Sammlung Hessen
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Betrachtet man die Anzahl der in Hessen ausgestorbenen Pflanzenarten über den gesamten Zeitraum ab Beginn der floristischen Erforschung, so scheint ein Zusammenhang zwischen der geringeren Anzahl ausgestorbener Arten in den letzten Dekaden und den gleichzeitig vermehrt ausgewiesenen Naturschutzgebieten zu bestehen. Es stellt sich daher die Frage, ob es auch einen kausalen Zusammenhang gibt, oder ob andere Faktoren einen Einfluss auf das Ausmaß an ausgestorbenen Pflanzenarten haben. Für die Entwicklung der Aussterberate in den kommenden Jahrzehnten wird es nötig werden, alle Vorkommen der derzeit vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten dahingehend zu überprüfen, ob ihr Bestand gesichert und erhalten werden kann. So kann dann die Frage beantwortet werden, ob es gelungen ist, das Aussterben von Pflanzenarten in Hessen zu stoppen oder lediglich zu verlangsamen.
Die von Wolfgang Ludwig hinterlassene Pflanzensammlung im Marburger Herbar wurde aufbereitet und dokumentiert. Vorgestellt werden Belege aus der in über 70 Jahren (1938–2010) entstandenen Sammlung, die für die hessische Flora bislang nicht bekannt waren sowie Belege zu inzwischen ausgestorbenen, sehr seltenen oder sonstigen bemerkenswerten Arten.
In den Jahren 2016 und 2017 wurde eine umfassende Bestandsaufnahme der hessischen Vorkommen der Draht-Segge (Carex diandra) durchgeführt. Von allen nach 1980 bekannt gewordenen konnten nur noch zwei Vorkommen bestätigt werden; damit gehört die Draht-Segge heute zu den seltensten Pflanzensippen in Hessen. Für die verbliebenen Bestände werden Vorschläge zur Sicherung und Erhaltung gemacht sowie Anregungen zur Entwicklung gegeben.
Buchbesprechungen
(2016)
Es werden folgende Publikation rezensiert: Ackermann & Sachteleben: Identifizierung der Hotspots der Biologischen Vielfalt in Deutschland; Bellin-Harder: In der Schwebe. Vegetationsdynamik und Pflegeprognostik. Ein vegetationskundlicher Beitrag zur Gartendenkmalpflege am Beispiel der Löwenburg im Bergpark Wilhelmshöhe, Kassel; Düll & Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die wichtigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt; Nassauischer Verein für Naturkunde: Zwischen Mittelrhein und Taunus. Naturschätze in Lorch am Rhein; Parolly & Rohwer: Schmeil-Fitschen. Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder; Pusch et al: Die Botaniker Thüringens.
Im Jahre 2014 wurde eine umfassende Bestandsaufnahme der hessischen Vorkommen der Sumpf-Platterbse (Lathyrus palustris) durchgeführt. Dabei konnten zahlreiche Vorkommen südlich des Mains nicht mehr bestätigt werden, während die individuen- und flächenmäßig größten Bestände nördlich des Mains in der Wetterau gefunden wurden. Im Vergleich zu allen von früher bekannten Vorkommen ist ein erheblicher Rückgang der Sumpf-Platterbse festzustellen. Für die verbliebenen Bestände werden Vorschläge zur Sicherung und Erhaltung gemacht sowie Anregungen zur Entwicklung gegeben.
Buchbesprechungen
(2015)
Es werden folgende Publikation rezensiert: Dietz et al.: Hessische Naturwaldreservate im Portrait: Weserhänge, Hessen-Forst: Artenschutzinfo Nr. 11, Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Natura 2000, Lippert & Meierott: Kommentierte Artenliste der Farn- und Blütenpflanzen Bayerns, Starke-Ottich et al.: Stadtnatur im Wandel-Artenvielfalt in Frankfurt am Main.
Die Mitte der 1990er Jahre erfolgte Erfassung von Sedum villosum in Hessen wurde wiederholt. Die Vorkommen in der Rhön sind durch verringerte Weideintensität rückläufig. Ein Vorkommen ist hier offenbar erloschen. Das Vorkommen im Unteren Vogelsberg besteht weiterhin, obwohl die Standortbedingungen an einer Waldstraße ungünstig erscheinen. Das Vorkommen im Vorderen Vogelsberg ist erloschen. Ein zwischenzeitlich entdecktes Vorkommen in der Westhessischen Senke bei Alsfeld auf einem Basaltweg ist stabil; allerdings ist die Zukunftsprognose für dieses Vorkommen auf Grund von Brache negativ. Über die ersten Erfahrungen bei der Wiederansiedlung aus einer Erhaltungskultur wird berichtet.
Die hessischen Vorkommen des Elsässer Haarstrangs (Peucedanum alsaticum) wurden 2013 bei einer umfassenden Bestandsaufnahme erfasst. Nur bei Wiesbaden- Kastel und im Gebiet zwischen der Mainspitze und Groß-Gerau konnten Bestände gefunden werden. Da auch in der jüngeren Vergangenheit Wuchsorte verloren gingen, ist es notwendig, die verbliebenen Bestände durch geeignete Maßnahmen zu sichern und zu erhalten.
Seit dem Erscheinen der als Beiheft 11 publizierten "Letzten Nachweise der in Hessen ausgestorbenen oder verschollenen Pflanzenarten" und der im vorigen Heft von "Botanik und Naturschutz in Hessen" nachgetragenen Funde konnten weitere Angaben zu ehemaligen Vorkommen in Hessen durch Auswertung von gedruckten Quellen und Sichtung von Herbarbelegen gewonnen werden. Eine Art, Wolffia arrhiza, konnte inzwischen wiedergefunden werden. Außerdem ergeben sich Erstnachweise für Vorkommen auf bislang nicht genannten TK-Quadranten.