BDSL-Klassifikation: 03.00.00 Literaturwissenschaft > 03.10.00 Stilistik. Rhetorik
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Die Rhetorik, die im Türkischen als "Belagat/Belagat Sanatı" (Hitabet Sanatı) bezeichnet wird, ist ein mehr oder minder ausgebautes System gedanklicher und sprachlicher Formen, die dem Zweck der vom Redenden in der Situation beabsichtigten Wirkung dienen können (Lausberg 1990: 13). In vielen verschiedenen Bereichen wie Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Theologie und Werbung wird in großem Maße von der Rhetorik profitiert. Der Anwendungsbereich der Rhetorik ist jedoch nicht nur auf das Reden begrenzt; die Rhetorik liefert ein detailliertes Modell zur Herstellung von Texten und kann deshalb auch als Texttheorie verstanden werden (Braungart 1997: 290). In diesem Zusammenhang wird die Rhetorik als Instrument der Textbeschreibung und –analyse bezeichnet (Braungart 1997: 290). Laut Gero von Wilpert (2001: 687) übt die Rhetorik durch die künstlichen Schmuckformen einen starken Einfluss auf die schriftlichen Texte, insbesondere auf die Literatur, aus, da die Dichter oder Schriftsteller ihre Werke mit der ästhetischen Kraft der Sprache erstellen. In den Texten wird die Rhetorik durch die sprachlichen Formen und Figuren präsentiert, die im Deutschen als "Rhetorische Figuren" und im Türkischen "Edebi Sanatlar" bezeichnet werden.
Die folgende Untersuchung hat das Ziel, die deutschen rhetorischen Figuren mit den türkischen zu vergleichen und Ähnlichkeiten sowie Unterschiede zwischen den rhetorischen Figuren anhand von den Beispielsätzen in beiden Sprachen aufzudecken und zu analysieren.
Die Frage nach dem Rahmen berührt das Problem der Grenzziehung zwischen Text und Kontext, Text und Nicht-Text, Text und Paratext. Während für Lotman der Rahmen eines Wortkunstwerks noch dadurch ausgezeichnet ist, daß er die Grenze darstellt, die den "Text von allem trennt, was Nicht-Text ist", schließt die poststrukturalistische Texttheorie solch eine statische Grenzbestimmung aus, weil der "Text in Bewegung" wahlweise als ecriture, als "Produktivität" oder als "Gewebe" gefaßt wird.
"Was wäre ein Zeichen, das nicht zitiert werden könnte?", fragt Jacques Derrida in seinem 1972 erschienen Aufsatz 'Signature evenement contexte', um kurz darauf festzustellen: "Jedes Zeichen, sprachlich oder nicht, gesprochen oder geschrieben (im geläufigen Sinn dieser Opposition), als kleine oder große Einheit, kann zitiert – in Anführungszeichen gesetzt – werden; von dort aus kann es mit jedem gegebenen Kontext brechen und auf absolut nicht sättigbare Weise unendlich viele neue Kontexte zeugen." Zitieren wird hier als eine Bewegung des Herausnehmens aus einem Kontext und Einfügens in einen anderen Kontext beschrieben - und für diese doppelte Geste, die dem Akt des Zitierens zugrunde liegt, verwendet Derrida die Metapher der Pfropfung: "Auf dieser Möglichkeit möchte ich bestehen", heißt es in 'Signatur Ereignis Kontext': der "Möglichkeit des Herausnehmens und des zitathaften Aufpfropfens [greffe citationelle], die zur Struktur jedes gesprochenen oder geschriebenen Zeichens gehört". Damit wird die Pfropfung zu einer Figuration, zu einer Verkörperung dessen, was im Akt des Zitierens und durch den Akt des Zitierens geschieht, wobei den Anführungszeichen eine besondere Funktion zukommt: Sie signalisieren, dass das Zeichen oder die Zeichenkette, die zwischen Anführungszeichen gesetzt wurden, anders interpretiert werden soll als sie bisher interpretiert wurde. Anführungszeichen signalisieren also einen Wechsel des "Deutungsrahmens". Das gilt für einfache Anführungszeichen, die eine ironische Distanzierung signalisieren ebenso wie für die doppelten Anführungszeichen. Die doppelten Anführungszeichen zeigen nicht nur einen Wechsel des Deutungsrahmens an, sondern sie zeigen auch an, dass das, was zwischen die doppelten Anführungszeichen gesetzt wurde, nicht von dem stammt, der spricht oder schreibt. Sie zeigen ein 'von jemand anderem' an: sei es, um diesem anderen damit die Ehre der Urheberschaft zu geben und damit zugleich sein Copyright zu respektieren; sei es, um dem anderen die Verantwortung für das, was zwischen den Anführungszeichen steht, zuzuschreiben. Insofern zeigen doppelte Anführungszeichen zugleich die Distanz und die Differenz zwischen zitierendem Subjekt und zitiertem Subjekt an.
