BDSL-Klassifikation: 02.00.00 Deutsche Sprachwissenschaft > 02.02.00 Studien
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Intellektuelle
(2019)
Zumeist im Plural als 'die Intellektuellen', weniger häufig im Singular als 'der Intellektuelle' und kaum je in der weiblichen Form als 'die Intellektuelle', zählt der Begriff zu den Neuschöpfungen im frühen 20. Jahrhundert. Er ist von stark vagabundierender Bedeutung und steht immer auf dem Prüfstand. [...] Akademiker, Ideenträger, Geistesführer, das sind nur drei und dazu sehr unterschiedliche Bedeutungen, auf die der Begriff 'Intellektuelle' verweist, als er um 1900 in Deutschland zu zirkulieren beginnt. Diese Zirkulation wird im Folgenden entlang der neueren Intellektuellenforschung unter drei Aspekten betrachtet: Zuerst wird die in Deutschland einflussreiche 'Schimpfwortgeschichte' als Abwehrgeschichte französischer Traditionen aufgegriffen, es werden aber auch die mit Beginn des 20. Jahrhunderts für den deutschen Sprachraum nachweisbaren positiven Semantiken und Aneignungsformen betrachtet (I); im Anschluss werden Forschungswege der Soziologisierung wie der diskursanalytischen Behandlung des Intellektuellenthemas verzeichnet, zugleich wird noch einmal an Reinhart Kosellecks Konzept von Begriffsgeschichte und Sozialgeschichte erinnert (II); schließlich wird das gesteigerte Interesse an einer präzisierenden und differenzierenden Intellektuellengeschichte seit den 1970er Jahren beschrieben, um einige Linien zu gegenwärtigen Verwendungskontexten zu ziehen (III).
Dieser Aufsatz führt in Grundbegriffe der deutschen Intonation ein und diskutiert ihre Relevanz für den Unterricht des Deutschen als Fremdsprache, vor allem in Brasilien. Für Muttersprachler des Portugiesischen, die Deutsch lernen, ist die Intonation wahrscheinlich eine größere Herausforderung als die Phonetik der Einzellaute. Das System der Töne, Tonbewegungen und Äußerungsakzente sowie ihre Beiträge zur Äußerungsbedeutung werden am Beispiel von Aussage- und Fragesätzen dargestellt. Den Abschluss bilden konkrete Übungsvorschläge zur Intonation im DaF-Unterricht.
Those principles of Naturalness as postulated by Mayerthaler (1981) claim to make predtictions about the direction of language change possible. It is true that the majority of morphological changes can be accounted for by these principles. However, systematic violations of these rules can be found in of all things, some of most frequent, elementary verbs such as HAVE, BE, BECOME, COME, GO, GIVE, TAKE, etc. Their irregularities cannot be accounted for solely - as Naturalness Theory would have it - by conflicts between phonological and morphological Naturalness. Rather, they have been systematically built up through other efficient strategies. This "regularity of irregularity" is the focus of this paper, which demonstrates several particularly well-beaten paths to irregularization through contrastive diachronic investigations of frequent verbs in different Germanic languages. lrregularity, a term laden with negative connotations, is substituted by the term differentiation, which names the actual function directly. Because differentiation typically correlates with word brevity, this constellation should be considered an ideal compromise between hearer and speaker interests. A further question to be addressed is which individual categories are expressed through irregularization. It is concluded that this process is guided by token frequency and degree of relevance.
Das im vorliegenden Artikel untersuchte Phänomen im Deutschen ist in der Literatur bisher quasi unentdeckt geblieben. Die einzige Ausnahme bildet der Beitrag von Berg (2008). Die Beobachtung ist folgende: Unter bestimmten Bedingungen, die mit Emphase zu tun haben, kann die lexikalisch festgelegte Betonung, also der Wortakzent, verschoben werden. Im Normalfall betrifft dieser Prozess nicht-native lexikalische Einheiten, denn die Akzentverschiebung passiert in der Regel von hinten nach vorn. Da deutsche Erbwörter initial-, also erstbetont, sind, ist das schwer möglich (jedoch s.u.). Fremdwörter, die auf den hinteren Silben betont sind, sind deshalb prädestiniert. Die meisten Beispiele kommen aus dem Bereich der Wortklasse Adjektiv: spektakulär, skandalös, sensationell, optimal, ideal, brutal, fulminant, perfekt, gigantisch. Im angedeuteten expressiven Gebrauch kann der Wortakzent von der letzten auf die erste Silbe wandern [...].
Jargon
(2018)
Jargon ist nicht nur ein Wort aus der Fremde, sondern auch seiner Bedeutung nach mit dem Andersartigen und zugleich Vertrauten, dem Nicht-Identischen, teils Unübersetzbaren und nur Halbbekannten von Sprache(n) verbündet. Anders als Fremdwörter, deren Verständnis Bildung voraussetzt, wurden Jargons über lange Zeit hinweg marginalisierten gesellschaftlichen Gruppen, sogenannten 'Gaunern' und 'Vagabunden', zugeschrieben, wobei sie sich häufig auf Gegenstände des alltäglichen Lebens bezogen.
