwende, seit Ferdinand de Saussure, selbstbewußt und sehr vernehmlich im Chor der Wissenschaften mitgesungen hat, bisweilen so laut, daß viele Wissenschaften, besonders in der Abteilung Geisteswissenschaft, sich gezwungen sahen, die Melodie der Linguistik zu übernehmen, wenn anders sie nicht gänzlich übertönt werden wollten. In dieser Situation ist es also auch für andere Wissenschaften von einigem Interesse, davon Kenntnis zu nehmen, daß in der kräftigen Stimme der Linguistik ziemlich genau um das Jahr 1957 ein etwas abrupter Melodiewechsel nicht zu überhören war: Noam Chomskys Buch 'Syntactic Structures' kündigte weiteren Kreisen eine wissenschaftliche Revolution, ein neues Paradigma an. Das heißt […], daß die Wissenschaft der Grammatik, die ja insgesamt nur aus grammatischen Sätzen besteht, das System ihrer methodologischen, […] rein-grammatischen Sätze gegenüber ihren empirisch-grammatischen Sätzen über einzelne Sprachen gründlich veränderte. Der Linguist würde sagen: die Vorstellung von den linguistischen Universalien änderte sich radikal gegenüber derjenigen, die in dem paradigmatischen Lehrbuch der strukturalistischen Epoche entwickelt worden war, dem Cours de linguistique generale Saussures von 1916. Diese Revolution vom Jahre 1957 möchte ich nun zum Gegenstand einer näheren Betrachtung machen.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Untersuchung der Struktur des Diskurses. Dabei dient ein Korpus gesprochener spanischer Texte als Grundlage. Als Schwerpunkt dieser Arbeit gilt die Unterscheidung von zwei verschiedenen Typen von Diskurseinheiten: der Parenthese und des Einschubs. Diese zwei Typen werden grundsätzlich durch ihre Stellung innerhalb der gesamten Struktur des Diskurses und durch ihre Beziehung zu anderen Diskursteilen definiert. Parenthese und Einschub werden als Unterbrechung einer bestimmten Struktur bzw. als Einschaltung in andere Diskurseinheiten gekennzeichnet. Beide Einheiten sollen als unterschiedliche Ausprägungen des Phänomens der Unterbrechung beschrieben werden. Ferner soll untersucht werden, ob Parenthesen und Einschübe Haupt- oder Nebeninformationen ausdrücken. Dadurch wird sich herausstellen, daß diese Typen von Diskurseinheiten immer Nebeninformationen enthalten, so daß sie als besondere Formen der Nebenprädikation im Diskurs gekennzeichnet werden können. Folglich beschäftigt sich diese Arbeit auch mit der Klassifizierung der Nebenprädikationen, da gezeigt wird, welche Typen struktureller Einheiten die Nebeninformationen im Diskurs darstellen können. Weiterhin soll untersucht werden, welche kommunikativen Sprecherintentionen Parenthesen und Einschüben zugrunde liegen. Innerhalb dieser pragmatischen Klassifizierung soll ein bestimmter Untertyp von Parenthesen und Einschüben aufgrund seiner spezifischen kommunikativen Funktion als Kommentar abgegrenzt werden. Zum Schluß soll auf den Zusammenhang zwischen Parenthesen, Einschüben und Diskurspartikeln im Spanischen eingegangen werden.
Der Beitrag behandelt diminuierte Partikeln, etwa „Hallöchen“, „Tschüssi“ oder „Jaui“. Die Diminuierung von Partikeln durch -chen und -i ist ein produktives und häufig auftretendes Phänomen im Deutschen, wird in grammatischen Beschreibungen jedoch weitgehend vernachlässigt; diese konzentrieren sich in erster Linie auf nominale Kontexte der Diminuierung. Betrachtet man jedoch die vollständige Distribution von -chen und -i, so ergibt sich ein interessantes Problem für die morphologische Beschreibung, da sie auf einen hybriden Status der Suffixe zwischen Kopf und Modifikator hinweist. Ich diskutiere die Implikationen dieses Befundes für die Charakterisierung des morphologischen Systems und zeige, dass ein verbindendendes Moment der Distribution auf der morphopragmatischen Ebene liegt, nämlich in der Expressivität von Diminutivsuffixen. Im Fall diminuierter Partikeln geht dies so weit, dass der Bedeutungsbeitrag ein rein pragmatischer ist, auf Kosten der semantischen Komponente. Ich zeige, dass die Diminuierung von Grußpartikeln wie „Tschüssi“ zudem wesentlich durch einen metrischen Aspekt motiviert ist, nämlich die Anpassung an das in Grüßen vorherrschende trochäische Muster, das durch die Diminutivsuffigierung ermöglicht wird, und argumentiere, dass diese metrische Anpassung durch den Status von Grüßen als sozialen Ritualen ausgelöst wird. Partikeldiminuierung weist damit auf ein komplexes Zusammenspiel grammatischer, pragmatischer und genereller kognitiver Aspekte hin.
Tento ĉlánek se zabývá sémantikou německých ĉástic wohl a vielleicht a ĉeské ĉástice snad ve zvolacích větách. Uvádí se argumenty pro analýzu, podle které si v těchto typech vět – na rozdíl od jiných – zachovaly tyto ĉástice svoje pŧvodní "zesilující" významy, a proto by tento kontext měl být povaţován za autonomní. Dále ĉlánek podává vysvětlení pro toto sémantické/pragmatické chování.
This contribution concerns the interaction of morphology, syntax and semantics. It treats German past participles and concentrates on their function as heads in attributive and adverbial modifier phrases. It is argued that participles have the same argument structure as the underlying verbs and can undergo passivization, perfectivization and conversion to adjectives. Since these three operations involve changes in the morphosyntactic categorization they are considered as zero affixation. Two affixless templates – without any categorical changes – convert participle constructions to modifiers relating to participants or to situations. These phrases do not have a syntactic position for the grammatical subject, an operator or an adverbial relator. The pertinent components are present only in the semantic structure. Two further templates serve the composition of participle constructions as modifiers with the modificandum. It is necessary to differentiate between modifiers which function as predicates and those which have the status of a propositional operator. In syntax, these different semantic functions correspond to different adjunct positions of the respective participle phrases.
Ausgangspunkt dieses Beitrags ist die Beobachtung (cf. Seiler 1984), daß komplexe Sätze, insbesondere Komplementsätze, einerseits die Dimension PARTIZIPATION 'abschließen', andererseits aber auch über sie hinausgehen. Hier treffen offensichtlich zwei Dimensionen (im Sinne von UNITYP) aufeinander: die Dimension der PARTIZIPATION einerseits und die Dimension der NEKTION andererseits, deren generelle Funktion etwa bestimmt werden könnte als die sprachliche Darstellung von Relationen zwischen Sachverhalten bzw. Propositionen (bzw. den entsprechenden Konzeptualisierungen der Relationen zwischen Sachverhalten). Die 'Nahtstelle' zwischen den beiden Dimensionen soll hier anhand von einigen Beispielen aus dem Baskischen diskutiert werden.
