BDSL-Klassifikation: 02.00.00 Deutsche Sprachwissenschaft > 02.10.00 Sprache im 20. Jahrhundert. Gegenwartssprache
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Die Sprichwortdidaktik wird in der Fachliteratur gewöhnlich im Rahmen der Phraseodidaktik thematisiert. Die Problematik der Sprichwortdidaktik wird dabei meist nicht von allgemeinen Problemen der Didaktik der Phraseologismen getrennt. Der von Kühn (1992) für die Vermittlung von Phraseologismen erarbeitete phraseologische Dreischritt, den auch Ettinger (2007) in seinem Beitrag über die „Phraseme im Fremdsprachenunterricht” thematisiert, kann jedoch auch auf Sprichwörter angewandt werden. Nach diesem didaktischen Dreischritt sollten das Erkennen, das Verstehen und das Verwenden bei der Vermittlung und Aneignung der Phraseologismen einzeln berücksichtigt werden. Lüger (1997) betont allerdings, dass die aktive Beherrschung der Sprichwörter – im Gegensatz zu den Routineformeln – unangebracht sei. Dementsprechend sollten das Erkennen und das Verstehen bei der Vermittlung von Sprichwörtern im Vordergrund stehen. Auch Baur/Chlosta (1996b) heben die rezeptive Kompetenz in Bezug auf Sprichwörter hervor, während sie den Fremdsprachenlernern von der Verwendung von Sprichwörtern in der mündlichen Kommunikation abraten. Den phraseologischen Dreischritt hat Lüger (1997) durch einen vierten wichtigen Schritt ergänzt - die Festigungsphase. Auch auf der SprichWort-Plattform wird dieser Vierschritt (Erkennen – Verstehen – Festigen – Anwenden) beachtet und die Aufgaben werden nach diesen vier Phasen gruppiert bzw. einer der vier Phasen zugeordnet.
Unter dem schlichten Titel "Anglizismen in der Werbung" haben wir im Jahr 2000 im Rahmen einer Dissertation eine Untersuchung des Vorkommens von Anglizismen in deutschen und tschechischen Fernsehwerbespots vorgenommen. Das Ziel dieser Untersuchung bestand darin zu überprüfen, in welchem Maße in der Werbung – einem Teilbereich der modernen Kommunikation –, die Carstensen im Jahre 1965 (25 ff.) als "eines der Haupteinfalltore für Anglizismen" bezeichnete, derartige Lexeme auffindbar sind, und zwar in beiden natürlichen Sprachen gleichermaßen. Obwohl es sich um einen relativ kleinen Wirklichkeitsausschnitt handelte, konnte nachgewiesen werden, dass sich in der Werbebranche die Verwendung von Anglizismen zu einem gewissen Standard herausgebildet hat, wobei Fink bereits einige Jahre vorher das Englische als ideale Werbesprache (1980, 210) bezeichnet und in diesem Zusammenhang von deutschen Marketing- und Werbefachleuten als den "Kreatoren" so genannter "deutscher" Anglizismen (1997, 12) gesprochen hatte. Eine steigende Tendenz der Verwendungshäufigkeit war zum damaligen Zeitpunkt auch in Tschechien zu beobachten. Für die Untersuchung, die keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhob und sicherlich nicht repräsentativ war, wurden die Werbeblöcke vor bzw. nach den Hauptnachrichten auf jeweils einem deutschen und einem tschechischen öffentlich-rechtlichen und einem privaten Sender gewählt. Beim Vergleich der Werbeblöcke im deutschen und im tschechischen Fernsehen ergaben sich im Jahre 2000 quantitativ keine wesentlichen Unterschiede. Weiterhin konnten keine Differenzen zwischen den öffentlich-rechtlichen und den kommerziellen Fernsehsendern in Bezug auf die Anzahl von Anglizismen festgestellt werden. Auf allen Kanälen liefen Spots mit einem mehr oder weniger hohen Anteil an englischen Wörtern, Redewendungen oder anderen Kommunikationsmitteln (Musik mit englischen Texten).
Zu dem Strauß der Bindestrichlinguistiken gesellt sich derzeit ein weiteres, besonders interessantes und vielversprechendes Exemplar, die sog. Zweifelsfall-Linguistik. Ihre Entstehung kann man mit dem "Linguistik online"-Heft "Sprachliche Zweifelsfälle. Theorie und Empirie" [...] auf das Jahr 2003 datieren. [...]
Aus historisch-linguistischer Perspektive handelt es sich sehr häufig um Fälle sich gegenwärtig vollziehenden Sprachwandels, d.h. was heute an seismischen Bewegungen registriert wird, hat seinen Herd, um in diesem Bild zu bleiben, oft im Frühneuhochdeutschen oder noch früher. [...] Gerade für die zukünftigen LehrerInnen ist es wichtig, von der richtig/falsch-Zentriertheit von Zweifelsfällen wegzukommen und stattdessen der Ratio dieses Phänomens näherzukommen (um dann bessere Anleitungen geben zu können). In Veranstaltungen zu Zweifelsfällen erlangt man übrigens eine beträchtliche diachrone Tiefe, d.h. die Bereitschaft, sich in das Problem, seine Genese und seine Hintergründe einzuarbeiten, ist erfreulich hoch. Interessant (und noch nicht erforscht) ist dabei die unterschiedliche Salienz grammatischer Zweifelsfälle: Während die Fugensetzung sofort als Zweifelsfall erkannt und bestätigt wird, ist es bei der schwankenden Flexion zweier koordinierter Adjektive im Dativ ohne Determinans ("unter großem finanziellem?/finanziellen? Aufwand") anders. Auch wenn die Korpora die Schwankung zwischen Parallel- und Wechselflexion zweifelsfrei als Zweifelsfall ausweisen (ca. zwei Drittel Wechselflexion, ca. ein Drittel Parallelflexion), so erreicht diese Flexionsunsicherheit keinen hohen Bewusstheitsgrad. Die höchste Salienz erreichen übrigens orthographische Zweifelsfälle [...], danach Wortbildungsprobleme wie die (Un-)Trennbarkeit von Präfixen vom Typ "gedownloadet/downgeloadet".
