Literatur zum Film
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Dieselbe Zeit, derselbe Raum - zwei grundverschiedene Regisseure und damit Erfahrungswelten. Sergei Loznitsas und Aleksandr Rastorguevs Dokumentarfilme der 2000er Jahre sind politische, poetische, punktgenaue Interventionen in die Gegenwart der 'kleinen Menschen' und damit in unsere Gegenwart. Das Buch widmet sich diesen dokumentarfilmischen Meisterwerken, die methodisch Verdrängtes und Übersehenes, planmäßig Vergessenes behutsam sichtbar machen und dabei immer wieder den Krieg in den Blick nehmen. Dokumentarische Filmästhetik erscheint hier in ihrer sozial-, geschichts- und kulturwissenschaftlichen Relevanz. Im post- und kontrafaktischen Zeitalter des allgegenwärtigen medialen Überflusses, inmitten der Fernseh-, YouTube- und virtuellen Realität, erfüllen, begründen, ermöglichen oder schlichtweg erkämpfen die Filme und ihre Autoren verlorengegangene Räume für Widersprüche und Fragen, die mal in ihrer Ambivalenz, mal in ihrer spröden Eindeutigkeit ihren Aussagewert haben. Wider die marginale Rezeption rückt die Publikation die Regisseure in den Raum der interdisziplinären wissenschaftlichen Forschung und stellt die Filmarbeiten als gleichwertige Formen der Wissens- und Erfahrungsproduktion vor. Bei all ihrer Unterschiedlichkeit katapultieren die Filme die Zuschauenden in ebenjene bekannte, aber nicht erkannte, weil nicht gesehene, übersehene, nicht wahrgenommene Hyperrealität ihrer Alltagswirklichkeit. Weder der Autor noch das Werk noch die Zuschauenden sind aus dem jeweiligen historischen oder soziopolitischen Diktum herauslösbar oder gar gänzlich frei.
Polish-German film relations in the process of building German cultural hegemony in Europe 1933-1939
(2022)
The article presents Polish-German film relations in the framework of Nazis cultural diplomacy between 1933 and 1939. The Nazi effort to create a cultural hegemony through the unification of the European film market under German leadership serves as an important point of reference. On the example of the Polish-German relationship, the article analyses the Nazi “soft power” in terms of both its strength and limits. Describing the broader geopolitical context, the article proposes a new trail in the research on both the film milieus and the cinema culture in Poland in the 1930s. In mythological terms, it belongs to cultural diplomacy and adds simultaneously to film history and New Cinema History.
This thesis examines three made-for-television ‘Event Movies’ from the German production company teamWorx, made between 2006 and 2007 – Dresden (2006), Nicht alle waren Mörder (2006) and Die Flucht (2007) – within the context of contemporary debates of ‘Vergangenheitsbewältigung’ or ‘coming to terms with the past’ in Germany. It will deal with specific debates in memory of the National Socialist past, namely representations of Germans as victims of the Second World War and memory of the Holocaust. Although in recent years the importance of teamWorx’s television films has begun to be acknowledged by scholars in both Germany and the UK, this thesis represents the first attempt to analyse these three Event Movies as a unit and to explore in-depth the teamWorx company and its attitudes to historical film. As such, two interviews will be relied on throughout this thesis, with chairman of the board Nico Hofmann and Die Flucht’s director Kai Wessel. In order to place the films within the context of contemporary debates on memory of the Nazi past in Germany, the thesis will undertake a filmic analysis of the Event Movies, supported by both the intentions of the filmmakers and critical responses in the contemporary press. Of primary importance for the thesis will be the twin concerns of the authenticity of teamWorx’s productions, as claimed by the filmmakers and the Event Movies’ borrowing of filmmaking devices from Hollywood genres, in particular the melodrama. Following this analysis it will be asked to what extent the Event Movies affect and reflect contemporary debates on the legacy of National Socialism and how these films contribute to the normalisation of the Nazi past in Germany.
Krzysztof Zanussi has been an increasingly major figure on the European film scene for the past decade, and today his reputation is beginning to spread throughout America. Critic Roger Ebert has called him "the best living maker of films about ideas" and his presence is constantly demanded by a growing list of American film festivals. The Museum of Fine Arts is most pleased to present the first major American retrospective of this important artist's work in film.