What do corpora reveal about ongoing grammaticalization and transitions between word class categories? Everything, something, or nothing? Using the example of the lexemes nicneříkající, nichtssagend, všeříkající and vielsagend the authors examine the syntactic distribution and semantics of participial adjectives. To what extent do the Czech and German equivalents differ? What (if any) effect does the orthography have (i.e. whether the expressions are written as compounds or as chains of separate words)? Is a new form accompanied by a new function? The text presents an analysis of monolingual corpora (SYN, DeReKo) and a parallel corpus (InterCorp).
Nachdem die Domäne des Computers im universitären Einsatz noch bis vor wenigen Jahren im naturwissenschaftlichen Bereich lag, werden elektronische Verfahren heute mehr und mehr auch in den Geisteswissenschaften angewendet. Das primäre Einsatzgebiet liegt dabei zweifellos in der Textverarbeitung; der Computer erweist sich hier als ein universal einsetzbares Hilfsmittel, das die Gestaltung eines Textes von seiner Konzipierung bis zur Drucklegung in der Hand des Autors ermöglicht und herkömmlichen Verfahren somit überlegen ist. ...
In der Forschung zu Grammatikalisierungsphänomenen wurden die Untersuchungsergebnisse häufig in Form grafischer Schemata dargestellt. Die einschlägige Forschungsliteratur spricht daher von 'grammaticalization paths', 'chains' und 'channels'. Wir möchten in dieser Arbeit erstens einen Überblick darüber bieten, welche Grammatikalisierungspfade – und zu welchen traditionellen grammatischen Domänen – bisher vorgeschlagen wurden. Zweitens möchten wir mittels der Zusammmenstellung der Pfade in einem Gesamtbild veranschaulichen, wie ein Grammatik-Modell aussehen könnte, dem die Grammatikalisierungstheorie zugrunde liegt. Ein solcher Überblick ist aus mehreren Gründen problematisch: Zum einen liegen für einige Grammatikalisierungsentwicklungen verschiedene Vorschläge vor, von denen wir jeweils die auswählten, für die ausreichend Belegmaterial angeführt wurde. Ein anderes Problem stellt die Heterogenität der grafischen Schemata dar, für die wir versucht haben, ein einheitliches Format zu erarbeiten, um sie in unser Gesamtmodell zu integrieren. In gleicher Weise wurden die Vorschläge einbezogen, die nicht in grafischer Gestalt vorlagen. Ein grundlegendes Kriterium für die Auswahl aus der vielfältigen Literatur war, daß die Bewegung eines sprachlichen Elements entlang seines historisch belegten Pfades betrachtet wurde. Im ersten Teil der Arbeit wird die Gesamtgrafik in Bezug auf die von Himmelmann 1992 skizzierte Grammatikalisierungtheorie in einzelnen Aspekten erläutert. Der zweite Teil dient der Einordnung der historisch belegten Entwicklungen in das Gesamtschema, wobei zwei Pfade gesondert behandelt werden. Zum Abschluß möchten wir kurz auf die Möglichkeiten und die Mängel des Modells eingehen.
Das Verhältnis Philologie vs. Studienbegleitender Deutschunterricht in der Auslandsgermanistik vor dem Hintergrund des ukrainischen Hochschulsystems wird in dem Beitrag von Anja Lange aus Kiew beleuchtet. Die momentan höhere Attraktivität des studienbegleitenden Deutschunterrichts erklärt die Autorin durch die besseren Berufsperspektiven gegenüber der klassischen Philologie.
Als DAAD-Lektorin, die sowohl Übersetzer an der Philologischen Fakultät als auch Maschinenbauer im studienbegleitenden Deutschunterricht am Kiewer Polytechnischen Institut benannt nach Ihor Sikorsky ausbildet, sieht die Autorin erhebliche Unterschiede sowohl im Studieninhalt als auch in den Berufsperspektiven, die ein Indiz dafür sein könnten, warum die klassische Philologie weniger Zulauf als der studienbegleitende Deutschunterricht hat.
Das Wogeo ist eine austronesische Sprache, die von etwa 1500 Menschen auf den Inseln Vokeo […] und Koil […] gesprochen wird. Da es sich beim Wogeo um eine bislang größtenteils unbeschriebene Sprache handelt, sind zum Verständnis der Ausführungen im Hauptteil dieser Arbeit sowie zur allgemeinen Orientierung einige einleitende Erklärungen nötig. Diese sind von unterschiedlicher Art: Zunächst wird die natürliche Umgebung der beiden Inseln, auf denen die Sprache gesprochen wird, kurz dargestellt. Dann werden die für das Verständnis der soziolinguistischen Lage der Sprache relevanten Aspekte beleuchtet. Zur Orientierung folgt ein kurzer Abriß der Position des Wogeo innerhalb der austronesischen Sprachfamilie. Schließlich leitet eine Darstellung des bisherigen Forschungsstandes über das Wogeo zum Hauptteil der Arbeit über.
Phonetische Substanz und phonologische Theorie : eine Fallstudie zum Erstspracherwerb des Deutschen
(1991)
Diese Arbeit stellt einen Versuch dar. phonologische Theorien auf ihre Anwendbarkeit im Bereich des Erstspracherwerbs hin zu untersuchen. Ziel ist dabei letztlich. "substantielle Erklärungen" (Ohaia & Kawasaki 1964: 113f) phonologischer Phänomene zu finden. d.h. Erklärungen. die sich möglichst auf externe Evidenz stützen und weitergehende Vorhersagen und Generalisierungen zulassen. […] Schon bei der Untersuchung zweier oder mehrerer Kinder stellt sich heraus. daß diese eine Vielzahl von unterschiedlichen Strategien zur Vereinfachung oder auch Vermeidung komplexer Strukturen verwenden (Intersubjektive Variation, vgl. Ingram 1989: 212f. und Kleinhenz & Weyerts 1990). Zum Teil sind solche Unterschiede wohl auf individuelle Fähigkeiten. zum Teil vermutlich auch auf den sprachlichen Input zurückzuführen. also z.B. die Häufigkeit und die Deutlichkeit der Aussprache bestimmter Wörter und Segmente in der lnputsprache. Von besonderer Bedeutung ist es schließlich, die Stadien des Erwerbs unterschiedlicher Sprachen zu vergleichen. da sich so am ehesten feststellen läßt. Ob der Faktor der Input-Sprache entscheidendes Gewicht hat oder ob es deutliche sprachübergreifende Gesetzmäßigkeiten gibt. […] Die[] unterschiedlichen Aspekte lassen sich innerhalb einer Theorie der "Selbstorganisation" (oder "Emergenz") sprachlicher Strukturen durchaus vereinbaren. Dieser Ansatz bildet daher den Hintergrund der hier vorgenommenen Beschreibung.
