Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen, Band 26 (2000)
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Es werden aus bodenbiologischer Sicht die Funktion, Bedeutung und Gefährdung unserer Böden dargestellt und die Ziele einer nachhaltigen Bodenbewirtschaftung angesichts der allgemeinen Diskussion um "Sustainable Development" erläutert. Die Neuerungen des Bundes-Bodenschutzgesetzes von 1998 werden diskutiert und anhand der Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zum Thema "Erlebnisbereich Boden" dargelegt, wie die Ziele einer nachhaltigen Bodenbewirtschaftung gerade in einer neuen Dauerausstellung im Museum am Schölerberg, Natur und Umwelt - Planetarium in Osnabrück umgesetzt werden.
Als abschließende Glieder regressiver Sedimentationsphasen treten im westlichen Wiehengebirge innerhalb oberjurassischer Sand-, Mergel- und Tonstein-Wechselfolgen "Bröckeltonsteine" auf, die sich durch große Mächtigkeit (bis über 10 m), homogene schluffig-tonige Textur, auffallend grobpolyedrische Struktur, glänzende, mit etwa 20°–40° Grad geneigte Gleitflächen ("Slickensides") und domartige, einander randlich durchschneidende Aufwölbungs-Strukturen von 1,5 - 3 m horizontaler Ausdehnung auszeichnen. Die in semiariden bis subhumiden Überflutungs- Landschaften gebildeten Sedimente wurden synsedimentär durch Peloturbation beeinflusst. Dies erklärt die teilweise extrem große Mächtigkeit der vertischen Merkmale. Mikromorphologisch zeigt das Material deutlich ausgeprägte Bioturbations-Merkmale sowie Stress-Kutane. Erhöhte Temperaturen durch die Aktivität eines Plutons in der Kreide-Zeit scheinen eine Smektit-zu-Illit-Umwandlung und eine diagenetische Kornvergrößerung bewirkt zu haben. Im Verlauf der synsedimentären Bodenbildung kam es zu einer deutlichen Kompaktierung, sodass Groß-Dinosaurier über die Flächen hinweg schreiten konnten, ohne tiefer als etwa 5 cm einzusinken. Im Quartär dürfte es zu teilweise intensiver Eisen-Umverteilung, zum Eindringen von Ton in Spalten sowie zur Freilegung der bereits im Jura präformierten Polyeder ("Bröckel") gekommen sein.