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Hintergrund: Eine adäquate Anpassung der Glukokortikoidsubstitution an unterschiedliche Situationen ist essenziell für Leistungsfähigkeit und Lebensqualität von Patienten mit Nebennierenrindeninsuffizienz (NNRI). Sie dient darüber hinaus der Vermeidung lebensbedrohlicher adrenaler Krisen.
Ziel der Arbeit: Verbesserung der Versorgung von Patienten mit Nebennierenrindeninsuffizienz.
Material und Methoden: Selektive Literaturrecherche unter besonderer Berücksichtigung neuerer Studien.
Ergebnisse: Eine optimale Glukokortikoidsubstitution hat das Ziel, die physiologischen Kortisolschwankungen möglichst genau nachzuahmen. Hier haben in den letzten Jahren Präparate mit veränderter Pharmakokinetik das Therapiespektrum erweitert. Im Vordergrund stehen eine adäquate Anpassung der Substitution in Stresssituationen sowie die Vermeidung und adäquate Behandlung adrenaler Krisen, die mit einer Inzidenz von 4,8 bis 8,3 Krisen pro 100 Patientenjahre auftreten und mit einer Mortalität von etwa 0,5 pro 100 Patientenjahre weiterhin eine tödliche Bedrohung darstellen.
Schlussfolgerung: Zur Verhinderung lebensbedrohlicher Nebennierenkrisen ist eine Schulung von Patienten, Angehörigen und insbesondere auch medizinischem Personal notwendig.
Einleitung: Die stereotaktische Laserthermoablation (SLTA) stellt eine minimal-invasive Behandlung für therapierefraktäre Epilepsien auf dem Boden eines hypothalamischen Hamartoms (HH) dar. Durch die weitreichenden Folgen einer therapierefraktären Epilepsie können hohe direkte Kosten entstehen, die durch eine zu erzielende Anfallsfreiheit gesenkt werden können.
Methoden: Anhand einer Patientin mit einem HH sollen die Auswirkungen einer solchen Erkrankung beleuchtet und der Krankheitsverlauf nach erfolgter SLTA dargestellt werden. Zur Beurteilung der Kosteneffizienz der SLTA wurden die direkten Kosten, basierend auf den Krankenversicherungsdaten der Patientin, über die Versicherungsjahre 2017 bis 2020 analysiert.
Ergebnisse:
Bei der Patientin bestand eine hochaktive, medikamentenrefraktäre Epilepsie mit erhöhtem Verletzungsrisiko und zunehmender Verschlechterung der schulischen Leistung und der psychischen Verfassung. Begleitend bestand durch das HH eine Pubertas praecox. Nach SLTA entwickelte die Patientin mit einem Follow-up von 26 Monaten eine vollständige Anfallsfreiheit sowie eine endokrinologische Stabilisierung, sodass die antikonvulsive als auch die hormonelle Medikation im Verlauf beendet werden konnten. Relevante persistierende Komplikationen wurden nicht beobachtet. Die direkten jährlichen Kosten (stationär [ausschließlich der SLTA selbst]/ambulant/Medikamente) reduzierten sich von € 6603 in 2017 und € 12.903 in 2018 auf € 3609 in 2019 und zuletzt € 617 in 2020, was einer Reduktion von bis zu 95 % (2018 gegenüber 2020) entsprach. Zusätzlich konnten die Kosten einer geplanten Integrationsassistenz von schätzungsweise € 18.000/Jahr eingespart werden.
Schlussfolgerung: Die SLTA stellt eine effektive und risikoarme Behandlung von HH dar und führt bereits nach 2 Jahren zu einer relevanten Einsparung der direkten Kosten, was bei der Kosten-Nutzen-Abwägung der SLTA einzubeziehen ist.
Hintergrund: Die Ophthalmoskopie ist Bestandteil des medizinischen Curriculums, jedoch das Vermitteln der Inhalte oft unbefriedigend, da ein systematisches Lernen von Pathologien und deren Behandlungen dadurch erschwert ist, dass oftmals das passende Patientengut nicht zur Verfügung steht und dadurch gesunde Studenten einander untersuchen müssen. Aus diesem Grund haben wir eine Online-Plattform entwickelt, die in Kombination mit simulationsgestütztem Training sowohl das eigenständige als auch das angeleitete Lernen von Untersuchungsmethoden und Pathologien ermöglicht.