Eines der Hauptmerkmale, welches das Ionisch-Attische von den übrigen altgriechischen Dialekten unterscheidet, ist die Vertretung des idg. * ā durch ē. Idg. *ā kommt in den übrigen Dialekten als ā vor. So entspricht zum Beispiel dem idg. *māter (lat. māter, ai. mātā) äol.-dor. mā́tēr, aber mḗtēr im ion.-att. […] Selbstverständlich ist die Zurückführung auf idg. Formen mit ā ein Ergebnis, zu dem man erst durch die Rekonstruktionsmethoden der Vergleichenden Sprachwissenschaft kommt. In dem Bereich des ion.-att. Dialekts wird jedoch weiter unterschieden, da bei bestimmten lautlichen Umgebungen (nach den Lauten i, e und r) im Att. – wie auch im Äol., Dor. – ā und kein ē vorkommt, wie man erwarten würde und wie es wirklich der Fall im Ion. ist. […]
1.2. Wegen dieser unterschiedlichen phonologischen Situation, die man im Att. […] findet, stellen sich in Bezug auf das phonologische System des Altgriechischen (des ion.-att. Dialekts) die folgenden wesentlichen Fragen: (A) Wie soll man im Att. die Anwesenheit von ā statt des erwarteten ē erklären? (B) (I) Wurde das urgr. ā direkt zu ē (ē̡) im Ion.-att. oder hat es eine Zwischenstufe gegeben in dem Sinne, daß es zunächst zu ǟ (vorderer, palataler Laut) wurde und später zu ē̡, obwohl es in der Schrift immer durch H (MHTEP) im Att. repräsentiert wurde?
(II) Wenn es wirklich eine Zwischenstufe mit ǟ gegeben hat, hat sie so lange gedauert, daß ǟ als ein selbständiges Phonem des phonologischen Systems der langen Vokale des Ion.-att. und besonders des Att. betrachtet werden kann?
Der zweite Teil der Frage (B) wird direkt mit dem Problem der Chronologie der Verschmelzung ("merger") von ǟ und ā̡ verknüpft. (Da die Gründe, die für den phonematischen Wert des ǟ sprechen, stark genug sind, wie durch die folgende Analyse gezeigt werden wird, wird ǟ hier im voraus als Phonem betrachtet, und das soll hier auch als Arbeitshypothese dienen.)
In this paper I will present some empirical studies concerning a linguistic construction called binomials, e.g. auf und ab (‚up and down‘). Binomials consist of two coordinated elements in a fixed order ‚A and B‘, whereas empirically the reversed order ‚B and A‘ is rarely found and, asked for acceptability judgements, native speakers tend to reject it. In two corpus studies hypotheses on phonological principles responsible for the ordering of the constituents are tested. Furthermore I present a pseudoword experiment with German native speakers and Russian and Turkish learners of German as a second language. Results are discussed in the framework of optimality theory.
Článek seznamuje s výsledky analýzy nadpisů na úvodnì stránce 16 rakouských internetových novin. Analýza se zaměřila na rozsah pouņitì frazémů v nadpisech, na typy pouņitých frazémů a na způsob jejich pouņitì (normálnì nebo modifikované) v souvislosti s tìm, zda se dané frazémy vyskytujì jen v nadpise nebo i v textu. Výsledky jsou porovnány se závěry dřìvějńìho obdobného výzkumu týkajìcìho se internetové verze rakouského denìku 'Die Presse'.
Výzkumy ukazují, že v novinových nadpisech se s oblibou používají frazémy. Otázkouje, zda to platí i pro internetové texty, jejichž nadpisy by měly obsahovat klíčová slova z textu a být tedy spíše informativní. Článek seznamuje s výsledky analýzy nadpisů v internetové verzi rakouského deníku Die Presse, která se zaměřila na rozsah použití frazémů v nadpisech textů jednotlivých rubrik, na typy použitých frazémů a na způsob jejich použití (normální nebo modifikované).
Příspěvek se věnuje problematice adekvátního uchopení a popisu frazémŧ v dvoujazyĉných slovnících na základě kritické analýzy jednoho elektronického německo-ĉeského a ĉesko-německého slovníku. Rŧzné lexikografické aspekty (objasnění pouţívané terminologie v lexikografických metatextech, makro- a mikrostruktura, urĉení základního tvaru, problémy ekvivalence, typografické ztvárnění, význam lexikografických příkladŧ) jsou osvětlovány na vybraných frazémech ze sémantického pole ZLOST.
Die Problematik des sprachkommunikativen Umgangs mit dem Kulturphänomen "Phraseologie" ist im Falle zwei- bzw. mehrsprachiger Diskursgemeinschaften bisher kaum ins Blickfeld der Forschung geraten. Daher konzentriert sich der vorliegende Aufsatz auf Aspekte phraseologischer Sprachverwendung in einem komplexen Konrakt-, Konvergenz- und Integrationsraum von mehreren Sprachen und Kulturen und möchte zur Modelierung bi- bzw. multilingualen Diskursverhaltens im Hinblick auf die Phraseologie beitragen, indem er ein breites Spektrum von enmpirischen Manifestationsklassen bzw. -typen kommunikativen Synkretismus und sprachlicher Hybridität erfasst, systematisiert, beschreibt und evaluiert. Diese Forschungsfrage erlangt auch insofern eine besondere Bedeutung, als sich die Mehrschichtigkeit bilingualer Variationsdimensionen gerade anhand der Phraseologieverwendung aspektreich eruieren Iässt.
This article compares the noun plural systems of ten Germanic languages focusing on the number of allomorphs, their formal shape and the assignment principles used for allomorph distribution. It further aims at identifying the interrelating factors, categories, and features decisive for the very different ways in which plural allomorphy is organized in languages of the same origin. The major relevant factors are pointed out with special emphasis on the role of gender, semantic and rhythmic assignment, and the role of high token frequency. On formal grounds, the fusion vs. separation of case and number as well as the role of zero morphology vs. redundant marking, of stem alternation and the direction of influence between stem and affix are discussed.
Pluralität im Tagalog
(1998)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem bisher für das Tagalog noch nicht eingehender untersuchten Phänomenbereich: den verschiedenen Mitteln zur Bildung von sprachlichen Ausdrücken mit pluralischer Bedeutung. Im Tagalog kann nicht ohne weiteres von einer grammatischen Kategorie "Numerus" ausgegangen werden. Diese Kategorie basiert auf der Untersuchung von (indoeuropäischen) Sprachen mit ausgeprägter Nomen/Verb-Distinktion. Sie wird als eine nominelle Kategorie angesehen (vgl. Bußmann 1990), die sich gegebenenfalls im Verbalkomplex widerspiegelt. Eine solche Beziehung besteht vor allem zwischen Subjekt und Prädikat, tritt obligatorisch auf und wird als Kongruenz bezeichnet. Für das Tagalog ergeben sich in dieser Hinsicht mehrere Probleme: Zum einen besteht das Problem der Identifizierbarkeit von Wortklassen bzw. lexikalischen/syntaktischen Kategorien, damit zusammenhängend das Problem der Zuweisung bestimmter Mittel der "numeralen" Markierung zu einer lexikalischen/syntaktischen (Sub)-Kategorie. Zum anderen hat man - ausgehend von der Hypothese der optionalen Markierung von "Numerus" im Tagalog - das Problem der Erfassung von Restriktionen / Regularitäten der Pluralmarkierung je nach lexikalischer / 'syntaktischer. Subklasse, sowohl auf Satz- als auch auf Diskursebene.