Mit den sogenannten "Hartz‐Reformen" ab 2002 begann die Umorganisation der öffentlichen Arbeitsverwaltung zu einem – dem Selbstverständnis nach – „modernen Dienstleister“. Die explizit als „Dienstleistungs“-Reform angelegten Neuerungen sollten sich mit verbessertem Service sowohl an die Arbeitnehmer als auch die Arbeitgeber richten (Hielscher/Ochs 2009, 18). Da es, wie Habscheid (2003, 8) feststellt, in Organisationen "längst üblich [ist], über "Sprache" nachzudenken und den Versuch zu unternehmen, sprachliche Mittel gezielt auf organisationale Zwecke hin zu funktionalisieren", hat sich – wenn auch erst wesentlich später, im Jahr 2009 – auch die Bundeszentrale der Agentur für Arbeit in Nürnberg mit sprachlichen Verbesserungen im Feld der "Kundenkommunikation" beschäftigt. Überarbeitet werden sollen die (standardisierten) Schreiben an die Arbeitslosen, die hier auch Gegenstand der Untersuchung sein werden. Bei dieser Überarbeitung stand – dem Verständnis als Dienstleister entsprechend – der Aspekt "Kundenfreundlichkeit" im Mittelpunkt. In der folgenden Analyse soll nun untersucht werden, wie dies in den Texten umgesetzt wird. Wie "freundlich" sind die Schreiben, was wurde verbessert, was bleibt eventuell kritisch zu sehen? Wie verständlich, wie klar sind die Schreiben formuliert, tritt eher ein "Amts‐" oder "Dienstleistercharakter" hervor?
I kdyz se dnes v restauracích ve většině případů stále uţívá běţná základní makrostruktura jídelního lístku Polévky – Studená jídla a předkrmy – Saláty – Hlavní jídla – Moučníky, můţeme pozorovat i změny této makrostruktury, které souvisí se změnami ve funkci jídelního lístku, tj. slouţit i k pobavení a zvýšení obratu. Tyto změny se také zrcadlí v modifikaci ztvárnění nadpisů jednotlivých oddílů jídelníčků, přičemţ jsou zvoleny různé strategie.
Příspěvek pojednává o výrazových prostředcích emocí uţitých v internetových komentářích, které reflektují jedno z nejvýznamnějších fotbalových utkání mistrovství světa roku 2010 – semifinále mezi Německem a Španělskem. Fotbal skýtá ohromný emoční potenciál, který přímo ovlivņuje textovou produkci. V komentářích je jednoznačně patrná polarita emocí. Intenzivní emoční proţitek se v korpusu projevuje velkou variabilitou jazykových prostředků, z nichţ nejčastější jsou zejména lexikální prostředky a také rétorické figury, zejména pak metafory. Internetová komunikace pak nabízí další, nonverbální prostředky vyjádření emocí, které jsou typické pro tzv. cyberslang.
Kauzativní sloveso "lassen" patří mezi dvacet nejčastěji pouţívaných sloves v němčině. Snad proto se vyznačuje tak hojným počtem významových nuancí. To se odráţí také v jeho pouţití jako součásti frazeologismů, u nichţ však lze i přes proces lexikalizace stale vystopovat velmi úzký vztah k volným syntaktickým konstrukcím. Následující studie proto na základě korpusové rešerše vysvětluje postavení těchto jazykových jevů na pomezí lexikonu a gramatiky.
Předloţená studie se zaměřuje na verbalizaci emocí v textech psaných v rámci internetového fóra hungrig-online.de. V první ĉásti jsou představeny teoretické informace z oblasti jazykové komunikace emocí. Další ĉást se zabývá ukázkou textu s tematikou partnerských vztahŧ, které ĉasto souvisí s poruchami příjmu potravy. Na základě tohoto textu je vypracován široký rejstřík termínŧ pro emoce. Je zajímavé, které emoce a jak se objevují, a závěry, ke kterým lze dospět. Poté jsou analyzovány všechny příspěvky dalšího uţivatele fóra hungig-online.de, které se týkají tématu partnerských vztahŧ. Diachronní perspektiva nám umoţňuje vysledovat vývoj a uskuteĉněné změny v uţití emoĉního jazyka.
Der Ausdruck von Emotionen in der deutschen und tschechischen Phraseologie am Beispiel von Scham
(2010)
Ĉlánek se zabývá vyjádřením emoce „stud“ v ĉeských a německých frazeologismech. Z nejrozsáhlejších ĉeských a německých frazeologických slovníkŧ byly nejprve vyexcerpovány frazeologismy týkající se studu, které byly následně dohledány v korpusech jednotlivých jazykŧ a poté analyzovány z hlediska jejich konceptu. Výzkum shromáţděných textŧ poukázal i na některé situace, ve kterých se emoce studu u jedince objevuje, např. je-li přistiţen nahý. Analýza ukázala, ţe stud je v obou jazycích spojován s konceptem ĉervené barvy a konceptem neviditelnosti. Realizace posledně zmiňovaného konceptu spoĉívá v tom, ţe se chce osoba ukrýt např. pod zem, popřípadě nechce být jinak viděna ani se sama dívat na ostatní. Několik německých frazeologismŧ navíc poukazuje na koncept smrti, který nebyl v ĉeské frazeologii vázající se ke studu doloţen.