Medizin
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Bisherige zellfreie Labormethoden und in-vitro-Diagnostik zielen darauf ab, die Zeit von der Auslösung der Gerinnung bis zur Gerinnselbildung zu messen. Sie sind aber nicht für die Messung der Wirksamkeit von rFVIIa als Medikament geeignet, das für seine hämostatische Wirksamkeit die Funktionen von Blutzellen, besonders Plättchen, benötigt. Außerdem erfassen diese Gerinnungsteste nur einen bestimmten Abschnitt der Gerinnung und ein Zeitablauffenster, welches einen geringen Anteil (<5 %) des insgesamt gebildeten Thrombins erfasst und die Dynamik der Thrombingenerierung unberücksichtigt lässt. Die Plättchen und ihre Physiologie spielen aber die Hauptrollle in der Phospholipid-Präsentation die auf der Plättchenmembran erfolgt. Dies ist Voraussetzung für eine individuell ausreichende Thrombinbildung. Die Erfassung des endogenen Thrombinpotentials (ETP) in plättchenreichem Plasma, wie sie in dieser Arbeit verwendet wurde, überwindet diese methodischen Nachteile der etablierten Teste. Damit lässt sich eine individuelle Wirkungs- und Risikovorhersage erstellen, da hämostaserelevante Charakteristika wie z.B. Erkrankungen, Komedikation, Geschlecht, Umwelt- und lebensstilabhängige Faktoren, in die Untersuchungen einbezogen werden. In dieser Arbeit wurde mit dem Thrombingenerierungstest (TGT) eine Methode etabliert und evaluiert, die inter- und intraindivuellen Unterschiede in der Thrombinbildung in plättchenreichem Plasma (PRP) zeigt. Ausgehend von den dargestellten in-vitro Ergebnissen mit gesunden Probanden wurde die Wirksamkeit von rFVIIa im TGT, zusätzlich vergleichend und validierend mit Hilfe der Durchflusszytometrie (FACS), bei Patienten mit Thrombasthenie Glanzmann untersucht. Diese sind aufgrund einer thrombozytenfunktionsstörungsbedingten Blutungsneigung in den plasmatischen Gerinnungstesten unauffällig. Evaluiert wurden hetero- und homozygote Patienten mit unterschiedlichen zugrundeliegenden Mutationen. Zuerst wurden Proben von einer Familie in-vitro untersucht, dann eine Patientin, die im Rahmen eines zahnärztlichen Eingriffs (ex-vivo-in-vitro) unter Einbindung der klinischen Beobachtung überwacht wurde. Der TGT zeigt eine deutliche prohämostatische Wirksamkeit von rFVIIa bei allen Probanden und Patienten, FACS erfasst die zugrundeliegenden Zellfunktionen. Dabei werden Unterschiede zwischen gesunden Probanden, heterozygoten und homozygoten Patienten aufgezeigt, die diagnostisch und therapeutisch verwertbar sind. Unterschiedliche Mutationen und weitere ursächliche thrombozytäre Mechanismen schlagen sich in entsprechenden Änderungen der gemessenen FACS-Parameter nieder, die zum großen Teil mit den TGT-Werten für ETP und PEAK korrelieren. Die TGT-Werte zeigen, gerade für die Patientin EG, deren Behandlung mit rFVIIa überwacht wurde, eine stärkere Korrelation mit der Klinik als die FACSMethode. Diese wiederum erfasst die zellfunktionsbedingten Ursachen analytischer. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Messung und Auswertung der TGT-Parameter ETP und PEAK, in geringerem Maße LT und TTP, die prohämostatische Wirkung Zellfunktions-basierter Medikamente in plättchenreichem Plasma erfasst. Damit erlaubt sie über die Charakterisierung von Gerinnungsstörungen hinaus prädiktive Aussagen über die individuell angemessene Dosierung von rFVIIa (NovoSeven®).
