Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen, Band 30/31 (2005)
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In 2002 wurden im ca. 55 ha großen Langelt, einem der letzten historisch alten Laubwälder des Emslandes, die Brutvogelbestände mittels Revierkartierung erhoben. Der vorwiegend aus Trauben- und Stieleichenmit einzelnen Hudebuchen durchsetzteWaldkomplex ist Teil des wesentlich größeren Arenberger Eleonorenwaldes (ca. 2.000 ha). Die Kartierung erbrachte 28 Brutvogelarten mit insgesamt 122 Revieren. Rund die Hälfte aller Arten und Individuen wurde von Höhlenund Halbhöhlenbrütern gestellt. Auch Kronendach- und Baumbrüter (ohne Bodenbrüter) waren zahlreich vertreten, wobei der Buchfink die individuenstärksten Bestände aufwies. Gebüschbrüter wie Mönchsgrasmücke und Zaunkönig traten kaum in Erscheinung. Die gefundenen Ergebnisse werden mit der aktuellen Waldstruktur in Verbindung gebracht. Sie wiederum ist das Ergebnis einer extensiven forstlichen Nutzung sowie einer langen Beweidungstradition. Bis in die jüngste Vergangenheit hinein lebte im eingegatterten Teil des Arenberger Eleonorenwaldes (ca. 1.000 ha) neben Rothirsch, Damhirsch, Reh und Wildschwein auch eine ca. 120 Tiere umfassende, verwilderte Rinderherde. Es wird vermutet, dass diese Pflanzenfresser-Gemeinschaft, die vom Konzentratselektierer (browser) bis hin zum reinen Grasfresser (grazer) alle Ernährungstypen in z. T. hoher Dichte umfaßte, ganz wesentlich an der derzeit fast völlig fehlenden Ausbildung einer Strauchschicht im Langelt beteiligt war.
In 2001 wurden an 9 ausgewählten Kleingewässern im ca. 2.000 ha großen Arenberger Eleonorenwald bei Vrees (Landkreis Emsland, Niedersachsen) qualitative Untersuchungen zum Vorkommen und zur Verbreitung von Amphibien durchgeführt. Die untersuchten Gewässer unterschieden sich in Größe und pflanzlichem Bewuchs. Insgesamt konnten 9 Amphibienarten nachgewiesen werden, von denen 4 Arten (Erdkröte, Grasfrosch, Teichfrosch, Teichmolch) an fast allen Gewässern auftraten. Die Vorkommen von Kreuz- und Knoblauchkröte beschränkten sich auf zwei, z. T. stark temporäre Gewässer, die von größeren Offenlandbiotopen innerhalb des Eleonorenwaldes umgeben waren. Ebenfalls nachgewiesen werden konnten Kamm- und Bergmolch. Beim Bergmolch handelt es sich um den ersten Nachweis für den Landkreis Emsland. Das Vorkommen befindet sich in einem historisch alten Laubwaldrest. Der Kammmolch trat an einem kleinen, wasserpflanzenreichen Stillgewässer auf, das in Waldrandnähe lag. Moorfrösche wurden in nur wenigen Exemplaren festgestellt. Ihre Fundorte lagen im östlichen Teil des Eleonorenwaldes im Übergang zur Marka-Niederung. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung werden mit anderen Arbeiten zum Vorkommen von Amphibien im Weser-Ems-Raum verglichen.