Medizin
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Background: Critical incident reporting systems (CIRS) can be an important tool for the identification of organisational safety needs and thus to improve patient safety. In German primary care, CIRS use is obligatory but remains rare. Studies on CIRS implementation in primary care are lacking, but those from secondary care recommend involving management personnel.
Objective: This project aimed to increase CIRS use in 69 practices belonging to a local practice network.
Methods: The intervention consisted of the provision of a web-based CIRS, accompanying measures to train practice teams in error management and CIRS, and the involvement of the network’s management. Three measurements were used: (1) number of incident reports and user access rates to the web-based CIRS were recorded, (2) staff were given a questionnaire addressing incident reporting, error management and safety climate and (3) qualitative reflection conferences were held with network management.
Results: Over 20 months, 17 critical incidents were reported to the web-based CIRS. The number of staff intending to report the next incident online decreased from 42% to 20% of participants. In contrast, the number of practices using an offline CIRS (eg, incident book) increased from 23% to 49% of practices. Practices also began proactively approaching network management for help with incidents. After project completion, participants scored higher in the patient safety climate factor ‘perception of causes of errors’. For many practices, the project provided the first contact with structured error management.
Conclusion: Specific measures to improve the use of CIRS in primary care should focus on network management and practice owners. Practices need basic training on safety culture and error management. Continuing, practices should implement an offline CIRS, before they can profit from the exchange of reports via web-based CIRS. It is crucial that practices receive feedback on incidents, and trained network management personnel can provide such support.
The former and current multiple sclerosis (MS) classifications are essential for describing different phenotypes and disease dynamics. To establish personalized treatment regimes, further clinical and paraclinical parameters have to be considered such as imaging, cerebrospinal fluid (CSF) findings, past disease-modifying therapies (DMTs), and disease activity under these therapies. In clinical practice, this information is often difficult to overview. Especially, patients with a long course of disease offer an extensive medical history so that comprehending all of the necessary information can be very time consuming.
Hintergrund und Fragestellung Medizinische Fehlerberichtssysteme dienen als Instrument zum Erfassen von Daten aus dem Bereich der Patientensicherheit und sollen das Lernen aus den berichteten Fehlern ermöglichen. Erfahrungen hierzu liegen hauptsächlich aus dem Umfeld der Kliniken vor, für den ambulanten bzw. hausärztlichen Bereich gibt es noch wenige Kenntnisse. Ziel dieser Arbeit ist die Erstellung und Erprobung eines praxistauglichen, deutschsprachigen Fehlerberichts- und Lernsystems für hausärztlich tätige Mediziner/innen. Weiterhin soll die Verwendung und Nutzerakzeptanz nach einem Jahr Betrieb untersucht werden. Methoden Zur Festlegung der Eigenschaften des zu erstellenden Systems wurden drei existierende Berichtssysteme analysiert, eine Befragung der Teilnehmer einer Pilotstudie (PCISME) durchgeführt sowie juristische Aspekte untersucht. Das System wurde mit Hilfe etablierter Softwareentwicklungsmethoden erstellt. Nach einem Jahr Laufzeit wurden Daten zur Verwendung des Systems ermittelt und die veröffentlichten Berichte und abgegebenen Benutzerkommentare insbesondere bezüglich Aussagen zum Feedbacksystem und zur Nutzerfreundlichkeit untersucht. Ergebnisse Im Oktober 2004 wurde mit „Jeder Fehler zählt“ das erste Fehlerberichts- und Lernsystem für Hausärzte in Deutschland freigegeben. Es ist ein komplett offenes, freiwilliges, anonymes und externes System. Die Eingabe der Fehlerberichte erfolgt über ein im Internet frei zugängliches Formular. Ausgesuchte Fehlerberichte werden von wissenschaftlichen Mitarbeitern kommentiert und veröffentlicht. Benutzer können zu den Berichten und in einem Diskussionsforum ebenfalls Kommentare eingeben. Weiterhin werden Berichte und Analysen in Fachzeitschriften publiziert. Im ersten Jahr gingen 149 Berichte ein, laut Aussagen von 23 Benutzern ist das Berichten einfach durchzuführen. Es wurden 11 „Fehler des Monats“ veröffentlicht, zu denen insgesamt 123 Kommentare abgegeben wurden. Zu 43 veröffentlichten „Fehler der Woche“ wurden 146 Kommentare abgegeben. Im Diskussionsforum wurden 46 Einträge vorgenommen. Die Beiträge der Benutzer sind zum weit überwiegenden Teil konstruktiv und sachbezogen und enthalten häufig konkrete Tipps und Hinweise zur Vermeidung von Fehlern. In deutschen und österreichischen Fachzeitschriften wurden insgesamt 11 Berichte publiziert. Diskussion Das System führt Eigenschaften der untersuchten Systeme mit eigenen Ansätzen zusammen. Da wegen der Anonymität der Berichtenden keine Möglichkeit zum Nachfragen besteht, ist für eine gute Verwertbarkeit der Berichte eine möglichst hochwertige textuelle Beschreibung der Ereignisse notwendig. Diese war in der überwiegenden Zahl der Berichte gegeben. Aus Sicht der aktiven Nutzer stellt das System grundsätzlich einen wertvollen Beitrag zur Qualitäts- und Fehlerkultur dar. Schlussfolgerung Die regelmäßige Nutzung der Internetseiten, die dort abgegebenen Kommentare und die Veröffentlichungen der Berichte in den Zeitschriften zeigen, dass auch einzelne Berichte das Lernen aus Fehlern ermöglichen können. „Jeder Fehler zählt“ kann als hypothesengenerierendes System mit vielfältigen Ansätzen zur weiteren Forschung aufgefasst werden. Bereits im ersten Jahr des Betriebs konnten wertvolle Erfahrungen gesammelt werden, die in die kontinuierliche Weiterentwicklung des Systems einfließen. Diese fokussiert auf Verbesserungen der Feedbackmethoden sowie auf eine höhere Nutzung des Systems.