Sammlung Hessen
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Die in Mittelhessen durchgeführte Untersuchung verdeutlicht die ökologische Bedeutung von Rainen im Wirkungsgefüge ,Standortfaktoren von Rainen, Flora und Vegetation von Rainen und Bewirtschaftung angrenzender landwirtschaftlicher Flächen1. A uf der Grundlage einer historischen Betrachtung zur Entstehung von Rainen wird deren Funktion in der heutigen Kulturlandschaft und die aktuelle Gefährdung der Rain-Standorte durch vielfältige Einflußgrößen aufgezeigt. In 6 mittelhessischen Untersuchungsgebieten wird die Flora und Vegetation von 66 Rainen betrachtet, welche nach der Nutzung der oberhalb der Raine gelegenen Flächen in verschiedene Typen - Weg-, Acker- und Grünlandraine - differenziert werden. Die untersuchten Raine bieten einen Lebensraum für insgesamt 327 Taxa; hiervon gelten 69 Arten als selten oder gefährdet. Es werden 13 Rain-Phytocoenosen auf Assoziationsrang oder als ranglose Gesellschaften (mit den dazugehörigen Untereinheiten) aus den Klassen Molinio-Arrhenatheretea, Festuco-Brometea, Agropyretea-intermediirepentis, Artemisietea vulgaris, Epilobietea angustifolii und Secalietea cerealis beschrieben. Die Abschätzung der Gefährdung der Rain-Phytocoenosen und deren Bewertung für den Biotop- und Artenschutz geschieht sowohl unter quantitativen als auch unter qualitativen Gesichtspunkten. Außerdem wird die Vegetation der oberhalb der Raine gelegenen Acker- oder Grünlandflächen (Rain-Oberlieger) behandelt. Bei der Beschreibung dieser Acker- und Grünlandgesellschaften steht der Einfluß der auf den betreffenden Standorten vorherrschenden Bewirtschaftungsintensität im Vordergrund. Steigende Intensität der Bewirtschaftung auf den oberhalb der Raine gelegenen Acker- oder Grünlandflächen führt zu einer erheblichen Veränderung in der Struktur der Rain-Phytocoenosen. Die Auswirkungen einer erhöhten Bewirtschaftungsintensität auf den angrenzenden Rain-Oberliegern werden anhand stark rückläufiger Gesamtartenanzahlen sichtbar, was sich auch in erheblich niedrigeren Evenness-Werten niederschlägt.
Bestandsveränderungen bei Vorkommen von Epipactis helleborine im Lindener Wald bei Gießen wurden seit 1980 beobachtet. Ein Standort zeichnet sich durch graduell unterschiedliche chlorotische Mutanten aus, deren genetische Grundlage diskutiert wird. Die Beeinträchtigung des Wachstums der Pflanzen durch die Mahd der Waldränder während der Blütezeit wird angesprochen.
Die seit 1982 festgestellten Fundorte von S. capillata und S. pennata sind in knapp kommentierten Listen zusammengestellt (zusammen mit denen von Allium sphaerocephalon beziehungsweise Linum perenne) und in Karten dargestellt. Die Vorkommen werden zu den Dünen des Gebiets in Bezug gesetzt. Rückgang und Gefährdung der Arten werden kurz besprochen.