BDSL-Klassifikation: 01.00.00 Allgemeine deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft > 01.03.00 Germanistik
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Gekommen, um zu bleiben : der Fachinformationsdienst Germanistik als digitaler Forschungsbegleiter
(2019)
Aktuell erleben wissenschaftliche Bibliotheken in Deutschland einen Paradigmenwechsel, maßgeblich initiiert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft als wichtigste bibliotheksrelevante Förderinstitution: "Fachinformationsdienste für die Wissenschaft (FID)" heißt das Infrastrukturprogramm der Stunde, das eine alte Förderlinie ersetzt. Das vorherige, am Gedanken einer Art "Universalbibliothek" angelehnte Programm ist nun stärker fachspezifisch ausgerichtet und bietet so Raum für neue Infrastrukturen im Fach, beispielsweise im Bereich einer auf das Fach zugeschnittenen Literaturrecherche. Diese bietet für Forschende einen erheblichen Mehrwert, denn jetzt gilt die Devise: Eine Bibliothek muss nicht mehr alles besitzen, aber (fast) alles soll man finden können. Dies gilt auch in der germanistischen Sprach- und Literaturwissenschaft. Verfolgt wird dieser Leitgedanke seit Juli 2018 im "Fachinformationsdienst (FID) Germanistik".
Geistige Wertsteigerung
(2013)
Das Internationale Colloquium "Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert" fand vom 4. bis 6. April 2013 im Schloss Herrenhausen in Hannover statt.
Der Autor hat den Herausgebern den vorliegenden Text nach der Konferenz zur Verfügung gestellt. Er stellt einen Beitrag zur Debatte um den "Akademischen Kapitalismus" in Forum C.2 dar.
Für die Einzelsprachlichkeit der Literatur : Nebenbemerkung zum jüngsten Streit um die Germanistik
(2017)
"Daß gepfleget werde / Der feste Buchstab, und Bestehendes gut / Gedeutet." Das ist aus der letzten Strophe von Hölderlins "Patmos" ("Nah ist / und schwer zu fassen …" etc.). Die Hymne schließt mit: "Dem folgt deutscher Gesang." Was daraus zu Zeiten gemacht wurde und wie schlecht es gedeutet wurde, ist bekannt. Es gibt also gute Gründe zu fragen: Hat das irgendetwas mit uns heute, unseren politischen und medialen Umwelten und Umbrüchen zu tun? Darf man so anfangen, oder auch: so weitermachen? Haben wir Germanisten, vor allem die der vorangegangenen Generation, nicht hart an der Befreiung unseres Faches aus den Verstrickungen der Nationalphilologie einschließlich aller Idealismen, Romantizismen, Nationalismen gearbeitet? Und ist Hölderlin nicht auch irgendso'n Toter und so überforscht wie die Nordsee überfischt?
Dieser Text wurde verlesen als Statement auf dem Internationalen Colloquium "Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert", das vom 4. bis 6. April 2013 im Schloss Herrenhausen in Hannover stattfand. Er bildete die Grundlage für eine Podiumsdiskussion zum Thema "Akademischer Kapitalismus" in der Sektion "Am Ende der Exzellenz – Wissenschaftsbetrieb".
Ausgangsfragen: Welche allgemeinen Veränderungen prägen das Fach bzw. generell den geisteswissenschaftlichen Betrieb im Hinblick auf Arbeitsbedingungen und Arbeitsklima, auf institutionssoziologische und mentalitätshistorische Gegebenheiten in den letzten dreißig bis vierzig Jahren? Trifft die Diagnose einer allgemeinen Neoliberalisierung auch auf den akademischen Wissenschaftsbetrieb zu? Und wenn ja: Worin bestehen Chancen und Gefahren dieser Entwicklung? Ist die These vom "akademischen Kapitalismus" (Richard Münch) stichhaltig? Und wenn ja: Wie verändert sich durch diese neuen Vorzeichen auch das Selbstbild des Germanisten zwischen Lehre, Individualforschung und Drittmittelakquise bzw. geisteswissenschaftlicher "Großforschung"? Was hat sich durch die Exzellenzinitiativen des Bundes verändert, und wie ist dieser Wandel zu bewerten: als Segen und/oder Fluch?
Dieser Text wurde verlesen als Statement auf dem Internationalen Colloquium "Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert", das vom 4. bis 6. April 2013 im Schloss Herrenhausen in Hannover stattfand. Er bildete die Grundlage für eine Podiumsdiskussion zum Thema "Wissenschaft und Forschung" in der Sektion "Am Ende der Exzellenz – Wissenschaftsbetrieb".
Ausgangsfragen: Wie steht es um den akademischen Nachwuchs? Dient die verstärkte Betreuung – Stichwort "Verschulung" – von Doktoranden der Qualitätssicherung? Ist sie ein Erfolgsmodell? Oder produziert sie im Gegenteil prospektiv arbeitslose Dr. phil.s en masse? Welche curricularen Erfordernisse ergeben sich für die strukturierte Ausbildung des Nachwuchses? Wie ist die Situation der 'Post-Docs'? Wie hat sich insgesamt das institutionelle Umfeld für germanistische bzw. geisteswissenschaftliche Forschung verändert? Ist das Junktim von 'Forschung und Lehre' auch weiterhin ein notwendiges Leitbild oder nurmehr ein obsoletes Paradigma? In welchem Verhältnis stehen universitär verankerte Lehrbetriebsgermanistik und außeruniversitär betriebene Großforschungsgermanistik zueinander? Welche Rolle spielen einzelne Institutionen (DFG, Volkswagen, Thyssen), und welche Veränderungen sind in der grundlegenden geisteswissenschaftlichen Infrastruktur zu erwarten? Welche Forschungsmodelle sind denkbar und wünschenswert?
Dieser Text wurde verlesen als Statement auf dem Internationalen Colloquium "Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert", das vom 4. bis 6. April 2013 im Schloss Herrenhausen in Hannover stattfand. Er bildete die Grundlage für eine Podiumsdiskussion zum Thema "Germanistik studieren – Perspektiven in Ausbildung und Beruf" in der Sektion "Jenseits von Bologna – Studium und Beruf".
Ausgangsfragen: Bologna: Segen und/oder Fluch? Bedeuten Modularisierung und Ausrichtung auf Kompetenzen das Ende der Humboldt'schen Bildungsidee? Und wenn: Ist das ein Verlust oder ein Gewinn? Wie ist die Modularisierung der Studienordnung mit Blick auf praktische Erfahrungen zu bewerten? Hat sie zu einer Verbesserung des Studienverlaufs geführt? Welches Curriculum müsste die Germanistik der Zukunft haben? Welche 'Schlüsselqualifikationen' sollte sie vermitteln? Sollte das Studium (noch) stärker berufsorientiert strukturiert sein? Sind auch hier Anpassungen an das medientechnische Umfeld erforderlich? Wie steht es generell um die Berufsaussichten von Germanisten? Kommt den Fächern bzw. den Universitäten selbst eine höhere Verantwortung für die Vermittlung in Berufe zu ('employability')?
Dieser Text wurde verlesen als Statement auf dem Internationalen Colloquium "Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert", das vom 4. bis 6. April 2013 im Schloss Herrenhausen in Hannover stattfand. Er bildete die Grundlage für eine Podiumsdiskussion zum Thema "Deutschstunden – zur Lehrerbildung" in der Sektion "Jenseits von Bologna – Studium und Beruf".