CompaRe | Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
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Anna Gmeyner, 1901–1991
(2021)
Anna Gmeyner (1901–1991) zählte um 1930 zur literarischen Avantgarde. Bekannt wurde sie vor 1933 mit Theaterstücken, in dieser Zeit übersetzte sie zwei Romane aus dem Amerikanischen. Im Exil schrieb sie Drehbücher und Romane. Sie geriet in Vergessenheit, bis sie und ihr Werk in den 1980er Jahren wiederentdeckt wurde.
Barbara Antkowiak, 1933–2004
(2023)
Im Frühherbst 2004 verstarb Barbara Antkowiak, eine der verdienstvollsten Übersetzerinnen aus den südslawischen Sprachen, unerwartet an einer Lungenembolie. Damit hat der deutschsprachige Kulturkontext eine Vermittlerin verloren, für die die Präsentation von Werken und Autoren aus den slawischen Sprachen Südosteuropas Herzenssache war.
Charlotte Beradt, 1901–1986
(2022)
Charlotte Beradt war Journalistin und Schriftstellerin. Bis zu ihrem Berufsverbot 1933 schrieb sie in Berlin über soziale Themen sowie die Lebensbedingungen von Frauen. Ende der fünfziger Jahre übersetzte sie im amerikanischen Exil in New York vor allem Werke von Hannah Arendt, mit der sie befreundet war. Nach dem Krieg verfasste sie zahlreiche Beiträge für den deutschen Rundfunk und deutsche Zeitungen. Bekannt ist sie heute vor allem als Autorin des Buches "Das dritte Reich des Traums".
Charlotte Birnbaum, geb. 1900 in Schirgiswalde (Lausitz), übersetzte seit 1942 etwa 50 Bücher aus dem Italienischen. In der Mehrzahl handelte es sich um Prosatexte renommierter Gegenwartsautoren. Verlegt wurden die Übersetzungen in Verlagen, die auf Höhenkammliteratur ausgerichtet waren: Claassen, Piper, Suhrkamp oder Volk & Welt.
Clara Brauner, 1875–1940
(2019)
1875 in Minsk geboren, gehörte Clara Brauner zu den zahlreichen jüdischstämmigen Migranten, die im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts mit ihren Familien oder allein Osteuropa bzw. das Zarenreich aus wirtschaftlichen und politischen Gründen Richtung Westen verließen. Das von zu Hause "mitgenommene" Russisch war dabei Voraussetzung und Grundlage für die übersetzerischen und literaturvermittelnden Aktivitäten, die Clara Brauner, zum Teil gemeinsam mit ihrem Ehemann Alexander Brauner, um die Jahrhundertwende in Wien entfalten konnte.
The aim of this study is to trace back the translator of "Reinhold Lubenau Seyahatnamesi [Osmanlı Ülkesinde, 1587-1589]" and focus on her translation approach through paratexts. The traveller portrays the Muslim 'other' whom he met in the Ottoman Empire where he spent his time between the years 1587-1589, when the Ottoman Empire had the power and Islam was being perceived as a threat to them versus his own culture which he belonged to as a Prussian Protestant. The translation of this itinerary is available to Turkish readers after approximately 400 years in 2012. What makes this translation interesting is the translation of a source text, in which the target culture was being portrayed from the perspective of the 'other', into a target language. How was this 'foreign' perspective constructed by the traveler translated and reflected in the paratext? What was the approach of the translator against the challenges he encountered during the translation process? Answers to these questions among many others were being searched through an examination of paratexts. In addition, it was also discussed whether the author moved to the reader or the reader moved to the author. Paratexts encourage reading and direct the reception (Genette 2016). In this study, book covers, names, titles, genre, graphics illustration and footnotes were examined. Translator footnotes, which were provided by the translator in order to make the text clear, were classified in order to underline the functions of these footnotes. Translator footnotes are the tools, which make translators visible and help them to raise their voices in the texts. In peritexts, translator can provide extra information to the readers, explain and justify his/her translation decisions.
Dorothea Gotfurt, 1907–1995
(2024)
Dorothea Gotfurt kam 1935 als Exilantin nach England. Dort wurde sie zur Übersetzerin. Zwischen 1955 und 1970 veröffentlichte sie vor allem im Scherz-Verlag (Bern), aber auch bei Fischer (Frankfurt/M.), Rowohlt (Reinbek) oder Szolnay (Wien) über dreißig von ihr ins Deutsche gebrachte Romane aus der zeitgenössischen englischsprachigen Literatur.
Elisabeth Göhlsdorf wurde 1890 geboren, so erfährt man es von der Ausländerbehörde in Reykjavík, allerdings ohne Angabe des Geburtsortes. Sie war wohl eine Übersetzerin, zumindest sind Anfang der 1930er und 1950er Jahre Übersetzungen unter ihrem Namen erschienen. Es wurde allerdings bezweifelt, ob die Übersetzungen wirklich immer von ihr stammten. In Deutschland blieb sie unbekannt. In Island jedoch erweckte sie Aufmerksamkeit.
Elsa Brod, 1883–1942
(2023)
Elsa Brod teilte als Ehefrau von Max Brod das Schicksal vieler literarisch tätiger Frauen ihrer Zeit. Obwohl sie eine Vielzahl von Übersetzungen aus dem Russischen und Französischen angefertigt hat, wird sie in literaturwissenschaftlichen oder literaturgeschichtlichen Werken genauso wie in der Tagespresse ihrer Zeit allenfalls am Rande, als Ehefrau des berühmten Schriftstellers, erwähnt.
Erika Fuchs, 1906–2005
(2015)
Erika Fuchs gilt als die Grande Dame des deutschen Comics. In ihrer über 30 Jahre andauernden Tätigkeit als "Chefredakteurin" des Micky-Maus-Magazins übersetzte die Kunsthistorikerin unzählige US-amerikanische Disney-Comics ins Deutsche. Sie verlegte mit dem für sie charakteristischen extrem freien aber sprachlich sehr gehobenen Übersetzungsstil die Welt von Donald Duck und Mickey Mouse nach Deutschland und prägte dadurch die Sprache mehrerer Leser-Generationen.