Linguistik-Klassifikation
Refine
Year of publication
Document Type
- Article (21)
- Part of a Book (8)
- Review (5)
- Working Paper (5)
- Conference Proceeding (2)
- Preprint (2)
- Book (1)
Language
- German (44) (remove)
Has Fulltext
- yes (44)
Is part of the Bibliography
- no (44)
Keywords
- Deutsch (18)
- Schweizerdeutsch (6)
- Mittelhochdeutsch (5)
- Althochdeutsch (4)
- Diachronie (4)
- Dialektologie (4)
- Historische Morphologie (4)
- Sprachwandel (4)
- Wortbildung (4)
- Fachsprache (3)
Institute
- Extern (1)
This paper deals with complex prefix-particle structures like aberkennen in German. First, it presents a scheme to analyse these double complex words from a synchronic point of view. Second, it is shown for words with ab-, that this type of word formation is typical for Middle and Early Modern High German and reasons for the decrease are discussed.
Besides some well-established forms like autoritär 'authoritarian'; humanitär 'humanitarian'; new coinages ending with -itär can be found in German. These adjectives are closely related to nouns ending with -ität. From an etymological point of view; these formations are morphologically transparent. Not only are the adjectives new; but -itär emerges as a new suffix.
A typical characteristic of Central German dialects, especially of the Ripuarian dialect, is that it has collective nouns with ge- + -ze (cf. gesteinze) besides those with ge- + -e (cf. gesteine) corresponding to Dutch gesteente and gestene. A relationship between ge- + -ze and ge- + -te has been assumed for a long time. A corpus-based comparison is given in order to explain the genesis of these different formation types (ge- + -e, ge- + -ze, ge- + -te) and their relations. It seems likely that earlier Dutch formations influenced their Ripuarian counterparts. Rarely, the circumfix ge- + -te also occurs in Ripuarian texts and may be autochthone. One main result is that the suffic -ze in Ripuarian restores the collective formation in the circumfix ge- + -e when it was destroyed by the e-apokope. This is a rare instance where an element of word formation is replaced by another one in order to neutralize the isolation effect of sound change.
German "-isch" and English "-ish" share a common Germanic origin, which is evidenced by striking similarities concerning the derivation of ethnic adjectives "(englisch/English)" or property-denoting adjectives "(kindisch/childish)". However, after an initial period of parallel characteristics, the two languages display drastic changes, with English developing an approximative sense when attached to adjectival bases (e.g. "greenish") and expanding to a wide range of other word categories, while German "-isch" develops multiple functions and also comes to firmly occupy a morphological niche with non-native bases. The paper sheds light on the evolving divergence between German and English by presenting results from two diachronic corpus-based studies. Additionally, explanations with respect to the typological parameter of 'Boundary Permeability' are provided.
Am 25. und 26. November 2016 fand am Germanistischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität die vom Autor dieses Berichts organisierte Tagung „Historische Wortbildung. Theorie – Methoden – Perspektiven“ statt. Dabei sollte vor allem die diachrone Wortbildungsforschung zum Deutschen Berücksichtigung finden, eine Forschungsrichtung also, die nach wie vor eine Forschungslücke darstellt. Die heute zur Verfügung stehenden synchronen Beschreibungen der Wortbildung früherer Sprachstufen sowie die Digitalisierung historischer Textbestände und deren Implementierung in komplexe Datenbanken (z. B. des Deutschen Textarchivs2, des Altdeutschen Referenzkorpus3, etc.) bieten der diachron-historischen Wortbildungsforschung neue Möglichkeiten, die es nun zu nutzen gilt.
The article delineates the development of nominal synthetic compounding in the history of German. In particular, it is attested an enhancement of the morphological structure which correlates with a morphological intersection of determinative compounding happening from Early New High German onwards.
This article deals with the development of -igen verbs in German since the Old High German period, demonstrating that this can be regarded as a process in which the adjective formation morpheme -ig gradually develops into a component of a word formation pattern that derives transitive verbs from nouns. An -igen-verb can be descended not only from an -ig-adjective (würdig – würdigen) but also from a noun without an intermediary -ig-adjective (Pein – *peinig – peinigen). In this article, it is claimed that a word formation pattern with -ig develops over time. The emergence of this word formation pattern can be described as a "reanalysis" of the verb structure accompanied by a "resegmentation" of the original word structure and a semantic "remotivation" of the established unit. It is also pointed out that this development is particularly evident in the Middle High German period.
