Sammlung Hessen
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Im Rahmen eines Monitorings wurden alle im Artenhilfskonzept der BVNH von 1999 ermittelten sowie einzelne später bekannt gewordene hessische Vorkommen der Aufrechten Weißmiere im Frühjahr 2016 erneut aufgesucht und dokumentiert. Von diesen 27 Vorkommen konnten wir lediglich 15 bestätigen. Für einen großen Teil der untersuchten Populationen sind erhebliche Rückgänge der Individuenzahlen zu verzeichnen, lediglich vier Vorkommen sind stabil geblieben oder sogar leicht angestiegen. Bei der Interpretation der Individuenzahlen ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Art mit großen witterungsbedingten Schwankungen der Populationsgröße auftritt und jahrweise auch völlig ausbleiben kann. Die Beobachtungen bestätigen eine akute Bedrohung durch das Brachfallen oder die Unterbeweidung der Wuchsorte und die damit verbundenen Folgeerscheinungen wie das Ausbleiben der durch den Viehtritt verursachten Offenböden oder die zunehmende Gehölzausbreitung. Der auf den Flächen entstehende Altgras- und Moosfilz verhindert mutmaßlich ein Auskeimen der Art. Als wesentliche Voraussetzung für die Erhaltung und langfristige Sicherung der Vorkommen der Aufrechten Weißmiere wird die Beibehaltung oder Wiedereinführung einer extensiven Nutzung angesehen. Neben einer Beweidung mit Schafen scheint sich auch eine extensive Rinderbeweidung günstig auf die Populationen auszuwirken. Um den Fortbestand der Art in Hessen zu sichern, sind auch Wiederansiedlungen von Moenchia erecta an erloschenen Wuchsorten in Betracht zu ziehen, sofern eine geregelte Folgenutzung in Form einer Beweidung gewährleistet ist.