BDSL-Klassifikation: 02.00.00 Deutsche Sprachwissenschaft > 02.07.00 Textwissenschaft
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In der Oberzips sind [...] die durch das benachbarte Schlesien vermittelten Merkmale des Ostmitteldeutschen vorherrschend. Einen Sonderfall stellen das Kesmarker Stadtprotokoll aus den Jahren 1554-1614 sowie das zweitälteste Gerichtsbuch von Kesmark aus den Jahren 1607-1624 dar, in denen die ostmitteldeutschen Merkmale gänzlich fehlen. [...] Nach Piirainen könnte dies auf eine eigene Schreibtradition in der Kesmarker Stadtkanzlei hinweisen. Die Teilergebnisse der sprachlichen Analyse von Originalhandschriften der Zunftsatzungen aus den Jahren 1573-1636 deuten jedoch darauf hin, dass man den ostmitteldeutschen bzw. schlesischen Einfluss in der Kesmarker Kanzleisprache nicht ausschließen kann.
Gemeinsam mit dem Fach Germanistik an der Universität Stockholm richten die Fächer Germanistik und Translation Deutsch der Universität Helsinki in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Finnland und der Botschaft der Republik Österreich in Finnland vom 23. bis 25. August 2017 die siebente internationale Tagung zur kontrastiven Medienlinguistik aus. Der thematische Rahmen dieser Tagung lautet: Medienkulturen - Multimodalität und Intermedialität.
Der wissenschaftliche Artikel ist eine Textsorte, die weltweit und zahlreich von der scientific community produziert und rezipiert wird. Doch obwohl es sich um eine international bekannte und häufig verwendete Textsorte handelt, zeichnen sich wissenschaftliche Artikel je nach Herkunft und Sprache durch zahlreiche Unterschiede aus. In diesem Beitrag folgt auf eine kurze Darstellung von Unterschieden deutscher und tschechischer wissenschaftlicher Artikel eine kontrastive Betrachtung der Fußnoten innerhalb dieser Texte. Interessant ist diesbezüglich nicht nur, welche unterschiedlichen Typen von Fußnoten in deutschen und tschechischen wissenschaftlichen Artikeln Verwendung finden, sondern auch, inwiefern die sprachlichen Merkmale der Fußnoten denen der Texte selbst entsprechen bzw. von ihnen abweichen.
The 'Deutsche Referenzkorpus (DeReKo)' of the Mannheimer Institut für Deutsche Sprache currently contains over 28 billion words, and it is constantly being expanded. The sheer size of the corpus makes it impractical for researchers to analyze its entire content. On the other hand, the DeReKo offers the possibility of taking seriously the principle that every research project needs its own corpus - by acting as a 'reference corpus' that can be used in combination with special corpora. This paper addresses the question of whether a corpus should contain complete texts or only statistically relevant extracts; it also discusses the uses and necessity of 'small corpora'.
O presente trabalho discute diferentes estratégias de retextualização no processo de tradução de um texto acadêmico, especialmente no caso de transposição de um gênero mais próximo à oralidade a outro, mais próximo da escrituralidade. A edição crítica em português que incorpora estas estratégias de retextualização é desenvolvida tomando como base não só a primeira edição do manual didático-científico Textlinguistik de Eugenio Coseriu, fixada em alemão por Albrecht a partir de gravações em áudio de aulas ministradas por Coseriu em 1977/78, como também as edições em italiano e espanhol. Neste trabalho, diferentes estratégias de verbalização que permitem o deslocamento do texto em direção à escrituralidade são ilustradas e fundamentadas teoricamente, segundo os pressupostos teóricos do modelo de Tradições Discursivas, de base coseriana, que entende a língua como um diassistema de textos e variedades linguísticas localizadas no contínuo de oralidade e escrituralidade.
In der vorliegenden Studie wird die Textsorte ‚didaktisch angelegter fachsprachlicher Text‘ einer korpusbasierten Analyse unterzogen, wobei die Perspektive 'Autor - Text' und Prozesse der Informationsübertragung im Vordergrund stehen. Die theoretische Grundlage bilden zwei Ansätze der Pragmasyntax: (1) Der Ansatz 'Attention-Information-Flow' (vgl. SCHULZE 2004: 549f.) beruht auf dem Gedanken, dass der Textproduzent die Informationen versprachlicht, die seine Aufmerksamkeit anziehen. (2) Das Konzept 'Grammatik der Szenen und Szenarien' (vgl. SCHULZE 1998: 435ff.) bezieht sich auf die Strategien der Versprachlichung, dank derer der Autor für wichtig gehaltene Informationen vermitteln kann. Die Ergebnisse der Korpusanalyse bilden ein Tableau mit Eigenschaften der zu erforschenden Textsorte und die Beschreibung ihrer Auswirkung auf Textgestaltungsprozesse unter dem Aspekt einer effizienten Informationsvermittlung.
