Linguistik-Klassifikation
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Die vorliegende Untersuchung kann als Beitrag zum Themenbereich "grammatische Relationen" und zur "Subjekt"- und "Objekt"-Diskussion verstanden werden. Da im Mittelpunkt unserer Betrachtungen die Enkodierung von semantischen Rollen steht, genauer: die Wechselbeziehung zwischen Rollen und ihrer morphologischen Ausprägung durch Kasusformen, ist darauf verzichtet worden, von "Subjekt"- oder "Objekt"-Kasus zu sprechen, denn der "Subjekt"- oder "Objekt"-Status eines Partizipanten wird erst deutlich, wenn alle in der Literatur entwickelten Tests (z.B. die von Keenan 1976 zuerst aufgelisteten) durchgeführt worden sind. Dennoch besteht die Hauptabsicht unserer Analysen darin, eben einen Teil der schon bei Keenan umrissenen Beziehungen zwischen Rolle und morphologischer Repräsentation, bzw. zwischen Rollen und ihrer Konvergenz in bestimmte "zentrale" Kasus genauer herauszuarbeiten, in der Annahme, daß explizite syntaktische Tests, um die es hier nicht geht, im Nachhinein die von uns erkannten "zentralen" Kasusformen als "verdächtige" Subjekt- (bzw. "Objekt"-) Kasus identifizieren können. Auf dem Hintergrund der von H. Seiler (1984) entwickelten Dimension der PARTIZIPATION geht es dabei u.a. um die Interaktion verschiedener Techniken dieser Dimension, so daß nicht nur die KASUSMARKIERUNG zur Sprache kommt, sondern eben auch die Wechselbeziehungen zwischen VERBKLASSEN, VALENZ, ORIENTIERUNG, TRANSITIVIERUNG und KASUSMARKIERUNG. Für die Beziehung zwischen semantischen Rollen und ihrer morphologischen Ausprägung in Kasusformen wurden drei Bereiche der Grammatikalisierung angesetzt: der der bei der Kodierung der Fundamentalrelationen zu beobachtende Zusammenfall, die bei der Orientierung erfolgenden Veränderungen der Kodierung und die Anpassung/Nivellierung der Kasusmarkierung im Falle von ACTOR- und UNDERGOER-Rollen, so daß sich schließlich ein Bündel von Kriterien ergibt, aufgrund dessen die Einordnung bestimmter Beobachtungen erfolgen kann, d.h. letztlich eine skalare Darstellung mit typologischer Aussagekraft.
Der Relativsatz im Bambara
(1986)
Vorrangiges Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Relativsatzbildung im Bambara zu beschreiben. In der Darstellung der verschiedenen Relativsatzarten werden die Fragen berücksichtigt, welche Partizipanten der Relativisierung zugänglich sind, inwieweit der Relativsatz semantisch bzw. syntaktisch dem Matrixsatz untergeordnet ist, we1che Funktionen der Relativsatz im Hauptsatz übernehmen kann, wie in den jeweiligen Relativkonstruktionen der Bezug von Nukleus und Relativsatz gewährleistet wird und welche Funktionen das Relativum hat. Diese Fragestellungen erwachsen aus der Lektüre von Ch. Lehmanns Buch (1984), das den theoretischen Hintergrund für die folgenden Ausführungen bildet.
In der vorliegenden Arbeit werden Zusammenhänge und Unterschiede der einzelnen Relativsatzarten aufgezeigt, sowie Grenzbereiche der Relativsatzbildung angeschnitten. Letztere sind dort erreicht, wo Relativsätze gebraucht werden, um solche gedankliche Verknüpfungen herzustellen, die typischerweise durch andere Nebensatzarten geleistet werden. Die Betrachtungen des Grenzbereichs werden auf Satzgefüge und Tei1sätze beschränkt, komplexe Syntagmen, wie z. B. Partizipialkonstruktionen, die z. T. ähnliches leisten wie Relativsätze, werden im Rahmen dieser Arbeit nicht berücksichtigt. Ein Vergleich der Relativsatzarten führt durch die Zuordnung zu Parametern der Grammatika1isierung zur Entwicklung eines innersprachlichen Kontinuums, das ein von Lehmann ausgearbeitetes intersprachlich anwendbares Kontinuum unterstreicht.