Sammlung Hessen
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Zur Schließung von Kenntnislücken zur Flora der Gewässer Hessens wurden 2009 von der BVNH neun Altarme von Rhein und Main untersucht. Die Ergeb-nisse zeigen, dass viele als sehr selten oder verschollen geltende Gewässermakrophyten noch oder wieder in den Altarmen des hessischen Oberrheinabschnitts zu finden sind. Insgesamt wurden 51 Arten nachgewiesen, darunter fünf Armleuchteralgen.
Im Rahmen einer hessenweiten Untersuchung wurden etwa 70 künstliche Stillgewässer – Kiesgruben, Tagebaurestseen, Fischteiche – auf das Vorkommen von Wasserpflanzen untersucht.
Die Untersuchung erbrachte den Nachweis von 78 Taxa, darunter 59 Arten Höherer Pflanzen und 19 Arten Characeen. Rund 25 % der nachgewiesnen Arten sind in der Roten Liste des Landes Hessen aufgeführt. Einige der nachgewiesenen Arten galten als verschollen. Von herausragender Bedeutung sind Kiesgruben in der Untermain- und Oberrhein-ebene, wo bis zu 10 Characeen-Arten in einem Gewässer nachgewiesen werden konnten. Von bundesweiter Bedeutung sind Funde von Nitella confervacea, N. tenuissima, Tolypella glomerata, T. intricata und T. prolifera. Als weit häufiger als erwartet erwies sich Potamogeton trichoides, die in allen Untersuchungsbereichen festgestellt wurde. Elodea nuttallii ist in den untersuchten Gewässern deutlich häufiger als E. canadensis. Sehr stark als Vogelrastplatz genutzte Teiche in der Wetterau zeigen, offenbar bedingt durch den Nährstoffeintrag durch Wasservögel, eine deutliche Eutrophierung.
An overview over 20 years of archaeobotanical studies in West Africa is given. The Holocene vegetation history of the West African savannahs and the development of plant cultivation were major research topics. The existence of climatically induced savannahs throughout the Holocene could be confirmed. Archaeobotanical data indicate the late emergence of agriculture around 2000 BC and the development of a cultural landscape in the course of the last 2000 years.
Von dem national und international stark bedrohten Farn Botrychium matricariifolium konnte 1995 eine Population im Spessart entdeckt werden, die den momentan einzigen bekannten Fundort in Hessen darstellt. Die Art wächst dort in einem sandigen Magerrasen, der als Relikt der traditionellen Kulturlandschaft in diesem aus Buntsandstein aufgebauten Mittelgebirge zu deuten ist. Populationsökologische Untersuchungen zeigen Beziehungen zwischen dem Auftreten der Art und der Niederschlagsmenge während der Hauptvegetationszeit von April bis Juni. Prognosen zur Landschaftsentwicklung im Spessart sagen eine Wiederbewaldung weiter Bereiche des landwirtschaftlich unrentablen Offenlandes voraus. Das impliziert eine Gefährdung der Population sowie noch bestehender potentieller Lebensräume von Botrychium matricariifolium. Ihre Sicherung ist das vorrangige Ziel eines Artenhilfsprojektes.
Beitrag zur Kenntnis der Wasserinsektenfauna Nordwest-Hessens : 1. Köcherfliegen (Trichoptera)
(1992)
Entdeckungsgeschichte, Synonymie und morphologische Merkmale von Campanula baumgartenii werden ausführlich besprochen. Originalmaterial zur Erstbeschreibung durch Johannes Becker war nicht aufzufinden, weshalb ein Neotypus vorgeschlagen wird. Die Art ist schwierig von der ähnlichen C. rotundifolia zu unterscheiden. Anhand der in der Literatur genannten Merkmale (Blattform, Behaarung, Knospenstellung) können die beiden Arten nicht immer sicher erkannt werden. Beide sind variabel und die Merkmalsspektren überlappen sich. Ein wichtiges, bisher nicht beachtetes Merkmal ist die Ausbildung des unterirdischen Sprosssystems: C. baumgartenii besitzt Ausläufer, der anderen Art fehlen sie. Auf offene Fragen wird hingewiesen. Es ist nicht bekannt, ob Bastarde mit C. rotundifolia vorkommen. Auch die Wuchsformen innerhalb der Subsektion Heterophylla scheinen nicht vollständig geklärt. Alle Arten sollten kritisch untersucht werden, um ihre Beziehungen in der Gruppe besser zu verstehen.
Die Arbeit behandelt die Vegetation der Wiesen im Gladenbacher Bergland (Lahn-Dill-Bergland) in Westhessen. Als Grundlage zum Verständnis der Entwicklung und Dynamik der Wiesenbiozönosen wird zuerst die Wiesenwirtschaft im Gebiet in Vergangenheit und Gegenwart dargestellt. Im vegetationskundliehen Teil folgt die Beschreibung der Pflanzengesellschaften und - unter überregionalen Gesichtspunkten - die Diskussion ihrer Systematik, Ökologie und Verbreitung.
Es werden sieben Wiesengesellschaften und deren Untereinheiten behandelt: Auf mittleren Böden des Tieflandes bis in Höhen von 500 m wachsen Bestände des Arrhenathereturn, die in den höchsten Lagen des Gebietes auf vergleichbaren Standorten von einer Anemone-nemorosa-Arrhenatheretalia-Gesellschaft ersetzt werden. Ausgeprägt wechselfeuchte ungedüngte Heuwiesen besiedeln Bestände des Molinietum, die in Westhessen an ihrem nordwestlichen Arealrand auftreten. Feuchtstandorte mit ausgeglichener Wasserversorgung tragen Gesellschaften des Verbandes Calthion: Quellnasse, wasserzügige Wiesenböden werden von der Crepis-paludosa-Juncus-acutiflorus-Gesellschaft besiedelt. Auf feuchten bis wechselfeuchten basenreichen Standorten wachsen Wiesenbestände des Valeriano-Cirsietum-oleracei. Basenarme dauerfeuchte Boden besiedelt unterhalb 300 m Meereshöhe das Bromo-Senecionetum-aquaticae, in höheren Lagen eine Calthion-Basalgesellschaft. Dank der extensiven Landnutzung ist die Wiesenvegetation im Untersuchungsgebiet bis heute auf ausgedehnten Flächen floristisch sehr gut entwickelt.
Das Herbar von Theodor Beyer, separat gelagert in Marburg (MB), wurde analysiert mit Blick auf Belege aus Hessen. Unter etlichen Tausend Belegen befinden sich auch 1336 Belege aus Hessen, darunter 746 von Theodor Beyer zwischen 1818 und 1827 gesammelte. Weitere bedeutende Sammler aus diesem Raum sind Wilhelm Gärtner und Gottfried Gärtner. Angaben zur Biographie von Theodor Beyer werden gemacht. Die Belege wurden überwiegend um Frankfurt am Main und Hanau gesammelt. Unser Wissen über die ehemalige Verbreitung der hessischen Pflanzen wird durch Belege von Sesleria caerulea, Erstfund für die Region Südwest, Viola elatior, erster sicherer Nachweis für die Untermainebene, oder Belege der Unbeständigen Cyclospermum leptophyllum und Urtica pilulifera erweitert.