BDSL-Klassifikation: 17.00.00 20. Jahrhundert (1914-1945) > 17.18.00 Zu einzelnen Autoren
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"Worüber ich schreiben will, hätte Erika Mann nicht gefallen, und ihrer Mutter Katia Mann auch nicht. Ich will über das Jüdische in der Familie des deutschen Dichters Thomas Mann schreiben." So beginnt Viola Roggenkamp ihre Biografie "Erika Mann - Eine jüdische Tochter". Im Verlauf des Buches wird tatsächlich immer deutlicher, dass es ihr nicht so sehr um die älteste Tochter des "Zauberers" geht, sondern um die Geschichte eines anderen "Familienmitglieds", eines verleumdeten, ignorierten: dem Jüdischen. Damit rückt Roggenkamp einen Aspekt in das Zentrum ihres Vorhabens, der in der umfangreiche Forschungsliteratur zur Familie von Thomas und Katia Mann sowie zu ihren Kindern kaum je erwähnt wird. Eben das aber macht ihn für neue Fragestellungen so interessant wie ergiebig: "Warum aber wurde in der Familie Mann das Jüdische verleugnet - im Gegensatz zur Homosexualität, worüber man am Teetisch offen plauderte?"
Rezensionen zu:
- BINDER, Hartmut (2007): Mit Kafka in den Süden. Eine historische Bilderreise in die Schweiz und zu den oberitalienischen Seen. Prag: Vitalis, ISBN 978-3-89919-058-8, 418 S.
- BINDER, Hartmut (2008): Kafkas Welt. Eine Lebenschronik in Bildern. Reinbek: Rowohlt, ISBN
978-3-498-00643-3, 687 S.
- JAGOW, Bettina von/JAHRAUS, Oliver (Hrsg.) (2008): Kafka-Handbuch. Göttingen Vandenhoeck &
Ruprecht, ISBN 978-3-525-20852-6, 576 S.
- KOCH, Hans Gerd (2008): Kafka in Berlin. Eine historische Stadtreise. Berlin: Wagenbach, ISBN 978-3-8031-1252-1, 136 S.
- PRINZ, Alois (2007): Auf der Schwelle zum Glück. Die Lebensgeschichte des Franz Kafka. Frankfurt am Main: Suhrkamp, ISBN 978-3-518-45894-5, 392 S.
- SALFELLNER, Harald (2007): Franz Kafka und Prag. Prag: Vitalis, ISBN 978-3-89919-077-9, 336 S.
- SELG, Peter (2007): Rainer Maria Rilke und Franz Kafka. Lebensweg und Krankheitsschicksal im 20. Jahrhundert. Dornach: Pforte, ISBN 978-3-85636-175-4, 292 S.
- STACH, Reiner (2008): Kafka. Die Jahre der Erkenntnis. Frankfurt am Main: S. Fischer, ISBN
978-3-10-075119-5, 729 S.
- WITTE, Bernd (2007): Jüdische Tradition und literarische Moderne. Heine – Buber – Kafka – Benjamin. München: Carl Hanser, ISBN 978-3-446-20845-2, 271 S. (S.141-204).
Rezension zu Döblin, Alfred, Berlin Alexanderplatz. trad. Irene Aron. São Paulo: Martins, 2009.
Rezension zu Strob, Florian/Louth, Charlie (Hgg.) (2014): Nelly Sachs im Kontext: eine 'Schwester Kafkas'? Heidelberg: Winter, ISBN: 978-3-8253-6395-6, 255 S.
Im Jahre 2010 erschien im Verlag Suhrkamp eine kommentierte Werkausgabe in vier Bänden, die von Aris Fioretos vorbereitet wurde. Damit rückte Nelly Sachs, Nobelpreisträgerin von 1966, erneut ins Visier der Literaturwissenschaft. Es folgte eine Ausstellung von Aris Fioretos im Jüdischen Museum Berlin ('Flucht und Verwandlung'), es erschien ein Tagungsband mit drei Beiträgen zu Nelly Sachs ('Weibliche jüdische Stimmen deutscher Lyrik aus der Zeit von Verfolgung und Exil', 2012). Dessen Mitherausgeberin Chiara Conterno und die Celan- und Karl-Kraus-Spezialistin Irene Fantappiè sind auch in dem hier besprochenen Band vertreten. "Eine 'Schwester Kafkas'? Nelly Sachs im Kontext" hieß dann ein Kolloquium im September 2012 an der Queen's College in Oxford, aus dem der vorliegende Band hervorgegangen ist.