BDSL-Klassifikation: 01.00.00 Allgemeine deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft > 01.08.00 Zu einzelnen Germanisten, Literaturtheoretikern und Essayisten
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Wendelin Schmidt-Dengler [...] gilt als Erneuerer der österreichischen Germanistik. Er war der Leiter des Instituts für Germanistik der Universität Wien und des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek. Er war Ehrenvorsitzender der Heimito von Doderer-Gesellschaft und wissenschaftlicher Leiter des Thomas-Bernhard-Privatarchivs. Er hat die Werke von Heimito von Doderer, Fritz von Herzmanovsky-Orlando, Albert Drach und Thomas Bernhard in kommentierten werkkritischen Ausgaben neu heraugegeben.
Am 16. April 2019 starb unser hervorragender Kollege und Freund, Literaturwissenschaftler, Hochschulpädagoge und Literaturübersetzer, Dr. habil. Milan Žitný, PhD. Der Absolvent des Studiums der Germanistik und Nordistik an der Philosophischen Fakultät der Comenius-Universität Bratislava begann seine wissenschaftliche Laufbahn als Mitarbeiter des Instituts für Weltsprachen und Literatur an der Slowakischen Akademie der Wissenschaften. Hier promovierte er mit einer Dissertation über junge nonkonformistische DDR-Lyrik.
Mitteilungen
(2014)
Nachruf
(2001)
Die DGAVL hat eines ihrer prominenten Mitglieder verloren - Ulrich Schulz-Buschhaus, Professor für Romanistik an der Karl-Franzens-Universität Graz. Ulrich Schulz-Buschhaus war Romanist mit deutlichen Schwerpunkten sowohl in der französischen als auch in der spanischen und italienischen Literaturgeschichte, verstand sich aber nachdrücklich auch als Komparatist, zu der ihn nicht nur die mehrsprachliche Tradition seines Faches prädestinierte, sondern auch sein Interesse für Formenlehre, Methodologie, für die Kanonproblematik und vor allem sein Engagement für die Zukunft der Literaturwissenschaft.
Mayer wirkte mehr als sechs Jahrzehnte als unermüdlicher Vermittler, Ausleger und Anreger der Literatur. Er veröffentlichte Buch um Buch, zuletzt seine "Erinnerungen an Willy Brandt". Für das eigene Leben und Wirken hat er selbst die Schlüsselworte geprägt. "Ein Deutscher auf Widerruf" ist der Titel seiner 1982 in zwei Bänden veröffentlichten Lebenserinnerungen. Und "Gelebte Literatur" nannte er seine Frankfurter Poetik-Vorlesungen von 1986/87.
Es war im Sommer 1969, als ich, entmutigt von einer ideologiekritisch sezierenden oder träge deutschtümelnden Germanistik innerlich kapitulierte und in die Kunstgeschichte fliehen wollte, als ein 'Neuer' an die Universität München kam. Plötzlich war dieser lähmende Mief aus Prätention und Provinzialität wie weggeweht, und der Atem wirklicher Literatur hielt Einzug. Statt zum x-ten Mal "Jung-Deutschland", "der frühe Goethe" und "Biedermeier" standen Mallarmé und Baudelaire auf dem Programm, Décadence, l'art pour l'art, Goldoni, europäisches Theater und ein anderer Stil, ein Hauch von Frankreich wehte durch den deutschen Hörsaal…
Zum Tode von Claus Träger
(2006)
In memoriam Gert Mattenklott
(2010)
Am 5. Juni 2008 starb im Alter von achtzig Jahren Lea Ritter-Santini, emeritierte Professorin der Literaturwissenschaft an der Universität Münster. Bereits früh hatte sie verfügt, dass innerhalb des Instituts von persönlichen Ereignissen kein Aufhebens gemacht werden sollte. Da ich 1997 ihre Nachfolge antreten durfte, möchte ich dennoch wenigstens kurz an ihr Wirken erinnern, wie dies andere bereits unmittelbar nach ihrem Tod in der überregionalen Presse getan haben.
In memoriam Erika Greber
(2012)
Am 31. Juli 2011 ist Erika Greber mit nur 58 Jahren gestorben. Sie, die von 2008 bis zu ihrem Tod Beisitzerin im Vorstand der DGAVL war, ist mit Leib und Seele Komparatistin gewesen: Transkulturelles, transmediales und transhistorisches Denken war für sie selbstverständlich und sie besaß sowohl den breiten Wissenshorizont als auch den kritisch-tiefgründigen Scharfsinn, die dafür nötig sind. Mit ihr verliert die deutsche Komparatistik eine der engagiertesten, originellsten und leidenschaftlichsten Wissenschaftlerinnen. Durch plötzliche schwere Krankheit mitten aus dem Leben gerissen, konnte sie enthusiastisch anvisierte künftige Forschungsprojekte, Tagungen und Publikationen leider nicht mehr realisieren - so dass auch diesbezüglich ein Verlust zu beklagen ist, dessen Ausmaß wir nur erahnen können.
Der österreichisch-serbische Literaturwissenschaftler Zoran Konstantinović, geboren am 5. Juni 1920 in Belgrad, ist am 22. Mai 2007 in seiner Geburtsstadt verstorben. Nach der Kriegsgefangenschaft, in die er als Soldat der jugoslawischen Armee geriet, seinem 1945 in Zagreb begonnenen und in Belgrad fortgesetzten Studium, seiner Hochzeit mit der Kroatin Dagmar Bestal sowie der Geburt seiner beiden Kinder Vladimir und Dagmar und seiner Zeit als Universitätsprofessor für Germanistik in Belgrad wurde Zoran Konstantinović 1970 auf den ersten österreichischen Lehrstuhl für Vergleichende Literaturwissenschaft nach Innsbruck berufen. Dort baute er das Studium für Vergleichende Literaturwissenschaft und ein dazugehöriges Institut auf, das er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1990 auch leitete.
Am 10. Mai 2014 starb, im hohen Alter von 99 Jahren, Elisabeth Frenzel, geborene Lüttig-Niese, in ihrem letzten Wohnort in Berlin. Zu ihrer Beerdigung erschienen, wie ein lesenswerter Nachruf von David Ensikat im Berliner 'Tagesspiegel' berichtet, 15 Menschen. Die Pastorin stellte die Trauerfeier unter das Thema des schwierigen Erbes, der Schuld und den Möglichkeiten der Vergebung. Das war vielleicht nicht im Sinne der Verstorbenen, aber im Sinne der Lebensgeschichte der Verstorbenen sicherlich ein sehr guter Ansatz, um sich von Elisabeth Frenzel zu verabschieden.
Nachruf auf Eberhard Lämmert
(2015)
Den Erzähler Thomas Mann nannte der Germanist Eberhard Lämmert 'buchtenreich'. Auch sein eigenes OEuvre verdient indes diese Qualifikation: Es ist - natürlich - eines aus zahllosen literaturwissenschaftlichen Büchern, Aufsätzen, Vorworten, Nachbemerkungen, aus offiziellen Reden, öffentlichen Statements, Aufrufen, Gutachten und und und, die Themen sind vielfältig, die Beziehungen zwischen ihnen komplex.