Part-of-Speech tagging is generally performed by Markov models, based on bigram or trigram models. While Markov models have a strong concentration on the left context of a word, many languages require the inclusion of right context for correct disambiguation. We show for German that the best results are reached by a combination of left and right context. If only left context is available, then changing the direction of analysis and going from right to left improves the results. In a version of MBT (Daelemans et al., 1996) with default parameter settings, the inclusion of the right context improved POS tagging accuracy from 94.00% to 96.08%, thus corroborating our hypothesis. The version with optimized parameters reaches 96.73%.
Possession im Dakota
(1985)
Zweck dieser Arbeit ist die Darstellung der sprachlichen Mittel, derer sich das Dakota zum Ausdruck von Possessiv-Relationen bedient. Dem Hauptteil geht eine in die Thematik einführende Charakterisierung der untersuchten Sprache sowie eine Betrachtung des sprachtheoretischen Hintergrundes voraus. Eine systematisierende Zusammenfassung der relevanten Daten bildet den Abschluß der Arbeit. Mangels Belegstellen konnten allerdings nicht alle Fragen, die sich aus der Auseinandersetzung mit der Materie ergaben, restlos geklärt werden. Die Beispiele stammen großenteils aus Mythen; sofern sie nicht mit Quellenangaben versehen sind, sind sie von der Verfasserin konstruiert.
Eine allgeneine und theoretische Antwort auf die Frage, ob der Begriff "Possesivität" zur grammatischen Beschreibung einer natürlichen Sprache gehören solle oder nicht, wird je nach Standpunkt verschieden ausfallen. Man kann auch anders vorgehen, indem man in einem vortheoretischen Verständnis einen Begriff "Possesssivität" zunächst annimmt und zusieht, wie die Repräsentationen eines solchen Begriffs in je einer einzelnen Sprache sich gestalten. Die Möglichkeit, dass sich daraus, fast von alleine, eine Bestätigung und Präzisierung für diesen Begriff, ja sogar der eine oder andere Anhaltspunkt für dessen Universalität ergibt, dürfte man nicht ausschliessen. Der .Aufsatz von Hansjakob Seiler scheint schon in Zusammenhangmit diesem Problem nicht nur das Wesentlichste klargemacht zu haben; er stellt auch die Frage nach einem gemeinsamen Prinzip, dem die einzelnen Sprachen gehorchen, wenn sie die Possessivitätsrelation ausdrücken.
Dieser Beitrag ist ein Vorschlag, auf der grammatisch-semantischen Ebene dieses Prinzip in einer konktreten Sprache, dem Polnischen, aufgrund der die Possessivität ausdrückenden Mittel und ihrer Bereiche zu illustrieren. Daher wird hier semantisch davon ausgegangen, dass die Possessivität eine Relation ausdrückt, die den Verhältnis des Teils zum Ganzen entspricht. Ob man nun diese Relation als direkte Zugehörigkeit zur Menge oder als eine Art indirekter Zugehörigkeit, nämlich zum Besitzer der Menge auffasst, wäre eine Frage über die aufgrund der Struktur der betreffenden Sprache entschieden werden sollte, – vorausgesetzt immer, dass die Possessivität ein sprachlich ausgeprägtes und sprachwissenschaftlich beschreibbares Phänomen ist.
I. Zum Problem der Possessivität im Cahuilla (Uto-Aztekisch, Süd-Kalifornien) -
Von "possessiv", ''Possessivität'' wird in den Grammatiken verschiedener Sprachen in mindestens zwei verschiedenen Zusammenhängen gesprochen: 1.) Im Zusammenhang mit den "Possessivpronomina" und mit "Genitiv", z. B. dt. 'Karls Vater', 'sein Tod', 'seine Verurteilung', 2.) Im Zusammenhang mit 'haben', 'gehören', 'besitzen'. Daß die beiden Zusammenhänge nicht koextensiv sind, zeigt sich etwa bei 'sein Tod', wo neben es kein *'er hat einen Tod' gibt. Ebenso ist neben 'Karls Vater' ein Satz wie *'Karl gehört der (oder: ein) Vater' abweichend, zumindest wenn es sich um den leiblichen Vater Karls handeln soll. Das zeigt sich auch, daß die von der TG lange geübte Praxis, die Genitiv-Syntagmen auf 'haben'-Syntagmen zurückzuführen, nicht den Tatsachen entspricht. In anderen indogermanischen Sprachen finden wir ähnliches wie im Deutschen. Wir wissen zwar, was "Possessivpronomina" qua morphologische Klasse sind; aber syntaktisch und erst recht semantisch ist das Phänomen ''Possessiv'' weitgehend ungeklärt.
[...]
Ich glaube nun in einer Sprache den Bereich der Probleme einigermaßen zu überschauen, die man traditionellerweise und ohne recht zu wissen wie, mit dem Terminus "possessiv" in Verbindung bringt. Die Sprache heißt CAHUILLA, wird im südlichen Kalifornien von wenigen Sprechern noch gesprochen und gehört zur Uto-Aztekischen Sprachfamilie.
II. Possessivität und Universalien -
In meinem ersten Vortrag bin ich davon ausgegangen, daß für eine gegebene Sprache bei guter Kenntnis derselben eine zunächst intuitive Erfassung eines Bereichs der Grammatik möglich ist, den man sodann durch eine Theorie und nachprüfbare Methoden schrittweise auf die Ebene des wissenschaftlichen Bewusstseins zu heben versucht. Es handelt sich um jenen Bereich, dessen Grundprinzipien semantischer Natur sind, an dem aber auch die Syntax einen wesentlichen Anteil hat. Wie man den Bereich nachher nennt, ist weniger wichtig; ich sehe kein Hindernis, den traditionellen Terminus "possessiv", "Possessivität" dafür zu verwenden. Auch heute, in dem zweiten Vortrag, in dem es zunächst vor allem ums Deutsche, dann aber um die Frage nach den sogenannten Universalien geht, will ich wieder davon ausgehen, daß es möglich ist, einen semanto-syntaktischen Bereich "Possessivität" intuitiv abzustecken. Ich will dafür zunächst einen prominenten Zeugen aufrufen, der das fürs Griechische getan hat: Aristoteles.
Die Entwicklung eines individuellen Standards „vom grünen Tisch“ führt selten zu zufriedenstellenden Ergebnissen. Bei der automatischen Prüfung stellt man schnell fest, dass die „ausgedachten“ Regeln einer systematischen Anwendung nicht standhalten. Bei der Implementierung solcher Richtlinien stellt man fest, dass sie oft zu wenig konkret formuliert sind, wie z.B. „formulieren Sie Handlungsanweisungen knapp und präzise“. Wie jedoch kann ein Standard entwickelt werden, der zu einem Unternehmen, seiner Branche und Zielgruppen passt und für die automatische Prüfung implementiert werden kann? Sprachtechnologie hilft effizient bei der Entwicklung individueller Richtlinien. Durch Datenanalyse, Satzcluster und Parametrisierung entsteht ein textspezifischer individueller Standard. Ist damit aber der Gegensatz von Kreativität und Standardisierung aufgehoben?