Der Beitrag setzt sich zum Ziel, auf eine verstärkt auftretende Entwicklungstendenz aufmerksam zu machen, die sich in Texten der Textsorte Einführung beobachten lässt. Die charakteristischen Ausprägungen dieser Tendenz lassen sich den Stilmustern 'Dialogisieren', 'Attraktiv machen' und 'Selbstdarstellen' zuordnen. Im Beitrag wird gezeigt, wie spezifische Inventare dieser drei Muster - abweichend von den stilistischen Konventionen der Wissenschaftssprache - eingesetzt werden bzw. eingesetzt werden können, um eine besondere Nähe-Beziehung zur Adressatengruppe der Studierenden zu gestalten. Dies wird an Einführungen aus dem Kommunikationsbereich der Linguistik illustriert. Anschließend wird die Frage aufgeworfen, ob diese Gestaltungstendenz ein Anzeichen eines sich anbahnenden Textsortenwandels sein könnte.
Der immer stärker spürbare Bedarf nach schnell rezipierbaren kurzen Textformen hängt unter anderem mit der Erwartung einer effektiven Informationsverdichtung zusammen. Eine sehr wichtige Rolle spielen dabei Sprachökonomie und Informationskondensierung. Der Beitrag konzentriert sich auf infinite Konstruktionen mit Partizipien und Infinitiven, die in bestimmten Textsorten ein besonders effektives stilistisches Mittel darstellen. Partizipien sind dank ihres verbalen Charakters fähig, durch Ergänzungen und Angaben erweiterte Partizipialattribute zu bilden und somit eine Aussage zu verdichten. Der instruierende Infinitiv wird häufig als Ersatzform des Imperativs verwendet. Als sprachökonomisches Stilmittel trägt er zur Übersichtlichkeit des Textes bei. In Fachtexten ist es dann vor allem der modale Infinitiv, der zur Einsparung von sprachlichem Mehraufwand dient.
In Anknüpfung an die neueren Forderungen der Textlinguistik, Texte als Teile komplexerer interaktionaler Zusammenhänge zu betrachten, werden in dem Beitrag publizistische Texte unter Berücksichtigung sozialer, situativer sowie emotionaler Aspekte verbalen Handelns erfasst und analysiert. Einbezogen werden daher sozio-kulturelle und politische Faktoren als auch etwa die Bereitschaft zur Konstitution kommunikativer Gemeinschaften. Gegenstand der Analyse sind ausgewählte Texte aus deutschsprachigen Wochen- und Tageszeitungen, die in den böhmischen Ländern zwischen 1848 und 1914 herausgegeben wurden und daher nicht zuletzt in den nationalpolitischen Diskurs involviert waren. Darüber hinaus werden exemplarisch auch Texte tschechischsprachiger Periodika dieses Zeitraums herangezogen, da sie einen bedeutenden Bezugspunkt deutschsprachiger Zeitungen darstellten und Teil derselben interaktionalen Zusammenhänge waren. Bei der Analyse wird diachron vorgegangen, um die Fragen nach dem Wandel resp. der Kontinuität kommunikativen Handelns zu erörtern.
Der Beitrag untersucht ausgewählte rechtsextreme Internetseiten hinsichtlich der auf ihnen gebrauchten spezifischen Lexik. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit zunächst darauf, wie dort lexikalisch auf die Sprache des Nationalsozialismus Bezug genommen wird. Weitere Themen sind das Vorkommen rechtsextremer Hochwertwörter, die Umdeutung demokratischer politischer Lexik sowie die lexikalischen Mittel zur Polemisierung. Ferner stellt der Beitrag dar, wie auf den betreffenden Seiten die germanische Mythologie für die rechtsextreme Ideologie instrumentalisiert wird. Generell zeigt sich, dass die lexikalischen Spezifika rechtsextremer Internetseiten mit denjenigen traditioneller Publikationen übereinstimmen.