Mitochondrien sind die Kraftwerke unserer Zellen. In ihnen findet die Zellatmung statt, die unseren Körper mit lebenswichtiger Energie versorgt. Zusätzlich teilen sich die Zellorganellen und verschmelzen wieder miteinander im Minutentakt. Was aber passiert, wenn Teile dieses dynamischen Geflechts Defekte aufweisen? Die Antwort dazu könnte ein Protein sein, das auf zwei verschiedene Weisen in die Mitochondrien-Membranen eingebaut wird. Liegt keine kurze Form des Proteins vor, ist das ein Hinweis dafür, dass die Organellen defekt sind. Die Mitochondrien verbrennen die mit der Nahrung zugeführten Kohlenhydrate und Fette unter Verbrauch von Sauerstoff zu Kohlendioxid und Wasser. Bei diesem Vorgang, der Zellatmung, wird über eine Reihe von Proteinkomplexen ein elektrochemisches Potenzial aufgebaut, das zur Produktion des Energieträgers ATP (Adenosintriphosphat) genutzt wird. ATP kann aus den Mitochondrien abtransportiert werden und steht somit als eine Art Treibstoff für alle Stoffwechselprozesse zur Verfügung. Die Arbeit der Mitochondrien ist der Hauptgrund für unseren täglichen Sauerstoffbedarf. Außerdem tragen die Nano-Kraftwerke der Zelle dazu bei, unsere Körpertemperatur auf 37 °C aufrechtzuerhalten. Aufgrund dieser zentralen Funktionen ist es nicht verwunderlich, dass eine Reihe von Krankheiten beim Menschen durch den Funktionsverlust von Mitochondrien verursacht oder beeinflusst wird. Das sind in erster Linie neurologische oder muskuläre Erkrankungen, aber auch Diabetes, Fettleibigkeit, verschiedene Formen von Krebs und Alterungsprozesse. Folglich ist es von immenser Bedeutung zu verstehen, wie Mitochondrien funktionieren, wie sie ihre Funktionalität aufrechterhalten und gegebenenfalls repariert oder entsorgt werden können. Dem können wir am Wissenschaftsstandort Frankfurt hervorragend nachgehen, da sich einige international ausgewiesene Forschungsgruppen in den Fachbereichen Medizin, Biologie, Chemie und am Max-Planck-Institut für Biophysik mit verschiedenen Aspekten der mitochondrialen Biologie befassen. In zahlreichen interdisziplinären Kooperationen wird so versucht, dieses komplexe System besser zu verstehen.
Background: Health Authorities recommend influenza vaccination of healthcare personnel (HCP) to decrease the transmission of influenza to vulnerable patients. Recent studies have almost exclusively used quantitative questionnaires in order to identify determinants of vaccination behaviour. Interviews enable HCP to express freely why they think they are (not) willing to get vaccinated against influenza.
Methods: By means of semi-structured one-on-one interviews with 123 Belgian, Dutch and German HCP, reasons for and against vaccination, experiences with influenza vaccination, intention to get vaccinated and possible barriers, as well as willingness to advice influenza vaccination to patients were investigated. Data were processed with QSR NVivo 8.0 and analysed using a combination of a deductive and a general inductive approach.
Results: Across countries, self-protection, patient protection, and protection of family members were reported as most important reasons to get vaccinated against influenza. Reasons to not get vaccinated against influenza were fear of side effects caused by the vaccine, a low risk-perception, the disbelief in the effectiveness of influenza vaccination, organizational barriers, misconceptions, and undefined negative emotions.
Conclusions: The social cognitive variables underlying the decision of HCP to get vaccinated against influenza (or not) seem to be similar in Belgium, Germany, and the Netherlands, even though some differences surfaced. A quantitative investigation of those social cognitive variables is needed in order to determine the importance of the social cognitive variables in explaining the intention to get vaccinated and the importance of the similarities and differences between countries that have been found in this study.
