Linguistik-Klassifikation
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Der Titel dieses Beitrags variiert den berühmten Titel eines der Hauptwerke Nietzsches "Also sprach Zarathrustra". In seiner englischen Übersetzung lautet der Titel meist wie folgt: "Thus spoke (spake) Zarathrustra". Thus kennzeichnet Konklusivität, eine Schlussfolgerung aus einem zuvor genannten Umstand oder Sachverhalt. Das englische also, in seiner Schreibung dem deutschen also identisch, beinhaltet semantisch keine Konklusivität, sondern drückt Additivität aus. Der formgleiche Konnektor ist also (!) semantisch unterschiedlich im Deutschen und Englischen. Um diesen Unterschied und seine Bedeutung für türkische DaF-Lerner soll es im folgenden Artikel gehen.
Aus der Faktenlage ergeben sich folgende Probleme, die derzeit in der einschlägigen Literatur diskutiert werden bzw. bisher noch nicht zur Diskussion gelangt sind und die nun im vorliegenden Beitrag behandelt werden:
(i) Worauf sind Unterschiede in der Kodierung deontischer und epistemischer Lesarten von Modalverben durch (synthetische) Präsens- bzw. Präteritalformen und (analytische bzw. periphrastische) Perfekt- bzw. Plusquamperfektformen zurückzuführen? Worin liegt der genuine Beitrag des (periphrastischen) Perfekts/Plusquamperfekts bei der Manifestierung der kategorialen Funktion von Modalverben?;
(ii) Welches sind die Spezifika der Perfektformen von Modalverben in der Diachronie bzw.welchen kategorialen Wandel erfahren sie im Laufe ihrer Entwicklung?;
(iii) Wie ist die formale und funktionale Konstellation zwischen den Konstruktionen Modalverb + Infinitiv II und der Umschreibung würde + Infinitiv II synchron wie diachron zu beurteilen?;
(iv) Darf vor dem Hintergrund der Formenasymmetrie im Indikativ und Konjunktiv der Umschreibung werden + Inf. I/II (würde + Inf. I/II vs. *wurde + Inf. I/II) von einer "Lücke" im Verbalparadigma gesprochen werden?
Die vorliegende Studie von Christine Konecny ist ein umfassendes Sammelwerk, das die internationalen Tendenzen in der Betrachtung von Kollokationen ausführlich erfasst. Der Titel und der Untertitel weisen eindeutig auf die theoretische und analytische Ausrichtung der Arbeit hin. Im ersten Teil werden die Kollokationen linguistisch betrachtet, es werden Auffassungs-, Definitions- und Abgrenzungsprobleme von Kollokationen detailliert geschildert. Eine Schlüsselkomponente im Titel ist jedoch nicht nur das Wort Kollokationen, das das Thema der Studie benennt. Aussagekräftiger ist der Untertitel, konkret sind es die Wörter Versuch und Annäherung. Die Studie ist der Versuch, einerseits die Position der Kollokationen sowohl in der Systemlinguistik als auch auf der Supraebene zu beschreiben, andererseits die Kollokationen nach unterschiedlichen sprachwissenschaftlichen Gesichtspunkten – vor allem unter phraseologischen, korpuslinguistischen, systemlinguistischen, pragmalinguistischen Aspekten - sowie aus der Sicht der kognitiven Psycholinguistik, Fremdsprachendidaktik, Wortbildungslehre, Lexikographie, kontrastiven und konfrontativen Linguistik und Translatologie zu bestimmen. Ein weiterer Versuch betrifft die Abgrenzung und Klassifikation der Kollokationen. Die Autorin hat sich u. a. zum Ziel gesetzt, Kollokationen von festen, teil- und nicht idiomatischen Wortverbindungen zu unterscheiden und sie anhand unterschiedlicher Klassifizierungskriterien hauptsächlich nach syntaktisch-morphologischen und semantisch-begrifflichen Unterscheidungsmerkmalen zu kategorisieren.