Die Reichsstelle für den Unterrichtsfilm (später Reichsanstalt für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht ) stellte - wie ihr Name sagt - den Unterrichtsfilm in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. Das Lichtbild wurde zwar schon im Einführungserlaß des Reichserziehungsministeriums vom 26. Juni 1934 mehrfach erwähnt, trat aber - wie auch die Schallplatte - erst später hervor. ...
Begleitveröffentlichung zu Wissenschaftlicher Film D 1134/1974 = Darstellung der Elektronendichten
des schwingenden und rotierenden Wassermoleküls. Angaben zum Film: Der Film wurde 1974 veröffentlicht und ist für die Verwendung im Hochschulunterricht bestimmt. Stummfilm, 16 mm, schwarzweiß, 50 m, 4% min (Vorführgeschw. 24 B/s). Die Herstellung des Films erfolgte im Jahre 1971 durch Dr. B. WIRSAM, Institut für Theoretische Physik der Universitat Gießen, mit Unterstützung
durch das Institut für den Wissenschaftlichen Film, Göttingen, Dr. G.Beskow.
Inhalt des Films: Ausgehend von SCF-Rechnungen am H2O-Molekül wurden die Potentialkurven- und Elektronenladungsdichten dieses Systems berechnet, um eine theoretische Beschreibung des Verhaltens des rotierendeil und schwingenden Wassermoleküls zu erhalten. Der Film demonstriert in Trickdarstellung die Freiheitsgrade und die Normalschwingungen dieses Systems sowie die Abhängigkeit der spezifischen Wärme von der Temperatur.
Der Regisseur Ulrich Köhler schreibt zur Begründung, warum er keine politischen Filme mache: "Die Logik des Politischen ist verschieden von der Logik des Künstlerischen." Politik strebt, so Köhler, nach einem Kompromiss und verfolgt einen Zweck, Kunst dagegen kann kompromisslos und offen sein. Doch Politik im Film gibt es vermutlich so lange, wie es das Medium Film überhaupt gibt. Längst ist der politische Anspruch nicht mehr nur in Dokumentarfilmen und Reportagen zu finden. In Kino, Fernsehen und Internet werden gesellschaftlich und politisch relevante Themen in vielfältiger filmischer Form aufgegriffen. Die Welt beobachten und darstellen. Dabei Stellung beziehen und die Zuschauer anregen, ihre Position zu überdenken. Das ist der politische Film.
Bis vor noch nicht allzu langer Zeit war es sehr aufwändig, einen Film zu drehen, zu schneiden und zu publizieren. Das hat sich grundlegend geändert. Zentrale Idee des hier vorgestellten Projektes ist es, die neuen Möglichkeiten, die sich durch die Filmfunktionen gewöhnlicher digitaler Fotoapparate ergeben, im Unterricht und mit Jugendgruppen zu nutzen, weil sich so die Forderung nach aktiver Medienarbeit mit geringem Aufwand und großem Erfolg umsetzen lässt.
Geistbesessenheit ist eine Körpertechnik, die es Frauen und Männern erlaubt, sich in Geister oder Gottheiten zu verwandeln und dadurch eine fremde Macht zu erlangen. Als Verwandelte können sie wahrsagen – “fernsehen” und “fernhören” – sowie heilen oder schaden. Verwandlung ist hier also mit Wissen und Ermächtigung verbunden. Während in westlichen Kulturen vor dem Hintergrund der Institutionen Staat, Kirche und Markt eine Politik der Identität etabliert wurde, die die Adressierbarkeit, Verantwortung und Kontrolle von Individuen festigte und Praktiken der Verwandlung eher marginalisierte, haben diese in Afrika eine lange Kontinuität und gewannen gerade in postkolonialer Zeit insbesondere im christlichen Kontext und durch die Einführung neuer technischer Medien stark an Bedeutung. Ich möchte im Folgenden die Verwandlung von Frauen und Männern in Geister in zwei verschiedenen Medien untersuchen: Zum einen im menschlichen Körper, im Körper eines Mediums, einer Frau oder eines Mannes, in dem sich der Geist vergegenwärtigt; und zum anderen in einem technischen Medium, in populären Videos, die seit den 1980er Jahren in Ghana und Nigeria produziert werden. Während Videomacher im christlichen Kontext in gewisser Weise die Nachfolge von Geistmedien antreten, werden Geister und andere okkulte Mächte in den Videos auf völlig neue Art visualisiert. Es geht also zum einen um mediale Kontinuität und Anschlussfähigkeit und zum anderen um mediale Differenz. Außerdem möchte ich versuchen, die unterschiedlichen Ordnungen von Wahrheit und Sichtbarkeit, in denen sich die Verwandlung in Geister in den beiden Medien vollzieht, näher zu bestimmen.
