Linguistik-Klassifikation
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Anders als man auf den ersten Blick vermuten könnte ist die vorliegende Sammlung von Aufsätzen nicht aus den Beiträgen eines thematisch einschlägigen Workshops kompiliert worden (ein solcher ist erst für Herbst 1999 vorgesehen), sondern sie entstammt den Diskussionsrunden des Lexikonzirkels am ZAS, die - initiiert vom Projekt "Schnittstellen der Semantik: Kopula-Prädikativ-Konstruktionen" - seit 1997 regelmäßig und mit zunehmender Einbindung externer Mitarbeiter stattgefunden haben. Daß das 1998 mit nur anderthalb DFG-Stellen besetzte Projekt am ZAS eine solche Irradiationswirkung ausübt, verdankt sich wohl dem Zusammentreffen zweier günstiger Bedingungen.
Die erste Bedingung liefern die im Konzept des ZAS angelegten Möglichkeiten kooperativer Forschungsförderung, die hier in beherzter Überschreitung administrativer Grenzen erfolgreich umgesetzt werden konnten. Die Beiträge sind eine Zwischenbilanz von Studien, die im ZAS-Projekt selbst betrieben wurden, und von Studien, die - vom Projekt angeregt - nach kurzem so in dessen Forschung verwickelt waren, daß die resultierende Verflechtung zur unverzichtbaren Grundlage der weiteren Arbeit des Projekts geworden ist.
Die zweite Bedingung besteht offenkundig in der Problemhaltigkeit des Themas und der daraus resultierenden theoretischen Attraktivität. Was macht Kopula-Prädikativ-Konstruktionen unter dem Blickwinkel ihrer grammatischen Schnittstellen so attraktiv?
Im vorliegenden Beitrag plädiere ich für ein Vorgehen, bei dem Kopulasätze generell als Beschreibungen von Situationen behandelt werden. Genauer nehme ich an, daß Sätze mit der Kopula 'sein' semantische Repräsentationen haben, die über eine darin vorkommende existenzquantifizierte Variable auf eine noch näher zu spezifizierende Situation referieren. Drei grundlegende Klassen von Fällen werden unterschieden: Erstens kann es sich bei der fraglichen Situation um einen durch das Prädikativ charakterisierten Zustand handeln, in dem sich das mit dem Subjektausdruck erfaßte Objekt befindet. Zweitens kann die Situation ein mit dem Subjektausdruck erfaßter Zustand sein, der über das Prädikativ eine zusätzliche Charakterisierung erhält. Und drittens kann die Situation auch ein Ereignis (im weiteren Sinne) sein, das nun entsprechend mit dem betreffenden Subjektausdruck erfaßt und durch das Prädikativ näher charakterisiert wird.
Einführung
(1999)
[...] Was macht Kopula-Prädikativ-Konstruktionen unter dem Blickwinkel ihrer grammatischen Schnittstellen so attraktiv? Die kurze Einführung will darauf eine partielle Antwort geben, aber nicht indem sie versucht, unter Beachtung ausgewogener Erwähnungsfrequenz die einzelnen Aufsätze zusammenzufassen (was sich durch die jeweils vorangestellten Abstracts eh erübrigt), sondern indem sie – a field is defined by certain questions ! – die aus Titeln und Abstracts nicht sofort ersichtlichen theoretischen Koordinaten des hier gewählten Ausschnitts der Kopula-Forschungslandschaft skizziert, um darin einige in den Beiträgen vorgeschlagene Antworten zu orten. So kommen die Relativität des Erreichten, aber auch das Potential, das in z.T. kontrovers geführten Argumentationen und konkurrierenden Analysen steckt, gleichermaßen zur Geltung.
The paper investigates the issue whether the stage-level/individual level contrast introduced by Carlson 1977 requires the assumption of two homonymous copulas depending on the categorization of the predicative. We argue that instead of a uniform stage-level/individual level distinction we have to distinguish several similar but independent contrasts, none of which crucially depend on the semantics of the copula. In the second part of the paper, we concentrate on one group of phenomena-the distribution of weak subjects-and propose an explanation in terms of an interaction between topic/comment structure and aspectual properties of the predicate.