Ziel der Arbeit: Ziel der vorliegenden Arbeit war, ein Format für die Verbesserung der Lehre der direkten und indirekten Ophthalmoskopie im Studierendenunterricht zu evaluieren. Dabei wurden praktische Übungen an Virtual-Reality-basierten Simulatoren mit neu entwickelten und an den Lehrkatalog angepassten theoretischen Inhalten in der Online-Plattform EyesiNet verschränkt.
Material und Methoden: Die Studierenden bearbeiteten am ersten sowie am letzten Praktikumstag zufällig ausgewählte Fälle, die ihnen von den Eyesi Direct- und Eyesi Indirect-Simulatoren präsentiert wurden. Zwischen diesen beiden Einheiten konnten sie sich auf freiwilliger Basis mit den theoretischen Grundlagen typischer ophthalmologischer Krankheitsbilder im EyesiNet beschäftigen.
Ergebnisse: Eyesi Direct: Die Bewertung des Simulators ergab am ersten Praktikumstag für beide Gruppen keinen signifikant unterschiedlichen Wissensstand (p = 0,29). In der Gruppe OHNE Training (n = 54) ergab sich am letzten Praktikumstag mit p = 0,02 eine signifikante Verbesserung dieser Bewertung, jedoch mit einer geringen Effektgröße von 0,1. In der Gruppe MIT Training (n = 32) konnte mit p = 0,0004 eine hoch signifikante Verbesserung mit einer Effektgröße von 0,3 nach Rosenthal festgestellt werden. Eyesi Indirect: Die simulatorgestützte Bewertung ergab am ersten Praktikumstag keinen signifikanten Unterschied im Wissensstand der beiden Gruppen (p = 0,1). Nach dem Training schnitten zwar beide Gruppen etwas besser ab, jedoch ohne signifikanten Unterschied (OHNE Training p = 0,41/MIT Training p = 0,17).
Diskussion: Die Online-Plattform EyesiNet unterstützt beim Erlernen der wichtigsten Erkrankungsbilder. Lerninhalte werden reproduzierbar und auf für alle Lernenden standardisierte Weise zur Verfügung gestellt. Die Fertigkeiten der direkten Ophthalmoskopie sind hierbei deutlich schneller als die der indirekten Ophthalmoskopie zu erlernen.
Die vorliegende Übersicht zum Biomarker „Lipoprotein(a) – Lp(a)“ wird im Rahmen der Serie Diagnostika des Zentralblatts für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie publiziert, die sich mit dem immer häufigeren Gebrauch der Bestimmung von spezifischen Markern bei sog. Manager-Vorsorgen und Check-up-Untersuchungen beschäftigt. Lipoprotein(a), Lp(a), eignet sich grundsätzlich nicht für solche Vorsorgen, sondern ist ein Marker zur Risikoabschätzung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. Hier zeigt dieser eine hohe Sensitivität und Spezifität, wobei der Marker aber auf keinen Fall als Screeningparameter zur Frühdiagnostik eingesetzt werden sollte.
Eine Erkrankung zählt in der Europäischen Union zu den Seltenen Erkrankungen (SE), wenn diese nicht mehr als 5 von 10.000 Menschen betrifft. Derzeit existiert mit mehr als 6000 SE eine sowohl große als auch heterogene Menge an unterschiedlichen Krankheitsbilder, die in ihrer Symptomatik komplex, vielschichtig und damit im medizinischen Alltag schwierig einzuordnen sind. Dies erschwert Diagnosefindung und Behandlung sowie das Auffinden eines passenden Ansprechpartners, da es nur wenige Experten für jede einzelne SE gibt. Der medizinische Versorgungsatlas für Seltene Erkrankungen www.se-atlas.de ermöglicht anhand von Erkrankungsnamen die Suche nach Versorgungseinrichtungen und Selbsthilfeorganisationen zu bestimmten SE und stellt die Suchergebnisse geografisch dar. Ebenso gibt er einen Überblick über alle deutschen Zentren für SE, die eine Anlaufstelle für betroffene Personen mit unklarer Diagnose darstellen. Der se-atlas dient als Kompass durch die heterogene Menge an Informationen über Versorgungseinrichtungen für SE und stellt niederschwellig Informationen für eine breite Nutzergruppe von Betroffenen bis hin zu Mitgliedern des medizinischen Versorgungsteams bereit.
Hintergrund: Dehntrainings sind eine Maßnahme der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) für Büroangestellte zur Prävention von muskuloskeletalen Erkrankungen (MSE). Sie können zu Beweglichkeitszuwächsen führen und auf psychischer Ebene entspannen. Ziel der Studie war es, ein standardisiertes und individualisiertes Dehntraining am Gerät, das „five-Business“, auf MSE, Lebensqualität und Beweglichkeit zu untersuchen. Dies ist eine Zusammenfassung der international publizierten Ergebnisse.