Das Ziel der folgenden Betrachtungen besteht weniger in der Lieferung eines prinzipiell neuen Beitrags sei es zur Unterscheidung akkusativischer, ergativischer und aktivischer Konstruktionstypen oder sei es zu derjenigen verschiedener Aktantenfunktionen (cf. Heger 1976 § 4 1.2 ) als vielmehr im Nachweis der Brauchbarkeit der letzteren als eines noematischen – d.h. von je einzelsprachlichen Gegebenheiten unabhängigen – tertium comparationis für den Vergleich der ersteren und ihrer verschiedenen Subtypen Im Rahmen dieser Zielsetzung ist es legitim, die folgenden Betrachtungen auf die Frage nach den Bezeichnungen der Prädikativ-Funktion (die einem Aktanten eine Eigenschaft, einen Zustand oder eine Zustandsveränderung zuschreibt), der Kausal-Funktion (die einen Aktanten als denjenigen theoretischen Ort charakterisiert, von dem die Ursache eines Zustands oder Vorgangs ausgeht) und der Final-Funktion (die einen Aktanten als denjenigen theoretischen Ort charakterisiert, an dem sich die Wirkung eines Zustands oder Vorgangs vollzieht) einzuschränken. Dennoch ist der einleitende Hinweis auf die zumindest theoretisch unbegrenzte Unterscheidbarkeit weiterer Aktantenfunktionen wichtig, da er die naheliegende Frage beantwortet, warum in keiner Sprache eineindeutige Bezeichnungen von Aktantenfunktionen anzutreffen sind: im Fall der Bezeichnung von Aktantenfunktionen durch Kasusgrammeme am Nomen würde eine derartige Lösung kaum mehr handhabbare Flexionsparadigmen entstehen lassen und in Fall ihrer Bezeichnung durch Kongruenzmarkierung am Verb darüber hinaus zu monströsen Konjugationsformen führen.
Der vorliegende Beitrag präsentiert zum ersten Mal eine detaillierte Darstellung des Aspektsystems im Cayuga, einer nordirokesischen Sprache. Das Cayuga verfügt über drei flexionelle Aspektkategorien, den perfektiven "Punctual" und die imperfektiven "Habitual" und "Stative". Jede dieser Kategorien hat eine größere Anzahl unterschiedlicher Lesarten. Es wird gezeigt, in welcher Weise diese Lesarten von der lexikalischen Semantik der betreffenden Verben abhängt bzw. mit dieser interagiert. Die hieraus resultierende Verbklassifizierung fördert eine Reihe konzeptueller Idiosynkrasien zutage, die den sprachspezifischen Charakter der Lexikonorganisation des Cayuga ausmachen. Dennoch läßt sich zeigen, daß es trotz der andersartigen kompositionellen Struktur in der aspektuellen Klassenbildung zu ähnlichen Effekten der Interaktion von morphologischer Aspektsemantik und lexikalischer Verbsemantik kommt wie in Sprachen anderen Typs.
Aspektsysteme
(1991)
„Die folgenden Papiere sind im Umfeld eines Hauptseminars "Aspekt und Tempus" entstanden, das im Wintersemester 1989/90 am Institut für Sprachwissenschaft der Universität zu Köln stattfand. In den folgenden Beiträgen werden nicht alle Aspekte des Aspekts gedeckt; im Vordergrund steht hauptsächlich die Frage der Interaktion von lexikalischer Semantik und Aspektmorphologie, so daß sich die Beschreibung der Aspektmorphologie auf aspektrelevante Fälle beschränkt und Nebenfunktionen (z.B. temporale), Konventionalisierungen, Neutralisierungen usw. weitgehend vernachlässigt werden. Kritik und Anregungen sind höchst willkommen.“ ---
Inhalt:
Aspekttheorie (Hans-Jürgen Sasse); Albanisch (Christina Leluda); Spanisch (Olga Chapado Chorro & Luisa Garcia Garcia); Japanisch (Antje Seidel & Helga Weyerts); Maa (Christa König); Modemes Chinesisch (Chor-Shing Li); Samoanisch (Mario Longino)
Der Beitrag präsentiert die Problematik der Possessivität in zwei typologisch diversen Sprachsystemen. Die Autoren analysieren die Ausdrucksweisen und die Spezifika der Kategorie der Possessivität in der deutschen Sprache (als einem Repräsentanten der germanischen Sprachgruppe) und in der slowakischen Sprache (als einem Repräsentanten der slawischen Sprachgruppe und zugleich der Muttersprache der Autoren). Es werden die vielseitigen semantischen und strukturellen Aspekte in beiden Sprachen beschrieben, wobei die konfrontative und kontrastive Betrachtung von Bedeutung ist. Es wurden die Konstruktionen beider Sprachen ausgewählt, die nach der von den Autoren angenommenen Begriffsbestimmung der Possessivität als possessiv zu betrachten sind. Die präsentierte Problematik kann für weitere Analysen und Untersuchungen sowohl im Bereich der Sprachwissenschaft als auch für die Erweiterung der interlingualen Kompetenz in beiden Sprachsystemen inspirierend und hilfreich sein.
The first question under Consideration is whether it is possible to explicate the meaning of 'meaning' (in the sense of Carnap's 'meaning explication'). It is argued then that we have to distinguish just between meaning1 and meaning2: Meaning1 refers to the proper semantic meaning whereas meaning2 refers to a pragmatic meaning expressed by the form 'S means that p'. The statement follows that there is no possibility of giving an explication of meaning directly based on meaning1. Concerning meaning2, arguments are given which demonstrate the identity of meaning2 with material implication. An explication of meaning2 would show tight resemblances to Tarski's well- known truth-definition.