Linguistik-Klassifikation
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The purpose of this dissertation is to defend the idea that the empirical responsibilities of binding theory can be handled in a more psychologically and historically realistic way when assigned to the field of pragmatics. In particular, I wish to show that Optimality Theory (OT) (Prince & Smolensky, 1993), the stochastic OT and Gradual Learning Algorithm of Boersma (1998), the Recoverability of OT of Wilson (2001) and Buchwald et al. (2002), and the bidirectional OT of Blutner (2000b) and Bidirectional Gradual Learning Algorithm of Jäger (2003a) can all participate in a formal framework in which one can formally spell out and justify the idea that the distributional behavior of bound pronouns and reflexivs is a pragmatic phenomenon.
The 'de-allative'-pattern (Heine/ Kuteva 2008: 103) gives rise to the French grammaticalized periphrasis aller + INF and the Spanish grammaticalized periphrasis ir a + INF. This construction (anar + INF) also consists in Catalan, but here, however, with the periphrasis expressing a past tense. Concerning the grammaticalization path ir a + INF and aller + INF were formerly used to express a past (historical present), whereas anar + INF also expressed a future (and can still take on this function). This paper discusses possible reasons for the development and the thus exceptional position of the Catalan past-periphrasis. In addition to morphological and normative explanations, language contact between Catalan and Spanish/ French as well as sociolinguistic circumstances are factors which may possibly account for the development of the Catalan construction. After a separate presentation of the development and the former and actual use(s) and forms of the three periphrasis, the cognitive processes which took place during the grammaticalization are presented. Afterward the three periphrasis are compared using the parameters of Lehmann. The second part of this paper consists of a corpus which verifies and illustrates the results of the previous part.
Etymologie und Wortgeschichte bezeichnen deutlich voneinander unterschiedene Aufgabenstellungen der Linguistik. Etymologie beschreibt die erste Zuordnung eines Inhalts zu einer hierfür neugeschaffenen Lautkette. Sie hat Lexikon, Wortbildung und Motivation als Faktoren einer solchen Zuordnung darzustellen und gehört damit zur synchronen Beschreibung der Sprache. Wortgeschichte ist eine Aufgabe der historischen Sprachwissenschaft: sie registriert und deutet alles, was sich mit einer einmal geschehenen Form-Inhalt-Zuordnung im Laufe ihrer Verwendung durch die Sprecher ereignet.
Problemstellung: Die Junggrammatiker rekonstruierten die Paradigmen der idg. Verbalflexion nach dem Muster des formenreichen Altindischen und Altgriechischen; ihr Verfahren wird von weiten Kreisen noch heute befolgt. Seit dem Bekanntwerden des Hethitischen haben einzelne Forscher den umgekehrten Weg eingeschlagen und ein formenarmes System als Ausgangspunkt der Entwicklung erklärt.
Die sprachliche Zeit
(1969)
Die sprachliche Zeit, über die ich heute einige Gedanken zur Diskussion stellen möchte, ist diejenige Zeit, in der sich Sprachen verändern. Sie ist also die Zeit, in bezug auf welche die diachronische Sprachwissenschaft diachronisch ist, und ich glaube, daß diese Frage heute in der Sprachwissenschaft brennend aktuell geworden ist und daß wir einige wesentliche Aufgaben, die sich heute für die Sprachwissenschaft stellen, nicht lösen können, wenn wir uns nicht über die sprachliche Zeit Gedanken machen. Was bedeutet es, wenn wir sagen, daß sich in der Sprache etwas verändert hat, und ganz insbesondere, was bedeutet es, wenn wir etwas Sprachliches als früher in bezug auf etwas anderes oder als später in bezug auf etwas anderes in der Sprache bezeichnen?
The most macabre of the numerous anthropomorphic metaphors linguists provide for their subject matter is that of language death. The extinction of a language is in fact a distressing matter, because the cultural tradition connected to it and the sociocultural or even ethnic independence of the group that speaks it very often perish together with it. Yet it is a very common phenomenon. [...] It would seem strange that such a frequent and well-known phenomenon has not been studied much earlier; nevertheless it is a fact that the investigation of language death is a new and developing field, which emerged as something like an independent subdiscipline of linguistics towards the end of the seventies. This comparatively embryonic stage of the field should be kept in mind throughout the following discussion.
Der Wortschatz der germanischen Sprachen ist des öfteren verdächtigt worden, weitgehend nicht auf indogermanische Wurzeln rückführbar zu sein, wobei dieser Anteil so groß sei, daß er dazu berechtige, in ihm das Relikt eines voridg. Substrates zu sehen. Seit FEIST (1913:32) kursieren Listen germanischer Wörter nichtindogermanischer Herkunft, die – was entscheidend für das Postulat einer vorgermanischen, nichtindogermanischen Bevölkerung in den späteren germanischen Stammesgebieten an Nord- und Ostsee ist – bestimmten Sachbereichen angehören, von denen die Bereiche Schiffahrt, Fischfang, See – Meer – Küste, Tier- und Pflanzenbezeichnungen, Steingewinnung und Steinverarbeitung, Hausbautermini u.a. besonders oft genannt werden. [...] Eine solche Liste soll nun auch hier nicht untersucht werden, wohl aber soll der alt- und mittelhochdeutsche Wortschatz eines bestimmten Sachbereichs daraufhin überprüft werden, inwieweit ererbtes und entlehntes Wortgut in ihm feststellbar ist. Ferner soll bei den im Germanischen erfolgten Wortbildungen eine Rekonstruktion einer ursprünglichen – etymologischen – Bedeutung versucht und – wenn möglich – in eine Systematik gebracht werden. Das in diesem Glossar vorgelegte Verzeichnis der ahd. und mhd. Synonyme für das "Wasserfahrzeug" erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, vor allem da entsprechende Nachschlagewerke bzw. vollständige Synonymenlexika fehlen; es sind also nur die Schiffsbezeichnungen enthalten, auf die ich im Laufe der Untersuchung stieß.