The present investigation is concerned with German participles II (past participles) as lexical heads of adjuncts.
Within a minimalist framework of sound-meaning correlation, the analysis presupposes a lexicalist conception of morphology and the differentiation of Semantic Form and Conceptual Structure. It is argued that participles II have the same argument structure as the underlying verbs and can undergo passivization, perfectivization and conversion to adjectives. As for the potential of participles to function as modifiers, it is shown that attributive and adverbial participle constructions involve further operations of conversion. Participle constructions are considered as reduced sentences. They do not have a syntactic position for the subject, for an operator (comparable to the relative pronoun in relative clauses) or for an adverbial relator (as in adverbial clauses). The pertinent components are present only in the semantic structure.
Two templates serve the composition of modifiers - including participle constructions - with the modificandum. It is necessary to differentiate between modification which unifies two predicates relating to participants or to situations and frame setting modification where the modifier is given the status of a propositional operator.
The proposed analysis shows that the high degree of semantic underspecification and interpretative flexibility of German participle II constructions resides in the indeterminacy of participles II with respect to voice and perfect, in the absence of certain constituents in the syntactic structure and in the presence of corresponding parameters in the Semantic Form of the participle phrases.
In this study, I investigate the positions and interpretations available to 'manner' adverbs in English. My central claim, contra Wyner (1994, 1998), is that an association does exist between 'manner' adverb positions and interpretations, which is best characterized in terms of Peterson's (1997) distinction between 'restrictive' and 'non-restrictive' modification. I also claim, however, that the association in question is not as general as commonly claimed; and, in particular, does not apply directly to 'manner' adverbs in 'fronted' and 'parenthetical' positions, which require special syntactic description.
Der vorliegende Band setzt im Anschluß an den Band ZAS Papers in Linguistics 14 (1999) die Vorpublikation von Arbeiten fort, die innerhalb oder im Umkreis des von der DFG geförderten Projekts "Schnittstellen der Semantik: Kopula-Prädikativ-Konstruktionen" am ZAS entstanden sind. Das Rahmenthema, wie es in ZASPiL 14 einleitend knapp umrissen wurde, wird derzeit im Projekt in drei Untersuchungssträngen bearbeitet. Sie beinhalten
(1) die Klärung der in der Literatur auch weiterhin häufig bemühten, aber keineswegs eindeutig verankerten, sondern auf mehrere Domänen zu verteilenden Distinktion von Stage Level Predicates vs. Individual Level Predicates (kurz: SLP/ILP-Problematik);
(2) die Klärung des Situationsbezugs von Kopula-Prädikativ-Konstruktionen (KPK) im Hinblick auf die ontologische Natur, die lexikalische Fundierung und die syntaktische Verwaltung des referentiellen Arguments von KPK (kurz: Argumentstruktur von KPK);
(3) die vertiefte Analyse der notorisch idiosynkratischen Kopulaverben in Prädikationsstrukturen, nicht zuletzt im Hinblick auf diejenigen Vorkommen solcher Verben, in denen sie gemeinhin als "Hilfsverben" gelten, was wiederum eine umfassende Analyse der infiniten Verbformen einschließt (kurz: lexical vs. functional category features).
Einführung
(2000)
Der vorliegende Band setzt im Anschluss an den Band ZAS Papers in Linguistics 14 (1999) die Vorpublikation von Arbeiten fort, die innerhalb oder im Umkreis des von der DFG geförderten Projekts "Schnittstellen der Semantik: Kopula-Prädikativ-Konstruktionen" am ZAS entstanden sind. Das Rahmenthema, wie es in ZAS PIL 14 einleitend knapp umrissen wurde, wird derzeit im Projekt in drei Untersuchungssträngen bearbeitet.
This paper deals with a series of semantic contrasts between the copula "be" and the preposition "as", two functional elements that both head elementary predication structures. It will be argued that the meaning of "as" is a type lowering device shifting the meaning of its complement NP from generalized quantifier type to property type (where properties are conceived as relations between individuals and situations), while the copula "be" induces a type coercion from (partial) situations to (total) possible worlds. Paired with van der Sandt's 1992 theory of presupposition accommodation, these assumptions will account for the observed contrasts between "as" and "be".