Es steht außer Zweifel, dass die gesellschaftlich-politischen Veränderungen der 1990er Jahre für kaum eine Forschungsrichtung so große Möglichkeiten eröffnet haben, wie für die Geschichte, die damit eng verbundene Sprachgeschichte sowie für die daran anschließenden sprachwissenschaftlichen Teildisziplinen wie Kontaktlinguistik, Mundart- und Namenforschung. Länder und Regionen, die fast ein halbes Jahrhundert lang hinter dem "Eisernen Vorhang" verschwunden waren, rückten wieder in die Mitte Europas. Der Wegfall nationalpolitischer und ideologischer Tabuisierungen weiter Teile ihrer kulturellen und historischen Entwicklung eröffnete reale Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit ausländischen Forschern, des Anschlusses an internationale Wissenschaftstrends und nicht zuletzt die bis dahin kaum bestehenden Chancen für persönliche Kontakte mit den Menschen, deren Namen man zwar kannte, über ihre Bindungen zu den Ländern des Ostblocks als Germanist der Nachkriegszeit jedoch nur rätseln konnte.
Das Stadtbuch der Stadt Prešov ist ein Buch der Einträge aus den Jahren 1424 – 1509. In einem verhältnismäßig gut erhaltenen Zustand befindet es sich im Staatlichen Archiv Prešov unter dem Titel "Nota liber secretarii civitatis Eppries" im Fonds des Magistrats der Stadt Prešov unter der Nr. 2677. Als Bestandteil des Kulturerbes bietet dieses Buch historisch wertvolle Informationen über die Bewohner der Stadt Prešov und deren Lebensweise, bietet Einsicht in Erbvereinbarungen, Schulden, Geldangelegenheiten sowie Ehrenbeleidigungssachen.
In der emotional geführten Sprachverfallsdebatte wird besonders die Apostrophsetzung vor dem Genitiv- und dem Plural-s, vulgo Deppen-Apostroph, kritisiert und als vermeintliche Entlehnung aus dem Englischen stigmatisiert. Erst seit kurzem liegen mit Scherer (2010, 2013) korpusbasierte Untersuchungen vor, die eine angemessene Interpretation dieses graphematischen Wandels erlauben, der weitaus älter ist als gemeinhin vermutet. Generell erweist sich, dass viele als neu und bedrohlich empfundene Sprachveränderungen bereits vor über hundert Jahren meist ebenso emotional gegeißelt wurden. Der Beitrag befasst sich hauptsächlich mit der diachronen Entwicklung des phonographischen Apostrophs zu einem morphographischen, dessen Funktion nun nicht mehr darin besteht, nicht-artikulierte Laute zu markieren, sondern morphologische Grenzen (Uschi's, Joseph K.'s, CD's ). Deutlich wird, dass der Apostroph der Gestaltschonung komplexer Basen dient, deren Gros aus Eigennamen besteht. Anschließend wird in einem kürzeren Teil nach der Entstehung und Beschaffenheit dieser s-Flexive selbst gefragt. Diese sind ihrerseits Ergebnis flexionsmorphologischer Umstrukturierungen und garantieren maximale Konstanthaltung des Wortkörpers. Abschließend wird noch die neueste Entwicklung gestreift, die in der Deflexion ebendieser s-Flexive besteht und die sich wieder am deutlichsten bei den Eigennamen manifestiert. Diese haben als Quelle all dieser Entwicklungen zu gelten (vgl. des Irak, des Helmut Kohl, auch des Perfekt, des LKW, des Gegenüber ). Insgesamt ist festzustellen: Nicht nur die Apostrophsetzung vor s-Flexiven, sondern auch die s-Flexive selbst sowie ihr derzeitiger Abbau dienen ein und derselben Funktion: Der Schonung durch Konstanthaltung markierter Wortkörper, worunter mehrheitlich Eigennamen fallen, daneben auch Fremdwörter, Kurzwörter und Konversionen. Damit sind es die Eigennamen, die Ausgangspunkt und Ursache tiefgreifenden flexionsmorphologischen und graphematischen Wandels bilden.