Sammlung Hessen
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Die bei Felduntersuchungen in den Jahren 1988 und 1989 angetroffenen Populationen der Sektion Jacea werden folgenden Sippen zugeordnet: Centaurea jacea subsp. jacea, C. j. subsp. angustifolia, C. j. subsp. subjacea, C. pratensis und C. nigrescens. Die Regionalverbreitung der Sippen wird dargestellt, ihr vermuteter systematischer Status wird diskutiert.
Cirsium canum in Hessen
(1990)
Von den Wintergrün-Kiefemwäldem (Pyrolo-Pinetum), die um 1950 auf kalkreichen Flugsanden südlich von Darmstadt noch ausgedehnte Bereiche eingenommen haben, sind heute nur noch auf recht begrenzten Flächen Relikte erhalten geblieben. Die Ursache für diesen Rückgang liegt vor allem in der vor 25 bis 50 Jahren praktizierten großflächigen Laubholzunterbauung älterer Kiefembestände, wodurch sich die Lebensbedingungen der Krautschicht inzwischen schwerwiegend verändert haben. In derselben Richtung wirkt sich jetzt auch die zunehmende Ausbreitung von Brombeere und Himbeere aus, die in jüngerer Zeit durch den starken Stickstoffeintrag aus der Luft offenbar stark begünstigt worden sind. Trotzdem gibt es, wie die großmaßstäbliche floristische Kartierung einer 5 ha großen Teilfläche ergab, im Gebiet noch immer bemerkenswerte Vorkommen von zahlreichen charakteristischen Pflanzenarten, die sich offensichtlich auch in benachbarte jüngere, nicht unterbaute Kiefembestände ausbreiten. Daraus ergibt sich die dringende Forderung, nun endlich, gleichsam in letzter Minute, wirksame Naturschutzmaßnahmen einzuleiten, nachdem entsprechende Ansätze vor 6-8 Jahren an verschiedenen Widerständen gescheitert waren.
Das Vegetationsmosaik eines extensiv genutzten Wiesengebietes im Vortaunus (Hessen) wird untersucht. Die oft kleinräumig abweichenden Ausbildungen der Pflanzengesellschaften (Arrhenatheretum elatioris, Juncetum acutiflori, Molinia-caerulea-Gesellschaften, Caricetum gracilis, Filipendula-ulmaria-Gesellschaft und andere) und die Prinzipien ihrer Verteilung werden möglichst wirklichkeitsnah dargestellt. Aus dem Juncetum acutiflori entwickelt sich nach Brachfallen die Filipendula-ulmaria-Gesellschaft. Dabei treten starke Änderungen des Artenspektrums und der Dominanzverhältnisse auf. Es wird vermutet, daß interne Nährstoffverlagerungen bei Filipendula ulmaria eine Schlüsselrolle bei der sekundären Sukzession spielen. Die gewonnenen Daten lassen auf eine starke pflanzeninterne Stickstoffverlagerung bei der Art schließen. Das Stickstoffnachlieferungsvermögen des Bodens unter der Hochstauden-Gesellschaft unterscheidet sich gering von dem unter dem Juncetum acutiflori. Abschließend werden die Ergebnisse in Bezug auf die Anwendung für Naturschutzzwecke diskutiert.
Das Naturschutzgebiet "Ederauen bei Obermöllrich und Cappel" mit einer Größe von etwa 70 ha umfaßt die Eder auf einer Länge von etwa 3 km sowie Auenwälder, Altwasser, Grünländereien und 24 Kiesteiche unterschiedlicher Größe. Bedeutende Weichholzauenwälder mit der seltenen, autochthonen Populus nigra und Gebüsche der Klasse Salicetea purpureae sowie ein kleinflächig ausgebildeter Erlen-Bruchwald (Carici-elongatae-Alnetum) kennzeichnen das Naturschutzgebiet. Weiterhin konnten verarmte Grünlandgesellschaften, mehrere nitrophytische Staudengesellschaften und einige bedeutende Wasser- und SumpfPflanzengesellschaften der Klasse Potamogetonetea pectinati und Phragmitetea nachgewiesen werden. Obwohl letztere im wesentlichen erst initiale Stadien aufweisen, beherbergen sie einen Großteil der im Gebiet vorkommenden und für Hessen gefährdeten Pflanzenarten. Weitgehend naturnahe Auenlandschaften mit den ihnen eigenen Lebensgemeinschaften sind in ihrem Bestand gefährdet und zählen zu den seltensten Erscheinungen unserer Landschaft. Möglichkeiten zu ihrer langfristigen Erhaltung und Regeneration im Naturschutzgebiet "Ederauen bei Obermöllrich und Cappel" werden in einem Pflegeplan aufgezeigt.