Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen, Band 26 (2000)
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Als abschließende Glieder regressiver Sedimentationsphasen treten im westlichen Wiehengebirge innerhalb oberjurassischer Sand-, Mergel- und Tonstein-Wechselfolgen "Bröckeltonsteine" auf, die sich durch große Mächtigkeit (bis über 10 m), homogene schluffig-tonige Textur, auffallend grobpolyedrische Struktur, glänzende, mit etwa 20°–40° Grad geneigte Gleitflächen ("Slickensides") und domartige, einander randlich durchschneidende Aufwölbungs-Strukturen von 1,5 - 3 m horizontaler Ausdehnung auszeichnen. Die in semiariden bis subhumiden Überflutungs- Landschaften gebildeten Sedimente wurden synsedimentär durch Peloturbation beeinflusst. Dies erklärt die teilweise extrem große Mächtigkeit der vertischen Merkmale. Mikromorphologisch zeigt das Material deutlich ausgeprägte Bioturbations-Merkmale sowie Stress-Kutane. Erhöhte Temperaturen durch die Aktivität eines Plutons in der Kreide-Zeit scheinen eine Smektit-zu-Illit-Umwandlung und eine diagenetische Kornvergrößerung bewirkt zu haben. Im Verlauf der synsedimentären Bodenbildung kam es zu einer deutlichen Kompaktierung, sodass Groß-Dinosaurier über die Flächen hinweg schreiten konnten, ohne tiefer als etwa 5 cm einzusinken. Im Quartär dürfte es zu teilweise intensiver Eisen-Umverteilung, zum Eindringen von Ton in Spalten sowie zur Freilegung der bereits im Jura präformierten Polyeder ("Bröckel") gekommen sein.