BDSL-Klassifikation: 02.00.00 Deutsche Sprachwissenschaft > 02.07.00 Textwissenschaft
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Ziel des vorliegenden Artikels ist die Analyse von Motivationsschreiben, einer Textsorte, die bei der Bewerbung um einen Masterstudienplatz oder um ein Stipendium häufig eingereicht werden muss. Anhand eines Korpus von 30 Motivationsschreiben, welche im Rahmen der Masterarbeit von November 2013 bis Mai 2014 gesammelt wurden, sollen die Relevanz, der Kommunikationskontext und die Textfunktionen der offenen Textsorte aufgezeigt werden.
The unique situation in which job seekers and employers find themselves results in the necessity to formulate and accept refusal letters. Employers frequently express their emotions in such letters. They are, however, in the form of clichés which apparently do not contain any genuine emotions. The subject of this analysis is genuine German refusal letters collected in the years between 2000 and 2012. Our objective is to indicate the types of emotions verbalized in the analyzed text type and to present the linguistic means utilized to express those emotions.
Bilimsel Metin Üretimi
(2014)
Rezension zu Canan Şenöz Ayata: Bilimsel Metin Üretimi. İstanbul: Papatya Yayıncılık Eğitim, 2014.
Der Beitrag untersucht ausgewählte rechtsextreme Internetseiten hinsichtlich der auf ihnen gebrauchten spezifischen Lexik. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit zunächst darauf, wie dort lexikalisch auf die Sprache des Nationalsozialismus Bezug genommen wird. Weitere Themen sind das Vorkommen rechtsextremer Hochwertwörter, die Umdeutung demokratischer politischer Lexik sowie die lexikalischen Mittel zur Polemisierung. Ferner stellt der Beitrag dar, wie auf den betreffenden Seiten die germanische Mythologie für die rechtsextreme Ideologie instrumentalisiert wird. Generell zeigt sich, dass die lexikalischen Spezifika rechtsextremer Internetseiten mit denjenigen traditioneller Publikationen übereinstimmen.
Der Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer Untersuchung, in der 120 verbale Phrasembelege aus 17 Leitartikeln des Mährischen Tagblatts (MT) vom August 1880 mit den Einträgen in ausgewählten Wörterbüchern der Gegenwartssprache verglichen wurden, um Informationen über die Entwicklung dieser Phraseme zu gewinnen. Die formalen und semantischen Unterschiede wurden nach dem Vergleich mit den Belegen im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm und ggf. im Deutschen Referenzkorpus in 20 Fällen als ältere Varianten bestimmt, siebenmal ging es um kontextbedingte Modifikationen und dreimal wahrscheinlich um unbeabsichtigte Kontaminationen mehrerer Phraseme. Bei 23 Belegen kann man erst nach einem Vergleich mit weiteren MT- bzw. anderen zeitgenössischen Texten ihre Konnotationen bestimmen und entscheiden, ob es sich um ältere Varianten handelt oder ob ihre Verwendung schon der heutigen Kodifizierung entspricht. Mehr als die Hälfte der Phraseme (67 Tokens) wurden in der heutigen Form und Bedeutung verwendet.
Der Aufsatz präsentiert einen der historiographischen Texte aus den böhmischen Ländern, der am Ende des 16. Jahrhunderts vom Humanisten Matthaeus Meisner (1543–nach 1600) verfasst wurde. Das Manuskript über die Geschichte der Stadt Brüx (Most) in Nordwestböhmen ist zurzeit im Archiv der Prager Burg als Bestandteil der Bibliothek des Metropolitankapitels von St. Veit deponiert. Der Aufsatz behandelt die textologische Charakteristik des Manuskripts und die Aspekte, die für die Wahl der im Manuskript vorkommenden, also der lateinischen, deutschen und tschechischen, Sprachen relevant waren.
Der Beitrag setzt sich zum Ziel, die Traditionen, aktuelle Tendenzen und Aufgaben der Erforschung der historischen deutschen Stadtkanzleisprachen auf dem Territorium Böhmens, Mährens und Schlesiens vorzustellen. Der erste Teil ist dem Phänomen des tschechisch-deutschen Bilingualismus in den böhmischen Ländern gewidmet, im zweiten Teil werden Geschichte und aktuelle Aufgaben der Untersuchung der historischen Kanzleisprachen in unserem Land präsentiert und der dritte Teil zeigt Möglichkeiten einer historiolinguistischen Untersuchung an Beispielen frühneuhochdeutscher Texte der Olmützer Stadtkanzlei.
Partizipien und Adjektive gehören zu Sprachmitteln, die bei der Personendarstellung zur Beschreibung des Äußeren, der Interessen und der geistigen Welt in spezifischen Textsorten (hier: in Kontaktanzeigen lesbischer Frauen im Alter über 50 Jahre) verwendet werden. Im Vergleich zum Adjektiv kann das Partizip die zeitliche Dimension einer Eigenschaft oder der Lebenserfahrung ausdrücken; auf diese Weise können Sprechende den Wert der jeweiligen Eigenschaft oder Lebenserfahrung hervorheben. Das Partizip wird in bestimmten Kontexten bevorzugt, denn es kann die persuasive und appellative Funktion des Textes intensivieren. Die Autorin dieses Beitrags analysiert Motive und Strategien des Partizip-Usus' aus pragmalinguistischer Perspektive in 100 Kontaktanzeigen in der deutschen Frauenzeitschrift 'EMMA'.
Im Beitrag wird an einem Leitartikel des 'Mährischen Tagblatts' vom Juli 1880 gezeigt, wie Phraseme die meinungsbildende Funktion dieser Textsorte unterstützen können. Einer kurzen Charakteristik der Zeitung, der national-politischen Situation in der Donaumonarchie im Jahre 1880, auf die sich der Leitartikel bezieht, und der Textsorte Leitartikel folgt die Übersicht der im Text verwendeten Phraseme mit einem Kommentar zu ihren Typen und zur Art ihrer Verwendung (normal oder modifiziert). Danach wird der Inhalt des untersuchten Leitartikels wiedergegeben und gleichzeitig wird die Argumentationsstruktur des Textes beschrieben. Die für die Argumentation wichtigen Sprachhandlungsfunktionen der Phraseme, die dabei deutlich werden, werden abschließend zusammengefasst.