Lara Croft : Modell, Medium, Cyberheldin ; das virtuelle Geschlecht und seine metaphysischen Tücken
(2001)
Lara Croft, die Heldin des Computerspiels Tomb Raider, ist in kurzer Zeit zu einem »cultural Icon« geworden. Sie ist Traum-Frau und weibliche Heldin, Pin-up-Girl und »Grrl« in einem. Damit bedient sie männliche ebenso wie weibliche Ermächtigungsphantasien. Doch statt die hierarchische Geschlechterordnung zu unterlaufen, befördert der Kult um Lara Croft einen Prozeß, der als »Medialisierung« der Körper beschrieben werden kann und der die dualistische Geschlechtermetaphysik auf einem höheren Level auferstehen läßt. Welche Bedeutungsverschiebung durchläuft der Begriff des Geschlechtlichen im Zuge seiner Virtualisierung? Die Autorin nähert sich dieser Frage entlang einer Analyse der Entstehungs- und der Wirkungsgeschichte des Phänomens Lara Croft.
Durch die Allegorie der Waldeinsamkeit, die in der Spiegelsymmetrie der Verse eingeschlossen ist, erzeugt Tieck eine Reflexionsfigur des in sich verspiegelten Subjektes und verweist auf einen selbstreflexiven Index, der die poetische Schrift mit der Schrift der Natur konvergieren lässt. Fast zwei Jahrhunderte später fängt ein Emigrant in New York die Natur so zu verfilmen an, wie sie in seinem Heimatland Litauen aussah: mit Schnee, voller Blumen, Bäume und Wind. Er verwendet „das Motiv der Romantik im modernen Kontext: die Gleichzeitigkeit von Vergangenheit und Gegenwart“ (Möbius 1991, 22). Er filmt nicht nur die Natur, sondern auch sich selbst und seine unmittelbare Umgebung. Diese Person trägt auch einen Namen, sie heisst Jonas Mekas und zählt zu den ganz grossen noch lebenden Kunstlegenden des 20. Jahrhunderts. Im Westen ist Jonas Mekas als avantgardistischer Filmemacher und vor allem als Erfinder und Schöpfer einer neuen autobiografischen Filmform bekannt, den Filmtagebüchern. Mekas porträtiert die New Yorker Avantgarde-Kunstszene und politische, kulturelle, soziale Geschehnisse genauso wie seine private Familie und entwickelt mit den filmischen Mitteln der Doppelbelichtung, der Jump-cut-Methode, Single Frame und manipulierten Filmgeschwindigkeiten eine eigenartige Filmästhetik. Fast alle seine Filme sind mit narrativem, meist lyrischem extra-diegetischem Voice-Over kommentiert und mit Musik begleitet, was sehr an die Stummfilmästhetik erinnert.
Das Trickfilm-Handbuch
(1995)
Dieses Handbuch zeigt Kindern und Jugendlichen sowie Fachkräften der Jugendarbeit, wie sie selbst oder mit einer Kinder- bzw. Jugendgruppe ohne viel Aufwand Trickfilme herstellen können. Der erste Teil "Trickfilm machen" ist eine Einführung in die Trickfilmarbeit. Der zweite Teil "Praxismodell Trickfilmarbeit" widmet sich der Praxis und stellt einige einfache Trickfilmtechniken vor.
Der Text bietet eine Hilfestellung für technische und gestalterische Fragen der Videoarbeit, indem er filmtechnisches Grundwissen vermittelt und praktische Hinweise zur Arbeit mit der Videokamera und der Schnitttechnik gibt. Außerdem geht er speziell auf die schulische Videoarbeit ein und beschreibt ein Unterrichtsprojekt zur Herstellung eines Zeichentrickfilms.
