BDSL-Klassifikation: 03.00.00 Literaturwissenschaft > 03.10.00 Stilistik. Rhetorik
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Dieser Beitrag geht nun vor allem begrifflich-historischen Aspekten des Zusammenhangs von 'Sicherheit' und 'Unverfügbarkeit' nach, wobei ich historisch und konzeptuell vor allem an 'Sicherheit' interessiert bin. 'Unverfügbarkeit' oder 'Nichtverfügbarkeit' wird unterdessen in weiten Teilen heuristisch gebraucht, zum Zwecke der Zusammenschau bestimmter Phänomene.
This paper focusses On the discussion of the preservation of expressive aspects in translation., Considerations are grounded on the HJELMSLEVian concepts of the isomorphy between the planes of content and expression, which are both constituted by-substance and form. The present study intends to show that the connotative equivalence of a text can only be achieved in the target language when attention is paid to both the formal-stylistic and the textual-normative dimensions. This involves the appropriation of the stylistic values of the linguistic expression in the source language and, mainly, the understanding of the tropes and the relationships between them. Thus, the present study draws on discourse analysis, comprehending "enunciation" theories and the rhetorical and pragmatic considerations on the level of expression. Considering that the literary text is privileged in providing stylistically marked choices, it is important to highlight the phonetic and semantic correspondences, that is, the close relationship between sound and meaning, which harbours one of the major difficulties in translation. The theory is applied to "Os Sertões" (English translation: "Rebellion on the Backlands") by Euclides da Cunha.
Entre as diferentes funções que uma autobiografia pode assumir está a reivindicação de reconhecimento. Vários dos integrantes da esquerda militante alemã dos anos 1970, que romperam radicalmente com a sociedade, publicaram, nos últimos anos, textos autobiográficos. Na presente análise do livro de Inge Viett, a autora discute a questão da responsabilidade de seus atos violentos com o propósito de alcançar o reconhecimento de seus leitores.
Außenwelt und Organismus : Überlegungen zu einer begriffsgeschichtlichen Konstellation um 1800
(2012)
Denkt man im Rahmen der Geschichte der Lebenswissenschaften an den Außenwelt-Begriff, fällt einem sofort Georges Canguilhems Aufsatz 'Le vivant et son milieu' ein. Nachdem 'milieu' in einem Newtonisch geprägten Begriffsfeld einen Zwischenraum zwischen den Dingen bezeichnete, wird das 'milieu' in Canguilhems Rekonstruktion erst mit Auguste Comte um 1830 zu einem Raum, zu dem lebendige Körper in einem systematischen Verhältnis stehen und in dem sie existieren. Im Schatten dieser Rekonstruktion steht das Aufkommen des Außenwelt-Begriffs im deutschsprachigen Kontext im letzten Drittel des achtzehnten Jahrhunderts, der erstaunlicherweise mit dem des Organismus-Begriffs korreliert. Im Folgenden werde ich mich damit beschäftigen, warum beide Begriffswörter gemeinsam zu dieser Zeit Karriere machen. Hierfür stelle ich zunächst drei Thesen auf und werde sie anschließend mit einigen historischen Referenzen stützen.
Die diskrete Metapher funktioniert, darin das Allegorische streifend, keiner natürlichen Kontinuität gemäß; sie folgt keiner naturgegebenen Ähnlichkeit. Sie ist – um es in Begrifflichkeiten der deutschen Klassik zu sagen – kein "symbolisch" funktionierendes Analogon, wo Sinnliches und Ideelles harmonisch zueinanderfinden. Die diskrete Metapher setzt Kunst in einem ganz bestimmten, man könnte auch sagen: "technischen" Sinne voraus. Kunst ist, sie zu erkennen, sie zu entziffern. Oder anders: Diese Metapher ist Text, nicht Bild, so wie das concepto eine "relation singulière entre l'écriture et la pensée" darstellt.
Das ist der medienästhetische Hintergrund, vor dem schon seit "El héroe" (1639) die mit Gracián symbiotisch assoziierte Metapher der Chiffrierung der Leidenschaften zu deuten ist. "Cifrar la voluntad" ist dabei die schützende Kehrseite der für die Erkenntnis ja viel entscheidenderen Fähigkeit, den Anderen zu entziffern. Im "Criticón" findet diese Art der Lektüre der Erscheinungen im "descifrador" ihre Figur. Die diskrete Metapher setzt auf ein Erkennen, so könnte man heute sagen, das sich einer kritischen "Lektüre" verdankt.