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich die Inselgruppe der Malediven im Indischen Ozean in rasantem Tempo von einem geografisch isolierten und deshalb nahezu unbekannten Flecken am Rande der Welt zum Geheimtipp für Tiefseetaucher und weiter zum modernen, internationalen Touristikzentrum entwickelt. Von den zirka 1250 Inseln, die dem Inselstaat angehören, sind heute fast 100 als "tourist resorts" ausgebaut , die über einen internationalen Flughafen und mit Wasserflugzeugen bequem erreichbar sind. Nur die wenigsten Besucher werden dabei bemerken, dass die Bewohner des zwischen Afrika und Asien gelegenen Archipels zu einer alten Kulturnation gehören. Tatsächlich können die Malediver auf eine schriftliche Tradition zurückblicken, die der des Deutschen in ihrer zeitlichen Erstreckung nicht nachsteht; sie ist zudem durch den durchgreifenden Wechsel der Staatsreligion vom Buddhismus zum Islam und einen mehrfachen Wandel der Schrift geprägt.
Prinzipien der Proprialitätsmarkierung : Familiennamenindikatoren in den nordeuropäischen Sprachen
(2004)
In dem grundlegenden Beitrag "Svenska släktnamn i gar, i dag - i morgon?" liefert Thorsten Andersson einen kompakten Überblick über ein bewegtes Jahrhundert schwedischer Familiennamengeschichte. Dabei handelt es sich zur Überraschung deutscher Leser/innen um das 20. Jahrhundert. In Deutschland wüsste man mit dem Titel ,,Deutsche Familiennamen gestern, heute -morgen?" nicht viel anzufangen, zumindest nicht mit der Frage nach dem Heute und dem Morgen: Die deutschen Familiennamen sind seit Jahrhunderten fixiert; von seltenen und wohlbegründeten Ausnahmen abgesehen kann niemand seinen Familiennamen wechseln geschweige denn frei kreieren. Und die Frage nach dem Morgen hat sich vermutlich noch nie jemand gestellt.
Der vorliegende kurze Beitrag [hat] das Ziel, im diskutierten Problemrahmen konstitutive Aspekte der Horizonte, Konturen und Fluchtlinien einer dezidiert inter- bzw. transkulturellen Ausrichtung der Sprachwissenschaft anzudeuten und zu hinterfragen, ihre disziplinären Wege und Blickfelder anzulegen sowie über ein inter- bzw.transkulturelles ,,Paradigma" als "interkulturelle Linguistik" im Hinblick auf Profil, Tragfähigkeit und Reichweite zu reflektieren. All das soll dann zu einer extensionalen und intensionalen Bestimmung einer "interkulturellen Linguistik" hinführen.
Der folgende Betrag skizziert das Konzept und Optionen einer lexikalischen Typologie, die sich über das E&K-Paradigma (Entrenchment und Konventionalisierung) definiert. Zugrunde gelegt werden sprachliche Symbolisierungen, die sich in ihrem signifié-Bereich der Domäne von 'Ursache/Wirkung'-Konzeptualisierungen zuordnen lassen. Es handelt sich bei diesem Beitrag nicht um eine vollausformulierte Darstellung von konkreten Forschungsergebnissen selbst, sondern um die Ausarbeitung derjenigen methodischen und theoretischen Grundlagen, die für eine entsprechende, E&K-basierte Typologie relevant sind. Der Einfachheit halber wird die Zielgröße der Darstellung hier als "CAUSA" bezeichnet.
Sprechen heißt, mit Sachverhalten zu operieren. Die Forschung an der Dimension PARTIZIPATION hat es unternommen, zu zeigen, was es heißt, Sachverhalte sprachlich zu erfassen, und welche Techniken unter dieser allgemeinen Funktion zu finden sind und zusammenspielen (cf. Seiler/Premper (eds.) 1991). Wer spricht, macht aber gewöhnlich mehr: Sachverhalte werden nicht nur erfaßt, sondern gleichzeitig auch in den Kontext einer kommunikativen Absicht gestellt; sie werden behauptet, vermutet, bezweifelt, in Frage gestellt, negiert, gefordert, herbeigewünscht und anderes mehr. Kommunikative Absichten sind ebenfalls konstitutiv fürs Sprechen; durch sie werden Sprechereignisse erst zu Sprechakten. Sprechsituationen sind aber auch nicht nur durch kommunikative Absichten gekennzeichnet, sondern sie finden natürlich in Zeit und Raum statt. Folglich bestehen zwischen Sprecher und besprochenen Sachverhalten nicht nur Einstellungs-, sondern auch zeitliche Beziehungen. Dieses Hineinstellen in einen kommunikativen Kontext wird von uns (von UNITYP) SITUIERUNG genannt, und die Tatsache, daß sich dieser Komplex von Operationen sprachlicher Mittel bedient, macht Situierung zu einer sprachlichen Dimension. Die vorliegende Arbeit stellt sich die Aufgabe, die beiden Dimensionen Partizipation und Situierung in ihrem Verhältnis zueinander zu beleuchten, und zwar schwerpunktmäßig aus theoretischer und wissenschaftshistorischer Sicht. Als begrifflich-terminologischer Anknüpfungspunkt soll dabei der Ausdruck Proposition dienen. Zunächst werden einige Aspekte dieses Begriffes in der philosophischen Logik aufgeführt (Kap. 1). Dann wird die Diskussion, teilweise in Analogie zum ersten Kapitel, im Bereich der Linguistik fortgeführt, wobei unter anderem Argumente aus den Bereichen Sprechakttheorie (2.2.), Transformationstheorie (2.3.), Substitutionstests (2.4.) und Generative Semantik (2.5.) ins Spiel kommen.
Protected Mode
(2005)
Innerhalb der Reihe "GrenzBereiche des Lesens" gehaltener Vortrag. "GrenzBereiche des Lesens" ist eine kulturwissenschaftliche Vortragsreihe, die 2003 und 2004 an der Universität Frankfurt stattfand. Gegenstand von Harald Hillgärtners Untersuchung ist die Frage nach der Lesbarkeit des Computers, vielmehr seiner System- und Programmcodes. Gilt der Computer einerseits als "Textmaschine", die endlose Schreib- und Leseakte prozessiert, so finden jene Programmabläufe doch zumeist jenseits der für alle zugänglichen Benutzeroberflächen statt, die ihrerseits in immer stärkerem Maß mit Icons – Bildern – arbeiten. Und selbst im Falle von frei zugänglichen Software-Codes ist zu fragen, um welche Art Text es sich hier handelt – ob in diesen Fällen gar von Literatur die Rede sein kann. Insofern ist die Frage nach der Lesbarkeit des Computers nicht nur eine Frage nach der Zukunft des Lesens (geht es um Sinn oder um Information?) sondern vielmehr nach dem (Zu-)Stand unserer Schriftkultur selbst.