"Den Frauen", schreibt Otto Weininger 1903 in Geschlecht und Charakter, "ist zwar die Gabe der Sprache, aber nicht so die der Rede verliehen; eine Frau konversiert (kokettiert), oder schnattert, aber sie redet nicht." Diese Ab- und Ausgrenzung 'weiblicher' Redeformen von der ernsthaften 'männlichen' Rede provoziert die Frage nach dem Verhältnis von Rhetorik und Geschlecht dem sich ein an der Universität Münster arbeitendes Forschungsprojekt unter der Überschrift "Weibliche Rede - Rhetorik der Weiblichkeit" widmet.
Die diskrete Metapher funktioniert, darin das Allegorische streifend, keiner natürlichen Kontinuität gemäß; sie folgt keiner naturgegebenen Ähnlichkeit. Sie ist – um es in Begrifflichkeiten der deutschen Klassik zu sagen – kein "symbolisch" funktionierendes Analogon, wo Sinnliches und Ideelles harmonisch zueinanderfinden. Die diskrete Metapher setzt Kunst in einem ganz bestimmten, man könnte auch sagen: "technischen" Sinne voraus. Kunst ist, sie zu erkennen, sie zu entziffern. Oder anders: Diese Metapher ist Text, nicht Bild, so wie das concepto eine "relation singulière entre l'écriture et la pensée" darstellt.
Das ist der medienästhetische Hintergrund, vor dem schon seit "El héroe" (1639) die mit Gracián symbiotisch assoziierte Metapher der Chiffrierung der Leidenschaften zu deuten ist. "Cifrar la voluntad" ist dabei die schützende Kehrseite der für die Erkenntnis ja viel entscheidenderen Fähigkeit, den Anderen zu entziffern. Im "Criticón" findet diese Art der Lektüre der Erscheinungen im "descifrador" ihre Figur. Die diskrete Metapher setzt auf ein Erkennen, so könnte man heute sagen, das sich einer kritischen "Lektüre" verdankt.
Vsevolod Garshin's "Four Days" is the story of a wounded soldier left for dead on a deserted battlefield: During four days of physical and mental agony, he reassesses his formerly idealistic attitude towards war and ends up condemning it as something far from glorious and noble. However, the importance of Garshin's short story in literary history is not so much its anti-war message as the innovative nature of the form used to convey that message. Garshin was the first to explore the potential of direct interior monologue (hereinafter: DIM): a technique which seeks to create the artistic illusion that the reader is eavesdropping on a character's inner discourse without any mediation on the part of a narrator [...]. Because Garshin's text anticipated many of the devices later used by such masters of the genre as James Joyce and William Faulkner, the form of "Four Days" merits close analysis.
