Linguistik-Klassifikation
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The collection of papers in this volume presents results of a collaborative project between the School of Oriental and African Studies (SOAS) in London, the Zentrum für allgemeine Sprachwissenschaft, Typologie und Universalienforschung (ZAS) in Berlin, and the University of Leiden. All three institutions have a strong interest in the linguistics of Bantu languages, and in 2003 decided to set up a network to compare results and to provide a platform for on-going discussion of different topics on which their research interests converged. The project received funding from the British Academy International Networks Programme, and from 2003 to 2006 seven meetings were held at the institutions involved under the title Bantu Grammar: Description and Theory, indicating the shared belief that current research in Bantu is best served by combining the description of new data with theoretically informed analysis. During the life-time of the network, and partly in conjunction with it, larger externally funded Bantu research projects have been set up at all institutions: projects on word-order and morphological marking and on phrasal phonology in Leiden, on pronominal reference, agreement and clitics in Romance and Bantu at SOAS, and on focus in Southern Bantu languages at ZAS. The papers in this volume provide a sampling of the work developed within the network and show, or so we think, how fruitful the sharing of ideas over the last three years has been. While the current British Academy-funded network is coming to an end in 2006, we hope that the cooperative structures we have established will continue to develop - and be expanded - in the future, providing many future opportunities to exchange findings and ideas about Bantu linguistics.
Band II von II
Band I von II
Die Hauptthese dieser Dissertation ist, dass Nord-Sotho keinen obligatorischen Gebrauch von grammatischen Mitteln zur Markierung von Fokus macht, weder in der Syntax noch in der Prosodie oder Morphologie. Trotzdem strukturiert diese Sprache eine Äußerung nach informationsstrukturellen Aspekten. Konstituenten, die im Diskurs gegeben sind, werden entweder getilgt, pronominalisiert oder an den rechten oder linken Satzrand versetzt. Diese (morpho-)syntaktischen Prozesse wirken so zusammen, dass die fokussierte Konstituente oft final in ihrem Teilsatz erscheint. Obwohl die finale Position keine designierte Fokusposition ist, ist das Wissen um diese Tendenz doch entscheidend für das Verständnis einer morphologischen Alternation, die in Nord-Sotho am Verb erscheint und die in der Literatur im Zusammenhang mit Fokus diskutiert wurde.
Obwohl also ein direkter grammatischer Ausdruck von formaler F(okus)-Markierung im Nord-Sotho fehlt, ist F-Markierung trotzdem entscheidend für die Grammatik dieser Sprache: Fokussierte logische Subjekte können nicht in kanonischer präverbaler Position erscheinen. Sie erscheinen stattdessen entweder postverbal oder in einem Spaltsatz, abhängig von der Valenz des Verbs. Obwohl Nord-Sotho bei Objekten im Gebrauch von Spaltsätzen eine Korrespondenz von komplexer Form mit komplexer Bedeutung zeigt, gilt diese Korrespondenz nicht für logische Subjekte.
Die vorliegende Dissertation modelliert die oben genannten Ergebnisse im theoretischen Rahmen der Optimalitätstheorie (OT). Syntaktischer in situ Fokus und die Abwesenheit von prosodischer Fokusmarkierung können mit unkontroversen Beschränkungen erfasst werden. Für die Ungrammatikaliät fokussierter logischer Subjekte in präverbaler Position schlägt die vorliegende Arbeit die Modifizierung einer in der Literatur vorhandenen Beschränkung vor, die in Nord-Sotho von entscheidener Bedeutung ist. Die Form-Bedeutungs-Korrespondenz wird, wie andere Phänomene pragmatischer Arbeitsteilung auch, innerhalb der schwach bidirektionalen Optimalitätstheorie behandelt.
The papers in this volume were originally presented at the Workshop on Bantu Wh-questions, held at the Institut des Sciences de l’Homme, Université Lyon 2, on 25-26 March 2011, which was organized by the French-German cooperative project on the Phonology/Syntax Interface in Bantu Languages (BANTU PSYN). This project, which is funded by the ANR and the DFG, comprises three research teams, based in Berlin, Paris and Lyon. The Berlin team, at the ZAS, is: Laura Downing (project leader) and Kristina Riedel (post-doc). The Paris team, at the Laboratoire de phonétique et phonologie (LPP; UMR 7018), is: Annie Rialland (project leader), Cédric Patin (Maître de Conférences, STL, Université Lille 3), Jean-Marc Beltzung (post-doc), Martial Embanga Aborobongui (doctoral student), Fatima Hamlaoui (post-doc). The Lyon team, at the Dynamique du Langage (UMR 5596) is: Gérard Philippson (project leader) and Sophie Manus (Maître de Conférences, Université Lyon 2). These three research teams bring together the range of theoretical expertise necessary to investigate the phonology-syntax interface: intonation (Patin, Rialland), tonal phonology (Aborobongui, Downing, Manus, Patin, Philippson, Rialland), phonology-syntax interface (Downing, Patin) and formal syntax (Riedel, Hamlaoui). They also bring together a range of Bantu language expertise: Western Bantu (Aboronbongui, Rialland), Eastern Bantu (Manus, Patin, Philippson, Riedel), and Southern Bantu (Downing).
Die vorliegende Arbeit ist einem Phänomen gewidmet, das in den letzten Jahren eine gewisse Rolle gespielt hat bei dem Versuch, die Anwendbarkeit des Modells der generativen Transformationsgrammatik an einer möglichst großen Anzahl unterschiedlicher Sprachen und Phänomene zu erproben. Es gehört in den umfassenderen Phänomenbereich der Koordination bzw. der Koordinationsreduktion und wird in der einschlägigen Literatur als "Gapping" bezeichnet. [...] Wir wollen koordinierte Strukturen, die ein für alle Konjunkte identisches Verb nur einmal repräsentieren, als "reduzierte Strukturen" bezeichnen, und zwar als "vorwärts"- oder "rechtsreduzierte", wenn sie es ausschließlich im ersten Konjunkt repräsentieren und als "rückwärts" oder " linksreduzierte", wenn sie es ausschließlich im zweiten bzw. (da auch mehr als zwei Sätze koordiniert werden können) im letzten Konjunkt repräsentieren. Entsprechend nennen wir koordinierte Strukturen, die das Verb in beiden bzw. allen Konjunkten repräsentieren, "nicht-reduzierte" Strukturen. [...] Beispiele zeigen, daß es Sprachen gibt, die ausschließlich vorwärtsreduzierte Varianten gestatten und solche, die nur rückwärtsreduzierte Varianten gestatten. Daraus ergibt sich folgende Fragestellung: ( i ) Welche Sprachen gestatten welche reduzierten Varianten? ( ii ) Warum gestatten bestimmte Sprachen diese, andere Sprachen jene Varianten? Diese hier noch recht grob formulierte Fragestellung wird im Laufe der Untersuchung weiter verfeinert werden. Der Schwerpunkt wird auf der Frage nach dem Warum? liegen.