In der Indogermanistik sehen wir einen Zweig der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft. Die histor.-vergl. Sprachwissenschaft geht davon aus, dass einander ähnliche Wörter in nicht voneinander abstammenden Sprachen, die gleiche oder vergleichbare Inhalte bezeichnen, nicht zufällig in diese verschiedenen Sprachen gelangt sein können. Solche Übereinstimmungen wären anders erklärbar, wenn die Natur des Bezeichneten die Lautfolgen jeder einzelnen Sprache in irgendeiner Weise bedingen. Wir nehmen aber an, dass es also kein Abbildungsverhältnis zwischen Inhalt und Ausdrucksform sprachlicher Zeichen gibt, dass ein sprachliches Zeichen seine willkürlich festgesetzte konventionelle Form behält. Dann muss man Ähnlichkeiten solcher Zeichen in nicht voneinander abstammenden Sprachen auf irgendwelche ursprünglichen Zusammenhänge der Konventionen zurückführen. Die Deutung solcher Zusammenhänge ist das Thema der histor.-vgl. Sprachwissenschaft. […] Die Indogermanistik ist eine von vielen histor.-vgl. Sprachwissenschaften, neben der Finno-Ugristik, der Semitistik usw. Dass die Indogermanistik sich eine gewisse Sonderstellung zuspricht, liegt an drei ganz zufälligen Gegebenheiten: erstens ist die Indogermanistik die älteste und am intensivsten betriebene Sektion der vergl. Snrachwissenschaft; sie hat bis jetzt das grösste Kapital an geleisteter Arbeit zu verwalten; zweitens sind unter den Gliedern, die wir als indogermanische Sprachen zu einer Familie zusammenfassen, besonders früh bezeugte, lang überlieferte und zu grosser Ausdrucksleistung gelangte Sprachen, und drittens gehört zu diesen Sprachen unsere eigene und alle die Sprachen, mit denen wir im europäischen Raum, in der Gestaltung der europäischen Geisteswelt, am meisten zu tun haben.
Ihre frühesten Sprachzeugnisse hat uns die keltische Bevölkerung der britischen Inseln bekanntlich in einer Anzahl von Steininschriften hinterlassen, die in der sog. Ogamschrift gehalten sind. Der größte Teil dieser Inschriften, von denen rund 300 hauptsächlich aus Südirland und Wales bekannt sind, wird nach allgemeiner Ansicht in die Zeit zwischen dem 4. oder 5. Jh. und dem 8. Jh. n. Chr. datiert. Bis heute ist weder die Entstehung des eigentümlichen Ogamalphabets, das mit keinem anderen Schriftsystem des gegebenen Zeitraums vergleichbar ist, noch die Bedeutung aller Zeichen eindeutig geklärt. ...
Psycholinguistik
(2012)
Zur Zeit erweckt die Frage großes Interesse, wie die Semantik und die Syntax von Kasusrahmen zusammenhängen. Dabei geht es darum, herauszufinden, nach welchen Regeln bestimmte thematische Rollen mit bestimmten syntaktischen Positionen verknüpft werden. Dieser Vorgang wird als Argumentselektion oder auch argument linking bezeichnet.
Pro objektivní analýzu rozvoje tlumočnické kompetence studentů je třeba použít měřitelná kritéria. Při experimentu, který je zde popsán, byla východiskem metodologie textové lingvistiky: Tlumočnický výkon 8 studentů byl hodnocen na základě ekvivalence, logické koheze, koherence cílového textu a zahrnuty byly i tlumočnické protokoly studentů doplněné o jejich vlastní komentáře. Výsledek provedené analýzy povede k přizpůsobení didaktických strategií při další práci se studenty.
In letzter Zeit haben trennbare Verben, meist "Partikelverben" genannt, groß es Interesse gefunden, insbesondere solche, bei denen der trennbare Teil eine Präposition darstellt. Ich werde mich im folgenden auf Verbindungen konzentrieren, die sich aus einem Substantiv als Erstglied und einem Verb als Zweitglied zusammensetzen. Es soll gezeigt werden, daß es sich bei Verbindungen wie Auto fahren, Klavier spielen um komplexe Prädikate handelt, die sich in ihren Eigenschaften deutlich von parallelen syntaktischen Strukturen unterscheiden, in denen dem Substantiv der Status einer selbständigen Konstituente zukommt.
Die 15. Arbeitstagung zur alemannischen Dialektologie, zu der die Vorarlberger Landesregierung vom 18.–21.Septemer auf Schloss Hofen im vorarlbergischen Lochau bei Bregenz eingeladen hatte, hat wiederum einen Einblick in unterschiedliche aktuelle Forschungsaspekte der Dialektologie im Südwesten des deutschen Sprachgebiets geboten. Im dicht gedrängten Programm mit einer öffentlichen Präsentation des VALTS und des Tonarchivs der Mundarten Vorarlbergs von EUGEN GABRIEL und ARNO RUOF folgen sich an drei Tagen insgesamt 18 Vorträge, 10 Kurzvorträge, 14 Arbeitsberichte und ein dialektologischer Ausflug in den Bregenzer Wald. Im Folgenden werden die Vorträge in der präsentierten Reihenfolge referiert, während die zahlreichen Arbeitsberichte von Sprachatlanten, Wörter- und Namenbüchern sowie Tondokumentationsstellen nur pauschal erwähnt werden, welche einerseits einen Blick in die laufenden großen und größeren Projekte der alemannischen Dialektologie öffnen und andererseits die Finanzknappheit als übergreifendes Element der Dialektologie offenbaren.
Die multilinguale Gesellschaft ist längst schon keine bloße Utopie mehr, in vielen Teilen Europas und der Welt existiert sie bereits oder bildet sich immer stärker heraus. In unserer sechsten Ausgabe der REAL haben wir uns dieses Themas angenommen und es von unterschiedlichen Blickwinkeln und germanistischen Perspektiven aus betrachtet.
Etwa seit dem Jahre 2000 lässt sich eine Tendenz an vielen portugiesischen und anderen Hochschulen feststellen: Sprachkurse finden regen Zulauf, aber die damit verbundenen Philologien klagen über einen Rückgang der Studierenden. Die Gründe dafür sind vielschichtig und nicht verallgemeinerbar, werden doch die Studiengänge sogar in demselben Land oft sehr unterschiedlich strukturiert, und dass es nicht eine Germanistik, Romanistik oder Anglistik gibt, ist gewiss zutreffend. Die siebte Ausgabe der portugiesischen Germanistikzeitschrift REAL nimmt sich dieses Themas aus verschiedenen Blickwinkeln und Länderperspektiven an. Und auch wenn die Beiträge aus unterschiedlichen Ländern und Kontinenten stammen, wird doch deutlich, wie allgemein eine Reihe von Schwierigkeiten sind.
Der vorliegende Aufsatz setzt sich mit einigen Aspekten der didaktisch-methodischen Umsetzung der am 1. August 1998 in Kraft getretenen Neuregelung der deutschen Rechtschreibung im DaF-Unterricht und in der sog. Auslandsgermanistik auseinander. Es wird vor allem auf Fragen der Umstellung unter dem Gesichtspunkt des Lehrens und Lernens von DaF fokussiert und für eine stärkere Berücksichtigung der Rechtschreibdidaktik plädiert.
