Linguistik-Klassifikation
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Eine wesentliche morpho-syntaktische Eigenschaft pronominaler Formen ist ihre Kongruenz mit dem Nomen. In den Grammatiken werden die pronominalen Paradigmen deshalb anhand der Kategorien des Nomens konstruiert. So wird traditionellerweise im Deutschen für all die verschiedenen pronominalen Elemente wie bestimmter/unbestimmter Artikel, Negationsartikel, Possessiv- und Demonstrativpronomen, starke/schwache Adjektive ein und dieselbe Struktur des Paradigmensystems zugrundegelegt. Die 3 Genusklassen konstituieren je ein Paradigma im Singular sowie ein gemeinsames Pluralparadigma. Jedes dieser 4 Paradigmen hat 4 Kasuspositionen, Nom., Gen., Dat., Akk. Dies ergibt ein Paradigmensystem mit 16 Paradigmenpositionen. Jede Position beschreibt eine der möglichen syntaktischen Umgebungen von nominalen Einheiten auf der Äußerungsoberfläche. Nicht nur im Deutschen existiert nun aber keineswegs für jede dieser Positionen auch eine eigenständige pronominale Form. Die Diskrepanz ist bekanntlich beachtlich. Das Paradigmensystem des bestimmten Artikels - das hier exemplarisch diskutiert werden sol1 - weist mit 6 Formen noch den größten Formenreichtum auf. Das Demonstrativpronomen dies und der Negationsartikel kein z.B. haben 5 distinkte Formen, die schwachen Adjektive schließlich nur 2.
Die Frage, die sich unmittelbar aufdrängt, ist, welche (grammatische) Ratio steckt hinter diesem hohen Maß an Formidentitäten. Inwieweit haben wir es hier mit motivierten Synkretismen, d.h. auf inhaltlich begründeten Neutralisationen beruhenden Formidentitäten, und/oder zufälligen Homonymien zu tun?
In the following, we will discuss the acquisition of plural forms in German from the unified perspective of the two, in our opinion compatible, approaches, on the basis of a longitudinal data sample of eight children. There are at least six recordings of each child, all of whom are girls. Together, the data cover the acquisition period from 1;11 to 2;10. One may thus anticipate that the data sample under investigation reflects the transition from purely lexical memorization to the acquisition of regularities or patterns.
A number of the languages of Polynesia, including Tongan and Samoan, display a process whereby a pronominal argument of the main predicate of a clause appears to be realized as a preverbal 'second position' (2P) pronoun. All other arguments, if overt, are realized postverbally, the languages being rigidly predicate-initial. This paper examines the characteristics of these pronouns in Tongan arguing that in most cases they are best treated as distinct words in their own right (though often phonologically deficient) while in a handful of cases they are affixal material composed morphologically with a preceding preverbal Tense/Aspect Marker (TAM). Despite the fact that Tongan preverbal pronouns clearly do not appear in a typical argument position, standard approaches to 2P pronominal elements (e.g. 'clitic climbing' and 'prosodic inversion') do not seem naturally applicable to the Tongan data. The relation-based analysis provided here exploits a natural consequence of various potential definitions of 'subjecthood' within HPSG, treating the preverbal pronouns as the (unique) instantation of the valence feature SUBJ and correctly blocking the possibility of the pronoun appearing in true second position above the TAM when a clause-initial conjunction is present, except in particular specified circumstances. Thus the Tongan pronouns are not strict '2P' elements despite the fact that they most often appear in second position in a clause.
This paper deals with selected semantic, morphological and syntactic characteristics of Yiddish modal verbs, compared to their cognates in German and other Germanic language. In particular, it focuses on the modal ker, the subjunctive zoln and the conditional with volt. The synchronic description is completed by diachronic observations which refer to the Middle High German basis of Yiddish.
Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung des Phänomens "Agrammatismus" für die deutsche Sprache. Den Kernbereich der Studie bildet die Analyse eines Fallbeispiels. Wegen der variablen Erscheinungsformen des Agrammatismus (z.B. Saffran 1982, Miceli et al. 1989, Nespoulous & Dordain 1991, Fromkin 1995) werden Gruppenstudien in der jüngeren Forschung weitgehend abgelehnt (z.B. Seewald 1998: 62, Tyler 1987: 161). Mit der Analyse eines Einzelfalls soll der daraus resultierenden Forderung nach weiteren Einzelfallstudien entsprochen werden (Tesak 1990: 18, Tesak 1991: 177). In der vorliegenden Arbeit sollen besonders sprachspezifische Fehlermuster herausgearbeitet werden, wie sie in sprachvergleichenden Studien nachgewiesen werden konnten (z.B. Kehayia 1991, Lorch 1986, Menn & Obler 1990). Diese zeigen sich nach Menn & Obler (1990: 1370ff.) hauptsächlich in der Verteilung von Auslassungen und Substitutionen auf freie und gebundene Morpheme (siehe Kap. 1.2.1., S. 5). Die deutsche Sprache verfügt über die Möglichkeit, grammatische Funktionen bzw. grammatische Relationen sowohl durch freie als auch durch gebundene Morpheme zu realisieren (Comrie 1987: 111-137). Deshalb ist sie besonders geeignet, die beobachteten Abhängigkeiten zwischen Fehlermustern und Grammatik zu überprüfen. Als theoretische Grundlage für die Analyse der agrammatischen Sprache werden in Kap. I nach einer einführenden Begriffsdefinition (Kap. 1.1.) die Symptome des Agrammatismus im einzelnen dargestellt (Kap. 1.2.). Dabei stehen sowohl die bis heute dokumentierten Leistungsdissoziationen als auch sprachspezifische Fehlermuster zur Diskussion. Anschließend werden die aus der Variabilität der agrammatischen Erscheinungsformen resultierenden unterschiedlichen Erklärungsansätze zum zugrundeliegenden Defizit erläutert (Kap. 1.3 .). Die aus dem aktuellen Forschungsstand abzuleitenden Fragestellungen (Kap. 1.4.) bilden die Basis für die in Kap. 2. folgende Analyse des Fallbeispiels. Bei der Entwicklung der Fragestellungen werden neben sprachspezifischen Merkmalen des Agrammatismus im Deutschen die Eigenschaften berücksichtigt, die in der Literatur allgemein kontrovers diskutiert werden. In Kap. 3 erfolgt abschließend eine zusammenfassende Diskussion der Ergebnisse, die eine Einordnung der Fallstudie in den aktuellen Forschungsstand enthält, sowie einen wertenden Vergleich der aus der Einzelfallanalyse gewonnenen Daten mit den m Kap. 1.3. vorgestellten Erklärungsansätzen für die zugrundeliegende Störung.
Unter “Kasussynkretismus” versteht man den Wegfall von morphologischen Unterscheidungen im Kasussystem einer Sprache. Hier will ich über den Synkretismus sprechen, der im Deutschen im Femininum stattgefunden hat. Im Gegensatz zum Maskulinum, aber ebenso wie im Neutrum, unterscheidet das Deutsche systematisch nicht zwischen der Nominativform und der Akkusativform.
In this squib, I want to argue that the morphological structure of words is, at least to some extent, motivated. As an example I have choosen the partonomic (and for the less part taxonomic) nomenclature of the human body. While important work by Brown et alii (1973), Anderson (1978) and Schladt (1997) exists on this topic, these analyses focus on the conceptualization of body-parts and their semantics, but not on their morphological representation.
In the following, I want to check two predictions about the morphological complexity of lexical items denoting parts of the human body. The first assumption is that the most canonical body-parts are always expressed by mono-lexematic items. The second one consists in the assumption that body-parts of the lowest levels in the hierarchy are always morphologically complex. A set of six body-parts has been analysed in 27 languages. The set consists of two canonical (HEAD and EAR) and of one from the lowest level of the hierarchy (TOENAIL). For this I have adopted a sample from Schladt (1997) and a small one compiled by myself