Im vorliegenden Aufsatz werden vor dem Hintergrund der bisherigen germanistischen und bohemistischen Phraseologieforschung und in Anlehnung an die Herangehensweise von PIIRAINEN (2001) bzw. DOBROVOĽSKIJ/PIIRAINEN (2009) einige Phraseme benannt, die eine Art verstärktes Potenzial für eine geschlechtsbedingte Restriktion aufweisen. Die Überlegungen zu der Auswahl dieser Phraseme, ihrer phraseographischen Verarbeitung, der Ermittlung erforderlicher Angaben zur Geschlechtsmarkierung und einem eventuellen interlingualen phraseologischen Vergleich werden an verbalen Phrasemen mit Substantivkomponenten aus dem semantischen Bereich der Somatismen illustriert.
The article focuses on the current state of research in simultaneous interpreting (SI), comparing cognitive pragmatic models with cognitive linguistic approaches. The author offers an objective list of the advantages and disadvantages of the cognitive linguistic approach and other models currently used in SI. The aim of the article is not to present a one-sidedly positive assessment of the cognitive linguistic approach, but instead to arrive at a balanced evaluation of the individual approaches and the possibilities offered by the models under investigation. The author also points out further approaches that could be characterized as covertly cognitive.
Die soziokultivierte (effiziente) Kommunikation hängt von der Motivationswelt (von den Erfahrungen, Einstellungen, Bedürfnissen, Werten, Interessen usw.) der einzelnen Kommunikationsakteure und von der Erhaltung der Proportionalität zwischen den Akkommodations- und Assimilationsprozessen in der Kommunikation ab. Bei der Durchsetzung der Motivationswelt der Kommunikationsakteure spielt in einigen Kommunikationssituationen "die Beschäftigung" mit dem Kollektivgedächtnis eine bedeutende Rolle, d.h. welche Erinnerungen werden und in welchem Ausmaß aus dem Kollektivgedächtnis herausgezogen, und welche bleiben zielbewusst deaktiviert. Diese Tatsache bestätigt auch die linguistische Analyse der Äußerungen, die auf die Persönlichkeit von Ferdinand Porsche zielen.
Die letzten Jahre haben für unseren Fremdsprachenunterricht, sowohl an Schulen und Hochschulen als auch an sonstigen Bildungseinrichtungen, Neuorientierungen in vielerlei Hinsicht erbracht. Hauptanstoß für diese neuen Ansätze hat ohne Zweifel der vom Europarat veröffentlichte Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen (GeR) 2001 gegeben, im schulischen Kontext in Deutschland zudem die Entwicklung von Bildungsstandards, so u. a. für Englisch und Französisch als 1. Fremdsprache (s. KULTUSMINISTERKONFERENZ 2004 sowie TESCH et al. 2008). Wie so oft führen Neuorientierungen im Bildungswesen jedoch auch zu Verunsicherungen: Müssen wir jetzt unseren Unterricht, unsere Curricula und unsere Leistungsmessung komplett umgestalten? Welche konkreten Auswirkungen haben diese neuen Ansätze für Lehrkräfte und für Lernende? Der Aufsatz möchte dazu beitragen, ein wenig Klarheit zu schaffen. Was heißt eigentlich Kompetenzorientierung? Welche konkreten Möglichkeiten zur Verbesserung unseres Unterrichts bietet dieser neue Ansatz?
Nichts ist so prekär wie die Kontinuität und Identität eines Zeichens. Gewiss, die Weiterverwendung eines tradierten Wortkörpers suggeriert Kontinuität auch auf der Inhaltsseite, und die Etablierung eines neuen Wortkörpers suggeriert Diskontinuität, wiewohl ein neuer Wortkörper einen etablieren Inhaltskomplex fortführen und ein alter einen grundstürzend neuen Inhaltskomplex etablieren kann. [...] Kurz und gut: Jegliche Verallgemeinerung über das, was die Leitbegriffe des 20. Jahrhunderts von denen des 19. Jahrhunderts unterscheidet, ist mit Vorsicht zu genießen. Was neu aussieht, muss nicht zur Gänze neu sein, und vice versa. Die ausdrucksseitigen Kodierungen sind selbst bisweilen strategisch, wir haben es mit einer öffentlichen Meinung zu tun, die zunehmend professionell produziert (und auch kurzfristig improvisiert) wird. [...] Es wird also zu fragen sein, ob sich nach dem Ansehensverlust der großen traditionellen 'Bewegungsbegriffe' (sagen wir) Stilmerkmale ausmachen lassen, die charakteristisch sind für die Macht-, Wissens- und Zustimmungspraktiken des 20. Jahrhunderts. [...] Als Sprach- und Kommunikationswissenschaftler versucht Clemens Knobloch, Veränderungen im Konnotationstransfer bei einigen 'modernen' Grundbegriffen auszuleuchten.