Redekommentierende Einschübe
(1996)
Das Thema dieses Aufsatzes sind redekommentierende Einschübe. Zunächst gilt es zu klären, was unter "Einschub" verstanden werden soll. Einschub verwende ich hier weitgehend gleichbedeutend mit Parenthese. Parenthesen werden jedoch manchmal als "Schaltsätze", also als eingeschobene Sätze, definiert. Einschub ist hier ein weniger vorbelasteter Terminus.
Die Durchführung kontrastiver Untersuchungen setzt vor allem eine gründliche Beschreibung der zu vergleichenden Sprachen auf der Grundlage eines Grammatikmodells voraus. Kontrastive Arbeiten zum Sprachenpaar Deutsch/Türkisch, die diese Bedingung erfüllen, finden sich nur selten. Das dürfte auf die nur bedingt vergleichbaren Strukturen der besagten Sprachen zurückzuführen sein. Zwar existiert die semantische Kategorie Reflexivum im Deutschen und im Türkischen. In vielen Fällen ist es jedoch nicht möglich, die Existenz eines syntaktischen und semantischen Reflexivums in den beiden Sprachen nachzuweisen. Im folgenden Beitrag soll der Versuch unternommen werden, dieses Problem anhand eines Vergleichs der reflexiven Konstruktionen im Deutschen und im Türkischen zu verdeutlichen.
Die Durchführung kontrastiver Untersuchungen setzt vor allem eine gründliche Beschreibung der zu vergleichenden Sprachen auf der Grundlage eines Grammatikmodells voraus. Kontrastive Arbeiten zum Sprachenpaar Deutsch/Türkisch, die diese Bedingung erfüllen, finden sich nur selten. Das dürfte auf die nur bedingt vergleichbaren Strukturen der besagten Sprachen zurückzuführen sein. Zwar existiert die semantische Kategorie Reflexivum im Deutschen und im Türkischen. In vielen Fällen ist es jedoch nicht möglich, die Existenz eines syntaktischen und semantischen Reflexivums in den beiden Sprachen nachzuweisen. Im folgenden Beitrag soll der Versuch unternommen werden, dieses Problem anhand eines Vergleichs der reflexiven Konstruktionen im Deutschen und im Türkischen zu verdeutlichen.
Freie Relativsätze geben eine Reihe von Rätseln auf. Wie schon der Terminus andeutet, handelt es sich hier um eine widersprüchliche Erscheinung, da ein Relativsatz sich per definitionem auf ein Element im Matrixsatz bezieht, dies bei „freien Relativsätzen" jedoch nicht der Fall ist. Sie üben im übergeordneten Satz selbständig eine Satzgliedfunktion aus. Andererseits drängt sich der Eindruck auf, daß ein Bezugselement im Matrixsatz weggelassen wurde, es sich mithin also um verkappte Attributsätze handelt. Leirbukt hat sich kürzlich in einer empirischen Studie mit durch das Pronomen wer eingeleiteten Relativsätzen beschäftigt, und zwar vor allem im Hinblick auf die Frage, wann ein Bezugselement gesetzt wird bzw. nicht gesetzt wird (Leirbukt 1995). Hierzu haben eine Reihe von Grammatikern die Auffassung vertreten, daß ein Bezugselement im Matrixsatz nur dann fehlen kann, wenn das Relativpronomen die Kasusforderung des Matrixsatzes für die entsprechende Leerstelle erfüllt.
Standardisierung ist der bedeutendste Ansatz zu Qualitätssteigerung und Kostensenkung in der Technischen Dokumentation. Es gibt eine Reihe von Standardisierungsansätzen: Modularisierung, Informationsstrukturen, Terminologie, Sprachstrukturen. Dennoch werden diese Ebenen meist getrennt voneinander beschrieben. Wir untersuchen, wie Standardisierungen im Informationsmodell, in der Terminologie und in den sprachlichen Strukturen verknüpft werden und miteinander interagieren.
Die Sprachsituation in der deutschsprachigen Schweiz wird in neuerer Zeit mit dem Begriff "mediale Diglossie" gekennzeichnet (vgl. P. Sieber/H. Sitta 1986, S. 20). Damit wird zum Ausdruck gebracht, daß der Deutschschweizer Mundart spricht, aber Standardsprache schreibt und liest; R. Schwarzenbach (1969, S. 24-27) gebraucht deshalb für das gesprochene Schriftdeutsch auch den Begriff "Lese- und Vortragssprache". Im allgemeinen stimmt diese Verteilung, sie wird aber auch durchbrochen: in den Massenmedien (vgl. M. Ramseier 1988), in der Schule bzw. Universität (vgl. P. Sieber/H. Sitta 1986) und in öffentlichen Reden (vgl. R. Schwarzenbach 1969, S. 241-312) wird auch Standardsprache gesprochen, andererseits sind private Briefe und Werbetexte teilweise in Mundart (R. Schwarzenbach 1969, S. 344-377) verfaßt. Es gibt seit den späten 1960er Jahren auch eine wiedererstarkte Mundartliteratur und gedruckte mundartliche Chansons. Daß das Sprechen der Standardsprache relativ unüblich ist, zeigt die paradoxe, aber fast alltägliche Aussage jemand habe Schriftdeutsch gesprochen.
Wenn Deutsch geschrieben wird, wird im Allgemeinen die standardsprachliche Form gewählt. King: nei nei nöd eso Häx ..... verschtasch mi wieder falsch :-( *sniff (bluewin.ch, #flirt60plus, 1.10.2004) Elle: HeinEr: öhm jez versteh ich gar nix mehr (Antenne Bayern #flirten40, 16.9.2005) Big: Mu auch niemand verstehen (IRCnet, #mannheim,9.2.2003) Tezo: verstehe (IRCnet, #linux, 7.1.2003) In Büchern, Zeitungen, Zeitschriften und auch im Internet ist die deutsche Standardsprache Standard. Sie ist die für die Schriftlichkeit normierte Varietät, die überregional verständlich sein soll. Diese Standardsprache ist zwar überall ähnlich, aber nicht gleich. So zeigen sich Besonderheiten im Lexikon, in der Wortbildung und vereinzelt in der Grammatik, welche in einer Region üblich sind, in der anderen jedoch nicht, oder die da eine andere Bedeutung tragen. Diese Besonderheiten sind aber nicht an einem Ort einfach falsch, sondern sie stellen regionale Ausprägungen des Standards dar (vgl. dazu das Variantenwörterbuch; Ammon u. a. 2004). ...
Eigennamen stehen in einem vielfältigen Spannungsverhältnis zu Appellativen: Auf der einen Seite entwickeln sie sich fast immer aus - meist konkreten - Gattungsbezeichnungen (Eichstätt, Lindenstraße, Schneider), auf der anderen Seite besteht ihre Hauptfunktion - ganz im Gegensatz zu den Appellativen - in ihrer Monoreferentialität, d.h. in einem 1: 1- Bezug zu nur einem einzigen außersprachlichen Objekt (meist Örtlichkeiten im weitesten Sinn und Personen).