In this paper, the author describes the use of the prepositions "laut", "zufolge" and "gemäß". These phrases are used exclusively when adopting parts of a text in another one. Thus, phrases with these prepositions are understood here as explicit intertextuality markers. Furthermore, the paper examines the nouns from these phrases, as well as some text-pretext relations arising from them.
Distanz
(2012)
'Distanz' ist ein interdisziplinärer Begriff. Anders als wissenschaftliche Allgemeinbegriffe wie 'System', 'Form' oder 'Interaktion' haben interdisziplinäre Begriffe spezielle Bedeutungen in den Wissenschaften, in denen sie erscheinen. Sie sind Begriffe mit theoretischem Gewicht, mit deren Hilfe für eine Disziplin zentrale Verhältnisse zum Ausdruck gebracht werden können. Dies gilt für 'Distanz' gewiss. Kaum eine Theorie der sozialen Beziehungen, des ästhetischen Produzierens und Konsumierens oder der Sonderstellung des Menschen unter den Lebewesen, die ohne diesen Begriff auskommen könnte. Und doch sind es jeweils andere Aspekte und Schwerpunkte, die in den verschiedenen Disziplinen in dem Begriff gesetzt sind.
Weil 'Distanz' in verschiedenen Disziplinen nicht nur spezifische Verhältnisse auf den Begriff bringt, sondern grundsätzliche Aspekte des Ansatzes der Disziplinen betrifft, kann er als ein multipler Grundlegungsbegriff verstanden werden.
Emergenz und Zukunft
(2017)
Theorien der Emergenz definierten aus rückblickender Perspektive emergente Phänomene als nicht vorhersehbare Qualitätssprünge. Ungeachtet der historischen Betrachtung und der prinzipiellen Unvorhersagbarkeit scheint der Emergenzdiskurs dennoch immer schon Zukunftswissen über Komplexität und spontane Ordnungsbildungsprozesse generiert zu haben. Verschiedene systemtheoretische Ansätze des 20. Jahrhunderts setzten hier an und schufen nicht zuletzt die Voraussetzung für innovative IT-Technologien, dank derer das Emergente, Neue und damit Zukünftige bereits heute die Gegenwart infiltriert. Damit befindet sich auch das Erklärungsmodell der Emergenz im Umbruch. Um diesen nachzuzeichnen, folgt mein Beitrag aus verschiedenen Perspektiven den Bewegungen des Begriffs vom 'Emergentismus' bis hin zur angewandten Forschung im Bereich des 'Emergent Computing'.
Die meisten Experten stellen es als widersprüchlich dar, jemand könne zugleich wissenschaftliche Prinzipien und nationalsozialistisches Gedankengut in einem Werk von Rang vereinigen, da die Prinzipien eine rationale Grundlage besäßen, während sich das nationalsozialistische Gedankengut aus einer irrationalen Ideologie speise. Der hohe Respekt, den Rothackers Philosophie unter den Fachphilosophen genoss, war zweifellos ein wichtiger Grund dafür, dass Rothacker nach 1945 wieder in den universitären Dienst übernommen worden ist, um der Universität Bonn zu einem neu zu gewinnenden Ansehen zu verhelfen. Und das, obwohl gegen ihn weit mehr belastendes Material seiner nationalsozialistischen 'Einlassungen' vorgelegt wurde als gegen viele andere Professoren und Dozenten, die suspendiert wurden. Auch in den Jahren nach der nationalsozialistischen Herrschaft sind Rothacker zahlreiche Ehrungen zuteil geworden, wie Festschriften und andere Würdigungen. Diese Ehrenbezeugungen deuten darauf hin, dass man in Rothackers Philosophie genau das erfüllt sah, was die meisten Wissenschaftler an Ansprüchen an eine wissenschaftliche Arbeit stellen. Hier wären zu nennen: Originalität, Problemrelevanz, historischer Bezug, saubere Argumentation, Folgerichtigkeit, Objektivität, Wahrhaftigkeit und Allgemeinheit. Sollte sich also herausstellen, dass Rothackers Philosophie diese Kriterien erfüllt und zugleich ein ernst zu nehmender Beitrag zur Ausgestaltung der nationalsozialistischen Weltanschauung ist, dann ist es nicht einfach so, als ließe sich nationalsozialistisches Schrifttum stets durch gewisse politische Begriffe und Platitüden – z.B. in Form von Lobpreisungen des Führers Hitler oder der nationalsozialistischen Bewegung – entlarven. Vielmehr wird man feststellen können, dass auch subtile, fein verwobene Argumente in die nationalsozialistische Ideenwelt hineinführen, und zwar nach weithin von der wissenschaftlichen Gemeinschaft akzeptierten Maßstäben.