If we see a film, we experience the passing time in two ways. On the one hand, it is conveyed as the time in which the film action takes place – felt as “lived” time. On the other hand, via camera travels and movements of objects vertically to the picture plane, time is perceived – in a much more indirect way – as a vehicle for representation of spatial depth. It is this link between space and time where the method of “time tilting” introduced here sets in. When a film scene is “time-tilted”, one of the spatial dimensions (here the horizontal direction of the picture plane) is interchanged with the time dimension: In a first step, the pictures of the scene are digitalized. Then, the thus gained pixels of all pictures of the scene are arranged into a three-dimensional data field. Finally, a new series of pictures is read out, along one of the two former picture axes, which is then shown as a scene of moving pictures. The resulting film will present optical phenomena which are, on the one hand, aesthetically appealing and, on the other hand, informative for film analysis. First examples demonstrate how the procedure operates on basic movements in space as well as on camera travels in space.
Bei der Vorführung eines Films wirkt die ablaufende Zeit auf den Zuschauer in zweierlei Weise. Zum einen als die Zeit, in der die Filmhandlung stattfindet und die als gelebte Zeit empfunden wird. Zum anderen, sehr viel indirekter, als Vehikel zur Darstellung von Raumtiefe durch Kamerafahrten und Objektbewegungen senkrecht zur Bildebene. An dieser Verknüpfung von Raum und Zeit setzt die hier vorgestellte Methode „Zeitkippen“ an. Beim Zeitkippen einer Filmszene wird eine der Raumdimensionen (hier die Horizontale der Bildebene) mit der Zeitachse vertauscht: Im ersten Schritt digitalisiert man die Szene. Dann fügt man die Bildpunkte (Pixel) aller Szenen bilder in ein dreidimensionales Datenfeld. Schließlich liest man entlang einer der beiden ehemaligen Bildfeldachsen eine neue Bildserie aus, die man als Bewegtbild-Szene vorführt. Dabei entstehen einerseits ästhetisch ansprechende und andererseits filmanalytisch auf schlussreiche optische Phänomene. Erste Beispiele zeigen, wie sich das Verfahren auf grundlegende Bewegungen im Raum sowie Kamerafahrten im Raum auswirkt.
"Es ist für die meisten Europäer immer noch sehr schwer, Afrika ohne Schablonen und europäische Kulturvorstellungen zu betrachten", konstatierte die senegalesische Filmemacherin Safi Faye 1976 in einem Interview. Safi Faye war damals eine der wenigen Frauen überhaupt, die südlich der Sahara einen Langfilm in eigener Produktion hatte drehen können. Heute gibt es glücklicherweise einige erfolgreiche afrikanische Regisseurinnen. Doch Fayes Befund von der Voreingenommenheit des europäischen Blicks hat – auch fast dreißig Jahre später – nicht seine Gültigkeit verloren. Noch immer ist das Wissen um die komplexe politische, gesellschaftliche und kulturelle Realität Afrikas hierzulande gering. In den Medien und in der Vorstellung der meisten Menschen dominiert das Bild von einem Kontinent der Krisen und Katastrophen. ...
Frühgeschichte deutscher Filmtheorie : ihre Entstehung und Entwicklung bis zum Ersten Weltkrieg
(2001)
Dies ist –virtuell & überhaupt- das erste Buch über den Schweizer Dichter & Filmemacher MATTHIAS ZSCHOKKE. Das Libell will eine Hinführung, Einführung & Verführung zu Zschokke sein. Nicht mehr - nicht weniger. Die umfangreiche Bibliographie weist Materialien für weitere Studien über Zschokke nach, mag eine Basis für den akademischen Diskurs bilden. Eine biographische Zeittafel rundet das Libell ab. "Nein, zur Herde der Augenblicks - Schriftsteller gehört dieser Matthias Zschokke nicht... Bereits im ersten Buch hat er unverwechselbar seinen Stil gefunden, und sein ureigener literarischer Ton macht Zschokke unter den Autoren seiner Generation zu einem Exponenten der neuen deutschsprachigen Belletristik in den achtziger und neunziger Jahren. Und auch im 21. Jahrhundert bleibt er hochaktuell."