One of the most striking and unsettling elements in Venedikt Erofeev's novel "Moskva-Petuški" is the ending where Venja, the protagonist-narrator, is murdered by four mysterious executioners in the stairway of a downtown Moscow building. [...] The last sentence turns the entire preceding narrative into a paradox: the narrator indicates that he could not have told his story, since he ceased to exist as a consciousness ("soznanie") as soon as the action stopped. The fact of Venja's death itself does not necessarily cancel out his ability to tell about the events leading up to his demise: literature knows a number of beyond-the-grave narrators, e.g., the murdered Olivia in Anne Hebert's "Les fous de Bassan" or the dead samurai Tekehiko in Akutagawa Riunosuke's "In a grove". What makes Venja's narrative paradoxic is his own reference to the end of his cogitative activity. at the moment of death the hero ceases to think and should, logically, lose the ability to narrate. Normally, a dead narrator acquires his/her ability to narrate by supernatural means, e.g., via life after death, as in "Les Fous de Bassan" or through a medium, as in "In a Grove". Such postmortem loquacity may also remain unexplained. In "Moskva-Petuški", however, the dead narrator seems to stress that his death appears as the ultimate end: a point where everything, including time and consciousness, stops.
Sholem Asch's epic novel "Moses" has been criticized for a number of shortcomings. One of the main reproaches has do with Asch's attempt to present myth as history in a serious and at times "stuffily reverential" style (Siegel 194). Leslie Fiedler compares Asch's retelling of Exodus-Deuteronomy to Thomas Mann's version of Genesis in "Joseph and his Brothers" and argues that Asch, unlike Mann, lacks the irony of Mann's approach which is essential for handling mythological material in the modern age. Fiedler maintains that Mann's novel is superior to Asch's because Mann does not try to modernize the original material by rationalizing it (Fiedler 73-4). While there is much truth in what Fiedler says about "Moses", the contrast between Mann and Asch is not quite so clear-cut. Undoubtedly, the two authors did handle their material in radically different ways. However, both authors were writing modern realistic novels, i.e., they were dealing with a genre that demands structural coherence. And in this respect one must not overemphasize the difference between Asch's and Mann's treatment of myth.
Vsevolod M. Garshin's story "Four Days" ("Четыре дня") made the author famous when it was published in 1877. Intended as a strong anti·war statement and based on a true incident during the Russian-Turkish war (1877-78), "Four Days" is the interior monologue of a wounded soldier left for dead on an empty battlefield. His last name, Ivanov, which is traditionally considered to be the most common one in Russia, may suggest the idea of "everyman" in order to generalize the protagonists terrible experience on the battlefield into a broad anti-war message. The protagonist finds himself pinned down next to 0the body of a Turkish soldier whom he had killed just before being wounded. Forced to look at the corpse for a long time, Ivanov experiences terrible guilt, since he has never killed before. After four days of physical and mental agony, during which Ivanov reassesses his formerly idealistic attitude toward war and ends up condemning it as something far from glorious and noble, the protagonist is found by his regiment, and, unlike his real-life prototype, he survives (Henry. 47). Throughout the text we do not lave the confines of the protagonist's mind; as a result, the intense, relentless focus on his mental and physical anguish created by the interior monologue: immobilized by his wound, he becomes a prisoner of his own mind; as a result, the intense, relentless focus on his mental and physical anguish created by the interior monologue technique enhances the "horrors of war" effect intended by the author. At the same time the war-related situation and setting provide motivation for the wounded man's interior monologue: immobilized by his wound, he becomes a prisoner of his own mind and its therefore forced by circumtances to think through his entire predicament and its causes.
Die in diesem Artikel vorgestellten Überlegungen sind das Ergebnis breitflächiger empirischer Untersuchungen von Zeitungen und Zeitschriften aus den USA, Kanada, Großbritannien und Frankreich. Sie rekonstruieren also die Verwendungen des Begriffs in denjenigen Ländern, die sich seit Entstehen des Begriffs als 'westlich' verstanden haben und deren Zugehörigkeit zum 'Westen' kaum je in Frage gestellt worden ist. Es wird also die Binnenperspektive 'des Westens' dargelegt. Da das Anliegen dieses Artikels konzeptionell ist, wird darauf verzichtet, Quellenmaterial zu zitieren, stattdessen nur auf weiterführende Literatur verwiesen, die die Sachverhalte, auf die in der Analyse des Begriffs des Westens Bezug genommen wird, näher erläutern.