BDSL-Klassifikation: 03.00.00 Literaturwissenschaft > 03.06.00 Literaturtheorie
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Rezension zu Geert Brône u. Jeroen Vandaele (Hg.): Cognitive Poetics. Goals, Gains and Gaps. Edited by. Berlin, New York (Mouton de Gruyter). 561 S.
Der von Geert Brône (Leuven) und Jeroen Vandaele (Oslo) herausgegebene Band zeigt auf einem sehr hohen und sachkundigen Niveau, an welchen Stellen tatsächlich Skepsis angebracht ist, aber zugleich auch, dass es sich bei den 'Cognitive Poetics' um ein außerordentlich vielfältiges, interdisziplinäres und forderndes Gebiet handelt.
Boris Previšić (Hg.): Die Literatur der Literaturtheorie. Bern u. a. (Lang) 2010. S. 199.
Dieser Band markiert eine veritable Lücke in der Literaturwissenschaft und schließt sie wenigstens ansatzweise, indem er eine alltägliche Beobachtung fruchtbar macht: Bestimmte (naturgemäß genau deshalb mittlerweile kanonisierte) Autoren oder Texte haben so innovativ in die Weiterentwicklung literarischer Möglichkeiten eingegriffen oder den Lesern so elementar die Augen für Neues oder Selbstverständliches geöffnet, dass sie nicht nur in dem Umfang, wie dies für jeden beliebigen Beitrag zur Literatur gilt, sondern mit erheblicher Wirkung die Literaturwissenschaft selbst verändert haben.
Bernhard Pörksen, Professor für Medientheorie an der Universität Tübingen, ist Herausgeber einer in vielerlei Hinsicht ungewöhnlichen Anthologie. Anfangs sei erwähnt, dass Pörksen seit vielen Jahren die Dynamik des Diskurses des Konstruktivismus aktiv verfolgt. Zusammen mit Heinz von Foerster gab er das Buch Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners. Gespräche für Skeptiker heraus. Zu erwähnen wäre auch ein Band mit Gesprächen Die Gewissheit des Ungewissen. Gespräche zum Konstruktivismus, in denen die Väter der Ideen des Konstruktivismus zu Wort kommen, wie der bereits erwähnte Heinz von Foerster, aber auch seine "Landsleute" Ernst von Glasersfeld und Paul Watzlawick, aber auch der Hauptmentor des Konstruktivismus Siegfried J. Schmidt, weiters Gerhard Roth, Humberto R. Maturana, Francisco J. Varela, Helm Stierlin.
Der Band Grundfragen der Literaturwissenschaft. Theorien, Methoden, Tendenzen. Teil I. von Roman Mikuláš und Andrea Mikulášová ist ein Einführungswerk in die Literaturwissenschaft, wie sie sich in den deutschsprachigen Ländern entwickelte. Auf dem deutschen Buchmarkt gibt es schon mehrere ähnliche Publikationen, die eine Einführung in die Literaturwissenschaft zu vermitteln versuchen. Der Band von Roman Mikuláš und Andrea Mikulášová unterscheidet sich jedoch in mehreren Punkten. Die Betonung auf germanistische Literaturwissenschaft stellt eine Eingrenzung dar, die sich als sehr interessant erweist. Die einzelnen Philologien entwickeln freilich ihre eigenen theoretischen Ansätze. Sie rezipieren auch theoretische Zugänge aus anderen Philologien oder Disziplinen unterschiedlich. Diese Tatsache wird in den meisten Einführungen in die Literaturwissenschaft nicht genügend berücksichtigt (inklusive der den einzelnen Philologien gewidmeten). Der vorliegende Band erfasst gerade diese Besonderheiten der germanistischen Literaturwissenschaft auf empfindsame Art und Weise.
There has been a great deal of uproar about Darwinian approaches in literary scholarship. Statements range from enthusiastic prophecies of a new paradigm for literary studies to acrimonious scoldings of reductionism. Believing that the major challenge is first to find good questions to which evolutionary psychology might provide us with good answers, I outline and critically assess different veins of argumentation as revealed in recent contributions to the field. As an alternative to some simplistic mimeticism in present Literary Darwinism, I put forward the idea of evolutionary psychology as a heuristic theory that serves to resolve defined problems in interpretation and literary theory.
Whereas in traditional models of literary narrative we had to deal with typologies mainly (for instance, of "narrative situations"; see Stanzel 1971, 1984; Fludernik and Margolin 2004; Genette 1980), we now possess a systematic description of the imagination evoked by a text, which takes into account the quasi-ontological (see Bortolussi and Dixon 2003) status of its constituents. In this chapter I search for the cognitive functions that correlate with the text features of "voice" and "perception" and for how they bring about such a "layered" imagination in the reader. The aim is to explain how and why literary narratives can run properly in the human mind-which is another way of asking how humans could develop narrative discourse as a way of communication at all.
Gerade im scharfen Wind der ökonomischen wie auch kulturellen Globalisierungsverhältnisse sind [...] die Kulturwissenschaften nicht mehr allein als nationale Unternehmungen in ihren jeweiligen Wissenschaftstraditionen gefordert. Im Zeichen eines globalen Projekts transnationaler Kulturforschung sind sie vielmehr darauf angewiesen, die Übersetzungsperspektive auch auf sich selbst anzuwenden. Eine der zentralen Fragen wird sein: Gibt es Anzeichen für eine globale Sprache, für ein globales Vokabular als Bedingung der Möglichkeit eines solchen Projekts transnationaler study of culture, in das die verschiedenen regionalen Blickwinkel der Welt eingehen? Oder wird dieses Vorhaben erst dann seiner transnationalen Absicht gerecht, wenn gerade auch lokale Wissensregister und die unterschiedlichen Verortungen in kulturspezifischen Wissenschaftstraditionen dazu aufgerufen sind, an der übersetzerischen Herausbildung eines solchen Vokabulars mitzuwirken?
O artigo analisa a presença sincrônica, na produção acadêmica alemã das últimas décadas, de trabalhos que, em conjunto, podem ser compreendidos como parte de um esforço nãocoordenado de renovação epistemológica e de historicização da episteme artística. Das contribuições de autores diversos são sintetizadas as linhas de constituição daquelas duas grandes problemáticas, que foram distintas, porém convergentes, em seus desdobramentos para a compreensão da arte e da crítica de arte. De um lado, mostra-se a imbricação da renovação epistemológica com novos padrões de percepção do tempo e com o conceito científico de "emergência"; de outro, vê-se como a historicização da episteme artística esteve fortemente dedicada à crítica institucional. Ao longo da apresentação, dá-se destaque ao componente critic daquelas duas formas de historicização, motivadas, como elas foram, pela insatisfação com a condição atual – nas décadas de 1970 e 1980 – da arte e do pensamento.
Este texto tem por objetivo recontextualizar uma das teorias literárias mais produtivas surgidas na segunda metade do século XX, na medida em que ela interagiu com conceitos filosóficos amadurecidos na mesma época. Em particular, pretendemos discutir o modo como a Estética da Recepção, desenvolvida ao longo dos anos 1960 e 1970, na Universidade de Konstanz, pôde e ainda pode proporcionar iluminações à literatura quando associada aos estudos de Jürgen Habermas junto à Escola de Frankfurt, também ao longo daquelas décadas e das seguintes.