Methodik: In diese Untersuchung wurden 252 Proband(innen) eingeschlossen, 156 in die Interventionsgruppe (IG), 96 in die Kontrollgruppe (KG). Die IG absolvierte für 12 Wochen 22–24 Trainingseinheiten am „five-Business“, möglichst zweimal wöchentlich. Die Datenerhebung erfolgte mittels sportmotorischer bzw. Range-of-motion(ROM)-Tests, dem Nordic Questionnaire (NQ) und dem SF-36-Fragebogen in Form einer Prä-Post-Untersuchung.
Ergebnisse: Nach der Intervention gaben im NQ signifikant weniger Proband(innen) der IG Beschwerden im oberen Rücken (p < 0,001) im Vergleich zur KG an; keine signifikanten Unterschiede wurden bei Beschwerden im Nacken, Schultern, Hüfte und dem unteren Rücken gefunden. Der mit dem SF-36 erhobene allgemeine Gesundheitszustand und die gesundheitsbezogene Lebensqualität haben sich (nach subjektiven Angaben) signifikant verbessert (Summenscore IG: p = 0,005). In den ROM-Tests waren die Prä-Post-Differenzen bei IG-Proband(innen) in der Sagittalebene (Finger-Boden-Abstand und Retroflexion; p < 0,001) und im modifizierten Schultertest nach Janda auf der linken Seite (p = 0,003) signifikant größer.
Diskussion: Trotz des in Zeitdauer und Häufigkeit relativ geringen Trainingsaufwandes wurden sowohl auf körperlicher als auch auf psychischer Ebene relevante Verbesserungen erzielt, so dass das „five-Business“-Dehntraining als BGF-Maßnahme empfohlen werden kann.
Trotz der Relevanz des Themas Suizidalität und gut bekannter Risikofaktoren gibt es bisher keine deutsche Leitlinie zur Suizidalität im Erwachsenenalter. In diesem Beitrag werden zunächst die Geschichte und die Hintergründe der Arbeit mit Leitlinien beschrieben. Der aktuelle Stand der Leitlinien für psychische Erkrankungen in Deutschland wird dargestellt und auf suizidpräventive Inhalte hin untersucht. Die Notwendigkeit evidenzbasierter Suizidprävention und einer spezifischen Leitlinie zur Suizidprävention bei Erwachsenen wird diskutiert.
Nur durch gezielte Suizidpräventionsstrategien und Interventionen für die jeweiligen Risikogruppen und unter Beachtung von Alters- und Geschlechtsspezifität kann für alle Betroffenen eine flächendeckende, gut erreichbare, bedarfs- und versorgungsgerechte, finanzierbare sowie nachhaltige medizinische Versorgung auf einem hohen Niveau sichergestellt werden. Dies gilt für den ambulanten und den stationären Bereich sowie für deren Schnittstellen. Bei Suizidalität handelt es sich um ein diagnoseübergreifendes, in unterschiedlichen Versorgungskontexten auftretendes Syndrom mit komplexem Behandlungsbedarf, weshalb intersektorale und multiprofessionelle Aspekte in einer entsprechenden Leitlinie besonders zu adressieren sind. Wissenschaftliche Evidenz und interdisziplinärer Konsens unter Expertinnen und Experten zum Umgang mit suizidalem Verhalten in der medizinischen Versorgung können dazu beitragen, Morbidität und Mortalität im Zusammenhang mit Suizidalität zu reduzieren. Im August 2021 wurde die Finanzierung einer S3-Leitlinie „Umgang mit Suizidalität“ vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses bewilligt.
Die vorliegende Übersicht über den Biomarker adrenokortikotropes Hormon (ACTH) wird im Rahmen der Serie „Tumormarker“ des Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie publiziert, die sich mit dem immer häufigeren Gebrauch der Bestimmung von spezifischen Markern bei sog. Manager-Vorsorgen und Check-up-Untersuchungen beschäftigt. ACTH eignet sich grundsätzlich nicht für solch eine Vorsorgeuntersuchung, sondern ist ein Marker zur Therapie‑, Verlaufs- und Rezidivkontrolle von Störungen der kortikotropen Achse. Hier zeigt dieser eine hohe Sensitivität und Spezifität, wobei der Marker aber auf keinen Fall als Screening-Parameter zur Frühdiagnostik aufgrund der zirkadianen Rhythmik und Abhängigkeit von Stressoren eingesetzt werden soll.