Sammlung Hessen
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Die Fundmeldungen in Band 34 von Botanik und Naturschutz in Hessen stammen von: Dirk Bönsel, Martin De Jong, Klaus Dühr, Uta Engel, Benjamin Feller, Christian Feuring, Thomas Gregor, Arthur Händler, Karsten Horn, Diemut Klärner, Julia Kruse, Eric Martiné, Hasko Friedrich Nesemann, Kai Uwe Nierbauer, Uwe Raabe, Susanne Raehse, Felix Reischmann, Bernd Sauerwein, Petra Schmidt, Fabian Schrauth, Christof Nikolaus Schröder, Helmut Siebert, Michael Thieme, Otto Wacker und Rüdiger Wittig.
Bei einer Prüfung von 153 Gewässern in Frankfurt am Main wurden neben den heimischen Typha-Arten Typha angustifolia und T. latifolia Verwilderungen von Typha shuttleworthii und Pflanzungen von Typha laxmannii gefunden. Auch Typha ×glauca die Hybride zwischen Typha angustifolia und T. latifolia wurde mehrfach gefunden.
Im Rahmen eines Monitorings wurden alle im Artenhilfskonzept der BVNH von 1999 ermittelten sowie einzelne später bekannt gewordene hessische Vorkommen der Aufrechten Weißmiere im Frühjahr 2016 erneut aufgesucht und dokumentiert. Von diesen 27 Vorkommen konnten wir lediglich 15 bestätigen. Für einen großen Teil der untersuchten Populationen sind erhebliche Rückgänge der Individuenzahlen zu verzeichnen, lediglich vier Vorkommen sind stabil geblieben oder sogar leicht angestiegen. Bei der Interpretation der Individuenzahlen ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Art mit großen witterungsbedingten Schwankungen der Populationsgröße auftritt und jahrweise auch völlig ausbleiben kann. Die Beobachtungen bestätigen eine akute Bedrohung durch das Brachfallen oder die Unterbeweidung der Wuchsorte und die damit verbundenen Folgeerscheinungen wie das Ausbleiben der durch den Viehtritt verursachten Offenböden oder die zunehmende Gehölzausbreitung. Der auf den Flächen entstehende Altgras- und Moosfilz verhindert mutmaßlich ein Auskeimen der Art. Als wesentliche Voraussetzung für die Erhaltung und langfristige Sicherung der Vorkommen der Aufrechten Weißmiere wird die Beibehaltung oder Wiedereinführung einer extensiven Nutzung angesehen. Neben einer Beweidung mit Schafen scheint sich auch eine extensive Rinderbeweidung günstig auf die Populationen auszuwirken. Um den Fortbestand der Art in Hessen zu sichern, sind auch Wiederansiedlungen von Moenchia erecta an erloschenen Wuchsorten in Betracht zu ziehen, sofern eine geregelte Folgenutzung in Form einer Beweidung gewährleistet ist.
Im Rahmen eines Monitorings wurden alle bislang bekannten hessischen Vorkommen des Hügel-Knäuelkrautes im Frühjahr 2015 erneut aufgesucht und dokumentiert. Für den größten Teil der untersuchten Wuchsorte sind Bestandsrückgänge zu verzeichnen, lediglich zwei Vorkommen sind stabil geblieben. Als einziger Wuchsort mit einer positiven Entwicklung ist das erst 1999 neu nachgewiesene Vorkommen im Naturschutzgebiet „Die Burg bei Unter-Widdersheim“ hervorzuheben, wo sich die Population vergößert hat. Nach Interpretation der Untersuchungsergebnisse führen vor allem Bodeneutrophierung und Nutzungsaufgabe sowie das Ausbleiben kleinräumiger Bodenverwundungen zu Rückgängen der Population. Neben gezielten Pflegemaßnahmen wie Entbuschungen und der Schaffung offener Bodenstellen scheint eine regelmäßige Beweidung förderlich für die Art zu sein. Um den Fortbestand von Scleranthus verticillatus in Hessen zu sichern, sind auch Wiederansiedlungen an erloschenen Wuchsorten in Betracht zu ziehen.
Alle historisch bekannten Vorkommen von Linum leonii in Hessen wurden aufgesucht. Mit Ausnahmen von 2 Vorkommen im Werra-Meißner-Kreis konnten alle bekannten Vorkommen bestätigt werden. Das Vorkommen am Dörnberg bei Zierenberg ist mit etwa 30000 Exemplaren eines der größten in Deutschland. Am Dreienberg im Landkreis Hersfeld-Rotenburg und bei Winterscheid im Schwalm-Eder-Kreis wurden neue Vorkommen entdeckt, die nach der Datenlage über diese Gebiete erst seit kurzer Zeit bestehen dürften. Hessen hat für den Schutz von Linum leonii in Deutschland eine herausragende Bedeutung.
Die weit überwiegende Zahl der rezenten deutschen Vorkommen der Aufrechten Weißmiere befindet sich in Hessen. Mehr als 200 ermittelten historischen Vorkommen in Hessen stehen etwa 27 aktuelle gegenüber. Die ehemals in Hessen offenbar weit verbreitete Art ist stark rückläufig. Soweit bekannt beschränken sich die aktuellen Vorkommen auf Mittelhessen und in Nordhessen auf den Landkreis Waldeck-Frankenberg und die Umgebung von Homburg (Efze). Bei den von der Art besiedelten Standorten handelt es sich zumeist um beweidete Magerrasen auf Basalt, Tonschiefer und Grauwacke. Sandige Böden werden nur in geringem Maße besiedelt. Um den weiteren Rückgang der Art aufzuhalten, ist eine Weiterführung oder Wiederaufnahme der Beweidung der verbliebenen Standorte notwendig.