Psychische Störungen überschreiten alle Grenzen – es gibt sie in allen Kulturen, zu allen Zeiten, in allen soziodemografischen Schichten und in jedem Lebensalter. Sie sind häufige Themen sowohl in Talkshows, Fernsehserien und Illustrierten als auch in Literatur, Theater und bildender Kunst. Jeden können sie treffen, und beinahe jeder kennt zumindest eine Person, die an einer klinisch bedeutsamen psychischen Störung leidet. Zu deren Behandlung und Erforschung sowie zur Ausbildung von Psychologischen Psychotherapeuten wurde 1999 am Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften der Universität Frankfurt die Verhaltenstherapie-Ambulanz eingerichtet. Primäres Ziel der universitären Ambulanz ist dabei, die Forschung und Lehre des Fachs »Klinische Psychologie und Psychotherapie « mit der praktischen therapeutischen Arbeit an Klienten zusammenzuführen, um damit die Verbindung aus Forschung, Lehre, Ausbildung und Praxis herzustellen.
There is a debate over the association between low testosterone levels in body fluids and the occurrence of chronic periodontitis (CP). The aim of the present systematic review was to assess whether low testosterone levels in body fluids reflect CP. In order to identify studies relevant to the focus question: “Is there a relationship between low testosterone levels in body fluids and CP?” an electronic search without time or language restrictions was conducted up to June 2016 in indexed databases using different keywords: periodontitis, chronic periodontitis, periodontal diseases, testosterone, and gonadal steroid hormones. A total of eight studies were included in the present systematic review. The number of study participants ranged from 24 to 1,838 male individuals with ages ranging from 15 to 95 years. Seven studies measured testosterone levels in serum, two studies in saliva, and one study in gingiva. Four studies reported a negative association between serum testosterone levels and CP. Two studies reported a positive association between decreased testosterone levels in serum and CP. Increased levels of salivary testosterone among patients with CP were reported in one study; whereas one study reported no significant difference in the concentration of salivary testosterone between patients with and without CP. One study identified significant increase in the metabolism of testosterone in the gingiva of patients with CP. Within the limits of the evidence available, the relationship between low testosterone levels and CP remains debatable and further longitudinal studies and control trials are needed.
"Medizin bringt einem den Menschen nahe", sagt Dietmar Schranz. Schon als junger Arzt bereiste er die Welt. Er behandelte Leprakranke in Pakistan und war mit "Cap Anamur – Deutsche Not-Ärzte" in Asien. Dass er schließlich Kinderkardiologe wurde, verdankt er vier geistigen Vätern. Heute ist er selbst für viele Kardiologen weltweit zu einer prägenden Figur geworden.
"PULS." – a blog-based online-magazine for students of medicine of the Goethe University Frankfurt
(2013)
In the context of nationwide protests 2009 also students of the faculty of medicine/dentistry at Goethe-University in Frankfurt demanded more transparency and communication. To satisfy these demands, a web 2.0-tool offered an innovative solution: A blog-based online-magazine for students and other faculty-members. The online-magazine "PULS." is realized with the share-ware blog-software (wordpress version 3.1.3) and is conceived and written by an online-journalist. "PULS." is available from https://newsmagazin.puls.med.uni-frankfurt.de/wp/. The articles are generated from own investigations and from ideas of different groups of the faculty– deanship, students and lecturers. A user-analysis is conducted with the open-source software Piwik and considers the data security. Additionally, every year an anonymous online-user-survey (Survey Monkey) is conducted. "PULS." is continuously online since 14.02.2010 and has published 806 articles (state: 27.11.2012) and has about 2400 readers monthly. The content focuses on the needs of Frankfurt medical students. The close cooperation with different groups of the faculty - deanship, students and lecturers - furthermore guarantees themes relevant to the academic faculty. "PULS." flanks complex projects and decisions with background-information and communicates them understandable. The user-evaluation shows a growing number of readers and a high acceptance for the online-magazine, its themes and its style. The web 2.0-tool "Blog" and the web-specific language comply with media habits of the main target group, the students of the faculty medicine/dentistry. Thus, "PULS." has proven as a suitable and strategic instrument. It pushes towards a higher transparency, more communication and a stronger identification of the students with their faculty.