Der inhaltlich umfassende Sammelband von Sarah Brommer und Christa Dürscheid bündelt vorrangig Forschungsarbeiten von Studierenden, die sich im Feld der Mensch-Mensch- und Mensch-Maschine-Kommunikation in einer sich stetig technisch weiterentwickelten Welt verorten. Die Forschungsarbeiten, die im Rahmen des Seminars "Mensch. Maschine. Vertrauen." an der Universität Zürich im Wintersemester 2019 entstanden sind, nehmen verschiedene Kommunikationssituationen und aktuelle Phänomene in den Blick, die bis dato noch als Forschungsdesiderate zu konstatieren sind: z. B. (A) Formen interpersonaler Mensch-Maschine-Kommunikation in medialen Formaten wie WhatsApp oder Tinder, (B) Perspektiven auf Streitgespräche mit Robotern oder die Frage nach Vertrauen im Umgang mit Pflegerobotern, (C) Kommunikationssituationen mit Siri oder Smart Homes und (D) Biohacking als technische Entwicklung in Bezug auf das Einsetzen von u.a. Chips in den menschlichen Körper. Insgesamt beinhaltet der Band zwölf Beiträge, die sich überwiegend zunächst aus linguistischer Perspektive den Forschungsgegenständen nähern und diese dann weiterführend in ethische Fragen und gesellschaftspolitische Zusammenhänge einbetten.
Das Chunkparsing bietet einen besonders vielversprechenden Ansatz zum robusten, partiellen Parsing mit dem Ziel einer breiten Datenabdeckung. Ziel beim Chunkparsing ist eine partielle, nicht-rekursive syntaktische Struktur. Dieser extrem effiziente Parsing-Ansatz läßt sich als Kaskade endlicher Transducer realisieren. In diesem Beitrag wird TüSBL vorgestellt, ein System, bei dem die Eingabe aus spontaner, gesprochener Spache besteht, die dem Parser in Form eines Worthypothesengraphen aus einem Spracherkenner zur Verfügung gestellt wird. Chunkparsing ist für eine solche Anwendung besonders geeignet, da es fragmentarische oder nicht wohlgeformte Äußerungen robust behandeln kann. Des weiteren wird eine Baumkonstruktionskomponente vorgestellt, die die partiellen Chunkstrukturen zu vollständigen Bäumen mit grammatischen Funktionen erweitert. Das System wird anhand manuell überprüfter Systemeingaben evaluiert, da sich die üblichen Evaluationsparameter hierfür nicht eignen.
The present study offers an analysis of the Russian copular constructions with predicate nominals. In such copular sentences two cases may mark the predicate: the nominative and the instrumental as in 'Anna byla medsestra/medsestroj' - 'Anna was-3sg.fem.a nursenom/instr'. In the present tense the copula has a null-form and the predicate nominal can only be in the nominative. I argue that the case alternation corresponds to the distinction of Stage Level and Individual Level Predicates in the sense of Kratzer (1994) and Diesing (1992), but with some objections. The copula with Instrumental forms S-Predicates, which are analyzed as predicates applying to situations referring to time. The copula with nominative forms I-Predicates, which attribute properties to individuals without referring to time. I-Predicates have no situation argument. Data that show the (in-)compatibility of copular sentences with certain spatial or temporal modifiers provide a reason to assume a situation argument in byt' + Instr but not in byt' + Nom.
Byt' behaves differently in different grammatical contexts: in contexts of sentence negation, yes/no-questions and under focus byt' + Instr behaves like a lexical category, while byt' + Nom behaves like a functional category. As a functional category byt' + Nom is non-overt in the present and is always finite. The semantic distinction between nominative and instrumental predicate NPs is pegged to an opposition between a structure with a functional copula as the only tense and agreement marker with base position in TP and a lexical copula in VP (Franks 1995, Bailyn&Rubin 1991). To explain phenomena of the copula in Russian I propose an integrated syntactic model for two copulas. The two copulas may be conceived as distinct realizations of one verbal lexical entry which will be specified as a lexical or as functional category in the course of lexical insertion. The Model of Parallel Morphology might be used to explain this phenomenon.
The paper starts with a semantic differentiation between the notions of sentence topic and discourse topic. Sentence topic is conceived of as part of a semantic predication in the sense of Y. Kim's work. Discourse topic is defined, as in N. Asher's Segmented Discourse Representation Theory, as a discourse constituent that comprises the content of (part of) the larger discourse.
The main body of the paper serves to investigate the intricate connection between the two types of topic. For restricting the context of investigation, a specific relation between discourse constituents, Elaboration, is chosen. If Elaboration holds between two discourse constituents, one of them can be identified as the explicit discourse topic with respect to the other one. Whereas an elaborating sentence - with or without a sentence topic - is used to infer a 'dimension' for extending the discourse topic, the role of the sentence topic if it occurs is to mark an 'index' for predication along that dimension. The interaction of elaborating sentences and their topics is modelled by means of channel theoretic devices.'
Der vorliegende Artikel befasst sich mit dem Vergleich deutscher und tschechischer Phraseme, welche die Emotion Scham und ihre Abstufungen wie Peinlichkeit und Verlegenheit darstellen. Als Ausgangspunkt der Analyse wurde auf der Grundlage von Recherchen in zwei phraseologischen Wörterbüchern ein zweisprachiges phraseologisches Korpus zusammengestellt, wodurch die Anzahl der festen Wendungen eingeschränkt und eindeutig definiert wurde. Das Korpus wurde mit Hilfe einer weiteren Analyse von Sprachkorpora teilweise modifiziert. Im zweiten Schritt wurden die gegenübergestellten deutschen und tschechischen Phraseme entsprechend des Grades ihrer Äquivalenz klassifiziert. Wenn in den benutzten Wörterbüchern keine Entsprechung in der Ausgangs- bzw. Zielsprache angegeben war, wurden darüber hinaus Äquivalente der phraseologischen Wendungen in deutschen und tschechischen Korpora gesucht.
Thema des vorliegenden Beitrags ist das interaktionale Potenzial des Scherzens in seiner Funktion als kooperativ entfaltete Handlung der Kritik. Im Fokus liegen speziell Kontexte, die als 'interkultureller Dialog' markiert sind und in denen sich die Interaktionsaufgabe stellt, an diskursiven 'kulturellen Grenzen' verständigungsorientiert zu arbeiten. Exemplarisch wird an einer Gesprächssequenz zwischen deutschen und ägyptischen Studierenden gezeigt, wie gerade im gemeinsamen Scherzen Konstruktionen kultureller Zugehörigkeit und Differenz kritisch-konstruktiv bearbeitbar werden, auch in beziehungsorganisatorisch schwierigen Situationen. Als entscheidend erweist sich die damit verbundene Initiierung "kulturellen Handelns". Grundlage der Untersuchung ist ein sprachwissenschaftlicher kritisch-diskursanalytischer Zugang zum Material ('Oldenburger Ansatz' der Kritischen Diskursanalyse), in dessen Rahmen diskurssemantische und interaktionsanalytische Perspektiven zusammengeführt werden.